„Anne Will“-Nachfolge offenbar geklärt

Anfang des Jahres überraschte Anne Will mit der Ankündigung, dass sie ihre gleichnamige Talkshow im Ersten auf eigenen Wunsch nur noch bis Ende 2023 präsentieren und sich in Zukunft neuen Aufgaben widmen möchte (fernsehserien.de berichtete). Dass der Sendeplatz am Sonntagabend um 21:45 Uhr nach dem „Tatort“ für ein neues Gesprächsformat erhalten bleiben soll, stand außer Frage – nun scheint auch die Personalie hierfür geklärt zu sein.

Wie die Bild-Zeitung zuerst berichtete und inzwischen auch der federführende NDR bestätigte, ist „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga die Wunschkandidatin für die Nachfolge. Die 54-Jährige würde Anne Will somit ein zweites Mal beerben: 2007 löste sie ihre Kollegin bereits beim Nachrichtenjournal ab, während Will die sonntägliche Talkshow von Sabine Christiansen übernahm. Miosga arbeitet seit 1999 für den NDR und moderierte bereits Sendungen wie „Zapp“ oder „ttt – titel thesen temperamente“.

Der Norddeutsche Rundfunk führt mit Caren Miosga Gespräche über die Nachfolge von Anne Will für eine politischen Gesprächssendung am Sonntagabend im Ersten, teilte der NDR mit. Da die ARD-Gremien die Personalie allerdings im Juni erst noch offiziell beschließen müssen, heißt es weiter: Zu laufenden Verhandlungen wird sich der Sender nicht äußern. Sobald es verbindliche Vereinbarungen gibt, wird der NDR darüber informieren.

Doch auch für den höchstwahrscheinlich vakanten Platz bei den „Tagesthemen“ hat man in Hamburg offenbar bereits eine Lösung parat: Nach Bild-Informationen soll Jessy Wellmer hier 2024 auf Caren Miosga folgen und das spätabendliche Nachrichtenjournal moderieren. Die 43-Jährige stand zunächst ab 2009 für den Sportblock im „ZDF-Morgenmagazin“ vor der Kamera, seit 2014 präsentiert sie die altehrwürdige „Sportschau“ im Ersten. Talkerfahrung sammelte sie von 2019 bis 2021 in der kurzlebigen Sendung „Hier spricht Berlin“ zusammen mit Eva-Maria Lemke, die allerdings nicht über fünf Ausgaben hinauskam.

„Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni, der ebenfalls als Kandidat für den Talkshow-Sendeplatz am Sonntagabend gehandelt wurde, ist wohl aus dem Rennen – er wäre hierfür der erste Mann seit Günther Jauch gewesen, der zwischen 2011 und 2015 mit eigenem Format auf Sendung war und „Anne Will“ vorübergehend auf den Mittwochabend verdrängte.