‚O.C., California‘ auf dem Prüfstand

Hindernisse für eine verkürzte vierte Staffel

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 25.07.2006

WARNUNG: Der folgende Artikel enthält Spoiler (Vorschauen) für Folgen der Serie, die bislang nicht im deutschen Fernsehen zu sehen waren. Falls Sie noch nicht wissen möchten, was passiert, lesen Sie bitte nicht weiter.

Die vierte Staffel der US-Serie „O.C., California“ könnte in den USA zu deren Schicksalsjahr werden. Durch eine Sendeplatzverschiebung des US-Senders FOX von 20:00 Uhr auf 21:00 Uhr am Donnerstagabend musste „The O.C.“ bereits am Ende seiner dritten Staffel gegen die CBS-Topserie „C.S.I.“ antreten. Doch ab der kommenden TV-Saison verstärkt sich diese Konkurrenz um die ABC-Serie „Grey’s Anatomy“, die ebenfalls auf den Donnerstag verschoben wurde. Beide Serien hatten zuletzt durchschnittlich jeweils über 20 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme locken können. Dabei ist es natürlich, dass „The O.C.“ ohnehin den Kürzeren ziehen wird.

Bisher hat das FOX auch nicht gestört, schließlich verlegte man „The O.C.“ zu Beginn seiner dritten Staffel auf den Donnerstag um den schlechten FOX-Quoten an diesem Wochentag wenigstens ein bisschen Auftrieb zu geben. Dies gelang auch. Mit zuletzt 5,7 Millionen Zuschauern pro Folge lag man immer noch über dem Donnerstags-Durschnitt bei FOX, aber dennoch hat der Zuschauerstamm seit der Premiere von „The O.C.“ 2003 um fast die Hälfte abgenommen. Damals verfolgten noch bis zu 10 Millionen die Geschichten um die Cohens und Coopers in Newport Beach. Ein weiteres Sinken der Quoten, aufgrund der verschärften Konkurrenz-Situation am Donnerstagabend, könnte nun für die Weekly Soap fatal ausfallen. So wurde auch eine kleinere Produktions-Order für nur 16 Folgen, statt der bisherigen 24 für die vierte Staffel als kein gutes Zeichen gedeutet.

Peter Ligouri, Präsident von Fox Entertainment, widerspricht dem allerdings und betonte auf einer Präsentation in Los Angeles, dass er noch immer an das kreative Potential von „The O.C.“ glaube. Vielmehr habe die Order von nur 16 Episoden damit zu tun, dass die vierte Staffel erst im November auf FOX starten werde. Sollte die Serie danach erfolgreich weiter laufen könnten jederzeit weitere Folgen bestellt werden. Doch selbst wenn die Staffel nach 16 Episoden im März 2007 endet, wäre dies nicht unbedingt das Ende für die Serie. Statt dessen könne man sich bei FOX, laut Ligouri, vorstellen, auf dem Sendeplatz neue Formate, auch aus dem Reality-Bereich, zu testen. Detailliertere Pläne dazu liegen allerdings noch nicht vor. Falls solche Formate allerdings bessere Quoten als „The O.C. einbringen würden, dürfte dessen Zeit, zumindest am Donnerstagabend, zu Ende sein.

Wie „The O.C.“ bei den Zuschauern in der vierten Staffel ankommt, wird wohl vor allem durch die Neuerungen entschieden, auf die sich die Fans einstellen müssen. Nach dem endgültigen Ausstieg von Mischa Barton (Marissa Cooper) und dem Beginn des College-Lebens für manche der Charaktere ist eine andere Handlungsstruktur für die Serie unvermeidlich geworden. Die Pläne des Produzenten Josh Schwartz beinhalten unter anderem den Aufstieg von Willa Holland (Kaitlin Cooper) und Autumn Reeser (Taylor Townsend) in die Hauptbesetzung. Zudem sollen sich die Cohens nach Marissas Tod wieder stärker um Ryan (Ben McKenzie) kümmern. Ein Handlungsstrang wird zudem an der Ostküste angesiedelt und damit Summers (Rachel Bilson) College-Zeit gewidmet sein. Zur Zeit zeigt ProSieben die dritte Staffel von „O.C., California“ immer Samstags um 15:15 Uhr.

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