Nächster Halt

London ist zweifellos die angesagteste Szene-Hauptstadt Europas, aber zugleich auch die traditionsbewussteste. Die Londoner sind stolz auf ihre Geschichte und Kultur. Doch bei allem Respekt vor den Traditionen sind sie weder unbeweglich noch konservativ. Die Journalistin Emmanuelle Gaume, die durch die Serie führt, besucht zuerst das Viertel Knightsbridge, um an der Vorbereitung des „Queen Charlotte’s Ball“ teilzunehmen, des Debütantinnenballs für die heiratsfähigen Mädchen der High Society. Danach fährt sie nach Wimbledon – nicht zum Tennisturnier, sondern zu einem Windhundwettrennen, dem die Londoner Arbeiterklasse leidenschaftlich frönt.
Die nächste Station ist die Savile Row, in der die weltweit edelsten Herrenanzüge für die Reichen und Schönen der Welt angefertigt werden. Hier besucht Emmanuelle Gaume David Clasen, einen Post-Punk, der Superstars klassische Anzüge auf den Leib schneidert. Bei Einbruch der Nacht genießt Emmanuelle zum Abschluss ihrer Tour durch das London der Traditionen die zauberhafte Atmosphäre des BAPS Shri Swaminarayan Mandir, des größten Hindu-Tempels außerhalb Indiens. (Text: arte)

Die zweite Etappe ihrer Reise führt Emmanuelle Gaume ins Londoner East End, das im 19. Jahrhundert ob der kriminellen Aktivitäten seiner Bewohner übel beleumundet war und heute ein Künstlerviertel ist. Bei Tagesanbruch besucht sie den berühmten Columbia Flower Market und macht sich mit der Kunst der öffentlichen Versteigerung im herzhaftesten Cockney-Englisch vertraut. Im Dennis Severs’ House, einer historischen Wohnstätte aus dem 18. Jahrhundert, lässt Emmanuelle Gaume ihre Fantasie schweifen. Hier sind alle Einrichtungsgegenstände angeblich noch in genau dem Zustand, in dem sie vor über 200 Jahren waren, als das Haus von seinen Bewohnern überstürzt verlassen wurde.
Mit dem Kunstkritiker Ben Lewis dreht Emmanuelle eine Runde in den Fabrikbrachen aus dem 19. Jahrhundert. In den einstigen Produktionsstätten der Industrie schießen jetzt Galerien für zeitgenössische Kunst wie Pilze aus dem Boden. Die Besichtigungstour endet in den früher berüchtigten Kellergeschossen nahe der Brick Lane. Dort findet man heute Varietés mit originellen Programmen wie dem des Sängers Dusty Limits, der an den Stil der Kabaretts der 20er Jahre anknüpft. (Text: arte)

Der Spaziergang der Entdeckungsreisenden Emmanuelle Gaume durch das grüne London beginnt im vornehmen Stadtteil Chelsea. Hinter hohen Backsteinmauern versteckt sich einer der schönsten Londoner Parks, ein außergewöhnlicher Botanischer Garten, in dem im 18. Jahrhundert mit dem Anbau von Tee und Baumwolle experimentiert wurde. Mitten in der Stadt, in Muswell Hill, erntet Emmanuelle Gemüse. Die Schrebergärten dort ernährten während des Krieges ganze Familien. Heute sind diese Gärten das Symbol für die Gartenleidenschaft der Londoner.
Der dritte Teil der Route führt nach King’s Cross zum Restaurant von Oliver Rowe. Der junge Küchenchef verwendet nur Zutaten, die nicht weiter als 50 Kilometer von seinem Restaurant entfernt angebaut werden. Er zeigt Emmanuelle Gaume unglaubliche Orte für Obst- und Gemüseanbau.
Emmanuelle beschließt den Abend mit einem „Guerilla-Gärtner“: Seine Lieblingsbeschäftigung ist es, die von der öffentlichen Hand vernachlässigten Grünflächen wieder mit allerlei Pflanzen zu bestücken. Am Rande der Legalitat und nächtens heimlich ausgeübt, ist auch diese Tätigkeit einfach „typisch London“. (Text: arte)

Die Journalistin Emmanuelle Gaume folgt auf ihrer letzten Tour durch London den Spuren einiger exzentrischer und extravaganter Bewohner. In einer außergewöhnlichen Hochzeitszeremonie bringt die frisch diplomierte Priesterin Amanda Rogers sie zum zweiten Mal unter die Haube. Dann besucht Emmanuelle den exzentrischen Architekten John Soane in seiner Räuberhöhle voller Schätze, die er im Laufe seines Lebens gesammelt hat.
Durch eine kleine Tür in der U-Bahn-Station London Bridge gelangt sie in die unterirdische Welt von Shunt Vaults, einer Künstlergruppe, die ihre skurrilen Shows in einem unterirdischen Gewölbe vorführt. Schockierend wirkt die Horrorshow im Kabarett- und Gayclub Royal Vauxhall Tavern. Protagonistin Marisa Carnesky stellt eine neue Religion vor, bei der Menschenopfer dargebracht werden. Ein grandioser letzter Akt für diese Londoner Entdeckungstour. (Text: arte)