Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Neue Meister, altes Handwerk“ startete am 01.01.2019 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (26 Min.)
    Als Jäger weiß der in Antwerpen lebende Dimitri Turcott, wie wichtig scharfe Messer sind und brachte sich darum prompt das Handwerk des Messerschmieds selbst bei. Seine erste Ausstattung beschränkte sich auf Hammer, Feile, eine als Amboss dienende Eisenbahnschiene, ein kleines Schmiedefeuer und diverse Lehrbücher. Dimitri ist Meister der Improvisation und stets auf Materialsuche – ob recycelte Computerteile, Klobrillen oder ausrangiertes Holz, das er für seine Griffe verwendet, nichts ist ihm zu ausgefallen. Statt die Hörner von Wasserbüffeln für japanische Messer zu verwenden, greift er auf das Horn der männlichen belgischen Rinder zurück.
    Seine Devise: regionale Lösungen suchen und schlau wieder verwerten! Ihre endgültige Form bekommen die Messer erst durch die kunstvolle Schleifarbeit. Bis vor kurzem musste Dimitri spezielle Schleifsteine noch aus Japan importieren, doch Maurice, der Steinmetz seines Vertrauens, hat die perfekte belgische Alternative für ihn gefunden. Besonders die Gastronomie interessiert sich für Dimitris Unikate. Adriana und Frederik, die Betreiber des Hauben-Restaurants Soma, haben einen neuen Auftrag für ihn: spezielle Messer für die Gäste zu fertigen, die wild aber elegant sein sollen.
    Schließlich möchte Dimitri die Profiköche auch noch mit einem speziellen Damaszenermesser überraschen, doch von dem steten Beschlagen bekommt Dimitri Schmerzen in der Schulter. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich vom angehenden Messerschmied Joz helfen lassen. Können die beiden mit vereinten Kräften bei den Profiköchen doch noch einen Überraschungscoup mit ihren ausgefallenen Messern landen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.01.2019arte
  • Staffel 1, Folge 2 (26 Min.)
    Marielle Philip hat einen Traum: den Ledermarkt mit der Fischhautgerberei zu revolutionieren. Als die Französin nach ihrem Studium des Umweltrechts keinen Job fand, brachte ihre Mutter sie auf die Idee, Fischhautgerberin im südwestfranzösischen Arcachon zu werden. Da Marielle in einer Fischerfamilie aufgewachsen ist, kennt sie die Fischhautgerberei, ein sehr altes, aber in Europa nahezu ausgestorbenes Handwerk. Auf den Spuren ihres Vaters und Großvaters fährt sie mit einem Fischer aufs Meer und genießt die Arbeit in der Natur.
    Marielles Arbeit erfolgt nach dem obersten Prinzip der Abfallvermeidung: Sie holt die Fischhautabfälle in einem Fischgeschäft ab und verwendet nur Fische, deren Bestand ungefährdet ist. Für die Gerberei sammelt sie regionale Pflanzen, bevor sie aus Baumrinde eine Gerberlohe herstellt. Bewusst verzichtet sie auf Chromsalze, wie sie in der Industrie verwendet werden. Durch das Gerben wird aus der weichen Fischhaut ein widerstandsfähiges, hartes Leder, das für Schuhe, Gürtel und Taschen verarbeitet werden kann. Marielle trifft sich mit der Leiterin einer Manufaktur für Damen- und Kinderschuhe, an die sie ihr bunt gefärbtes Fischleder verkaufen möchte.
    Die junge Französin legt nicht nur großen Wert auf die Umweltfreundlichkeit ihres Handwerks, sondern auch auf modernen Marketingmethoden in sozialen Medien, um Arbeitspartner und Abnehmer ihres exklusiven Leders zu finden. Marielles Traum ist es, den Ledermarkt mit der Fischhautgerberei zu revolutionieren und auch Luxusmarken darauf aufmerksam zu machen, von Krokodil- und Pythonleder vermehrt auf Fischhaut umzusteigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.01.2019arte
  • Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)
    Fernab der Touristenmassen stellt die Schuhmacherin Gabriele Gmeiner aus Bregenz mitten im historischen Zentrum von Venedig in einer pittoresken Werkstatt feinste Maßschuhe her – ganz von Hand. Nach den Stationen Japan, London und Paris ist Gabriele schließlich dem Charme Venedigs erlegen und fertigt hier mittlerweile Schuhe für Musiker und Filmstars aus aller Welt an. Die Maßschuhe haben ihren Preis, denn viel Fleiß steckt in jedem einzelnen Arbeitsschritt. Schließlich dauert es von der Vermessung der Füße bis zur finalen Anprobe oftmals ein halbes Jahr und die Wartelisten sind lang.
    Unterstützung bekommt Gabriele von ihrer Lehrtochter Sophie, einer jungen Berlinerin mit viel Elan. Gemeinsam fertigen sie für eine italienische Kundin ein Paar rote Schuhe nach venezianischer Tradition. Gabriele schätzt die eingeschworene Kollegialität der Stadt und unterstützt stets andere venezianische Handwerker bei ihrem Materialkauf. In der Weberei Luigi Bevilacqua, einer der ältesten traditionellen Webereien Venedigs, sucht sie einen edlen roten Seidensamt aus, der nach einer 200 Jahre alten Technik gefertigt wird.
    Schon der berühmte italienische Maler Tizian habe die Dogen in roten Schuhen gemalt, erklärt ihr Alberto Bevilacqua, der Geschäftsführer. Samt allein ist Gabriele aber für diesen Auftrag noch nicht exquisit genug: Winzige Glasperlen aus Muranoglas sollen für Lichtreflexe und ein Lächeln auf den Lippen der Käuferin sorgen. Wird die Kundin von den roten Schuhen letztlich so verzaubert sein, wie Dorothy Gale von ihren Ruby Slippers im „Zauberer von Oz“? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.01.2019arte
  • Staffel 1, Folge 4 (26 Min.)
    Als Martin Pühringer als Jugendlicher erstmals ein Cembalo-Konzert von Bach auf Schallplatte hörte, war es um ihn geschehen: Der helle, feine Klang des Cembalos faszinierte ihn und er begann mit dem Selbststudium des Instrumentenbaus. Er lernte aus Büchern, von Ausstellungsstücken im Museum und erst spät am Instrument selbst. Mittlerweile ist der Österreicher einer der wenigen Cembalobauer nach barockem Vorbild, und seine Cembalos und Spinette sind international begehrt. Grundvoraussetzung für einen schönen Klang ist gutes Holz.
    Darum sucht Martin die Bäume im Böhmerwald gemeinsam mit einem befreundeten Förster aus und fällt sie anschließend auch selbst. Bis zu zwanzig Jahre werden die Weißtannen und Fichten gelagert. Das Holz von Obstbäumen wie Pflaume, Kirsche, Birne oder Apfel stammt ebenfalls aus der Gegend. Elfenbein verwendet er nicht, außer er kann alte Teile von Klavieren recyceln. In jedem Fall wird jedes Instrument, das Martin repariert und restauriert, zuerst mit einer Kamera gründlich untersucht, denn auf die inneren Werte kommt es an, um die Techniken der alten Meister zu erkennen und darauf bei seinen eignen Instrumenten aufzubauen.
    Mindestens ein halbes Jahr dauert die Fertigstellung eines Instruments im Durchschnitt, doch bei Martins aktuellem Auftrag steht dieser unter enormen Zeitdruck, da der Konzerttermin naht. Sein Sohn Kaspar, ebenfalls Instrumentenbauer, hilft ihm, bis Cembalist Ewald Donhofer am Abend vor dem Konzert zum Probespielen kommt. Martin zittert: Ob der Klang des Cembalos den Musiker überzeugen wird und das geplante Konzert wohltönend über die Bühne gehen kann? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.01.2019arte
  • Staffel 1, Folge 5 (26 Min.)
    Obwohl die Köhlerei in Deutschland heute fast als ausgestorben gilt, hat Marcus Waldinger schon als Zwölfjähriger die Leidenschaft für dieses aus dem Mittelalter stammende Handwerk entdeckt. Tagelang wacht er mitten im Wald auf seinem rauchenden dampfenden Meiler, um hochwertige Holzkohle zu erhalten. Wie eine Prinzessin, erklärt Marcus, müsse er den Meiler behandeln. Allein der Aufbau des Meilers ist schon eine Wissenschaft für sich: Auf einer lehmhaltigen Bodenplatte werden etwa 160 Tonnen Holz um die Quandel – einen Schacht aus Stöcken – gestapelt, oben mit Grassoden, frischem Wiesenheu und Kohlerde abgedeckt und schließlich in dem Kamin – der Quandel – entzündet.
    An der Farbe des Rauches muss Marcus den Zustand im Inneren erkennen und ablesen, was der Meiler braucht. Nach fünf langen Tagen und Nächten ist die Kohle fertig und die Ernte kann beginnen. Marcus setzt auf Nachhaltigkeit: Das Buchenholz kommt aus Wäldern im Umkreis von 20 Kilometern. Bei einem Grillfest demonstriert der Grillmeister, dass sich die hochwertige Holzkohle durch einen hohen Brennwert auszeichnet und daher rückstandsfrei und geruchlos verbrennt.
    Auch als Dünger sei seine Kohle einsetzbar, so Marcus zu einem benachbarten Landwirt. Zu seinen Kunden und Kundinnen pflegt er engen Kontakt, weil er vermitteln möchte, dass der Prozess des Kohlemachens etwas Besonderes ist. 30 Tonnen Holzkohle produziert der passionierte Köhler mit Unterstützung seiner Familie jedes Jahr und seine Leidenschaft ist ansteckend. Die 16-jährige Tochter hat schon gemeldet: Sie will auch Köhlerin werden! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.01.2019arte

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