Quoten: Gute deutsche Platzierung half dem „Eurovision Song Contest“ in den Quoten nicht
Vergleichsweise schlechte Gesamtreichweite bringt strahlenden Tagessieg
Bernd Krannich – 13.05.2018, 11:06 Uhr
Mit durchschnittlich 7,71 Millionen Zuschauern im Ersten hat der „Eurovision Song Contest“ den Samstagabend ganz klar dominiert. Das machte 33,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum zwischen 21.00 und 0:50 Uhr und brachte auch bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren 42 Prozent Marktanteil. Gegenüber dem Vorjahr ist das allerdings ein Tick weniger in der Gesamtreichweite (damals 7,76 Millionen; fernsehserien.de berichtete), noch vor drei Jahren zog der „ESC“ 9,33 Millionen Zuschauer an. Vielleicht wird sich das ausnahmsweise mal wieder gute Abschneiden Deutschlands mit dem vierten Platz für Michael Schulte in besseren Quoten im kommenden Jahr niederschlagen.
Im Vorfeld kam die „Sportschau“ ab 18:00 Uhr mit dem Finale der Fußball-Bundesliga bereits auf starke 5,07 Millionen Zuschauer – zwar war die Meisterschaft schon zuvor entschieden, aber es ging immerhin noch um den Abstieg, der den HSV erwischte. Zur „Tagesschau“ schalteten 6,15 Millionen Deutsche ein, während die 30-minütige „Countdown“-Sendung zum ESC-Entscheid 4,05 Millionen Zuschauer verfolgten. 3,85 Millionen Zuschauer schalteten dann auch während des „Wortes zum Sonntag“ nicht um, während nach der Siegerkür noch 2,47 Millionen Zuschauer für die „Grand Prix Party“ dran blieben – beim Gesamtpublikum brachte das einen Marktanteil von 27,2 Prozent.
Unter den Konkurrenzprogrammen schlug sich der Krimi „Wilsberg“ im ZDF mit 4,21 Millionen Zuschauern und einem Gesamtmarktanteil von 16,1 Prozent am besten – bei den jungen Zuschauern erreichte man recht ordentliche 7,8 Prozent Marktanteil. „Das aktuelle Sportstudio“ verfolgten dann ab 22:00 Uhr 2,03 Millionen Zuschauer (Gesamtmarktanteil 8,0 Prozent, Marktanteil bei den Jungen 5,2 Prozent).
Bei RTL fuhr die Rankingshow „Die schönsten Fernsehmomente Deutschlands“ bei 1,54 Zuschauern einen Marktanteil von 7,8 Prozent unter den jungen Zuschauern ein. Der „Scary Movie 5“ brachte ProSieben erschreckende Zahlen: 720.000 Zuschauer ab 20:15 Uhr und einen Marktanteil von 5,7 in der Zielgruppe der Umworbenen. „Final Destination III“ steigerte sich im Anschluss leicht auf 760.000 Zuschauer und 5,8 Prozent bei den Zuschauern zwischen 14 und 49.
Da schlug sich Sat.1 mit dem Animationsfilm „Merida – Legende der Highlands“ ab 20:15 Uhr besser: 1,14 Millionen Zuschauer entschieden sich hierfür, bei den jungen Zuschauern sprangen ordentliche 7,5 Prozent Marktanteil heraus. „Die Tribute von Panem: Mockingjay – Teil 1“ brachten dem Sender dann nur noch einen Marktanteil von 4,1 bei den 14- bis 49-Jährigen und 540.000 Zuschauer insgesamt.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Werner111 am via tvforen.de
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Wer tut sich denn so eine künstlich in die Länge gezogene Übertragung noch an? Ich nicht mehr. Und wenn ich dann sehen muss, dass ein saublödes Gacker-Lied gewonnen hat, muss man wiederholt den Wert dieses Contests hinterfragen.Hitparadenfan am via tvforen.de
Vielleicht steigen die Quoten ja in Zukunft wenn die Fernsehzeitschriften das Endergebnis gleich vorab bekannt geben würden, dann weiß man ja ob es sich lohnt den ESC einzuschalten oder nicht....
wolle64 am via tvforen.de
Jetzt nur mal zur Überschrift.
Wie denn auch? Das konnte ja wirklich niemand vorher wissen.jeanyfan am via tvforen.de
War auch das erste, dass ich mir dabei gedacht hatte...yrkoon am via tvforen.de
"Ich sei - gewährt mir die Bitte- in eurem Bunde der Dritte"
Man hätte vielleicht schreiben können :
"Die üblichen Quengler und Schwarzseher haben schon gar nicht mehr geguckt ", oder sowas - aber das ? Kopschüttel..... Zumal ja kein Land für seine eigenen TN stimmem darf.
dark rose am
Dieses Nachbarschafts-Voting, über das so viel diskutiert wurde in den vergangenen Jahren – es verschwindet auf diese Weise nicht. Man sieht es nur nicht mehr.dark rose am
Kein Wunder. Sehr grotesk ist, dass die Jury-Punkte viel mehr Raum bekamen als das Televoting, obwohl sie viel erratischer und weniger aussagekräftig sind. Warum soll ich mir im Detail erklären lassen, wie fünf mir völlig unbekannte Menschen aus einem Land abgestimmt haben, aber nicht, was bei Hunderttausenden in diesem Land ankam?
Die Jurys, deren Wiedereinführung vor ein paar Jahren ohnehin eine gigantische Fehlentscheidung war, bekommen dadurch im Ablauf noch mehr Gewicht.
Die Punktevergabe ist nicht mehr spannend.