„Dingsda“-Moderatorin Mareile Höppner: „Kinder sind viel cleverer, als man ihnen zutraut!“

Interview zum Start der Neuauflage im Ersten

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 04.10.2018, 13:21 Uhr

Mareile Höppner ist die neue „Dingsda“-Moderatorin – Bild: ARD/Max Kohr
Mareile Höppner ist die neue „Dingsda“-Moderatorin

Am morgigen Freitag (5. Oktober) kehrt der Spielshow-Klassiker „Dingsda“ ins deutsche Fernsehen zurück. Vorerst zwölf Ausgaben sind jeweils freitags um 18:50 Uhr im Ersten im Anschluss an „Wer weiß denn sowas?“ zu sehen. Im Mittelpunkt stehen nach wie vor Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren, die in Einspielfilmen in ihren eigenen Worten Begriffe erklären. Zwei prominent besetzte Rateteams versuchen, diese Begriffe im Studio zu erraten. „Brisant“-Moderatorin Mareile Höppner ist die neue Gastgeberin der Show von UFA Show & Factual.

Nachdem wir gestern bereits ein Interview mit dem ehemaligen „Dingsda“-Moderator Fritz Egner veröffentlicht haben (zum Interview), folgt heute ein Gespräch mit der neuen Moderatorin Mareile Höppner. Sie verrät, welche Erinnerungen sie selbst mit „Dingsda“ verbindet und was sich im Vergleich zu früher verändert hat.

fernsehserien.de: Liebe Frau Höppner, welche Erinnerungen verbinden Sie mit „Dingsda“? Haben Sie die Sendung früher geguckt?

Mareile Höppner: Ja, für mich schließt sich da tatsächlich ein Kreis. Ich hätte vom Alter her wirklich eines der „Dingsda“-Kinder sein können, die damals die Begriffe erklärt haben. Das war zwar nicht der Fall, aber ich bin natürlich mit der Sendung aufgewachsen und habe sie gerne geguckt. Deshalb freue ich mich, dass ich sie jetzt viele Jahre später selbst präsentieren darf!

Inwiefern unterscheidet sich die Neuauflage von der früheren Version?

Mareile Höppner: Das Grundprinzip ist bewusst erhalten geblieben. Kinder erklären Begriffe und die Erwachsenen versuchen, beim Erraten nicht alt auszusehen! (lacht) Aber natürlich ist die Zeit nicht stehengeblieben. Die Kinder wachsen heutzutage ganz selbstverständlich mit Handys und Tablets in einer rundum technisierten Welt auf. Darauf haben wir auch in der Sendung reagiert und deshalb ein paar Retro-Elemente eingebaut. Wir lassen die Kinder ein paar historische Dinge wie beispielsweise ein altes Telefon mit Schnur erklären. Dabei sind echt lustige Momente entstanden! Zusätzlich blicken wir in Einspielfilmen auf ein paar „Dingsda“-Klassiker von früher zurück.

Mareile Höppner im neuen „Dingsda“-Studio (Bild: fernsehserien.de/​Glenn Riedmeier)

Was macht für Sie das Erfolgsgeheimnis von „Dingsda“ aus?

Mareile Höppner: Das sind natürlich die Kinder, die so viel cleverer sind, als man ihnen manchmal zutraut! Aber auch die erwachsenen Kandidaten im Studio spielen eine wichtige Rolle, denn bei „Dingsda“ sieht man etwas, das man gar nicht so oft erlebt: Erwachsene erinnern sich plötzlich an ihre eigene Kindheit – an das erste Eis im Freibad, den ersten Kuss, die erste Schultüte und andere prägende Dinge. Das macht die Show sehr lebendig und gibt ihr einen ganz besonderen Charme.

Sie präsentieren seit vielen Jahren das Magazin „Brisant“. Als Spielshow-Moderatorin sind Sie hingegen bislang nicht bekannt. Ist „Dingsda“ die erste Spielshow, die Sie präsentieren?

Mareile Höppner: Nicht ganz. Ich mache inzwischen seit 20 Jahren Fernsehen – ob nun Magazin, Adelsreport, Talk oder auch Shows – und darunter waren auch schon Spielshows. Aber „Dingsda“ ist die erste Spielshow von mir, die so sehr im Licht der Öffentlichkeit steht.

Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit für eine Show im Vergleich zur Moderation eines Magazins wie „Brisant“?

Mareile Höppner: Im besten Fall macht man sich beides zum Wohnzimmer. Wenn einem das gelingt, überträgt sich das Wohlfühlgefühl auch nach draußen vor die Bildschirme. So habe zumindest ich es immer empfunden. Aber natürlich muss man sich erst etwas in den Ärmel reintun, damit man es auch locker rausschütteln kann. Bei einer Show wie „Dingsda“ ist natürlich schön, dass man, anders als in einem Magazin, sofort eine Reaktion des Publikums erhält.

Das neue „Dingsda“-Studio versprüht Wohnzimmer-Atmosphäre (Bild: ARD/​Max Kohr)

Haben Sie sich zur Vorbereitung alte „Dingsda“-Folgen von früher angesehen?

Mareile Höppner: Nein, denn einerseits kenne ich ja die Sendung und andererseits will ich die Show auf meine Art moderieren und nicht etwa Fritz Egner nachmachen. Er hat das damals super gemacht und große Fußstapfen hinterlassen, in die ich jetzt treten darf. Und ganz nebenbei: Schule mit Kindern habe ich sowieso jeden Tag zu Hause. Mein siebenjähriger Sohn erklärt mir jeden Tag die Welt! (lacht)

Vielen Dank für das sympathische Gespräch und viel Erfolg für die Show!

Zum Interview mit dem ehemaligen „Dingsda“-Moderator Fritz Egner

Die Neuauflage von „Dingsda“ ist ab dem 5. Oktober immer freitags um 18:50 Uhr im Ersten zu sehen.

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist seit Anfang 2013 als Journalist bei fernsehserien.de tätig und dort vorrangig für den nationalen Bereich zuständig. Er schreibt News rund um das aktuelle Fernsehgeschehen und verfasst Kritiken, vor allem zu relevanten Starts aus der TV-Unterhaltung. Darüber hinaus führt er Interviews mit bekannten TV-Persönlichkeiten. Unter anderem sprach er bereits mit Bastian Pastewka, Jürgen Domian, Stephanie Stumph, Fritz Egner, Jochen Bendel, Beatrice Egli, Collien Ulmen-Fernandes, Carolin Kebekus und Torsten Sträter. Des Weiteren verfasst er zu besonderen Anlässen wie Jubiläen von TV-Sendern oder -Formaten ausführliche Rückblicke und Specials – aus einem nostalgischen und zugleich kritisch-informierten Blickwinkel. Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“ und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie „Big Brother“ und „Die Verräter“ hat er eine Ader – auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.

Lieblingsserien: Meister Eder und sein Pumuckl, Eine schrecklich nette Familie, Twin Peaks, 24

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Ich fand die Sendung gestern gut. Folgendes ist mir positiv aufgefallen:

    - Gleiche Intromusik
    - Grunsätzlich gleichgebliebenes Konzept
    - Gute Idee mit dem "Nostalgie-Objekt"! (Die Lavalampe kannte ich selber auch nicht)
    - Sympathische Moderation

    Als negativ kommt ist mir fast nur der Abspann aufgefallen. Da wird man doch gleich mit einem Werbespot beworfen. Da hätte ich lieber nochmals die Titelmusik. Die Werbeunterbrechung müsste natürlich auch nicht sein.

    Jedenfalls freue ich mich auf die weiteren Folgen!
    • am via tvforen.de

      Cinerama schrieb:
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      > Als negativ kommt ist mir fast nur der Abspann
      > aufgefallen. Da wird man doch gleich mit einem
      > Werbespot beworfen. Da hätte ich lieber nochmals
      > die Titelmusik. Die Werbeunterbrechung müsste
      > natürlich auch nicht sein.

      Beide Arten des "Werbeterrors" sind auf diesem Sendeplatz leider Standard. :-(

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