„Oktoberfest – 1900“: Ausstrahlungstermine für historische Miniserie stehen fest

Mišel Matičević, Martina Gedeck und Francis Fulton-Smith in den Hauptrollen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 16.07.2020, 12:28 Uhr

„Oktoberfest – 1900“: Der Schauspiel-Cast mit Regisseur Hannu Salonen (u. r.) – Bild: ARD Das Erste/Dusan Martincek
„Oktoberfest – 1900“: Der Schauspiel-Cast mit Regisseur Hannu Salonen (u. r.)

Das Oktoberfest fällt in diesem Jahr Corona-bedingt aus. Da kommt es ganz gelegen, dass die ARD in jenem Zeitraum als Ersatz die bereits vor mehr als zwei Jahren angekündigte historische Miniserie über den erbitterten Kampf zweier Brauerei-Clans zeigt. Die genauen Ausstrahlungstermine von „Oktoberfest – 1900“ liegen jetzt vor: Das Erste zeigt die sechsteilige Event-Serie an drei Abenden in Doppelfolgen: am 15., 16. und 23. September jeweils ab 20:15 Uhr – Im Anschluss an die ersten beiden Episoden wird um 21:45 Uhr die 30-minütige Dokumentation „München 1900“ gezeigt. Wer nicht so lange warten möchte, kann auch auf die ARD Mediathek zurückgreifen, wo die komplette Serie ab dem 8. September um 20:15 Uhr zur Verfügung steht.

Die Serie spielt im Jahr 1900 – einer Zeit, in der die wahre Macht in München von den größten Arbeitgebern der Stadt ausgeht, den Brauereien. Und von den in ihrer Gunst stehenden Wirte-Clans, die die begehrten Schanklizenzen für die Bierbuden auf dem Oktoberfest innehaben. Die Serie erzählt vom Konflikt der Generationen, der von verletzter Ehre, Intrigen und Standesdünkel getragen wird, und der zugleich Licht in die Schattenwelt der Brauereien und Wirtshäuser bringt – wo im Verschwiegenen die wirklich Mächtigen der Stadt ihre Geschäfte machen. Der Mehrteiler erzählt einen modernen Mythos über schicksalhafte Liebe und den unaufhaltsamen Aufstieg des Kapitalismus.

Curt Prank (Mišel Matičević), ein Großbrauer aus Franken, setzt sich in den Kopf, auf das Oktoberfest zu expandieren. Dadurch geraten die Machtverhältnisse in der Stadt ins Wanken. Denn als „Auswärtiger“ darf Prank keine Schanklizenz auf dem Oktoberfest erwerben, geschweige denn sein fränkisches Bier ausschenken. Doch mittels Bestechung und Erpressung ergaunert sich Prank fünf aneinanderliegende, damals noch maximal 300 Gäste fassende Wirts-Parzellen auf dem Oktoberfest, um darauf ein größenwahnsinniges Riesen-Zelt für 6.000 Gäste zu errichten. Dieser vermessene Plan drängt Münchner Traditionsbrauereien wie das Deibel Bräu der Familie Hoflinger (Francis Fulton-Smith, Martina Gedeck, Klaus Steinbacher, Markus Krojer) an den Rand der Existenz.

Die unerwartete Liebe zwischen Curt Pranks Tochter Clara (Mercedes Müller) und dem Hoflinger-Sohn Roman (Klaus Steinbacher) gefährdet jedoch seine Machenschaften. Ein brutaler Überlebenskampf beginnt, unter anderem mit Pranks schärfstem Konkurrenten und Gegenspieler Anatol Stifter (Maximilian Brückner), an dessen Ende alle Seiten schmerzhafte Opfer bringen müssen, der aber auch neue, hart erstrittene Chancen bietet, etwa für die „Biermadl“ wie Colina Kandl (Brigitte Hobmeier).

Eine Serie im bis heute machtbesessenen Milieu der Münchner Brauereien im Jahr 1900 zu kreieren, hat einen großen erzählerischen Reiz auf uns Produzenten ausgeübt. Ein faszinierendes Setting, das wir so noch in keiner modernen Serie gesehen haben, und dessen Derbheit und Düsternis im Kontrast zur Lebensfreude der weltberühmten Schwabinger Bohème mit Künstlern wie Kandinsky und Thomas Mann eine großartige, spannende Bühne für ein Familienepos Shakespeare’schen Ausmaßes bietet, so das Produzententrio Michael Souvignier, Till Derenbach und Alexis von Wittgenstein.

Zum namhaften Schauspielensemble zählen außerdem noch Martin Feifel, Michael Kranz, Vladimir Burlakov, Eisi Gulp, Petra Berndt und Michael A. Grimm.

Regie führte Hannu Salonen („Arctic Circle“, „Schuld nach Ferdinand von Schirach“) nach einer Idee von Alexis von Wittgenstein und den Drehbüchern von Ronny Schalk („Dark“, „Wir wollten aufs Meer“) und Christian Limmer („Hinter Kaifeck“, „Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi“). Gedreht wurde in Tschechien, Bayern und NRW. „Oktoberfest – 1900“ ist eine Produktion von Zeitsprung Pictures („Einstein“) und Violet Pictures in Ko-Produktion mit BR, ARD Degeto, WDR und MDR für Das Erste.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Mal schaun, wurde das nicht als Game of Thrones aus Deutschland oder so beworben?

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