Zum 1. September ist der Verkauf der deutschen Sony Sender Sony Channel und Sony AXN an die in jüngster Zeit stark expandierende High-View-Gruppe auch öffentlich sichtbar geworden: Die Sender erhalten ihre schon zuvor durchgesickerten neuen Namen: Der Sony Channel ist zu AXN White geworden, Sony AXN wurde in AXN Black umgetauft. Das bisher unter dem Namen Sony One firmierende On-Demand-Angebot heißt zukünftig AXN+.
Der Wechsel wurde unter anderem auf den bisherigen Facebook-Accounts der Sender verkündet, wo sich die Teams jeweils verabschiedeten und auf die Nachfolge-Accounts hinwiesen. Inhaltlich soll sich zunächst nichts ändern, wie kurze Teaser-Trailer versprechen.
Der Erwerbsvorgang der zuvor von Sony in die Fiction First GmbH ausgegliederten Sender durch die High View GmbH wurde am 17. Juli bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet, knapp einen Monat später endete die Frist zur Anmeldung kartellrechtlicher Bedenken. Die gab es anscheinend nicht, so dass nun zum Monatswechsel die Umstellung erfolgte.
Im Konzert der Medienkonglomerate nahm Sony Pictures Entertainment aus den USA – die bisherige Mutterfirma von Sony AXN und Sony Channel – schon immer eine Sonderstellung ein. So hatte man keinen großen US-Sender („Network“), international die mehr (etwa in Italien) oder weniger erfolgreichen (auch in Deutschland) Kabelsender. Auch aus dem Kampf im Streaming-Geschäft hatte man sich nach einem Testballon in den USA („Crackle“) weitestgehend herausgehalten. Statt selbst mit einem Dienst in die Streaming-Wars einzutreten, nahm man die (wenn man in dem martialischen Bild bleibt) Funktion eines Waffenlieferanten ein, der gerne alle Anbieter beliefert. Da Sony auch in Deutschland die interessantesten Titel eher an andere Anbieter lizenzierte, anstatt sie auf den eigenen Sendern Premiere feiern zu lassen, ist der jetzige Ausstieg aus dem hiesigen Geschäft kein sonderlicher Rückschritt für Sony.
Anders die High-View-Sendergruppe, die auf einen Ausbau der Sendervielfalt der von Alexander Trauttmansdorff geführten Firma setzt. Der bekannteste Kanal ist der 2005 gestartete und 2012 von High View übernommene Sender Deluxe Music. Inzwischen gibt es mit Schlager Deluxe, Deluxe Rap, Deluxe Dance by Kontor, Deluxe Rock und Deluxe Flashback zahlreiche Ableger. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen mit Gute Laune TV, Jukebox, Bergblick, Hip Trips, Xplore, One Terra, Waidwerk, Just Cooking, Screen Green und Crime Time über weitere Spartensender. Die Sender werden sowohl über Kabel und Satellit als auch über IPTV sowie FAST- und VoD-Plattformen vertrieben.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Stefan_G (geb. 1963) am
Wirklich sehr interessant!! Nur kann ich diese beiden Sender - als Sky-Kunde - leider nicht empfangen...