„Empire“: US-Erfolgsserie beerbt bei ProSieben im Juni „Grey’s Anatomy“

Drama-Soap im Hip-Hop-Geschäft war in den USA eine Erfolgsserie

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 08.05.2015, 14:42 Uhr

„Empire“: Lucious (sitzend), Cookie und die drei Söhne – Bild: 20th Century Fox
„Empire“: Lucious (sitzend), Cookie und die drei Söhne

Die Ausstrahlung der neusten „Grey’s Anatomy“-Folgen bei ProSieben hat noch gar nicht begonnen, da steht schon fest, was die Serie beerben wird. Es ist „Empire“, eine Drama-Soap um das amerikanische Musikbusiness. Ab dem 24. Juni läuft die Serie am Mittwoch um 20:15 Uhr. Zum Auftakt gibt es einen Episodendreierpack. Da die erste Staffel zwölf Episoden umfasst dürfte es bei dieser hochtourigen Ausstrahlungsfrequenz bleiben. In den USA wurde die Serie zum größten Erfolg der aktuellen Season.

Ob sich das nach Deutschland übertragen lässt, wird sich zeigen müssen. Denn einerseits wurde die Marketingkampagne des amerikanischen Heimatsenders FOX sehr gelobt, die bereits beim Serienpiloten – der hinter „American Idol“ als etabliertem Musikformat lief – ein gutes Publikum brachte. „Mundpropaganda“ sorgte danach für steigende Einschaltquoten. Unter den Zuschauern waren aber auch sehr viele Afro-Amerikaner – 60 Prozent – , die ansonsten im US-Fernsehen eher unterrepräsentiert sind und vielleicht daher geneigt waren, gerade dieser hochwertigen Serie ihre Freizeit zu opfern.

In Deutschland nun soll „Empire“ am Mittwochabend zum Selbststarter werden, läuft ab 20:15 Uhr ohne etabliertes Lead-in. Andererseits setzt ProSieben im Sommer auch sonst auf Musik: donnerstags läuft „Die Band“ (fernsehserien.de berichtete). Da hätte man vielleicht Synergie-Effekte finden können oder zumindest die alte „Preview-Strategie“ anwenden.

In „Empire“ steht der Musikmogul Lucious Lyon (Terrence Howard) vor einem Problem: Bei ihm wurde eine schwere Krankheit diagnostiziert, er muss daher in absehbarer Zeit die Nachfolge für Empire Entertainment regeln, sein Lebenswerk.

Vor allem seine drei Söhne kommen in Frage, doch keiner ist in Lucious Augen „reif“ für die Aufgabe: Der älteste ist eher ein kühler Geschäftsmann, dem die musikalische Seele fehlt; der mittlere ist zwar Musiker, ruht sich aber auf den Lorbeeren seines Vaters aus und hat noch keine Leistung erbracht, tritt aber grossspurig auf; der jüngste ist ein musikalisches Ausnahmetalent aber auch sehr sensibel und zudem schwul – was in der auf Chauvinismus gebürsteten Hip-Hop-Branche zumindest geschäftlich ein Hindernis ist.

Zu allem Überfluss kommt auch noch Loucious’ Ex-Ehefrau Cookie (Taraji P. Henson) nach mehr als einem Jahrzehnt aus dem Gefängnis frei. Sie war wegen Drogendelikten verknackt worden – und in besseren Tagen hatten die dortigen Gelder auch beim Aufbau von Empire Entertainment geholfen. Nun will sie einen großen Anteil an der Firma für ihr Schweigen. Und da Lucious nichts zu verschenken hat, versucht Cookie, über den jüngsten Sohn einen Fuß in die Tür zu kriegen.

Lee Daniels und Danny Strong (beide arbeiteten beim Film „Der Butler“ zusammen) schufen die Serie. Ilene Chaiken, die durch ihre Serie „The L Word“ bekannt wurde, fungiert als Showrunnerin.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Endlich! Wer Denver Clan/Dallas/Falcon Crest geliebt hat, ist bei Empire gut aufgehoben. Es ist eine astreine Soap, die einfach wahnsinnig Spass macht!

    Die Grundstruktur ist an Shakespear"s King Lear angelehnt und die Produktion sehr hochwertig mit nicht nur genialen Schauspielern vor, sondern auch Produzenten hinter der Kamera.

    Cookie aka Taraji P. Henson ist der Star der Serie, unglaubliche Leistung was sie hier abgeliefert hat und was mir am besten gefallen hat ist die "Brüderliche Liebe" zwischen Jamal und Hakeem, das könnten Brüder im richtigen Leben sein, so sehr stimmt die Chemie. Einfach wunderschön!

    Kleiner Fehler im Wunschlisten Beitrag, der Jüngste ist der talentierte "Taugenichts", der Mittlere(Jamal) schwul, talentiert und mein Liebling der Serie
    • am via tvforen.de

      Der neue Denver Clan...:-)

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