„Generation What?“: Vierteilige Dokumentation erforscht die Jugend Europas

ZDF, BR und SWR begleiten große Jugendstudie

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.04.2016, 15:00 Uhr

„Generation What?“ – Bild: SWR/BR/Bilderfest GmbH
„Generation What?“

Wie tickt unsere Jugend? – Eine Frage, die schon seit Jahrzehnten immer wieder von Sozialwissenschaftlern, Pädagogen, Jugendschützern und Eltern diskutiert wird. Um dem Status quo auf den Grund zu gehen, haben sich mehrere Sender aus insgesamt zwölf europäischen Ländern zusammengetan und das multimediale Megaprojekt „Generation What?“ ins Leben gerufen. Aus Deutschland beteiligen sich das ZDF, der Bayerische Rundfunk und der Südwestrundfunk. Als Medienpartner unterstützen PULS, Bayern 3, DASDING, ARD-alpha und jetzt.de das Projekt.

Anhand eines ausführlichen Fragebogens im Internet, Interviews mit jungen Menschen sowie vier Fernseh-Dokumentarfilmen soll das umfassendste Bild entstehen, das je von der Generation der 18- bis 34-Jährigen in Europa gezeichnet wurde. An der größten Jugendstudie Europas nehmen mehr als eine Million Menschen teil, um ein Selbstporträt der Generation zu kreieren.

Im Mittelpunkt stehen Themen, die junge Menschen im Alltag bewegen: Liebe, Sex, Freundschaft, Job, Ausbildung, Familie und Politik. Besonderheit des Online-Fragebogens: Schon während des Ausfüllens kann man sich mit anderen vergleichen und beispielsweise nachvollziehen, für wie viel Prozent der Teilnehmenden die Ehe ein hohes Gut ist, oder wie viel Prozent der Männer gerne einmal Sex mit mehr als einer Person ausprobieren würden. Ebenfalls befragt werden die Teilnehmer nach ihrer Einstellung zu Europa und zur Zuwanderung. Mit Fragen wie „Könntest Du ohne den Glauben an (einen) Gott glücklich sein?“ wird der Stellenwert von Religion untersucht. In kurzen Videoclips werden exemplarisch diverse Teilnehmer beim Beantworten der Fragen gezeigt. Die Endergebnisse der Studie werden im Herbst veröffentlicht. Für Deutschland übernimmt das renommierte Sinus-Institut die Aufbereitung der Daten und wertet sie nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus.

Ergänzend zur Online-Umfrage wurden vier Dokumentarfilme in länderübergreifender Zusammenarbeit produziert, die die Lebenswelt junger Europäer porträtieren und sich in jeweils 45 Minuten unterschiedlichen Lebensbereichen widmen. Im ersten Teil „Die Liebe, der Sex und Ich“ geht es um die Partnersuche im 21. Jahrhundert und Fragen wie „Welchen Stellenwert hat der Status einer Beziehung für eine Generation, in der die Eltern häufig getrennt leben?“ und „Ist jungen Erwachsenen Sex wirklich wichtiger als Liebe?“. Die weiteren drei Dokumentationen tragen die Titel „Erwachsen, was ist das schon?“, „Arbeit und was noch?“ und „Freunde und Feiern“.

Die vier Teile werden in den kommenden Wochen mehrfach auf den Sendern BR Fernsehen, SWR Fernsehen, ARD-alpha, ZDFinfo und EinsPlus ausgestrahlt. Die genauen Sendetermine können unserer Vorschau entnommen werden.

Produziert wurden die Dokumentationen von den französischen Produktionsfirmen Yami2 und Upian, die auch schon bei den preisgekrönten Projekten „24h Jerusalem“ und „Do Not Track“ beteiligt war.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
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    > .Besonderheit des
    > Online-Fragebogens: Schon während des Ausfüllens
    > kann man sich mit anderen vergleichen und
    > beispielsweise nachvollziehen, für wie viel
    > Prozent der Teilnehmenden die Ehe ein hohes Gut
    > ist, oder wie viel Prozent der Männer gerne
    > einmal Sex mit mehr als einer Person ausprobieren
    > würden.


    Was die Ergebnisse ziemlich entwertet. Jeder Psychologe kann erklären, dass Menschen dazu neigen, sich tendenziell der Mehrheit anzuschließen. Sehen die Teilnehmer beim Ausfüllen, dass ihre Angaben weit vom Durchschnitt abweichen, werden sie sie eventuell korrigieren. Im Konformitätsexperiment von Asch z.B. haben sich eine signifikante Anzahl von Probanden lieber einem offensichtlich erkennbaren Fehlurteil angeschlossen, dass die anderen verabredungsgemäß abgaben, als sich in Gegensatz zur Gruppe zu stellen. Ankereffekt ist ein anderes Stichwort, die unbewusste Beeinflussung von Menschen durch Umgebungsinformationen.
    • am via tvforen.de

      Da hast du Recht, michaell.
      Aber solche "Studien", wie sie von Journalisten gemacht werden nehme ich eh nie ernst. Denen geht es doch oft nur darum, Schlagzeilen zu machen oder Klischees zu bestätigen oder widerlegen. Auch bei diesen Pseudoumfragen in der Fußgängerzone - da wird jemandem ein Mikro ins Gesicht gedrückt und danach sagt der Journalist: "Die Deutschen denken also..."
  • am via tvforen.de

    Interessant finde ich es immer bei Umfragen, etc., dass den Fragen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird als den Antwortmöglicheiten. Von daher, erst einmal abwarten.

    Warum nicht den Titel "Whats-App"? Das würde es besser treffen.
    • am via tvforen.de

      faxe61 schrieb:
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      >
      > Warum nicht den Titel "Whats-App"? Das würde es
      > besser treffen.

      Das stimmt! :-)
    • am via tvforen.de

      Oder "Generation ADHS".

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