Flüchtlingsdrama, Hebammen-Serie und CumEx-Produktion: ZDF stellt internationale Serienprojekte vor

Weitere europäische Koproduktionen in Arbeit

Vera Tidona
Vera Tidona – 28.11.2023, 17:14 Uhr

Flüchtlingsdrama, Hebammen-Serie und CumEx-Produktion: ZDF stellt internationale Serienprojekte vor – Weitere europäische Koproduktionen in Arbeit – Bild: ZDF

Im Rahmen des Branchentreffs London Content stellt das ZDF gemeinsam mit sieben weiteren öffentlich-rechtlichen Sendern aus Europa neue Serienprojekte vor. Der Mainzer Sender steuert zur ersten fiktionalen Zusammenarbeit dieser Art gleich zwei Dramaserien „Kabul“ und „Push“ als federführende Produktion bei, zudem beteiligt er sich an einer „CumEx“-Serie aus Dänemark.

Kabul

Die Dramaserie setzt mit den Ereignissen des 14. August 2021 ein: Während die Taliban vor den Toren der Stadt stehen, bereitet Frankreich die Evakuierung seiner Botschaft vor. Doch der plötzliche Fall Kabuls am nächsten Tag durchkreuzt alle Pläne – französische, italienische, deutsche und amerikanische Diplomaten und die Polizei müssen die Evakuierung Hunderter afghanischer und internationaler Flüchtlinge zum Flughafen improvisieren.

Produziert wird die Miniserie von 2425 und Cinétévé, die Drehbücher für insgesamt sechs einstündige Folgen stammen von Olivier Demangel und Thomas Finkielkraut. Die Regie übernehmen Kasia Adamik und Olga Chajdas.

Push

Im Zentrum der zweiten Dramaserie steht der Beruf und Alltag dreier Hebammen, die jeden Tag kleine Wunder bewirken und entscheidend für einen der emotionalsten, unvorhersehbarsten und herausforderndsten Momente im Leben einer werdenden Mutter sind. Die Hebammen unterschiedlichen Alters lieben ihren Job, stehen aber auch beruflich wie privat vor großen Herausforderungen.

Produziert wird die Serie von der Bantry Bay Productions GmbH, die Idee zur Serie stammt von Luisa Hardenberg. Regie führen Katja Benrath und Mia Maariel Meyer. Eine Erstausstrahlung ist bei ZDFneo geplant.

The CumEx Files

Darüber hinaus beteiligt sich der Sender an der deutsch-dänischen Koproduktion über den internationalen Steuerbetrug von noch nie dagewesenem Ausmaß: Nach aktuellen Schätzungen hat der Skandal weltweit einen Schaden von mehr als 150 Milliarden Euro verursacht. Jahrelang hat hier ein perfides Netzwerk aus Banken, Anwälten und Superreichen mit Hilfe des sogenannten Dividendenstrippings die Staatskassen in Deutschland und Europa geschröpft.

Gemeinsam mit dem „Babylon Berlin“-Studio X Filme Creative Pool und der dänischen Produktionsfirma True Content Entertainment, entsteht ein Achtteiler von Drehbuchautor Jan Schomburg und den Regisseuren Dustin Loose und Kaspar Munk. Gezeigt wird das Format beim dänischen öffentlich-rechtlichen Sender DR und dem ZDF.

Weitere Produktionen sind: die schwedische Serie „Vanguard“ von Regisseur Goran Kapetanovic nach einer Drehbuchvorlage von Alex Haridi, die norwegische Multikultiserie „Holmlia love“ von Mikael Diseth und Regisseur Andre Chocron, das belgische Künstlerdrama „This is not a murder mystery“ über den gefeierten Künstler René Magritte nach einer Serienidee von Matthias Lebeer, Christophe Dirickx und Paul Baeten Gronda, die finnische Krimikomödie „Queen of Fucking Everything“ von Tiina Lymi sowie das niederländische Pharmadrama „Elixir“ von Maaik Krijgsman und Regisseurin Dana Nechushtan.

Die Partner der sogenannten „New8“ sind die Sender SVT (Schweden), DR (Dänemark), YLE (Finnland), RUV (Island), NRK (Norwegen), VRT (Flandern, Belgien), NOP (Niederlande) und das ZDF. Gemeinsam produzieren sie pro Jahr acht fiktionale Serien, um über Ländergrenzen hinweg in einen Austausch von hochwertigen Serien zu kommen, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln.

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