Prosit, „Bella Block“!

Vor 20 Jahren ermittelte Hannelore Hoger zum ersten Mal – von Ralf Döbele

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 17.12.2013, 10:00 Uhr

Ermittlungen am Rande des Abgrunds. Bella (Hannelore Hoger) vor der Leiche des kleinen Jacob (Florian Musik) in „Am Ende der Lüge“.

Die größte Konstante in diesem inhaltlich und optisch vielfältigen und dadurch äußerst wirkungsvollen Wechselspiel, stellt zweifelsohne Pit Rampelt dar, der als ZDF-Redakteur die Reihe bereits seit 1999 betreut. Sein erster „Bella“-Film war damals ausgerechnet der kontroverse Szene-Thriller „Geflüsterte Morde“ mit Ben Becker, der wegen Jugendschutzbedenken erst einige Monate im ZDF-Giftschrank lagerte, bevor er dann schließlich abseits des 20.15-Uhr-Sendeplatzes ausgestrahlt wurde. Beim Produktionsteam gab es dagegen ebenfalls mehrere Wechsel. Seit 2004 ist die Reihe bei der UFA zu Hause, wo zunächst Norbert Sauer, Cornelia Wecker und Selma Brenner verantwortlich zeichneten. Deren Nachfolge wird nun zum Jubiläum von Joachim Kosack und Michaela Nix angetreten.

Vereinsamung, Inzest, Sterbehilfe, Zwangsprostitution, erweiterter Selbstmord, an und von Kindern begangene Verbrechen, Krankheit und Tod – die Themen von „Bella Block“ sind genauso sperrig und vielfältig wie die Ermittlerin selbst. Und immer schaltet ein großes Stammpublikum ein. Sicher vor allem, weil man als Fan auch in den Momenten, in denen man mit den düstersten Abgründen der Gesellschaft konfrontiert wird, dennoch stets eine wunderbare Hannelore Hoger vor Augen hat. Als Bella leidet sie oft stellvertretend für das Publikum, noch öfter wirft sie sich allerdings mit all ihrer Kraft und forscher Überzeugung zwischen die Zuschauer und das Unrecht, das vor ihr und uns ausgebreitet wird.

Bild: ZDF/​Manju Sawhneyr

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