„Elementary“ endet nach der siebten Staffel

Moderne Interpretation von Holmes und Watson wird eingestellt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 18.12.2018, 11:55 Uhr

„Elementary“: Lucy Liu und Jonny Lee Miller – Bild: CBS
„Elementary“: Lucy Liu und Jonny Lee Miller

Die moderne Interpretation von Holmes und Watson kommt zu einem Ende: Wie Deadline Hollywood berichtet, hat das US-Network CBS beschlossen, dass „Elementary“ mit der bevorstehenden Staffel 7 zu einem Abschluss gebracht wird. Mit nur 13 Episoden wird diese deutlich kürzer ausfallen als die bisherigen sechs. Die Dreharbeiten wurden bereits am vergangenen Freitag mit der allerletzten Szene beendet.

„Die Parteien kamen zusammen und sprachen über ihre Positionen in der Serie – sowohl aus geschäftlicher als auch aus kreativer Hinsicht – und wir alle sind zu dem Schluss gekommen, dass es ein günstiger Zeitpunkt ist, um sich von der Serie zu verabschieden, die für uns alle sehr prägend war“, so CBS-Entertainmentchefin Kelly Kahl.

Einer der Gründe – so wird spekuliert – dürfte sein, dass die Verträge der Hauptdarsteller Jonny Lee Miller und Lucy Liu auslaufen. Zudem sind die Einschaltquoten von einst mehr als zehn Millionen US-Zuschauern in der sechsten Staffel auf unter vier Millionen gefallen. So wollte man einen Schlussstrich ziehen, solange die Story den verbliebenen Fans noch gefällt.

Die siebte Staffel soll einen Zeitsprung beinhalten, darüber hinaus tritt die Figur Odin Reichenbach auf, die von James Frain gespielt wird. Der genaue Starttermin für die finalen Folgen ist noch nicht bekannt.

„Elementary“ wird nach insgesamt 154 Folgen enden – und ist eine von nur drei Network-Dramaserien, die seit 2012 immer noch auf Sendung sind (die anderen beiden sind „Chicago Fire“ von NBC und „Arrow“ von The CW). Die erste Staffel entpuppte sich in den USA als Überraschungshit und war die meistgesehene neue Serie des Jahres. Höhepunkt war aus Quotensicht eine Episode, die 2013 im Anschluss an den Super Bowl von mehr als 22 Millionen US-Zuschauern gesehen wurde. Dank der allseits bekannten und beliebten Sherlock-Holmes-Thematik ließ sich „Elementary“ auch gut in ausländische Fernsehmärkte verkaufen.

In Deutschland hält die ProSiebenSat.1-Gruppe die Rechte an der Serie, die seit Jahren ein Sorgenkind darstellt. Schon mehrfach wurde sie zwischen Sat.1 und kabel eins hin- und hergeschoben. Die sechste Staffel wird ab Anfang Januar 2019 bei kabel eins ausgestrahlt (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    @Frau Pudlich: Mir kommt es generell so vor, als ob die Mehrheit der deutschen Bevölkerung immer mehr an Geschmack verliert, was alles Kreative betrifft. Das wird in allen Bereichen deutlich: Musik Charts mit immer mehr geschmacklosem deutschen Hip Hop und wenig musikalisch-/rhythmisch-Anspruchsvollem, TV-Inhalte wie Berlin Tag und Nacht und die ganzen Harz IV Shows und Co., auf der Straße der Anteil an Autos die weiß, silber/grau und schwarz sind, exotisch aromatische Lebensmittel die in den Supermärkten auftauchen, nicht gekauft werden und wieder verschwinden - die beliebtesten Chips sind immer noch Paprika und gesalzen,.... .
    Die Deutschen mögen es einfach zu einfach und ohne Komplexität.
    • am

      Es ist so schade, dass so gute Serien in Deutschland offenbar beim Publikum nicht ankommen und zu Sorgenkindern werden. Ich wüsste gerne einmal woran das wohl liegt.
      • am

        Verlagerung der Zielgruppe auf Streaming Anbieter. Ich habe schon seit gut 10 Jahren keine Serien mehr im TV geschaut, da werfe ich lieber Netflix oder Amazon Prime Video an, das ich jeder Zeit sowohl ohne Werbung, als auch mit Pause-Knopf (wann ich es will) anschauen kann.


        Die anderen TV Formate gibt es halt auf Streaming Anbietern nicht, weshalb man damit einfach mehr Geld als TV Sender verdienen kann (kosten weniger in der Produktion, bringen aber gleichzeitig mehr Zuschauer, da alternativlos).
    • am

      Witzig. Vor ein paar Tagen sah ich den Film "Future World", in dem Lucy eine kleine Rolle hatte und dachte mir nur: "Oh je, wird sie bei Elementary wirklich so schlecht bezahlt, daß sie es nötig hat, ihren guten Namen für so einen billigen Trash herzugeben?"
      • (geb. 1983) am

        "WAS??? Och, nee ..."

        Das ist der genaue Wortlaut gewesen, als ich soeben die Headline laß. Und wieder verabschiedet sich eine fantastische Krimiserie aus dem TV - und das ist mehr als bedauerlich.

        Daß allerdings die (vermaledeiten!) QUOTEN in der 6. Staffel von 10 auf unter 4 Mio. gesunken ist, könnte allerdings eher daran liegen, daß dieser Staffel 3 Episoden (insgesamt 21 statt der üblichen 24) fehlen und nach den ersten 12/13 Episoden ein kurzzeitiger Produktionsstop entstand, ehe weitere 8 Folgen erbeten wurden.

        Auch war der Fall der Zuschauerzahlen von Staffel 3 zu 4 mit einem Minus von 1,99 Mio. erheblich größer, als der Rückgang von Staffel 5 auf 6 mit nur 1,29 Mio. - und die Serie ging dennoch weiter.
        Nein, da zeigt sich mal wieder die Knauserigkeit des CBS-Netzwerkes, das scheinbar nicht den Schneid hatte, Miller und Liu eine Vertragsverlängerung anzubieten - zumindest bis zu einer 10. Staffel (welche theoretisch) einer finalen Staffel würdig wäre, hätte Elementary weiterhin kniffelige Kriminalfälle produzieren sollen.

        Was bleibt, sind ein weitaus besser im Sinn bleibender Jonny Lee Miller (denn keine seiner vorherigen Rolle konnten dasselbe Wiedererkunngspotenzial aufweisen) sowie eine weitere hochkarätige Rolle für Lucy Liu, in welche sie erneut die Rolle einer gerechten Wahrheitssuchenden (nach ''3 Engel für Charlie") übernahm.

        "Das habe ich nicht kommen sehen, Sherlock!"
        "Elementär, mein(e) liebe(r) Watson!"

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