Nachtlinie Folge 277: Von einem Vater im Deutschen Herbst
Folge 277
Von einem Vater im Deutschen Herbst
Folge 277 (30 Min.)
44 Tage markierten die heiße Phase des „Deutschen Herbstes“ um die Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF oder die Entführung des Lufthansa-Flugzeugs Landshut. „44 Tage“ heißt auch der neue Politthriller von Stephan R. Meier, in dem er die historischen Geschehnisse schildert – aus dem besonderen Blickwinkel hinter den Kulissen. Andreas Bönte spricht mit dem Autor Stephan R. Meier in der „nachtlinie“ über diese spannende Zeit aus selten betrachteter Perspektive. Stephan R. Meier war ein kleiner Junge, als George Bush Senior – damals noch CIA-Chef der USA – im Wohnzimmer seiner Eltern saß und mit dem Vater über die großen Sicherheitsfragen der Weltpolitik sprach. Nach außen durfte kein Wort getragen werden. Kein Wunder, denn Dr. Richard Meier war
Präsident des Bundesverfassungsschutzes in der Zeit des so genannten „Deutschen Herbstes“ im Jahr 1977, als die Welt den Atem anhielt. 44 Jahre ist es nun her, dass Deutschland in seine bis dahin schärfste Krise geriet, über die der Autor Stephan R. Meier in seinem neuen Politthriller schreibt. Warum Stephan R. Meier diese politisch heikle Zeit in die Story eines fiktiven Politthrillers kleidet und kein Sachbuch schrieb, liegt auf der Hand: Hätte er sein Insiderwissen sachlich niedergeschrieben, so hätte er die Erstquelle nennen müssen, nämlich seinen Vater. Eine kluge Alternative war, die Geschichte fiktiv aufzuarbeiten. Andreas Bönte spricht außerdem mit dem Autor darüber, welchen Preis die Macht hat, und warum ein Politthriller manchmal mehr vermittelt, als das ein oder andere Sachbuch. (Text: BR Fernsehen)