Folge 196

  • Alexander Van der Bellen – Vom Flüchtlingskind zum Präsidenten

    Folge 196
    Am heutigen Akademischen Gymnasium in Innsbruck hat Van der Bellen Anfang der 1960er Jahre maturiert. – Bild: ORF 2
    Am heutigen Akademischen Gymnasium in Innsbruck hat Van der Bellen Anfang der 1960er Jahre maturiert.
    Als Sohn einer estnisch-russischen Flüchtlingsfamilie wird Van der Bellen 1944 in Wien geboren. Der Vormarsch der Roten Armee auf die Stadt zwingt die Familie im Frühjahr 1945 dazu, weiter in den Westen des Landes zu gehen. Sie landen schließlich im Tiroler Kaunertal, wo „Sascha“ Van der Bellen seine ersten Kindheitsjahre verbringt. Bei Dreharbeiten im Kaunertal erzählt der Altbürgermeister Josef Raich von der überlieferten, positiv gestimmten Aufregung im Tal, als sich Van der Bellens Vater, ein „Weltkaufmann“ aus Estland, dort mit seiner Familie niedergelassen hatte. Die Schul- und Studienzeit verbringt Alexander Van der Bellen in Innsbruck.
    Im Gymnasium wird er Schulsprecher, erinnert sich der damalige Schulkollege Tilmann Märk. „Das könnte man gewissermaßen als erste politische Tätigkeit sehen“, ergänzt er. Als promovierter Volkswirt schlägt der spätere Politiker jedoch zunächst eine Karriere in der Wissenschaft ein und tritt in „Club 2“-Sendungen als Wirtschaftsexperte erstmals medial in Erscheinung. Sein vormaliger Doktorand Peter Pilz holt ihn 1993 in die Politik: „Ich habe das Gefühl gehabt, dass ihm auf der Uni schon ein bisschen fad war, aber es war trotzdem nicht einfach, ihn zu überzeugen.“ Van der Bellen wird Nationalratsabgeordneter der Grünen, 1997 übernimmt er für elf Jahre den Parteivorsitz.
    2016 kandidiert Alexander Van der Bellen für das Amt des Bundespräsidenten. Die dramatische Stichwahl mit Wahlwiederholung gegen den
    freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer führt zu einer noch nie dagewesenen Polarisierung im Land, die auch international für Aufsehen sorgt. Als Bundespräsident bemüht sich Van der Bellen zunächst um Versöhnung. Sein Verhältnis mit der FPÖ bleibt jedoch angespannt.
    „Ich finde, dass er mit der Art und Weise, wie er Politik gemacht hat, nicht ganz überparteilich war“, so Norbert Hofer im Interview. In Van der Bellens Amtszeit fallen der Ibiza-Skandal, die Abwahl von Sebastian Kurz als Bundeskanzler, die Ernennung einer Beamtenregierung mit Brigitte Bierlein als erste Frau im Kanzleramt sowie die Corona-Pandemie und Chats-Affären. Landkarte des politischen Handelns ist in diesen Zeiten die österreichische Bundesverfassung, der Van der Bellen Eleganz attestiert. Äußerungen wie „So sind wir nicht“ oder „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“ gehören zum ironischen Unterton des Präsidenten.
    In der „Menschen & Mächte“-Dokumentation kommen neben dem Staatsoberhaupt selbst viele Wegbegleiterinnen und -begleiter zu Wort, darunter der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler a.D. Wolfgang Schüssel, Bundeskanzlerin a.D. Brigitte Bierlein, Salzburgs langjährige Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler oder die Klimaaktivistin Lena Schilling. Auch ausländische Staatsoberhäupter wie die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen über ihren österreichischen Amtskollegen und das, was sie in Europa vereint. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDo 18.01.2024ORF 2

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Fr 19.01.2024
11:55–12:45
11:55–
Fr 19.01.2024
01:30–02:24
01:30–
Do 18.01.2024
21:04–22:00
21:04–

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