Mensch, Leute! (SWR) Folge 140: Waldbauer gegen Borkenkäfer – Andreas gibt nicht auf
Folge 140
Waldbauer gegen Borkenkäfer – Andreas gibt nicht auf
Folge 140
Andreas Springmann hat monatelang gegen den Borkenkäfer gekämpft. Bis zur Erschöpfung hat der 31-jährige Waldbauer in Oppenau im Ortenaukreis gesägt und gefällt. Denn das ist seine einzige Chance in dieser schweren ökologischen Krise: Die befallenen Bäume müssen so schnell wie möglich raus aus dem Wald, weil sich der Schädling dann nicht noch weiter verbreiten kann. Trotz großer Mühe hat Springmann nicht alle Käferbäume erwischt. „Und jetzt ist es zu spät“, erklärt er, „die Käfer sind längst ausgeflogen, haben sich irgendwo anders eingebohrt“. Im trockenen Sommer 2019 hatten sie leichtes Spiel, die geschwächten Bäume konnten sich kaum wehren gegen einen Schädling, den Andreas Springmann mit einem Virus vergleicht. Die Sägewerke sind voll, das
Käferholz will keiner mehr- es muss zu Billigpreisen regelrecht verscherbelt werden, bis nach China. Sein Vater spricht von einem „Drama“. Zwar hat sich die Lage durch den Winter und den Novemberregen etwas entspannt und Springmanns sind durch ihr schnelles Eingreifen mit einem blauen Auge davongekommen. Doch wie wird das Jahr 2020? Der junge Waldbauer sorgt sich auch um die Existenz seiner Familie. Aufgeben will er nicht, „das ist keine Lösung“, sagt er. Also versucht er zu retten, was möglich ist und nimmt den Kampf gegen das kleine gefräßige Insekt auf. Erst im Frühjahr wird sich zeigen, wie viele Käfer den Winter überlebt haben. Für Familie Springmann ist es ein Wettlauf mit der Zeit – die Folgen des Klimawandels erfahren die Waldbesitzer schon jetzt hautnah. (Text: SWR)