Meine geniale Freundin

Es gibt im Leben der 66-jährigen Elena Greco keine wichtigere Person als Lila Cerullo. Als diese spurlos verschwindet, setzt das bei Elena einen Erinnerungsprozess in Gang und sie beginnt damit, die Geschichte ihrer wechselvollen Freundschaft aufzuschreiben. Diese nimmt ihren Anfang im Neapel der 1950er-Jahre in einem schmutzigen Neubauviertel, geprägt von Armut und Gewalt.
Lila fällt Elena ein erstes Mal in der Schule auf. Mit der schlauen Lila erhält die Vorzeigeschülerin Elena ernsthaft Konkurrenz. Die beiden Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein, beim Spielen aber kommen sich die zwei dann doch näher und es beginnt eine Freundschaft, die unterschwellig immer auch ein Konkurrenzverhältnis ist.
Als Lila von Elena eines Tages verlangt, gemeinsam mit ihr von dem im Quartier gefürchteten Mafioso Don Achille die Herausgabe ihrer Puppen zu fordern, stellt das für die noch junge Freundschaft eine erste Bewährungsprobe dar. (Text: SRF)

Von dem Geld, das ihnen der Mafioso Don Achille gegeben hat, kaufen Elena und Lila den Roman «Betty und ihre Schwestern». Die Lektüre begeistert die beiden Mädchen so nachhaltig, dass sie beschliessen, Schriftstellerinnen zu werden, wenn sie gross sind.
Doch ihre Familien sind arm und ungebildet. Verhaftet in ihrer Tradition, stehen Väter und Mütter einer weitergehenden Schulbildung ablehnend gegenüber: Mädchen sollen so schnell wie möglich ab von der Schule und auf ein Familienleben mit Heim und Herd vorbereitet werden.
Schliesslich schafft es aber Elena doch, von ihren Eltern die Erlaubnis für den Besuch der Mittelschule zu bekommen. Lila hingegen muss die Schule beenden. (Text: SRF)

Nach der Ermordung des Mafioso Don Achilles übernimmt die Familie der Solaras die Kontrolle über das neapolitanische Viertel. Diese Veränderungen im Grossen findet ihre Entsprechung im Wachstum der beiden Freundinnen: Elena und Lila sind jetzt junge Frauen.
Elena, die die Oberschule besucht, leidet noch immer unter der Trennung von Lila, die in der Schusterwerkstatt ihres Vaters gelandet und so aus Elenas Leben verschwunden ist. Als die beiden dann doch wieder zusammenkommen, erfährt Elena, dass Lila sich autodidaktisch weiterbildet und dabei so gut geworden ist, dass sie Elena sogar mit Latein weiterhelfen kann.
So wird Elena Klassenbeste, doch Lila stellt sie in den Schatten, als bekannt wird, dass sie das Mädchen ist, das jedes einzelne Buch in der Bibliothek des Stadtteils gelesen hat. (Text: SRF)

Nach dem Übertritt fügt sich Elena unauffällig in die Klasse der Oberschule ein. Gleichwohl nagen Selbstzweifel an ihr, muss sie doch erkennen, dass Lila , statt ihren grossen Begabungen folgen zu können, mit dem Bruder in der Schusterei des Vaters arbeiten muss. Immer wenn die beiden aufeinandertreffen, brilliert Lila mit Wissen, das sie sich im Selbststudium neben der Arbeit angeeignet hat.
Elena spürt die Rivalität wachsen, zusätzlich befeuert dadurch, dass alle Jungen im Viertel der schönen Lila den Hof machen – auch die Söhne des ehemaligen und des aktuellen Paten. Elena freundet sich unterdessen mit ihrem Klassenkameraden Gino an, obwohl sie weiterhin von ihrer Kindheitsliebe Nino Sarratore träumt. (Text: SRF)

Elena hat genug von Gino und gibt dem verliebten Schulkollegen den Laufpass. Gleichzeitig erwehrt sich Lila verschiedenen Annäherungsversuchen und weist werbende Jungen zurück. Das tut sie, weil sie auch ganz andere Dinge im Kopf hat: Zusammen mit ihrem Bruder Rino ist sie dabei, ein originelles und modernes Schuhmodell zu entwerfen. Ihr Vater ist jedoch nicht bereit, sie dabei zu unterstützen. Zur selben Zeit gelingt es dem Sohn des Quartierpaten, Marcello Solara, das Vertrauen ihres Bruders und des Vaters zu gewinnen. Und als er schliesslich um Lilas Hand anhält, könnte der Vater nicht zufriedener sein. Doch er hat seine Rechnung ohne seine widerspenstige Tochter gemacht. (Text: SRF)

Auf Ischia stösst Elena auf ihre ehemaligen Nachbarn, die Sarratores. Sie freundet sich mit Sohn Nino an, mit dem sie sich am Strand unschuldig küsst. Als ihr Lila schreibt, dass sich Marcello weiterhin aufdringlich um sie bewirbt, und sie sich deshalb in Schwierigkeiten befindet, zögert Elena zunächst, beschliesst dann aber bald nach Hause zu reisen.
Zuvor kommt es zu einem Zwischenfall: Bei einer Feier zu ihrem Geburtstag bittet Ninos Vater Donato sie, noch etwas länger zu bleiben. Später überrascht er sie mit einem Kuss und fällt anschliessend gewaltsam über sie her. Am nächsten Morgen flieht Elena von der Insel. (Text: SRF)

Von Ischia zurückgekehrt findet Elena nicht den Mut, jemandem vom Missbrauch zu erzählen. Nicht einmal Lila . Diese wiederum hält nicht damit zurück, der Freundin ihre Verbindung mit Don Achilles Sohn Stefano unter die Nase zu reiben. Dieser will in Cerullos Schuhgeschäft einsteigen und verspricht Lila ein glamouröses Leben an seiner Seite.
Als Lila sich, trotz der allgegenwärtigen Präsenz des von ihr zurückgewiesenen Verehrers Marcello, mit Stefano verlobt, gerät Elena in Zugzwang. Nur um mit der Freundin Schritt zu halten, verlobt sie sich mit dem Automechaniker Antonio, den sie aber nicht wirklich liebt. (Text: SRF)

Weil sich die Schuhe aus Cerullos Laden im Viertel nicht verkaufen, gerät das Geschäft in Schieflage. Gegen den Willen von Lila bittet Stefano deshalb die Solaras um Hilfe. Das führt dazu, dass Lilas Hochzeitspläne beinahe platzen.
Elena hat derweil im Unterricht offen Kritik geübt, was ihr einen Klassenverweis einbrockt. Um die Affäre publik zu machen, bittet sie Nino , in seinem Magazin einen Artikel schreiben zu dürfen.
An der schliesslich doch noch durchgeführten Hochzeit von Lila erfährt die Freundin, dass ihr Text nicht veröffentlicht wurde. Alles wird noch schlimmer, als Lilas Langzeitverehrer Marcello Solara beim Anschneiden der Hochzeitstorte auftaucht. Provokativ trägt er die ersten von Lila entworfenen Schuhe. (Text: SRF)