Missing Link – Die unglaublichsten Verbindungen Folge 2: Eine geheimnisvolle Höhle und das Elektroauto
Folge 2
Eine geheimnisvolle Höhle und das Elektroauto
Folge 2 (30 Min.)
Was hat eine seit Tausenden von Jahren verschlossene Höhle in Rumänien mit Elektroautos zu tun und diese wiederum mit der Sahara? „Missing Link“ denkt für Sie um mehrere Ecken, und eröffnet so eine erstaunliche, ungewohnte Einsicht in die eigene Lebenswelt. Die Movile-Höhle in Rumänien war Tausende von Jahren vollkommen von der Außenwelt isoliert. Im Innern der Höhle besteht ein außergewöhnliches Ökosystem, das etwa 60 urzeitliche Tierarten aufweist. Sie haben sich über die Zeit perfekt an die unwirtliche und giftige Umgebung angepasst. Alles existiert ganz unabhängig vom Sonnenlicht. Damit ein Elektroauto fahren kann, braucht es Strom. Und der kommt aus einer Batterie. Der Grund dafür, dass heute noch nicht so viele Elektroautos auf unseren Straßen unterwegs sind, sind die schlechten Batterien. Ihre Kapazitäten sind so klein, dass nur kleinere Strecken gefahren werden können, dann muss sie wieder aufgeladen werden. Um die Batterien besser zu machen, probieren die Ingenieure alles Mögliche – zurzeit sieht es so aus, dass der Lithium-Ionen-Akku das Und so wird ein Rohstoff, dem man bislang keine große Beachtung geschenkt hat, auf einmal sehr wichtig und teuer. Nämlich: Lithium. Und dieses Lithium findet man auch in der Movile-Höhle in Rumänien. Dort brauchen es die skurrilen Tiere zum Überleben. Es ist sicher noch ein weiter Weg, bis das erste Elektroauto durch die Sahara fährt. Ein anderer Gedanke liegt viel näher: Der Strom der Elektroautos soll aus der Sahara kommen. Sonne scheint dort fast immer und Platz ist dort reichlich vorhanden. So könnte man doch auf den Gedanken kommen, Solarzellen in die Wüste zu stellen und so den Strom für uns Menschen herzustellen. Rechnerisch sieht das ganz einfach aus: Rund 500.000 Quadratkilometer Fläche werden benötigt, um die Menschheit mit Strom zu versorgen. Das sind gerade mal fünf Prozent der Gesamtfläche der Sahara. Gut, die Sahara ist auch ziemlich groß –
fünf Prozent der Fläche sind so groß wie Frankreich. Also einfach ist es nicht, so viele Solarzellen aufzustellen, doch unmöglich sieht auch anders aus. Korallen sind sessile Nesseltiere. Und dieses „sessile“ – also festsitzend – ist oft ihr Verhängnis. Während andere Tiere bei Gefahr oder in anderen unangenehmen Situationen die Flucht ergreifen können, muss die Koralle da bleiben wo sie ist. Den Korallen ist es in den letzten Jahrzehnten ziemlich übel ergangen – Massen von ihnen sind als maritime Jagdtrophäe in die Regale der Hobbytauchen gewandert. Nun meinen viele Wissenschaftler, dass die meisten Korallenriffe in 100 Jahren verschwunden sein werden. Schuld sollen nun aber nicht die Taucher sein, sondern gleich alle Menschen und die Sahara noch dazu. Denn der Klimawandel sorgt für noch mehr Trockenheit und mehr Stürme auf der Erde. Saharastaub macht sich auf und erreicht so auch den Lebensraum der Korallen. Der Staub aber hat es in sich – an ihm haften für Korallen todbringende Viren und Bakterien. Staub aus der Sahara – ist der Auslöser der Korallenpest. Korallen Erwachsende Korallen leben meist in großen Gemeinden – sie bilden die bekannten Korallenriffe. Doch bevor sich die Korallen an ihrem festen Lebensraum niederlassen schweben sie als Babykorallen frei durchs Wasser. Nun bleibt die Frage: Wie finden diese Korallenlarven den geeigneten Platz zum Leben? Denn nur das schon bestehende Korallenriff bietet Überlebenssicherheit. Nun ist das Rätsel gelöst worden: Die Babykorallen !hören! das charakteristische Geräusch der Korallenbänke. Richtige Ohren haben sie nicht, doch feine Härchen scheinen diese Aufgabe zu erledigen. So finden sie ihre zukünftige Heimat im Kreise ihrer Verwandten und lassen sich dort nieder. Künstlicher Lärm in den Ozeanen durch starken Schiffsverkehr oder durch U-Boote kann die Korallen verwirren und so macht Lärm nicht nur uns Menschen in unseren Städten krank, sondern bedroht auch den Fortbestand der Korallen. (Text: ZDFinfo)