Brian Minchin tritt bei „Doctor Who“ als Executive Producer an

Showrunner Steven Moffat bei BBC setzt neuen Kurs

Stefan Genrich
Stefan Genrich – 02.05.2013, 08:36 Uhr

„Doctor Who“ vor seiner TARDIS, die Reisen durch Raum und Zeit ermöglicht – Bild: BBC
„Doctor Who“ vor seiner TARDIS, die Reisen durch Raum und Zeit ermöglicht

Die siebste Staffel der Neuauflage von „Doctor Who“ nähert sich dem Ende – eine Gelegenheit, bereits jetzt auf eigene Gefahr einiges über das Finale und die Zukunft der Serie zu erfahren.

Die BBC wählt Brian Minchin als neuen Executive Producer von „Doctor Who“. Der erfahrene Mitarbeiter braucht BBC Cymru Wales nicht zu verlassen, denn die Regionalabteilung zeichnet nach wie vor verantwortlich für die weltweit erfolgreiche Science-Fiction-Serie. Brian Minchin ersetzt Caroline Skinner an der Seite von Steven Moffat, der als Showrunner an Bord bleibt und Details für die nächsten Wochen verrät.

„Als ich ‚Doctor Who‘ damals übernahm“, habe Brian schon als Dramaturg am Set wichtige Aufgaben koordiniert, erinnert sich Steven Moffat: „Und in der allerschwierigsten Zeit des neuen Doctors und einer neuen Ära war er vollkommen brillant.“ Nach Moffats erster Staffel übernahm sein Kollege größere Aufgaben und produzierte ab 2007 den Spin-Off „The Sarah Jane Adventures“. Zudem war er an dem weiteren Ableger „Torchwood“ beteiligt, der in Deutschland wesentlich erfolgreicher als der Stammvater gelaufen ist. Der Executive Producer hat zuletzt für BBC Wales Drama an „The Game“ gearbeitet, einem im Kalten Krieg angesiedelten Spionage-Thriller in sechs Teilen, der noch in diesem Jahr auf Sendung gehen soll.

„Ich freue mich darauf, mit ihm zusammen hoffnungslos in Raum und Zeit verloren zu gehen“, beschreibt Steven Moffat seine Ewartungen. Noch vor ein paar Monaten wirkte er mutloser und dachte öffentlich über ein Aufhören nach dem kommenden 50. Geburtstag von „Doctor Who“ nach, zumal sein anderes Kind „Sherlock“ ihn ebenfalls stark fordert (fernsehserien.de berichtete). Langsam nehmen die Feierlichkeiten feste Strukturen an, die Brian Minchins Vorgängerin Caroline Skinner noch mitgeplant hatte, bevor sie vor Start der zweiten aktuellen Staffelhälfte Mitte März in die BBC Drama Produktion nach London wechselte. Sie bleibt dem Franchise vorerst verbunden, denn sie ist an „An Adventure in Space and Time“ beteiligt, einem Jubiläums-Zweiteiler über die Anfänge des Timelords und seines Gefährts TARDIS im Jahr 1963.

Für den Abschluss der eigenen Serienepisode zum Geburtstag ist jedoch Faith Penhale eingesprungen. Dazu berichtet Doctor Who Magazine, dass sich die Erwartungen vieler Fans auf eine Wiedervereinigung nicht erfüllen werden: Während die Hauptfigur in älteren Folgen schon mal auf ihre früheren Inkarnationen traf, die jeweils Körper und Charakterzüge in der sogenannten Regeneration verändert hatten, fällt das phantastische Klassentreffen diesmal weitgehend aus – selbst wenn die Veteranen in einem Trailer auftauchen. Nur der als zehnter Doctor besonders populäre David Tennant begegnet zusammen mit seiner von Billie Piper dargestellten ersten Begleiterin Rose Tyler ihren Nachfolgern Matt Smith als elftem Doctor und Reisegefährtin Clara (Jenna-Luoise Coleman).

Neben anderen verblichenen Stars der Serie zeigt sich John Barrowman enttäuscht, dass niemand ihn zum Mitmachen aufgefordert habe, obwohl er als Captain Jack Harkness sowohl im Original als auch in „Torchwood“ immer wieder eine Schlüsselrolle übernommen hat. Dabei hätten ihm die Produzenten von „Arrow“ vorauseilend zugesichert, dass er notfalls seinen Einsatz als mysteriöser und wohlhabender Einwohner von Starling City zu Gunsten der Dreharbeiten zu den Feierlichkeiten unterbrechen könne, weist er in TV Line auf seine Verfügbarkeit hin.

Doch die Überlegungen von Steven Moffat für die Zukunft von „Doctor Who“ scheinen in eine andere Richtung zu gehen. Bereits in den laufenden Folgen hat er zusammen mit Caroline Skinner die Weichen für Veränderungen gestellt. Zunächst holt Genre-Autor Neil Gaiman die gefühllosen Cybermen in modernisierter Gestalt für die Episode „Nightmare in Silver“ zurück, deren Premiere für 11. Mai vorgesehen ist. Nur eine Woche später wollen Steven Moffat und sein Team völlig andersartige Monster einführen: Die tödlichen Whisper Men rücken an.

„Diese beinahe gesichtslosen Kreaturen waren eine Idee, die mich erst einmal beängstigte“, erzählt er, „und ich dachte, dass so etwas gut in einer Episode funktionieren würde, die gleichzeitig nach vorne und nach hinten blickt.“ Als Freunde des Doctors entführt werden, muss dieser an den einzigen Ort in Raum und Zeit reisen, den er eigentlich unter keinen Umständen aufsuchen will. In der überaus gefährlichen Falle droht ihm die komplette Vernichtung seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Finale steckt „voller Überraschungen und Fragen, die nie zuvor in der Geschichte von ‚Doctor Who‘ beantwortet worden sind“, verspricht der Showrunner und weist gleich auf „das größte Geheimnis“ hin. Tipp: Der Titel der Folge lautet „The Name Of The Doctor“. Clara muss sich ebenfalls in ihr Innerstes blicken lassen. Und eine weitere Sensation werde laut Steven Moffat „den Kurs von ‚Doctor Who‘ für immer verändern!“ Alles leitet auf die Jubiläumsepisode über, die am 23. November für Furore sorgen soll.

Genau auf diesem Weg kann ihn Brian Minchin unterstützen, denn die BBC hat ihn ausdrücklich für die nächste Staffel angeheuert. Damit müssen die Patienten des Doctors wohl nicht ewig auf mehr Fortsetzungen warten, wie sie noch bis vor kurzem befürchtet haben.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Naja, eine Absetzung oder längere Pause der Serie habe ich von Anfang an für recht unwahrscheinlich gehalten. Die Serie ist weltweit erfolgreich und in UK sogar schon ein Kulturgut...

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