„45 Min“ zeigt eine erschreckende Fehlentwicklung in deutschen Krankenhäusern. Viele Patientenbehandlungen zielen nur darauf ab, möglichst viel Geld einzubringen. Grund hierfür ist, dass die Krankenhäuser seitens der Politik, im Rahmen von Einsparungen, in einen harten Wettbewerb geschickt wurden. Gleichzeitig sanken die staatlichen Zuschüsse dramatisch. Immer mehr Klinken sind von der Insolvenz bedroht. In einer aufwendig angelegten Studie befragten ein langjähriger Krankenhaus-Manager und ein Professor, deutschlandweit Ärzte und Geschäftsführer persönlich. Die Interviews ergaben, dass fast alle medizinischen Entscheidungen von finanziellen Erwägungen beeinflusst seien. Das seit
2003 in Deutschland eingeführte Bezahlsystem zwingt die Krankenhäuser dazu, möglichst viele Patienten in möglichst kurzer Zeit zu behandeln. Dabei gilt es so viele „lukrative Fälle“ wie möglich zu gewinnen. Lukrativ sind vor allem bestimmte Operationen und der Einsatz teurer Apparate. Krankenhausmitarbeiter berichten, dass diese an Profiten ausgerichtete Medizin oft zu Lasten der Patienten geht. „45 Min“ spricht mit Opfern dieses Systems. Patienten, die nutzlose Operationen hinter sich haben oder in einem hektischen Klinikalltag große Angst und Unsicherheit erlebten. Insider berichten von lebensgefährlichen Situationen für Patienten, die von überlastetem Personal versorgt werden. (Text: NDR)