Nominierungen für den Grimme-Preis bekannt gegeben

Private punkten lediglich im Bereich Unterhaltung

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 24.01.2008

Es ist wieder einmal soweit. Das Adolf-Grimme-Institut hat die Nominierungen für den 44. Grimme-Preis bekannt gegeben. Aus über 600 Vorschlägen haben drei Vorauswahl-Kommissionen die potentiellen Gewinner auf 59 in den drei Kategorien Unterhaltung, Information & Kultur sowie Fiktion eingegrenzt.

Aus diesen 59 Nominierungen gehen lediglich neun auf das Konto von privaten Sendern, die meisten im Bereich Unterhaltung. Sowohl die RTL-Formate „Kinder, Kinder“ und „Bauer sucht Frau“ wurden dabei bedacht, als auch ProSieben mit „Switch Reloaded“ und „Das weiß doch jedes Kind“ von Sat.1. Doch auch das ZDF ist mit „Neues aus der Anstalt“ vertreten, wie auch der WDR mit seiner Jungdichter-Show „Poetry Slam“. Zudem wurden Werner Dojé und Andreas Wiemers für ihre satirischen „Toll!“-Beiträge in „Frontal 21“ bedacht.

In der Kategorie Fiktion finden sich dann fast nur öffentlich-rechtliche Kandidaten. Lediglich Christian Ulmens Krimiparodie „Dr. Psycho“ geht für ProSieben an den Start. Weitere nominierte Serien oder Mehrteiler sind „Contergan“ (ARD), „KDD – Kriminaldauerdienst“ (ZDF) und „Ijon Tichy: Raumpilot“ (ZDF). Bei den Fernsehfilmen sind neben dem Iris Berben-Drama „Duell in der Nacht“ unter anderem auch „Ein spätes Mädchen“ mit Fritzi Haberland und Matthias Schweighöfer und das Drama „An die Grenze“ über junge Soldaten an der innerdeutschen Grenze in den 70er Jahren nominiert. Auch etablierte Krimireihen dürfen sich vielleicht wieder auf einen Grimme-Preis freuen. So steht Margarethe von Trottas „Tatort“-Folge „Unter uns“ vom Frankfurter Team auf der Kandidatenliste, genau wie „Das Geld anderer Leute“ aus der Reihe „Unter Verdacht“ mit Senta Berger.

In der Kategorie Information & Kultur gibt es keinen einzigen privaten Nominierten. Stattdessen wurden unter anderem die Dokumentation „Das Schweigen der Quandts“ über die Verstrickungen der Industriellenfamilie im Dritten Reich bedacht, ebenso die SWR-Doku „Die Lohnsklaven – Was ist Arbeit in Deutschland wert?“ und das NDR-Portrait der deutschen Fußballfrauen während der WM 2007, „Die besten Frauen der Welt“.

Die Gewinner des diesjährigen Grimme-Preises werden am 19. März bekannt gegeben, die Verleihung findet am 4. April in Marl verliehen. Eine Gewinnerin steht allerdings schon fest: Iris Berben wird außer Konkurrenz für ihre schauspielerischen und gesellschaftlichen Leistungen geehrt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Jeah, Switch!!!! Da drücke ich aber ganz besonders meine Däumchen!!!!
    • am via tvforen.de

      Ijon Tichy könnte einen Preis bekommen. Sehr schöne Serie. :D
      • am via tvforen.de

        Wieso dürfen eigentlich eingekaufte Formate wie Bauer sucht Frau nominiert werden? Der kreative Anteil von RTL ist praktisch nicht existent und dennoch soll man dafür geadelt werden?

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