2020, Folge 135–157
Hebamme im Babyglück – Eine Patchworkfamilie wächst zusammen
Folge 135Anja Lehnertz ist freiberufliche Hebamme. Vor vier Jahren musste sie ihren Traumberuf aufgeben, weil die stark gestiegenen Haftpflichtversicherungsbeiträge für die alleinerziehende Mutter nicht mehr tragbar waren. Keine Hausgeburten mehr zu begleiten, war für Anja ein großer Verlust und nur noch in der Klinik zu arbeiten, keine Alternative. Mitten im Prozess der beruflichen Neuorientierung, brennt ihr Haus aus und macht sie und ihre fünf Kinder obdachlos. „Mensch Leute“ hat Anja mehr als zwei Jahre lang begleitet, war hautnah dabei, als sie erst ihren Beruf aufgeben und schließlich, durch den Hausbrand, ihre Heimat Trier verlassen musste.
Ihr Freund Jürgen nimmt sie und die Kinder bei sich auf. Zwei Jahre später besucht „Mensch Leute“ Anja erneut, um zu erfahren, wie ihr Neubeginn im baden-württembergischen Waldbronn geglückt ist. Anja und ihre Kinder stranden mehr, als dass sie landen. Das Haus ihres Partners Jürgen ist viel zu klein für die Patchwork-Großfamilie. Wo früher Jürgen mit seinem Sohn lebte, kommen Anja und ihre fünf Kinder noch dazu.
Die angrenzende Scheune des alten Fachwerkhauses soll ausgebaut werden. Die Kinder müssen sich im neuen Umfeld, in der Patchwork-Familie und in der Enge behaupten. Das fällt besonders ihren älteren Töchtern Charlotte und Florentine schwer. Anja will und muss sich auch beruflich neu aufstellen. Gelingt es ihr, alle diese Herausforderungen zu meistern oder wird es sie zurück nach Trier ziehen, wenn ihr altes Haus wiederaufgebaut ist? Doch dann wird sie auch noch schwanger. Kind Nummer sechs ist unterwegs und sie alle leben noch mitten auf der Baustelle.
Die Reportage „Hebamme im Babyglück – eine Patchworkfamilie wächst zusammen“ begleitet die Hebamme Anja Lehnertz auf ihrer Suche nach einem neuen Platz für sich und ihre Kinder, in ihrer beruflichen Neuorientierung und in der neuen Patchworkfamilie. Gelingt es ihr, in der neuen Stadt anzukommen, werden ihre Kinder sich bei Jürgen zu Hause fühlen und kommen die Geschwister mit dem „verwöhnten“ Einzelkind Anton, Jürgens Sohn zurecht? Wird das gemeinsame neue Baby ihnen allen helfen, sich hier mehr zu Hause zu fühlen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.01.2020 SWR Fernsehen Weg mit Plastik! – Getränkehändler Kastner verbannt die Einwegflaschen
Folge 136Hans-Peter Kastner ist Getränkehändler in Stuttgart, bis er eine mutige Entscheidung fällt – er verbannt sämtliche Einweg-Plastikflaschen aus seinem Geschäft und geht konsequent den „Mehrweg“. Ein wirtschaftliches Risiko, seine Familie steht hinter ihm. Aber was ist mit den Kundinnen und Kunden? Den Getränkehändler schmeißt so schnell nichts um. Doch eines Tages überkommt ihn ein Wutanfall. „Dieser Müllberg war einfach zu viel für mich“, meint Hans-Peter Kastner mit Blick auf die 52 Säcke mit Plastikflaschen und Dosen, die sich auf seinem Hof in kürzester Zeit ansammelten.
Plastikflaschen, die seine Kunden nicht bei ihm gekauft haben, sondern beim Discounter. Soll er den Müll der Supermärkte sammeln und entsorgen? Seine Entscheidung: weg mit diesem Einweg-Plastik. Diesen Ärger postet er in den sozialen Medien. Seine Nachricht stößt auf riesiges Interesse und trifft einen Nerv. Hans-Peter Kastner wird – quasi über Nacht – bundesweit das Gesicht im Kampf gegen Plastik-Einwegflaschen. Seit August gibt es keine Einwegflaschen mehr im Sortiment seines Getränkemarktes in Stuttgart-Vaihingen. Was folgt, ist ein riesiger Medienrummel und die Sorge, ob seine Kundinnen und Kunden mitmachen.
Geduldig erklärt er ihnen immer wieder die Vorteile von Mehrweg-Glasflaschen. Seine Kunden loben ihn, doch werden sie auch auf die schwereren Glasflaschen umsteigen? Wie reagieren die Hersteller, wie die Getränkeindustrie? Hans-Peter Kastner schafft Lastenräder an, testet E-Mobile. Sein nächstes Ziel: Er will möglichst viele Hersteller und Händler überzeugen, ebenfalls auf Mehrweg umzustellen. Bei all dem managt er im Alltag noch seinen Getränkemarkt. Wie schafft er das? Verändert ihn dieser Kampf gegen Plastik? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.01.2020 SWR Fernsehen Apothekerin in Uniform – Alexa tauscht Kittel gegen Kampfanzug
Folge 137Alexa Schnölzer hat einen krisensicheren Job. Die junge Pharmazeutin arbeitet in einer der beiden Apotheken ihres Vaters. Irgendwann soll sie die Geschäftsführung übernehmen. Doch das Rentendasein ist für den 74-Jährigen noch kein Thema, solange es ihm Spaß macht, wird er weitermachen. Seine Tochter sieht darin die Chance etwas Neues zu probieren. Alexa hat sich als Reservistin auf Zeit bei der Bundeswehr verpflichtet. Sie will probeweise 10 Monate Dienst fürs Vaterland leisten und anschließend entscheiden, wie es weitergeht.
„Vielleicht will sie denen daheim beweisen, was Ungeahntes in ihr steckt?“, ahnt ihr Vater. Auch bei der Armee herrscht vielbesagter Fachkräftemangel, Apothekerinnen werden dringend gesucht. Alexa Schnölzer hat keine Ahnung, was sie erwartet. Und wagt es trotzdem. Wie jeder Soldat muss sie lernen, im Ernstfall zu töten, sich im Gefecht zu bewähren und als Springerin quer durch Deutschland zu unterstützen. Dabei lernt sie ihre körperlichen Grenzen und die Bundeswehr von allen Seiten kennen: In Berlin den militärischen Alltag im Lager einer Krankenhausapotheke, an der Nordsee sammelt sie spannende Eindrücke auf einem Kriegsschiff, das als schwimmendes Lazarett im Mittelmeer Migranten rettet.
Vielleicht Alexas zukünftiger Arbeitsplatz? Zuhause spürt ihr Vater, wie sehr er seine Tochter als Kollegin und Freundin vermisst. Ob sie je in den elterlichen Betrieb heimkehrt, bezweifelt er zusehends. Kommt Alexa zurück oder findet sie ihr Glück im neuen Beruf als Apothekerin in Uniform? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.01.2020 SWR Fernsehen Ursprünglich für den 06.08.2019 im SWR angekündigt.Der Heli-Cop – Auf Streife im Polizeihubschrauber
Folge 138Manuel Hagel ist Polizist und Pilot – und so gut wie immer in der Luft. Er ist einer der Polizisten der Polizeihubschrauberstaffel Baden-Württemberg. Seine Aufgabe ist es, 800-PS-starke Triebwerke zu lenken. Vom Einsatzort auf dem Stuttgarter Flughafen starten Manuel Hagel und Kollegen zu ihren zahlreichen Einsätzen in drei Schichten. „Bei uns ist das fliegerische Risiko höher. Wir sind dichter an Hindernissen und fliegen bei schwierigen Wetterverhältnissen und nachts.“ Für diesen harten Job muss sich der 33-jährige Pilot auch fit halten. Sport steht daher auch in seiner Freizeit ganz vorne. Der Film begleitet Polizeihauptkommissar Manuel Hagel bei seinem Schichtdienst und zeigt die verschiedenen Einsätze, die geflogen werden: Aufklärungsflüge, Fahndungen und die Suche nach Vermissten: bei Tag – und in der Nacht mit der Wärmebildkamera.
Zumeist wird die Hubschrauberstaffel losgeschickt, um den Kräften am Boden zu helfen. Mit der Technik an Bord können Menschen schnell gefunden werden, auch nachts. Geübt wird im Simulator der fliegenden Polizisten in Donauwörth: Hier stehen auch Ernstfälle auf dem Trainingsprogramm und die Piloten werden fit gemacht für ihre Einsätze in der Luft. „Bussard Achthundertfünfzehn“ ist der Rufname des Hubschraubers. Es ist einer von fünf Helikoptern, dazu einer an der Außenstelle Baden-Airpark. Die Staffel fliegt mehr als 2500 Einsätze im Jahr. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.02.2020 SWR Fernsehen Arzt mit Mission – Augenlicht für die Ärmsten
Folge 139Schon lange wünscht sich Augenarzt Dr. Werner Keßler, „zu helfen, wo ich wirklich gebraucht werde“. Der gebürtige Mainzer ist Oberarzt am Klinikum Ludwigshafen. Und er ist Christ. Nach jahrelangem Zögern beschließen er und seine Frau Sonja, auszuwandern. Für drei Jahre nach Peru, um dort ehrenamtlich im Missionshospital „Diospi Suyana“ zu arbeiten. Vorbild ist das Urwald-Spital des verstorbenen Friedensnobelpreisträgers Albert Schweizer in Lambarene, Gabun. Das Missionshospital im Bergdorf Curahuasi ist der Ort, wo sich die Ärmsten der Armen behandeln lassen können. Für viele kranke Quechua-Indianer ist es die letzte Hoffnung.
Tochter Johanna ist erst drei, die anfänglichen Bedenken, z. B. wegen mangelnder Hygiene, werfen die Keßlers über Bord. Sie verkaufen ihr Auto, kündigen die Wohnung und die Jobs. Raus aus der Komfortzone. Ihren Aufenthalt wird die Familie komplett mit Spenden aus der Heimat bestreiten. Auf nach Südamerika. Schon eine geeignete Wohnung in Curahuasi zu finden ist abenteuerlich. In den Häusern gibt es keine Heizung und der Strom fällt häufig aus. Auch für Töchterchen Johanna ist es anfänglich nicht leicht, sie fremdelt und hat Heimweh. Die Keßlers werden mit einer für sie gänzlich unbekannten Welt konfrontiert. Einerseits sind sie beglückt von der Herzlichkeit der Menschen.
Aber die Armut der Indios ist ein Schock und auch, was Werner Keßler in der Klinik erlebt, bringt ihn oft an seine Grenzen. Schwere Augenerkrankungen, viel zu spät erkannt, Not-OPs. Manche Menschen sind beidseits erblindet und dem Arzt gelingt es, ihnen ihr Augenlicht wieder zu schenken. Aber nicht immer kann er helfen. Seine Frau Sonja arbeitet ehrenamtlich als Lehrerin. Den meisten Hochland-Indios ist eine gute Schulbildung versagt. Die Sendung begleitet Familie Keßler zwei Jahre lang, durch Höhen und Tiefen bei dem Abenteuer ihres Lebens. Wie wird es sein in der buchstäblich Neuen Welt? Sind sie all den Herausforderungen gewachsen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.02.2020 SWR Fernsehen (RP) Waldbauer gegen Borkenkäfer – Andreas gibt nicht auf
Folge 140Andreas Springmann hat monatelang gegen den Borkenkäfer gekämpft. Bis zur Erschöpfung hat der 31-jährige Waldbauer in Oppenau im Ortenaukreis gesägt und gefällt. Denn das ist seine einzige Chance in dieser schweren ökologischen Krise: Die befallenen Bäume müssen so schnell wie möglich raus aus dem Wald, weil sich der Schädling dann nicht noch weiter verbreiten kann. Trotz großer Mühe hat Springmann nicht alle Käferbäume erwischt. „Und jetzt ist es zu spät“, erklärt er, „die Käfer sind längst ausgeflogen, haben sich irgendwo anders eingebohrt“.
Im trockenen Sommer 2019 hatten sie leichtes Spiel, die geschwächten Bäume konnten sich kaum wehren gegen einen Schädling, den Andreas Springmann mit einem Virus vergleicht. Die Sägewerke sind voll, das Käferholz will keiner mehr- es muss zu Billigpreisen regelrecht verscherbelt werden, bis nach China. Sein Vater spricht von einem „Drama“. Zwar hat sich die Lage durch den Winter und den Novemberregen etwas entspannt und Springmanns sind durch ihr schnelles Eingreifen mit einem blauen Auge davongekommen.
Doch wie wird das Jahr 2020? Der junge Waldbauer sorgt sich auch um die Existenz seiner Familie. Aufgeben will er nicht, „das ist keine Lösung“, sagt er. Also versucht er zu retten, was möglich ist und nimmt den Kampf gegen das kleine gefräßige Insekt auf. Erst im Frühjahr wird sich zeigen, wie viele Käfer den Winter überlebt haben. Für Familie Springmann ist es ein Wettlauf mit der Zeit – die Folgen des Klimawandels erfahren die Waldbesitzer schon jetzt hautnah. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.02.2020 SWR Fernsehen Die Erbenermittlerin – Spurensuche nach dem Tod
Folge 141Dania Jäger ist die Erbenermittlerin. Ihr Job: Sie verwaltet das Vermögen einsam verstorbener Menschen. Über 400 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich vererbt. Sind die Erbinnen und Erben unbekannt, macht sich Dania Jäger auf die Suche. Die Rechtsanwältin hat fast täglich mit dem Tod zu tun. Wenn ein Mensch ohne Testament oder bekannte Verwandte verstirbt, wird sie vom Amtsgericht gerufen. In einem neuen Fall rekonstruiert sie die letzten, einsamen Wochen einer Puppenliebhaberin: In ihrer Wohnung sucht sie nach Wertgegenständen und Hinweisen auf mögliche Erbinnen und Erben. Oftmals erhält sie durch ihre Recherchen teils berührende, teils schockierende Einblicke in vergangene Leben.
Aber Dania Jäger wird nicht nur mit Wohnungen und Häusern der Verstorbenen konfrontiert: In einem anderen Fall hinterlässt ein Mann eine komplett ausgestattete Autowerkstatt. Solange die Erben nicht gefunden sind, muss sie sich um diesen Nachlass kümmern, also um Rennwagen und seltene Oldtimer. Eine schwierige Aufgabe für die Anwältin. In ihrem Job braucht Dania Jäger Herz und Verstand. „Mensch Leute“ begleitet die Rechtsanwältin hautnah: Bei der ersten Spurensuche und der langwierigen Erben-Ermittlung. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 02.03.2020 SWR Fernsehen Landarzt online – Rezept gegen Ärztemangel
Folge 142 (30 Min.)Maulburg in Baden-Württemberg ist ein Modellfall dafür, wie eine ländliche Gemeinde sich einen Arzt angelt. Alle ziehen an einem Strang und bemühen sich darum: Gesundheitsamt, der Bürgermeister, Vermieter – der Erfolg hat viele Mütter und Väter. Denn der letzte Arzt in Maulburg starb überraschend vor zwei Jahren. Seitdem müssen die Menschen längere Wege in Kauf nehmen und sind beunruhigt. Dr. Alexander Mittlmeier ist ihr Glücksfall. Er hat in Freiburg studiert und liebt die Weinregion Markgräflerland. Schließlich ist Winzer sein Zweitberuf. Mit seinem Praxiskonzept versucht er, etwa ein Drittel mehr Patientinnen und Patienten betreuen zu können.
Sie müssen sich per Internet selbst einen Termin online organisieren und vor dem Erstkontakt einen Anamnesebogen ausfüllen. Dadurch sitzt der Arzt seinen Patientinnen und Patienten bereits mit Vorwissen gegenüber, spart Zeit bei der Bürokratie. Mittlmeier will gut informierte Patientinnen und Patienten, die sich möglichst umfassend eingelesen haben. Das befruchtet das Gespräch über Krankheit und Gesundheit. Wie funktioniert das in Maulburg? Schaffen das auch ältere Menschen? Von einer Arztpraxis, die sich modellhaft fit für die Zukunft macht. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 09.03.2020 SWR Fernsehen Feuerwehr in der Großstadt – Der Lebensretter im 24-Stunden-Einsatz
Folge 143Geht ein Alarm in der Stuttgarter Feuerwache 3 ein, ist Michael Quednau zumeist einer der Ersten. Der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr fährt innerhalb einer Minute los. Sein Löschzug folgt. 24 Stunden dauert eine Schicht. Ein harter Job. Feuerlöschen kommt immer seltener vor. Verschiedene Hilfeleistungen sind inzwischen gefragt. Vier Fahrzeuge mit zwölf Feuerwehrleuten Besatzung fahren meistens raus. Die Feuerwache 3 liegt im Stadtteil Bad Cannstatt. Alarm im benachbarten Stuttgarter Hafen: In einem Schrotthandel soll es brennen. Beim Eintreffen der Feuerwehr ist das Tor verschlossen. Eine heikle Mission, denn sie dürfen keinen Löschschaum verwenden.
Die Reste könnten in den Neckar laufen und einen Umweltschaden anrichten. Seitdem Brandmelder in den Privatwohnungen Pflicht sind, werden Feuer schneller entdeckt. Dafür werden Michael Quednau und seine Wachmannschaft häufiger zu Hilfeleistungen gerufen: Menschen aus dem Qualm retten, eine Straßenbahn in die Schiene stellen oder einen Menschen aus dem Fluss ziehen. Dabei setzen die 500 Männer und Frauen der Stuttgarter Feuerwehr oft auch ihr eigenes Leben aufs Spiel. Ihren Job machen sie mit Leidenschaft, wollen keine Heldinnen und Helden sein. Doch angesichts ihrer Aufgaben und Risiken sind sie dann doch stille Helden. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 23.03.2020 SWR Fernsehen Geschlossene Gesellschaft – Ein Dorf in der Virus-Krise
Folge 144Deutsche TV-Premiere Mo. 30.03.2020 SWR Fernsehen Corona-Krise – Sanitäter geben alles
Folge 145Was passiert, wenn die, die in der Krise helfen sollen, selbst am Limit sind? Die Corona-Infektion ist auch für die Rettungssanitäter beim DRK Esslingen/Nürtingen eine enorme Belastung. Jeder Patient, den sie versorgen, könnte infiziert sein. Schon die normale Routine der Sanitäter ist stressig. Das Abklären der Corona-Symptome kostet zusätzlich Zeit. Und die Sanitäter müssen sich selbst schützen. Die Vorsicht fährt mit. Doch Schutzausrüstung ist inzwischen knapp. Wenn ein Corona-Patient an Bord war, muss der Rettungswagen komplett desinfiziert werden. Und die Krankheit macht auch vor den Sanitätern nicht halt. Einige Kollegen sind schon infiziert. Viele in Quarantäne. Das Personal wird knapp. Nicole Wucherer und ihre Kollegen geben alles. „Du kannst helfen“, sagt die vierfache Mutter. „Da bist du ganz vorne dabei“. Die Reportage begleitet Nicole Wucherer und ihre Kollegen drei Tage lang während ihrer zwölfstündigen Schichten. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.04.2020 SWR Fernsehen Blümlein hilft – Sozialarbeit in der Corona-Krise
Folge 146Ralf Blümlein verteilt seit Jahren Lebensmittel bei den Tafeln in Rheinhessen. Wer sich keine Nahrungsmittel mehr leisten kann, kommt zu ihm. Seine Klientel: arme, oft auch alte Menschen mit kleiner Rente, abgehängte, am gesellschaftlichen Rand stehende Menschen, von Alkohol und Drogen gezeichnet, oder Menschen, deren Einkommen schlichtweg nicht zum Leben reicht. Über die Runden zu kommen ist für sie schon schwer genug, mit der Corona-Pandemie ist der Alltag noch schwerer geworden. Zumal Blümlein die Tafel Ende März schließen musste. Die ehrenamtlichen Helfer blieben aus Angst vor Ansteckung zuhause, die Verunsicherung war zu groß.
Allein konnte Blümlein das nicht stemmen. Für sein Klientel ein Albtraum. Aber Blümlein gibt nicht auf, er will gerade in dieser Zeit die Schwächsten der Gesellschaft nicht vergessen. Er versucht aktuell, Obdachlose für die momentanen Hygienevorgaben zu sensibilisieren, fast ein Ding der Unmöglichkeit. Drei Wochen später hat Blümlein wieder ein paar Helfer mobilisieren können, die Binger Tafel öffnet ihre Türen. Allerdings kommt kaum einer. Anscheinend ist die Sorge zu groß oder es hat sich noch nicht rumgesprochen. Blümlein muss raus, auf die Straße, und seine Kund*innen informieren. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.04.2020 SWR Fernsehen Ganz nah dran – Häusliche Pflege im Corona-Alarm
Folge 147Ob beim Pflegedienst Edith Becker an der Moseloder für die polnische Rund-um-die-Uhr-Pflegerin Donata am Neckar: Seit Wochen ist nichts mehr wie es war. „In den Medien reden alle nur von Krankenhäusern und Altenheimen. Man meint, es gibt uns gar nicht“, sagt eine der Pflegedienst-Chefinnen, die sich mit ihren Kolleg*innen an der Mosel zu einem virtuellen Arbeitskreis verbündet hat. Zusammenhalt in der Krise: Doch das größte Thema ist, dass Schutzkleidung und Masken fehlen. Wie wichtig das ist, merkt gerade das Team in Minheim an der Mosel.
Von hier aus betreut Edith Beckers Pflegedienst 140 Senior*innen. Und hier passiert, wovor alle Pflegeeinrichtungen dieser Tage Angst haben. Sie bekamen jemanden in Pflege, der sich vorher woanders mit COVID-19 infiziert hat. Tatsächlich gab das Gesundheitsamt nur wenige Tage später Entwarnung. Die Hygienemaßnahmen haben funktioniert. Trotzdem steckt Edith Becker der Schreck noch in den Knochen. Ihr Mann und sie leben mit einer doppelten Verantwortung: Hier die Patient*innen, da die Mitarbeiter*innen.
Für Donata aus Polen, weit weg im Schwäbischen, ist die Verantwortung klarer: Sie ist eine von etwa 300.000 Pfleger*innen aus Osteuropa, die Haushalte am Laufen halten. Donata kümmert sich um Adolf Faulhammer. Und zwar rund um die Uhr. Jetzt, seit der Corona-Reisesperre, sitzt sie gewissermaßen fest in ihrer Fürsorge. Skypen mit ihrem Ehemann Lesek und Sohn Alexander – für Donata ist völlig ungewiss, wann sie die beiden wiedersieht. Ihr Auswechsel-Pfleger, der eigentlich jetzt dran wäre, darf nicht nach Deutschland einreisen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Fr. 08.05.2020 SWR Fernsehen Getränkehändler Kastner: Kreative Ideen in Krisen-Zeiten
Folge 148Hans-Peter Kastner ist ein ganz normaler Getränkehändler in Stuttgart. Allerdings sorgte er im vergangenen Jahr für bundesweites Aufsehen, als er sämtliche Einweg-Plastikflaschen aus seinem Laden verbannte. Der „Glasflaschen-Rebell“ macht in Corona-Zeiten einen kleinen Supermarkt aus seinem Getränkehandel – mit Lieferservice und Drive-in. Ist Mehrweg ein Luxusartikel? Hans-Peter Kastner meint Nein. Und verkauft weiterhin Mehrwegflaschen. Kreativ geht er derzeit auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kunden ein. Damit sie ihm in der Corona-Zeit die Treue halten und er ihnen helfen kann.
Wer zur Risikogruppe gehört, nutzt den Getränkehandel als „Drive-in“: Das Personal lädt alles in den Kofferraum des Autos ein. Und weil sich viele seiner Kunden nicht mehr aus der Wohnung trauen, bietet er einen Lieferservice an. Im Angebot hat er jetzt auch Milch, Mehl, Nudeln und natürlich Toilettenpapier – ein Mini-Supermarkt zwischen den Glasflaschen. Denn seine Großkunden, Schulen, Kantinen, Kindergärten, sind geschlossen. Umsatzeinbußen, die ihm weh tun. Doch Kastner lässt sich nicht unterkriegen, muss sich und seine Familie durchbringen – mit Mehrweg, Mehrarbeit und mehr Ideen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 11.05.2020 SWR Fernsehen ursprünglich für den 27.04.2020 angekündigtDer Wanderreiter – Ein Ritt ins Ungewisse
Folge 149Deutsche Streaming-Premiere So. 08.05.2022 ARD Mediathek TV-Erstausstrahlung ursprünglich für den 18.05.2020 angekündigtStresstest Corona – Eine Familie schlägt sich durch die Krise
Folge 150Seit dem 16. März sind Schulen und Kitas geschlossen – Corona-Ferien? Oh nein! Wie unzählige Eltern in Rheinland-Pfalz geht es auch den Filmemachern Katja Schupp und Hartmut Seifert: Von einem Tag auf den anderen ist die Familie im Ausnahmezustand: Fünf Kinder vom Kita-Alter bis Klasse 9 müssen zuhause unterrichtet werden, dazu Job, Home-Office und Haushalt. Die Corona-Krise wird für Familien deutschlandweit zum Stresstest. Katja Schupp und Hartmut Seifert haben ihren Alltag aufgezeichnet von Tag eins an, dem 16. März, dem Tag, an dem die Schulen geschlossen wurden. Und sie haben die Menschen in ihrem Dorf begleitet – Waldalgesheim, knapp 4.000 Einwohner in der Nähe von Bingen am Rhein.
Den ersten Teil dieses Videotagebuchs zeigte „Mensch Leute“ am 30. März unter dem Titel „Geschlossene Gesellschaft – ein Dorf in der Virus-Krise“. Im zweiten Teil zeigen die beiden, wie das Leben im Haus und Dorf weitergeht: Über die Wochen hinweg wird der Nachholbedarf der Schulen in Sachen Digitalisierung mehr und mehr eine Herausforderung. Währenddessen kämpfen die Menschen im Dorf mit anderen Sorgen: Blumenhändlerin Simone Adler hat einen Angehörigen durch Corona verloren und sieht dem Ende des Türverkaufs und der Wiedereröffnung des Ladens mit gemischten Gefühlen entgegen.
Familie Glockmann verzichtet auf Enkel-Besuche und füllt die Zeit mit Masken-Nähen. Die Menschen im Altenheim freuen sich über unkonventionellen Besuch und Familie Domehl im Restaurant Tennishalle wünscht sich nichts sehnlicher als die Wiedereröffnung, die am 13. Mai dann endlich stattfinden kann. „Stresstest Corona – Eine Familie schlägt sich durch die Krise“ – was als Videotagebuch begann, wurde der Blick auf inzwischen acht Wochen, die unser Leben komplett verändert haben, manches auf gute, manches auf schlechte Weise. Eine unsichtbare Gefahr macht sich breit, das soziale und wirtschaftliche Leben steht still – und wie es weitergeht, weiß keiner. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 18.05.2020 SWR Fernsehen Dachdeckerin Petra – Arbeiten zwischen Himmel und Erde
Folge 151Um die schöne Aussicht wird Petra Bangert oft beneidet. Der Rundumblick, den sie als Dachdeckerin hat, lässt das Risiko des Berufs schnell vergessen. Doch jede Unvorsichtigkeit in der Höhe kann lebensgefährlich werden. Ihre derzeitige Frage ist: Wie lange machen die Knochen diese harte Arbeit noch mit? In fünfzig Metern Höhe einen Wetterhahn zu berühren, bringt Glück. Und Glück braucht Petra Bangert aus Fußgönheim für den risikoreichen Beruf. Sie ist hauptsächlich im Raum Ludwigshafen/Mannheim im Einsatz.
Für ihren Chef ist sie die Frau für knifflige Fälle oder schwierige Kunden. Die 50-Jährige muss immer wieder mit Vorurteilen auf den Baustellen kämpfen: Nein, sie ist nicht die Sekretärin, sie ist die Dachdecker-Meisterin, die Schadstellen aufdeckt und behebt. Woher kommt das Wasser im Obergeschoss, wo ist die undichte Stelle im Dach? Wie macht sie die Tiernester aus dem Schornstein raus? Petra beherrscht noch das alte Schieferhandwerk, gefragt beim Kirchendach in vierzig Metern Höhe. Sie kennt sich in der Begrünung und Wartung von Ökodächern aus.
Sie wird gerufen, um Ratten oder Marder vom Dachstuhl zu verjagen. Seit dreißig Jahren ist Petra Bangert im Geschäft. Trotz langer Arbeitstage, dem rauen Ton auf Baustellen und der schweren körperlichen Arbeit liebt sie diesen Handwerksberuf. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung könnte sie vom Büro aus Projekte leiten, aber will sie das? Sie stellt sich selbst die Frage, wie lange sie diese Arbeit draußen noch machen soll. Nur eines mag sie nicht: Regen. Da ist es ganz oben ziemlich rutschig. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 25.05.2020 SWR Fernsehen Schaustellerin ohne Volksfest – Alina bangt um ihre Zukunft
Folge 152Alina Moser lebt in einem Wohnwagen und möchte ihre Freiheit nicht missen. Die 23-Jährige will die Familientradition fortführen und als Schaustellerin durchs Land reisen. Jetzt wagt sie einen großen Schritt: Ihre Familie nimmt einen Kredit auf, um für Alina einen eigenen Irrgarten bauen zu lassen. Mit dem braucht sie unbedingt einen Platz auf dem Cannstatter Frühlingsfest. „Sesshaft werden, das kann ich nicht“, erklärt Alina Moser entschieden. Wie schon ihre Urgroßmutter, Großmutter und Mutter zieht die junge Frau als Schaustellerin durchs Land und reist zusammen mit ihren Eltern von Jahrmarkt zu Jahrmarkt.
Sie bricht mit klassischen Rollenbildern, die in der Schaustellerbranche nach wie vor gelten. Statt sich um den Haushalt zu kümmern oder im Kassenhäuschen zu sitzen, hilft sie ihrem Vater in der Werkstatt beim Schweißen. Vor kurzem hat sie den LKW-Führerschein gemacht und fährt das Geschäft der Familie mittlerweile allein auf den Jahrmarktplatz. „Ich bin einfach anders als andere“, sagt die hübsche Frau mit den wilden dunklen Locken von sich selbst.
Jetzt traut sich Alina, den nächsten großen Schritt zu gehen. Sie bekommt ihr erstes Geschäft: einen eigenen Irrgarten. Für sie und für ihre Familie eine große Chance, aber auch ein Risiko mit vielen Unbekannten. Die Mosers investieren viel Geld in den neuen Irrgarten, nehmen einen Kredit auf. Auf dem Cannstatter Frühlingsfest können die Schausteller noch am meisten Geld verdienen. Alina hofft darauf, dort einen Stellplatz ergattern zu können.
Wird der neue Irrgarten rechtzeitig fertig? Nach Alinas Entwürfen baut ihn im Moment ein Spezialist in Tschechien, doch das dauert. Alinas Vater Willi plagen gelegentlich nachts schon Albträume. Und Alina selbst? Sie muss sich in ihrer Rolle als künftige Chefin zurechtfinden und lernen, selbstständig zu werden. Kai ist seit Kurzem an ihrer Seite. Der gelernte Kfz-Mechatroniker hatte mit der Schaustellerei bisher keine Berührungspunkte. Hält das die Beziehung aus? Kann sich Kai ein Leben zwischen Karussells und Buden vorstellen? (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 08.06.2020 SWR Fernsehen Die Corona-Kontrolleure – Unterwegs mit dem Ordnungsamt
Folge 153Die Coronakrise hat Rheinland-Pfalz noch immer fest im Griff – nur durch das Einhalten von Regeln kann die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden. Hierzulande ist das Ordnungsamt bei der Umsetzung und Kontrolle dieser Regeln die Speerspitze: Noch vor der Polizei muss der sogenannte Kommunale Vollzugsdienst die aktuellen Corona-Beschränkungen kennen und deren Einhaltung kontrollieren. Und all das, ohne sich selbst zu gefährden. Der SWR begleitet Mario Weyand und Karsten Kaiser vom Ordnungsamt Koblenz bei ihrer täglichen und nächtlichen Streife. Die wichtigste Aufgabe in der Coronakrise ist es, große Personenansammlungen aufzulösen sowie im Einzelhandel, im Öffentlichen Nahverkehr und bei Lebensmittelverkäufern für das Tragen eines Mundschutzes zu sorgen.
Wie werden solche Verstöße geahndet? Wie reagieren die Bürger*innen, wenn sie von Mario Weyand und Karsten Kaiser verwarnt werden? Und wie schützen sich die beiden Familienväter selbst, welche Sicherheitsvorkehrungen ergreifen sie? Die Corona-Schutzmaßnahmen muss der Kommunale Vollzugsdienst zusätzlich zu seinen eigentlichen Aufgaben umsetzen, auch diese sind vielfältig und fordernd, das Arbeitspensum hat sich insgesamt erhöht. Außerdem nehmen Respektlosigkeit und Aggressionen gegenüber den Beamten zu. „Mensch Leute“ zeigt, wie aus einer Mundschutzkontrolle ein Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wird – und wie Mario Weyand und Karsten Kaiser die Anfeindungen in Corona-Zeiten gegen Vertreter*innen des Staates verkraften. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 15.06.2020 SWR Fernsehen Der Tatort-Ermittler – Kommissar Daniel Voigt im Kripo-Einsatz
Folge 154Daniel Voigt arbeitet beim Stuttgarter Kriminaldauerdienst (KDD). Der Kriminalhauptkommissar und seine Kolleginnen und Kollegen werden von der Polizei als Erste zu den Tatorten gerufen: Tod, schwerer Raub, Erpressung – darum geht es. Die Männer und Frauen sind eine Art „Kriminal-Feuerwehr“, ermitteln erste Spuren von Verbrechen. Daniel Voigt und sein Partner Patrick Linz wissen bei Dienstbeginn nicht, was sie erwartet. Gerade das macht für Daniel Voigt den Reiz dieses Jobs aus. Die KDD-Mitarbeiter sind im zivilen Fahrzeug unterwegs und werden zu einem Fall schweren Raubs mit Erpressung gerufen.
Der Täter ist zwar inzwischen gefasst, doch es fehlt die Tatwaffe als Beweis. Das Messer wurde in eine Baustellen-Toilette geworfen – Daniel Voigt und ein Kollege machen sich auf die unappetitliche Suche. Kurz darauf muss das Team zu einem vermeintlichen Toten, doch dessen Wohnungstüre ist verschlossen. Nach dem Öffnen bestätigt sich der Verdacht, ein Mann liegt tot im Bett. Die Nachbarin berichtet, der Mann hätte Fieber gehabt. Corona? Jetzt heißt es für Daniel Voigt, vorsichtig zu sein.
Alle Ermittlerinnen und Ermittler brauchen Schutzkleidung – der Einsatz ist nicht ungefährlich. Erst die Obduktion wird zeigen, ob der Tote an dem Virus gestorben ist. Daniel Voigt vom Kriminaldauerdienst ist richtiger Tatort-Kommissar, gibt den Fall aber nach seiner Spurensicherung, den ersten Ermittlungen oder Fahndung zur weiteren Klärung an die Kriminaldezernate ab. Er ist dann schon wieder unterwegs mitten in der Großstadt. Hier ballt sich das kriminelle Leben in all seinen Facetten. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.06.2020 SWR Fernsehen Soldatin im Krisengebiet – Lenas Einsatz in Afghanistan
Folge 155Lena ist Oberstleutnantin zur See bei der Bundeswehr. Bald beginnt für sie ein Einsatz in einem der weltweit größten Krisengebiete: Afghanistan. Die 27-jährige Soldatin wird dort als Medienexpertin afghanische Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Arbeit beraten. Fünf Monate lang wird das Camp Marmal, der Bundeswehr-Stützpunkt im Norden Afghanistans, Lenas neues Zuhause. Mit mehr als 2.000 anderen Soldatinnen und Soldaten aus rund 19 Nationen ist sie Teil der Nato-Mission „Resolute Support“. Für ihr Leben im Militärcamp gibt Lena nicht nur den heimischen Komfort in Mayen auf, sondern nimmt auch Risiken auf sich, denn die Sicherheitslage im kriegszerstörten Land ist labil. Immer wieder gibt es schwere Anschläge.
Lena und ihr Team gehören zu den Wenigen, die das gesicherte Camp Marmal verlassen dürfen. Ihre Arbeit führt sie ins Bawar Media Center, ein Medienhaus der afghanischen Sicherheitskräfte. Auf ihrem gefährlichen Arbeitsweg wird sie von der Force Protection begleitet, also von Soldaten mit spezieller Kampf- und Waffenausrüstung. Trotz hartem Arbeitsalltag im Krisengebiet ist für Lena diese Zeit persönlich und beruflich eine wichtige Erfahrung. Der intensive Kontakt zu Afghaninnen und Afghanen, die Sicht auf das nahegelegene Marmal-Gebirge, die Freundschaft mit ihrer Kameradin Siggi – für die junge Soldatin ist der Auslandseinsatz eine Bereicherung, trotz des Risikos im Krisengebiet. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.06.2020 SWR Fernsehen (RP) Die Rettung der Traube Tonbach – Neuanfang nach dem Brand
Folge 156„Wir haben unser Herzstück verloren“, so steht es in grauschwarzen Lettern auf der Startseite der Luxus und Gourmetherberge „Traube Tonbach“. In der Nacht zum 5. Januar war im Stammhaus des Hotels ein Brand ausgebrochen und hat das 230 Jahre alte Gebäude komplett zerstört. Der Brand hat weltweit Reaktionen ausgelöst. Die Schwarzwaldstube war eine Ikone der Spitzengastronomie und seit 25 Jahren mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Diese wurden inzwischen aberkannt. Doch Inhaber Heiner Finkbeiner verbreitet Zuversicht. Er will das Lokal erneut aufbauen, die Sterne wiederholen und bis dahin sogar ein Interimslokal eröffnen, das Gourmetküche anbieten soll.
Wiederaufbauen und weiterkochen ist die Devise. Der Betrieb soll weitergehen. Doch während Inhaber und Mitarbeiter nach vorne schauen, trifft sie die nächste Katastrophe. Das Corona-Virus legt den verbliebenen Hotelbetrieb vollends lahm und der Aufbau des Interimslokals verzögert sich. Ist der Eröffnungstermin Ende Mai noch zu retten? Fieberhaft arbeiten Köche, Architekten, Marketingfachleute und viele andere. Sie wollen das fast Unmögliche schaffen. Die Einrichtung des neuen Lokals in Containern auf dem Parkdeck in so kurzer Zeit unter diesen erschwerten Bedingungen. „Wir kommen wieder“, sagen Inhaber und Mitarbeiter. Die Traube Tonbach soll sich wie Phönix aus der Asche erheben. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.06.2020 SWR Fernsehen ursprünglich für den 25.05.2020 angekündigtPfleger Christoph auf der Intensivstation – Mit der Krise kam der Applaus
Folge 157Christoph Scholz ist Intensivpfleger im Karlsruher Diakonissenkrankenhaus. „Professor Christoph“ nennen ihn seine Kollegen*innen anerkennend. Wenn sie – trotz jahrelanger Erfahrung – nicht weiterwissen, fragen sie Christoph. Sein Alltag hat sich seit der Corona-Krise verändert. Seit 25 Jahren arbeitet der Intensiv- und Anästhesiepfleger im Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe. Auch wenn er mit 61 Jahren selbst zur Risikogruppe gehört, denkt er keine Minute daran, die Station zu wechseln. „Die Menschen brauchen mich hier,“ sagt er. Sein Beruf, das sei eine Mischung zwischen Abenteuer und kreativem Arbeiten. Denn jeder Patient ist anders. Auf der neu eingerichteten Corona-Station begleitet Christoph Scholz schwere Fälle ebenso wie Verdachtsfälle – auch solche, in denen die Menschen nach wenigen Tagen wieder entlassen werden können.
Auch der Regelbetrieb auf der Intensivstation läuft weiter. Unfälle und schwer Erkrankte werden zwar streng von den Corona-Patienten getrennt. Doch auch sie müssen weiterhin versorgt werden. Intensivpfleger ist er geworden, „weil ich die Teamarbeit“ liebe. Und deshalb kümmert sich Christoph Scholz auch um die Auszubildenden des Krankenhauses und zeigt angehenden Pflegekräften, wie sie dem Druck auf einer Intensivstation standhalten können. Er begleitet sie durch die schönen und traurigen Momente seines Berufs. Was dem Familienvater dabei selbst hilft: die Ruhe seines heimischen Gartens und der gute Zusammenhalt unter seinen Kollegen. (Text: SWR)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.07.2020 SWR Fernsehen
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