„Akte Lansing“: BR-Satire nimmt „Dahoam is Dahoam“ aufs Korn

Mystery-Mediensatire hinter den Kulissen der Daily-Soap

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 20.02.2019, 19:00 Uhr

„Akte Lansing“ – Bild: BR/Steffi Rettinger
„Akte Lansing“

Seit 2007 und mehr als 2000 Folgen wird im BR Fernsehen die Daily-Soap „Dahoam is Dahoam“ gezeigt. Doch was passiert eigentlich hinter den Kulissen dieses Erfolgs, den so mancher gar nicht nachvollziehen kann? Dieser Frage geht eine neue Miniserie namens „Akte Lansing“ nach, mit der der BR Selbstironie beweist. Sie wird als Mystery-Mediensatire beschrieben, in der den rätselhaften Vorgängen bei der Produktion von „Dahoam is Dahoam“ auf den Grund gegangen werden soll. Sechs 20-minütige Folgen stehen ab dem 7. März in der BR-Mediathek zur Verfügung. Im linearen BR Fernsehen ist die Serie am 4. und 11. April ab 22:45 Uhr mit je drei Folgen am Stück zu sehen.

Bei der Produktion von „Dahoam is Dahoam“ häufen sich rätselhafte Pannen: Im Kulissendorf Lansing werden Drehs manipuliert, Requisiten vertauscht – und die Darstellerinnen und Darsteller verhalten sich noch seltsamer als gewohnt. Zudem gibt es Hinweise auf finanzielle Unregelmäßigkeiten. Daraufhin wird der BR-Sonderermittler Dr. Dr. Georg Spiess (gespielt von Stefan Murr) vom undurchsichtigen Fernseh-Chef (Christoph Süß) nach Lansing geschickt, um die Vorgänge aufzuklären und nach Einsparpotenzialen zu suchen.

Spiess bezieht ein Büro auf dem Set von „Dahoam is Dahoam“, forscht nach Unregelmäßigkeiten und gerät so in Konflikt mit dem Produzenten Frank Kowalski (Stefan Lehnen), der „seine“ Serie nach Gutsherrenart führt. Die allseits beliebte Produktionsassistentin und Femme fatale Cäcilie „Cilli“ Dörfler (Ina Meling) und der aalglatte Autor Freiherr Maximilian von und zu Dachsbach (Maximilian Pfnür) sagen Spiess hingegen Unterstützung zu. Als der Sonderermittler nachts jedoch einem geheimnisvollen Fackelschein folgt, wird er von unbekannter Hand mit einem Brett niedergestreckt.

Kaum hat er sich erholt, findet er einen Requisiteur, der ihm eine Datei mit Hinweisen versprochen hat, tot in einem offenen Grab des Fernseh-Friedhofs von Lansing. Ein verschrobener Kommissar (Sebastian Bezzel), der sich die Hände offenbar nicht schmutzig machen möchte, erklärt dies offiziell zum Unfall. Doch Spiess ermittelt unbeirrt weiter – und kommt schon bald einer schier unglaublichen Verschwörung auf die Spur, bei der „DiD“-Superfan Christoph Einödinger (Robert Joseph Bartl) eine Rolle spielen könnte.

Das Drehbuch zu „Akte Lansing“ schrieb Georg Büttel, der die Miniserie zusammen mit Jochen Müller auch inszeniert hat. Constantin Television produzierte die Serie im Auftrag der BR-Jugendmarke PULS.

„PULS, das junge Programm des Bayerischen Rundfunks, hat sich vorgenommen, auch im Bereich Fiktion /​ Serie neue Zielgruppen zu erreichen. Also haben wir einen ‚Writers Room‘ veranstaltet und einfach mal Ideen gesammelt“, so PULS-Redakteur August Pflugfelder. „Dabei entstand die Grundidee einer ironischen Auseinandersetzung mit ‚Dahoam is Dahoam‘ – einem Format, das auch unter jungen Leuten einen stetig steigenden Bekanntheitsgrad hat. Ich bin sehr glücklich, dass die ‚DiD‘-Redaktion genau wie wir sofort begeistert war und uns in Lansing herzlich willkommen geheißen hat. Die zentrale Herausforderung war, ‚Akte Lansing‘ so pointiert zu konzipieren, dass ein junges Publikum Spaß an der Satire hat – ohne das Stammpublikum von ‚Dahoam is Dahoam‘ zu verprellen.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen