Nachtlinie Folge 293: Vom Leben – in Stadt und Land
Folge 293
Vom Leben – in Stadt und Land
Folge 293 (30 Min.)
Die Mobilisierung der Gesellschaft und des Arbeitslebens hat die Entscheidung, ob Menschen lieber auf dem Land oder in der Stadt leben, stark verändert. Poltische Akteure, vor allem auf der regionalen Ebene, bemühen sich, vergleichbare Bedingungen für ein Leben auf dem Land zu schaffen. Die Errichtung von Behörden, Ämtern und Bildungsinstitutionen in ländlichen Regionen sowie Anreize für Unternehmen zu schaffen, ist ein wichtiger und richtiger Schritt. Häufig ist jedoch die schlechtere Anbindung an digitale Infrastrukturen und das Fehlen öffentlicher Verkehrsmittel der Grund, warum die Kluft zwischen Stadt- und Landleben immer noch groß ist. Unterschiede machen sich unter anderem im Wahlverhalten bemerkbar: „Wir sehen, dass die beiden großen Parteien flächendeckend vertreten sind, aber wir sehen auch, dass die AfD auf dem Land, wo die Menschen mit den staatlichen Leistungen unzufriedener sind, besser abschneidet. Sie
profitiert von dem Denken: ‚Ihr da oben denkt nicht an uns‘.“, sagt Prof. Ursula Münch und stellt hier auch eine Gefahr für eine Wählerschaft „der Unzufriedenheit“ zugunsten der AfD fest. „Das Beste wäre, die ländlichen Räume attraktiv zu halten, auch mit ausreichend Arbeitsmöglichkeiten auszustatten. Dass das Land, aber auch die mittelgroßen Städte – es müssen ja nicht nur Kleinstädte sein – Arbeit und Kultur anbieten. Denn die Menschen suchen auch Anregung.“ Welche Erwartungen haben Bürgerinnen und Bürger also an die Politik, wenn es um Wohnen, Zusammenleben und Arbeiten geht? Worin unterscheiden sich die Bedürfnisse in Stadt und Land und: Wie können gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden? Darüber sowie über Transformationsprozesse und Zukunftsbilder in Stadt und Land aus politischer Sicht spricht Andreas Bönte mit der Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. (Text: BR Fernsehen)