„Bad Boys“-Spin-Off „LA’s Finest“ erhält Serienbestellung in Kanada

Sony produziert Actionserie mit Jessica Alba und Gabrielle Union

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 01.06.2018, 19:53 Uhr

Die blondierte Jessica Alba im Film „Secret Agency: Barely Lethal“ – Bild: Ascot Elite Entertainment Group
Die blondierte Jessica Alba im Film „Secret Agency: Barely Lethal“

Der bei NBC durchgewunkene Pilotepisode „LA’s Finest“ wird doch noch eine Serie nach sich ziehen. Der kanadische Medienkonzern Bell Media hat beim Produktionsstudio Sony Pictures die Ausstrahlungsrechte für Kanada erworben. Allerdings dürfte der Verkauf der Rechte in der 30-Millionen-Nation, wie bei den meisten US-Serien, nur einen Teil der Kosten für Sony ersetzen.

Das Studio befindet sich in den USA mit Charter Communications in fortgeschrittenen Verhandlungen um eine Serienbestellung über zunächst 13 Folgen. Der Kabelanbieter hat in den USA kürzlich begonnen, in eigene Serienware zu investieren, um dem Trend zum sogenannten cord-cutting Einhalt zu gebieten, wenn Kunden ihre Kabelanschlüsse kündigen, um nur noch per Internet-Stream fernzusehen. Wie etwa Telekom mit EntertainTV will man versuchen, durch exklusive Angebote attraktiver für die Kunden zu werden. Im Hintergrund von Charter Communications steht John Malone als wichtiger Anteilseigner und Lenker – auch im deutschen Kabelmarkt ist er durch Unitymedia präsent.

„LA’s Finest“ handelt im Kern von zwei unterschiedlichen Polizistinnen, die trotz oder gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit so erfolgreich zusammenarbeiten.

Gabrielle Union spielt hier die gleiche Figur wie im Film „Bad Boys II“ aus dem Jahr 2003: Syd Burnett, die Schwester von Detective Marcus Burnett (Martin Lawrence). Die ehemalige Mitarbeiterin der Drug Enforcement Agency nimmt einen zweiten Anlauf, ist nach Los Angeles gezogen und dort der Polizei beigetreten.

Ihre neue Partnerin wird Nancy McKenna (Jessica Alba). Die berufstätige, zweifache (Stief-)Mutter kommt nicht umhin, die unbekümmerte Freiheit von Syd mit einem gewissen „Was-wäre-wenn“-Neid zu betrachten. Beide Partnerinnen sind ausgezeichnete Polizistinnen und – auch wenn sie sehr unterschiedliche Herangehensweisen bevorzugen – sehr erfolgreich bei ihrer Arbeit. Im Zentrum der Serie sollen die actiongeladenen Geschichten dieser beiden Figuren stehen. Nach einem früheren Bericht kommt McKenna dahinter, dass hinter Syds Party-Lifestyle ein „großes, persönliches Geheimnis“ steht.

Ryan McPartlin („Chuck“) spielt Nancys Ehemann, einen Arzt. Zach Gilford und Duane Martin spielen the Bens: die Detectives Ben Walker und Ben Baines, mit denen die beiden Polizistinnen schnell in einen beruflichen Wettstreit geraten. Ernie Hudson ist als Syds Vater Joseph Burnett an Bord, während Zach McGowan („Black Sails“) wohl als Love Interest für Syd vorgesehen ist: Er spielt den Gangster Ray Sherman, der einen Nachtclub betreibt und mit dem Syd im Serienauftakt auf der Suche nach einem Verbrecher aneinandergerät.

Für Sony Pictures TV war die Produktion des satte zwölf Millionen teuren Serienpiloten ein Prestigeprojekt. Nachdem alle Sony-Piloten bei den Upfronts bei den verschiedenen Sendern abgelehnt worden waren, suchte man wenigstens hierfür eine neue Heimat.

Eingangs einer Serienproduktion bei einem US-Network teilen sich Sender und Produktionsstudio das Budget in der Regel 50:50. Während der Sender seine Investition durch Werbung wieder hereinbekommt, kann das Studio die Rechte auch auf anderen Gebieten vergeben – etwa Kanada, aber halt auch Deutschland und weltweit im Video-On-Demand-Bereich. Ist eine Serie hinreichend erfolgreich (oder die Käufer hinreichend im Wettstreit), kann das Studio Gewinn machen. Dass man nun die Produktion der Serie alleine aufgrund der Einnahmen aus Kanada schon zugesagt hat, drückt großes Vertrauen in die Serie aus.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1967) am

    Sehr gut, dann eben in Kanada!

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