2019, Folge 86–110

  • Folge 86
    Nach einem Einbruch oder einem Gewaltverbrechen ist er der erste am Tatort: Dominic Gillot arbeitet für die Spurensicherung, den sogenannten Kriminaldauerdienst, kurz KDD, des Polizeipräsidiums Mainz. Er und seine Kollegen suchen in mühevoller Kleinarbeit nach Fingerabdrücken, Blut- und Speichelresten, Hautschuppen, Haaren, Faserspuren von Kleidungsstücken und so weiter, um sich ein Bild über das Verbrechen zu machen. „Der erste Ermittler“ ist wie ein Detektiv, der Puzzleteil für Puzzleteil zusammensucht, fotografiert und für die weitere Bearbeitung verpackt. „Mensch Leute“ begleitet die Spurensuche des Kriminalpolizisten, seinen Umgang mit den Opfern – und zeigt, wie wichtig seine Arbeit ist: Im Idealfall liefert die Spurensuche den Ermittlungsbeamten Beweise für Tat und Täter. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.01.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 87
    Jessy Hartsoe liebt Bärte. Nur mit gepfegtem Gestrüpp im Gesicht ist ein Mann für sie ein echter Mann. Jessy ist Deutschlands bestes Barber-Girl. Nicht bei einem Mann angestellt, sondern mit eigenem Laden in Waghäusel im Kraichgau – einem Dorf auf dem Land. Der Playboy kürte sie 2016 zum zweitbesten Barber Deutschlands. Seitdem ist sie auf Erfolgsspur. Niemand merkt ihr an, dass sie noch vor kurzem mit dem Leben gerungen hat. Sie gibt sich als ehrgeizige Geschäftsfrau und lautes Szenegirl zugleich. Wer bei ihr zum Bart- oder Haarschnitt kommt, kriegt gleich noch das quirlige Rockabilly-Feeling gratis dazu. Die 42-Jährige ist kunterbunt tätowiert. Die meisten ihrer Bartkunden sind es auch. Die familiäre Szene in ihrem Salon huldigt der Musik, der Mode und den Autos der 50er Jahre – und Jessy ist mit ihrer Fröhlichkeit mittendrin. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.01.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 88
    Stefanie Delp ist die Neue im Bezirk. Seit anderthalb Jahren arbeitet die 35-Jährige als Gerichtsvollzieherin für das Amtsgericht Rockenhausen. Sie sei nicht nur Vollstreckerin, sondern auch Sozialarbeiterin, Familientherapeutin und Street-Workerin, sagt Delp. Ist die Berufsanfängerin diesen vielen Herausforderungen gewachsen? Das muss sie im Außendienst unter Beweis stellen. Zweimal die Woche fährt sie von Haus zu Haus, findet häufig verwaiste Wohnungen und überquellende Briefkästen vor. Viele Schuldner stecken den Kopf in den Sand. So wie eine Frau, die ihre Arztrechnung seit fünf Jahren nicht bezahlt. Inzwischen belaufen sich die Mahn- und Gerichtsvollzieherkosten auf über 500 Euro. Wird die Schuldnerin diesmal die Tür öffnen? Auf einem Weingut trifft Stefanie Delp ihren nächsten Schuldner an.
    Der Winzer lebt nur von der Traubenernte, sein Einkommen muss auch für die schwer kranke Mutter reichen. Mittlerweile hat sich ein Schuldenberg von über 3.000 Euro angehäuft. Und die Gläubiger verlieren langsam die Geduld. Kann die Gerichtsvollzieherin zwischen den Parteien vermitteln? Immer wieder erlebt Stefanie Delp tragische Schicksale. Sie muss Wohnungen räumen, den Strom abstellen, manchmal sogar Kinder ihren Eltern wegnehmen. Und auch Haftbefehle werden von ihr ausgeführt. Stress pur für Schuldner und Gerichtsvollzieherin. Oft helfen nur Einfühlungsvermögen und die richtige Balance zwischen Gesetz und Mitgefühl. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.01.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 89
    „Ohne Schwester Margrets Hilfe hätte ich mein siebtes Kind auf der Straße bekommen“, erzählt die junge Roma-Frau. Beim Betteln am Stuttgarter Rotebühlplatz bricht die hochschwangere 25-Jährige zusammen. Schwester Margret bringt sie ins Krankenhaus. Streetworker-Nonne, Mutter Teresa Stuttgarts, Helferin für die Gestrandeten der Gesellschaft – seit 30 Jahren leitet Schwester Margret die Franziskusstube und hat viele Menschen vor einem tragischen Ende bewahrt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 28.01.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 90
    Sie bauen Orgeln ab, die niemand mehr will. Um sie dort aufzubauen, wo sie wieder gespielt werden können. Für ihren Job sind Christoph Ingenbrand, Wolfgang Senz und Kai-Uwe Marx in ganz Europa unterwegs. „Mensch Leute“ begleitet die drei Bad Kreuznacher bei der Rettung einer 130 Jahre alten Orgel, die sie in England ab- und in Südfrankreich wiederaufbauen wollen. Pfarrer Abbot aus dem englischen Deal unweit von Dover sieht die Sache ganz pragmatisch: „Wir machen zeitgenössischen Gottesdienst. Mit Gitarren, Schlagzeug und Keyboard. Unsere Orgel wird nicht mehr gebraucht. Die Orgel muss also weg.“ Ein Fall für Christoph Ingenbrand und seine Mitstreiter aus Rheinland-Pfalz.
    Ihre Mission ist die Rettung alter Orgeln. Von der Kirchengemeinde im südfranzösischen Mazeres haben sie den Auftrag erhalten, das Instrument aus England zu holen und am Rande der Pyrenäen in der Église Saint Abdon wiederaufzubauen. Ein Unterfangen, das sie wochenlang beschäftigen wird. Denn eine Kirchenorgel ist ein komplexes Instrument, das aus tausenden Einzelteilen besteht. Und ob diese am Ende des Wiederaufbaus wieder genauso klingen, wie im vorherigen Originalzustand, ist auch für die erfahrenen Orgelbauer aus Kreuznach ungewiss. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.02.2019 SWR Fernsehen
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 03.09.2018 angekündigt
  • Folge 91
    In Stuttgart entsteht an der wohl größten innerstädtischen Baustelle derzeit ein Tiefbahnhof. 900 Meter lang ist die Baugrube mitten in der City. Michael Pradel ist verantwortlicher Bauleiter der Deutschen Bahn. Der 45-jährige Bauingenieur sorgt dafür, dass Planer, Architekten, Baufirmen, Aufsichtsbehörden, Auftraggeber und viele andere abgestimmt agieren. 2025 sollen dann nach Fertigstellung des großen Projektes Züge halten und durchfahren, Menschen aus- und einsteigen. Michael Pradel spricht gerne von Nadelstichen und Nackenschlägen, die er in seinem Job regelmäßig einstecken muss. Das klingt harmlos.
    Schließlich trägt er die Verantwortung für eine der größten Baustellen Deutschlands. Die Kosten in dem umstrittenen Projekt sollen nicht völlig explodieren. Die Konstruktion ist enorm aufwendig. Vieles muss bautechnisch neu entwickelt werden. Architekt Christoph Ingenhoven dachte sich eine außergewöhnliche Bahnhofshalle aus – das Dach, getragen von 28 gigantischen Säulen, sogenannten Kelchstützen, auf denen monumentale Glaseinsätze montiert werden. Ein Kunstwerk aus Glas, Metall und Beton, das sich über die späteren Gleise für die Züge spannen wird. Doch der Weg zu dem neuen Tiefbahnhof ist bautechnisch absolutes Neuland.
    Michael Pradel hat die Fäden für das Gelingen in der Hand. Und ist doch auf das Zusammenspiel aller Beteiligter angewiesen, damit die 300 Bauarbeiter vorankommen. Der Chef von 90 Mitarbeitern und Planungsexperten hat gerade aufregende Wochen hinter sich. Die erste von später 28 Kelchstützen nimmt Gestalt an, das aufwendige Beton-Tragwerk, das alle Ingenieure und Bauleute an die Grenzen bringt, muss später das Bahnhofsdach tragen. Pradel und sein Team kostet dies viele Nerven. Die 30-minütige Reihe „Mensch Leute“ ist eine Reportage im Landesprogramm Baden-Württemberg des SWR Fernsehens. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.02.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 92
    Im Sommer 2011 hatten sie ihr Leben umgekrempelt und waren weggezogen aus dem Speckgürtel von Mainz: Die Malerin Elke Heydecke, ihr Mann Stefan und die Kinder Paul und Emma. Die Eltern kauften in Nieder-Wiesen einen kleinen Bauernhof für die Familie. Hier, im hintersten Winkel Rheinhessens, machten sich die Vier auf den Weg in die Selbstversorgung. Fast vier Hektar Land bewirtschaften Elke und Stefan inzwischen. Sie säen und ernten, kochen ein, schlachten und verarbeiten ihre Tiere, melken und machen Käse. Viel Arbeit – und immer noch gibt es neue Herausforderungen.
    Besonders in diesem extrem trockenen Jahr. Denn einerseits ist die Obst- und Gemüseernte gut wie noch nie. Andererseits wird das Futterheu knapp. Und noch etwas wird sich im achten Hofjahr verändern: Aus den Kindern Paul und Emma sind junge Erwachsene geworden. Sie verlassen den Hof. Für ihre Eltern stellt sich deshalb immer dringlicher die Frage, ob sich der ganze Aufwand mit einem eigenen Selbstversorger-Hof noch lohnt. Gute Bio-Lebensmittel kann man schließlich auch kaufen. Sollen sie also ihren Hof verlassen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 18.02.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 93
    Michael, der Bruder von Bianka Perez, ist seit knapp zehn Jahren „weggesperrt“ in einer Klinik für psychisch kranke Straftäter. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends, insbesondere, seit er isoliert in einem Raum untergebracht ist. Mit Matratze, Toilette und Waschbecken. Sonst nichts. Seit mehr als 1.000 Tagen. „Mein Bruder geht kaputt da drin. Eine halbe Stunde Hofgang in Hand- und Fußfesseln – das ist Folter!“ Bianka ist fassungslos: „Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in Deutschland möglich ist!“ Sie ist Bürokauffrau bei einer Firma in Bad Kreuznach, muss jedoch über sich selbst hinauswachsen – die Hoffnung ihrer ganzen Familie lastet auf ihr.
    Sie scheut keinen Konflikt, legt sich mit Ärzten, Gutachtern, Ämtern, Juristen und Politikern an, doch es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Michael ist kein Massenmörder, Terrorist oder Kinderschänder – er hatte einen Nachbarschaftskonflikt, der über die Jahre eskaliert ist. Es hagelte Anzeigen und am Ende hat Michael die Kontrolle verloren, zugeschlagen: ein blaues Auge.
    Angeblich soll er ein Messer dabei gehabt haben. Beweise dafür gibt es nicht. Aufgrund eines in Biankas Augen fragwürdigen psychiatrischen Gutachtens wurde Michael daraufhin eingewiesen. Therapie statt Haft. Was kaum einer weiß: Im Gefängnis ist klar, wann jemand wieder raus kommt. In der Forensik jedoch ist offen, wie lange jemand bleiben muss. Bianka sieht ihre einzige Chance darin, die Öffentlichkeit auf den Fall aufmerksam zu machen – Internet, Fernsehen, Zeitung, sogar ein Buch schreibt sie.
    Würde sie das alles nicht tun und würde sich ihre Familie nicht jeden Sonntag in das Auto setzen und Michael besuchen, dann hätte ihr Bruder wahrscheinlich schon längst aufgegeben und würde verkümmern. Da Michael Perez nun seit fast zehn Jahren „untergebracht“ ist und diese Zehn-Jahres-Frist nicht ohne weiteres überschritten werden darf, hat Bianka Hoffnung, dass jetzt endlich Bewegung in den Fall kommt. Aber sie sagt auch: „Ich habe das Vertrauen in den Rechtsstaat verloren. Selbst wenn eine Situation noch so eindeutig aussieht – sicher ist nichts.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.02.2019 SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 94
    Robert Kömmet möchte gemeinsam mit anderen ein Haus planen und bauen – und miteinander leben. Deshalb hat er sich Mitstreitende gesucht und die Baugemeinschaft „Apollo 19“ gegründet. Der Weg ist mit Schwierigkeiten gepflastert. Mitten in Heilbronn, auf dem Gelände der Bundesgartenschau, ist „Apollo 19“ auf der Suche nach der besonderen Wohn- und Lebensform gelandet. Dort entsteht das gemeinsame Haus. Das Besondere der anstehenden Bundesgartenschau ist, dass nicht nur Blumen, Pflanzen und Landschaftsarchitektur zu sehen sind, sondern zugleich ein Vorzeige-Stadtteil entsteht. Noch ist das gesamte Gelände eine fortgeschrittene Baustelle. Doch mit dem „Stadtquartier am Neckarbogen“ soll Wohnen der Zukunft entstehen. Das Apollo-Haus ist eines von vielen neuen Wohngebäuden.
    78 Planungssitzungen hat die Baugemeinschaft hinter sich. Dadurch wächst die Gruppe zusammen. Die Wohnung kann nach eigenen Wünschen gestaltet werden. Mit der Aufzugsfirma gibt es Ärger. Sie kommt nicht, den Aufzug einzubauen. Wie also einziehen in das mehrstöckige Haus? Und wie stellt sich die Gruppe darauf ein, sieben Monate in einem Gelände zu leben, dass hunderttausende Besucher durchströmen? In das sie selbst und Freunde nur durch ein Drehkreuz Einlass finden? Doch wer so lange gemeinsam plant, wird an Widrigkeiten des Alltags nicht scheitern. Der Film begleitet die Menschen von „Apollo 19“ im Alter von ein bis 67 Jahren bis zum Einzug in ihr neues Haus auf dem Baufeld der Bundesgartenschau 2019. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.02.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 95
    Noch ist sie irgendwie da, jedenfalls im Dunstkreis von Worms. Trotzdem hat Emil Lehmann hier in der Remise einen Kloß im Hals. Die gepflegten hellen Wagen sind bestens verpackt, trocken, sicher gelagert. Um diese Zeit wären eigentlich schon „die Jungens“ zuhause in der Firma unterwegs, mit buntem Lack und Pinseln. Auffrischung für die nächste Saison. Doch jetzt schauen Emil Lehman, Deutschlands dienstältester Geisterbahn-Betreiber und sein Sohn Edgar auf eine friedlich verwaiste Freifläche. Klein-Emil – also Schaustellergeneration Nummer Fünf – sitzt drüben in der Halle im Familienwohnwagen, im Wohnzimmer und spielt.
    Wann der Truck wieder raus muss, ist vorerst unklar. Denn wenn Emil sich von den guten Geistern trennt, bedeutet dies Ende und Neuanfang für die ganze Familie. Kisten, Pappfiguren, Gestänge, all das ist viel mehr als Material: Es war sein Leben und genau genommen sogar mehr als ein Leben. Seit wenigen Tagen beginnt der letzte große Grusel: Lehmann wickelt eine ganze Geisterbahndynastie ab. Wie es ihm dabei geht? Schlecht. Sohn Edgar weiß, das ist noch untertrieben. Und: „Privat“ werden, also ganz ohne Rummelplatz – das kommt nicht in Frage.
    Der Film begleitet den historischen Einschnitt für einen der Großen in der Schaustellerwelt und erlebt, wie der Weg der legendären Geisterbahn von einem Gefühl der Ehre, modernem Entertainment und einer tiefen Männerfreundschaft gezeichnet ist. Jetzt muss er los: Emil mit seinen guten Geistern. Denn für die ist das Ende ein neuer Anfang. In Oberschwaben. Der neue Besitzer erwartet, dass Lehmann und seine Truppe noch ein letztes Mal anpacken. Festeinbau in Bad Wörishofen. Ein Abschied in Würde – das ist Lehmanns größte Herausforderung. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.03.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 96
    Christoph Hog ist Profihelfer in der Landwirtschaft. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn sich ein Bauer verletzt oder wegen einer Operation länger ausfällt. Der 43-Jährige ist als Betriebshelfer aktiv, sichert durch seinen Einsatz den Landwirten ihre Existenz. Bauer Manfred Ambs ist in Not. Sein Knie macht nicht mehr mit, er muss dringend ins Krankenhaus zur Operation. Damit seine 23 Kühe im Hochschwarzwald bei Furtwangen weiter versorgt werden, springt Betriebshelfer Christoph Hog für den alleinstehenden Landwirt ein. Morgens um fünf Uhr erhält er eine kurze Einweisung von Bauer „Manni“.
    Dann fährt der Bauer zu seiner OP los. Diese Stunde muss dem Betriebshelfer reichen, um sich im Stall und auf dem einsamen Hof zurechtzufinden. In den kommenden acht Wochen ist er für die Tiere und den landwirtschaftlichen Betrieb allein verantwortlich. Seine Hilfe soll die Existenz des Bauern sicherstellen. Die Herausforderung ist gerade im dunklen Schwarzwaldwinter auf 1.000 Metern Höhe groß. Neben den Wetterkapriolen macht vor allem der viel zu trockene Sommer dem Milchviehbetrieb zu schaffen. Jetzt ist zu wenig Futter für die Kühe da. Ein Balanceakt für den Betriebshelfer, der zwischen Tierwohl und wirtschaftlichem Kalkül entscheiden muss.
    Ist er hier fertig, fährt Christoph Hog zum nächsten Bauernhof. Der dortige Landwirt fällt ebenfalls länger aus. Immerhin: Hier hat er Unterstützung vom Senior-Opa Albert, der pünktlich jeden Abend um 17 Uhr im Stall mit ihm die Kühe melkt. Als ob dies nicht schon genug wäre, arbeitet Christoph Hog zwischendurch im Wald als Holzfäller. Und muss sich noch täglich um seinen eigenen Bauernhof kümmern. Mit seiner fünfköpfigen Familie will er auch wenigstens einmal am Tag zusammen essen. Viele Aufgaben für den Betriebshelfer, alles auf einmal zu schultern. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 25.03.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 97
    „Wie können diese Frauen das machen, habe ich oft gedacht. Wie können sie ihre Kinder allein lassen?“ Daniela hat zwei Töchter und sechs Söhne – alles Wunschkinder. Ihnen eine schöne, behütete Kindheit und eine gute Schulbildung zu geben, das war und ist ihr sehr wichtig. Sie ist Mutter mit Leib und Seele. Und trotzdem – oder gerade deshalb – kam sie vor vier Jahren an einen Punkt, an dem klar wurde: Es geht nicht mehr anders. Auch sie muss es tun – für drei bis vier Monate als Erntehelferin nach Deutschland gehen.
    Erst hatte die Familie bei einem Brand fast ihr gesamtes Hab und Gut verloren und dann wurde ihr Mann schwer krank. So schwer, dass er nicht mehr arbeiten kann. Es fehlte am Nötigsten. „Es sind ja nur drei Monate“, versucht sie sich selbst klar zu machen. „Aber manchmal ist es wie drei Jahre.“ Und das, obwohl sich Daniela mittlerweile sogar ein bisschen zuhause fühlt auf dem Martinshof bei Speyer. Die Arbeitsbedingungen sind vergleichsweise gut, die Familie, die den Hof betreibt, gibt sich viel Mühe.
    Ganze 130 Erntehelfer – fast alle aus Rumänien – kommen jedes Jahr zu den Ballreichs. Diese auf dem Hof unterzubringen und zu verköstigen ist eine Herausforderung. Immer wieder kommt es da auch zu Unstimmigkeiten und Querelen. Das bekommt besonders Denis zu spüren, Danielas zweitältester Sohn. Er ist dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei. Als Erntehelfer will er sich Geld für ein eigenes Auto verdienen: für ihn der Schlüssel zu einem besseren Job in Rumänien, für Freiheit und Unabhängigkeit.
    „Ich möchte natürlich unbedingt, dass Denis das schafft.“, sagt Daniela. „Dass manche aus seinem Team ihn schlecht behandeln, tut mir als Mutter unheimlich weh. Sollen sie doch über mich herziehen – aber nicht über meinen Sohn.“ Die Sorge, ob Denis durchhält, die Sehnsucht nach Mann und Kindern, die immense körperliche Anstrengung, die Rückenschmerzen – all das bringt Daniela an ihre Grenzen. Aber dann denkt sie wieder: „Ich muss einfach durchhalten! Ich kann und ich will und ich werde. Für meine Kinder!“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.04.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 98
    Wenn Federica Fele mit ihrem Cateringunternehmen „Fine Food Events“ zu ihrem Pop-Up-Dinner einlädt, braucht sie drei Monate für die Vorbereitung dieses exklusiven Abendessens. Es beginnt mit der Wahl einer außergewöhnlichen, aber auch gemütlichen und bodenständigen Räumlichkeit. Hier hat die Eventköchin aus Singen zu ein herbstliches Dinner auf das Hofgut Dornsberg geladen. 89 Euro kostet ein sechs-Gänge-Menü. Die 50 Tickets sind nach wenigen Tagen ausverkauft, denn inzwischen gilt die gerade mal 28-jährige Federica Fele als eine der besten Köchinnen der Region.
    Ihre Küche basiert auf traditonell regionalen Gerichten, die sie zugleich modern interpretiert. Es gibt klassische Rouladen mit Dörrobst-Füllung statt mit Gurken. Für das Dessert hat Federica Fele die Zutaten im Wald gesucht. Sie kratzt Harz von den Bäumen, das sie mit Sahne zu einem süßen Dessert verarbeitet. Auch die Dekoration findet Federica Fele in der Natur. Auf den Tischen liegen, passend zum Thema Wald, Moos, Zieräpfel und Hirschgeweihe.
    Wenn die junge Köchin nicht gerade für ihre aufwändigen Pop-Up-Dinner unterwegs ist, arbeitet sie als Event-Caterer, beliefert Firmen wie Schiesser oder ist für das Essen bei vielen Hochzeiten rund um den Bodensee verantwortlich. Inzwischen hat Federica Fele ihre eigenen Geschäftsräume in Radolfzell eröffnet. Hier will sie nicht nur ihr Catering vorbereiten, sondern ihre Kunden bei Firmen- und Privatfeiern live bekochen. Neben ihrem Fulltime-Job ist Federica Fele auch noch Mutter – ihre Tochter Charlotte ist zwei Jahre alt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.04.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 99
    Wie können diese Frauen das machen, habe ich oft gedacht. Wie können sie ihre Kinder allein lassen?“ Daniela hat zwei Töchter und sechs Söhne – alles Wunschkinder. Ihnen eine schöne, behütete Kindheit und eine gute Schulbildung zu geben, das war und ist ihr sehr wichtig. Sie ist Mutter mit Leib und Seele. Und trotzdem – oder gerade deshalb – kam sie vor vier Jahren an einen Punkt, an dem klar wurde: es geht nicht mehr anders. Auch sie muss es tun – für drei bis vier Monate als Erntehelferin nach Deutschland gehen! Erst hatte die Familie bei einem Brand fast ihr gesamtes Hab und Gut verloren – und dann wurde ihr Mann schwer krank.
    So schwer, dass er nicht mehr arbeiten kann. Es fehlte am Nötigsten. „Es sind ja nur drei Monate“, versucht sie sich selbst klar zu machen. „Aber manchmal ist es wie drei Jahre.“ – Und das, obwohl sich Daniela mittlerweile sogar ein bisschen zuhause fühlt auf dem Martinshof bei Speyer. Die Arbeitsbedingungen sind vergleichsweise gut, die Familie, die den Hof betreibt, gibt sich viel Mühe.
    130 Erntehelfer – fast alle aus Rumänien – kommen jedes Jahr zu den Ballreichs. Diese auf dem Hof unterzubringen und zu verköstigen, ist eine Herausforderung. Immer wieder kommt es da auch zu Unstimmigkeiten und Querelen. Das bekommt besonders Denis zu spüren, Danielas zweitältester Sohn. Er ist dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei. Als Erntehelfer will er sich Geld für ein eigenes Auto verdienen. Für ihn der Schlüssel zu einem besseren Job in Rumänien – und für Freiheit und Unabhängigkeit.
    „Ich möchte natürlich unbedingt, dass Denis das schafft.“, sagt Daniela. „Dass manche aus seinem Team ihn schlecht behandeln tut mir als Mutter unheimlich weh. Sollen sie doch über mich herziehen – aber nicht über meinen Sohn.“ – Die Sorge, ob Denis durchhält, die Sehnsucht nach Mann und Kindern, die immense körperliche Anstrengung, die Rückenschmerzen – all das bringt Daniela an ihre Grenzen. Aber dann denkt sie wieder: „Ich muss einfach durchhalten! – Ich kann und ich will und ich werde. Für meine Kinder! (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.04.2019 SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 100
    Hanspeter Faas – kein anderer hat so viele Bundes- und Landesgartenschauen organisiert wie der gelernte Gärtner und heutige Manager. Er ist der Macher der Gartenträume. Seine letzte ist die Bundesgartenschau in Heilbronn, die Mitte April beginnt. Sie ist auch seine außergewöhnlichste, denn in Heilbronn werden nicht nur Blumen, Sträucher, Beete und Bäume gezeigt, sondern auch ein aus dem Boden gestampfter neuer Stadtteil, der Neckarbogen. Das ökologische und nachhaltige neue Stadtquartier mitten in der Gartenschau soll den Besuchern der Bundesgartenschau zeigen, wie und in welchen Häusern die Menschen in Zukunft wohnen können.
    Hanspeter Faas ist neben der Bepflanzung zum ersten Mal für die Planung eines neuen Stadtteils zuständig. Sieben Jahre hatte er für dieses Projekt Zeit – nun ist es fertig. Millionen Besucher werden entscheiden, ob es gelungen ist. Diese Gartenschauen haben sich längst von den einstigen „Blümchenschauen“ hin zu ökologischen und nachhaltigen Gartenkonzepten weiterentwickelt. Nach 42 Jahren kommt endlich wieder eine Bundesgartenschau nach Baden-Württemberg und verändert die Stadt. Die Vita von Hanspeter Faas ist ebenfalls eine kontinuierliche Entwicklung. Mit 14 Jahren hat er Gärtner gelernt, auf dem zweiten Bildungsweg Gartenbau studiert und seither mehr als 30 Gartenschauen geplant und organisiert.
    Ein Managerjob im Dauereinsatz. Für die Familie – seine Frau Claudia und die zwei Töchter – bleibt nur das Wochenende. „Ich habe das für mich nie als Nachteil empfunden. Sondern man freut sich, dass man sich trifft und sehr intensiv zusammenlebt, wenn man zusammen ist.“ Ruhe findet er mit seiner Familie in einem umgebauten Kuhstall in den Alpen in 1.700 Metern Höhe. Dort kann er sich auch Gedanken darüber machen, was nach Heilbronn kommt – der Ruhestand. Doch das kann sich keiner vorstellen, der ihn kennt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.04.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 101
    „Ich will leben und nicht überleben,“ sagt Sarah Schott und klammert sich an die Hoffnung, dass der erlösende Telefonanruf bald kommt. Denn die 23-jährige gebürtige Idar-Obersteinerin Sarah Schott wartet auf eine neue Lunge. Sie hat eine lebensbedrohliche Erkrankung: Mukoviszidose. Eine Erbkrankheit, die ihre Lunge verschleimt. „Manchmal fühlt es sich an, als würde ich ertrinken“, sagt Sarah, „weil ich nur unzureichend Luft bekomme“. In ihrer Wohnung am Studienort Koblenz wird sie permanent mit Sauerstoff versorgt. Und wenn sie vor die Tür geht, muss die junge Frau einen tragbaren Koffer dabeihaben, der ihr Luft zum Atmen spendet.
    Im vergangenen Jahr hat sie mehr Zeit im Krankenhaus, als zu Hause verbracht. Ihre Perspektive ohne neue Lunge zu überleben, ist schlecht. Ärzte sagen: „Sarah steht mit dem Rücken zur Wand.“ Das heißt: Sarah braucht diese Lungentransplantation, sonst wird sie bald nicht mehr atmen können. Mukoviszidose ist Alltag in der Familie Schott aus Idar-Oberstein. Schon Sarahs Schwester Miriam litt an dieser Stoffwechselkrankheit – und starb mit 15 Jahren, Sarah war damals 13. Sie weiß, wie alles für sie enden kann und trotzdem ist sie optimistisch, dass es mit der Lungentransplantation funktioniert. „Mensch Leute“ hat die junge Frau auf ihrem Weg begleitet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 29.04.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 102
    Michael Wast aus Winnenden ist 250 Kilo schwer. Er sei einfach nur „fett“, sagt er selbst. Regelrecht angefressen habe er sich sein Gewicht innerhalb von zehn Jahren. Er beschönigt nichts. Jetzt lässt er sich den Magen verkleinern – der erste Schritt zu einem neuen Leben? Michael Wast ist hart zu sich selbst, wenn es darum geht, sich die Fettsucht einzugestehen. Er weiß: Er hat sich krank gefressen. Zweimal Herzstillstand, mehrere Blutvergiftungen, nachts kann er nur noch mit einem Sauerstoffgerät schlafen. Die Schuhe muss ihm seine Frau zu binden. Klar, er will schon lange weniger wiegen, hat x-mal Diäten versucht. Der zweifache Vater schämt sich für seine vielen Kilos. Trotzdem hat er immer weiter gegessen, bis er fast bewegungslos wurde.
    Nun soll Schluss damit sein. Er will durch einen radikalen Einschnitt endgültig abnehmen. Im städtischen Klinikum Stuttgart Bad Cannstatt lässt er sich den Magen verkleinern. Sein Wunschgewicht sind 100 Kilo. Das heißt, er muss 150 Kilo abnehmen. Ist das überhaupt möglich? Es ist auf jeden Fall ein schwerer Weg. Wie bereitet er sich darauf vor? Und wie hält er durch? Der Film begleitet Michael Wast über mehrere Monate, zeigt seinen schwierigen Alltag zuhause und wie es seiner Familie mit seiner Fettsucht geht. Er zeigt auch die OP und verfolgt, welche Herausforderungen auf Michael warten, wenn er mit neuem Magen wieder in seiner alten Umgebung ist. Beginnt damit ein neues Leben? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 06.05.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 103
    Daliah Geisel ist Wirtin des Weinstübchens in Sankt Goarshausen. Wie die meisten Gastronomen hat sie zu kämpfen. Das kleine Städtchen am Fuße des Loreley-Felsens hat schon bessere Tage gesehen. Zwar steigt die Anzahl der Tagestouristen im Mittelrhein wieder, doch viel Geld bleibt nicht in der Region hängen. Vielerorts geben frustrierte Betreiber von Gaststätten und Restaurants auf. Die St. Goarshausenerin tut das Gegenteil. Sie glaubt an die Zukunft der Region, das UNESCO-Weltkulturerbe ist und prescht nach vorn. Um alte Objekte aufzukaufen, verschuldet sie sich, geht Risiken ein. Zusammen mit ihrem Ex-Mann versucht sie gegen den Widerstand der Baubehörde, den über 100 Jahre alten Kiosk am Treppenaufgang des sagenhaften Loreley-Felsens wiederzueröffnen, damit Wanderinnen und Wanderer Wegzehrung und Busreisende eine Erfrischung kaufen können.
    Auch das ehemalige Dorf-Kino von St. Goarshausen hat Daliah Geisel erworben. Es soll ein Ort für Kultur werden: für Konzerte, Partys und natürlich Filme. Sie hofft vor allem, wieder junge Leute anzulocken. Aber die rührige Wirtin muss auch Rückschläge einstecken. Manchmal fühlt sie sich wie eine Einzelkämpferin. Trotzdem gibt sie nicht auf und möchte das landschaftlich attraktive Mittelrheintal mit mehr Leben füllen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.05.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 104
    Andreas Westermann ist bei der Werkfeuerwehr der Mineralölraffinerie Oberrhein. In einer Raffinerie herrscht erhöhtes Risiko – schnell kann es zu Explosionen oder gefährliche Flammen kommen. Deshalb arbeitet Andreas Westermann auf sein großes Ziel hin, am Spezialtraining im Übungspark Rotterdam teilzunehmen. Der 32-Jährige arbeitet in Karlsruhe mit besonderen Einsatzgeräten und bereitet sich auf mögliche Chemieunfälle vor. 24-Stunden-Schichten sind sein Alltag: einen Tag arbeiten, einen Tag frei. Viel Zeit für seine ehrenamtliche Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kuppenheim bleibt da nicht.
    Er muss sich auf sein Team verlassen können. Das erfordert regelmäßige Übungen. Für Andreas Westermann und sein Team ist die „Fire Academy“ im niederländischen Rotterdam das Größte – ein riesengroßes Trainingsgelände für schwere Einsätze unter realen Bedingungen. Dort trainiert er, wie brennendes Gas unter Kontrolle gehalten werden kann. Eine Einsatzsituation, bei der jede Entscheidung sitzen muss und die in der Raffinerie in Karlsruhe so hoffentlich nie passieren wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 20.05.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 105
    Jonny und Stefan aus Stuttgart sind endlich Eltern. Sechs Jahre hat es gedauert, bis ihr Traum in Erfüllung ging. Mit Hilfe einer Leihmutter in den USA haben sie die Zwillinge Amalia und Aurelio bekommen, ihre eigenen leiblichen Kinder. Leihmutterschaft ist in Deutschland nicht gestattet, auch wenn immer mehr Verbände die Legalisierung fordern, von der auch nicht-homosexuelle Elternpaare profitieren würden. Die Reportage begleitet Jonny, Stefan und ihre Babys im Alltag, in dem sie viel Zustimmung und Zuneigung erfahren, aber auch Ablehnung, teils sogar aus der eigenen Familie. Jonnys Lieblingsschwester akzeptiert die „Väter-Familie“ nicht und hat den Kontakt abgebrochen. Stefans katholische Familie aus Oberschwaben steht voll hinter den beiden.
    Der Film zeigt die schmerzhaften Konflikte und wirft Fragen auf: Wie können homosexuelle Paare eine Familie gründen? Viele wünschen sich leibliche Kinder und weichen wegen des Verbotes von Leihmutterschaft ins Ausland aus – in die USA oder Osteuropa. Das kann hunderttausende Euro kosten. Regenbogenfamilien sind inzwischen gesellschaftliche Realität, aber nicht unbedingt angekommen in den Köpfen vieler Menschen. Es gibt noch viel Skepsis: Können Homosexuelle überhaupt Kinder großziehen? Fehlt da nicht die Mutter/​der Vater? Was wird den Kindern zugemutet? Ist das medizinisch Machbare auch das moralisch Richtige oder bereits ein zweifelhafter Eingriff in die Natur? Und ist Leihmutterschaft nur etwas für Reiche? (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.05.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 106
    Vor fünf Jahren sah Johanna Hellmich bei einer Party in ihrer Heimatstadt Augsburg zum ersten Mal eine Burlesque-Tänzerin. Seitdem hat sich das Leben der Wahl-Stuttgarterin von Grund auf geändert. Sie nimmt Unterricht, tritt bei Newcomer-Shows auf und organisiert eigene Burlesque-Partys. Inzwischen ist Johanna Hellmich eine der berühmtesten Burlesque-Tänzerinnen Deutschlands. Sie veranstaltet jedes Jahr mit Freunden ein dreitägiges Burlesque-Festival, zu dem internationale Stars nach Stuttgart kommen. Die 35-Jährige ist Mutter eines zweijährigen Sohns und betreibt die Boutique „Schmachtfetzen“, wo sie Frauenkleidung im Stil der 30er bis 50er-Jahre verkauft. Außerdem gibt Johanna Hellmich zusammen mit ihrer Kollegin Fanny di Favola jede Woche Burlesque-Kurse in Stuttgart, wo sie Frauen beibringt, wie sie sich erotisch präsentieren und neues Selbstvertrauen erlangen.
    Sich schön fühlen trotz Normalgewicht – das ist Johanna Hellmichs Philosophie. Für sie ist Burlesque ein feministischer Akt. „Wir Burlesque-Tänzerinnen machen uns in keinster Weise zum Objekt und schon gar nicht für Männer“, erklärt Johanna Hellmich, „beim Burlesque entscheide ich, wie fallen meine Hüllen, wann fallen meine Hüllen. Das sind meine Fantasien und die teile ich mit dem Publikum. Ich fühle mich stark und sexy. Das hat nichts mit einer Opferrolle zu tun oder sich klein zu machen. Wir machen uns groß und zeigen uns in all unser Pracht.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.06.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 107
    Ein Pfarrer-Ehepaar wagt den Neuanfang Das Pfarrerehepaar Esther und Daniel Cremers wagt den Neuanfang: Es verlässt seine Gemeinde Flacht im Rhein-Lahn-Kreis. Flacht war die erste Stelle der Cremers nach dem Studium. Sie haben sich dort immer sehr wohl gefühlt, haben viele Freunde gefunden und einige, auch junge Menschen, für die Kirche begeistern können. Trotzdem wollen sie neu durchstarten, neue Erfahrungen sammeln, ihren Horizont erweitern und sich ein Leben in Norddeutschland aufbauen, in der Nordseegemeinde Meldorf. Dort haben sie häufig Urlaub gemacht und sich in die Region verliebt. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.06.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 108
    Sein Job ist anspruchsvoll, anstrengend und gefährlich. Mike Schonhardt ist Bundespolizist in Freiburg. Als junger Beamter war er noch beim klassischen Bundesgrenzschutz. Mit der Vereinigung Europas und dem Abkommen von Schengen sind die direkten Kontrollen der Binnengrenzen weggefallen. Der Bundesgrenzschutz wurde zur Bundespolizei – mit ganz neuen Aufgaben, die im Dreiländereck besonders anspruchsvoll sind. Denn an der Grenze zur Schweiz und Frankreich sind jeweils andere Bestimmungen zu beachten. Um Einbruchskriminalität, Drogenhandel und illegale Migration einzudämmen, arbeiten Beamtinnen und Beamte wie Mike Schonhardt inzwischen sehr flexibel. In Hubschraubern, Zügen und mit Hundestaffeln sind sie dem Verbrechen auf der Spur. „Mensch Leute“ begleitet Mike Schonhardt beim Dauereinsatz im Dreiländereck. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.07.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 109
    Nadine verliebte sich mit 18 Jahren in den falschen Mann. Er war wesentlich älter. Und Zuhälter. Doch das bemerkte sie zu spät. Er führte sie ins Bordell ein und als er sie verließ, war das Bordell alles, was Nadine blieb. Es folgten zwölf Jahre auf dem Strich. Immer wieder versuchte Nadine, den Absprung zu schaffen. Sie wollte ein normales Leben mit einem normalen Job. Aber aus eigener Kraft schaffte sie es nicht. Autorin Katja Schupp lernte Nadine 2014 kennen und fragte sie drei Jahre später, ob sie sich vorstellen könnte, noch ein letztes Mal den Ausstieg zu wagen, beobachtet von der Kamera.
    Nadine ließ sich darauf ein: „Das ist ’ne einzigartige Chance. Mit Deiner Hilfe könnte ich es schaffen. Alleine niemals, das weiß ich.“ Wie wahr dieser Satz sein sollte, zeigten die folgenden zwei Jahre. Autorin Katja Schupp wurde nicht nur ihre Beobachterin, sondern auch Nadines Stütze und Wegbegleiterin. „Die Schattenfrau“ zeigt den schwierigen Weg raus aus dem Rotlichtmilieu und wie problematisch es ist, mit einer solchen Vergangenheit ein normales Leben aufzubauen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.07.2019 SWR Fernsehen
  • Folge 110
    Paul Hermesmeier hat sich viel vorgenommen. Mit seiner neu gegründeten Firma „Onloka“ fordert er den Online-Riesen Amazon heraus und baut nördlich von Freiburg ein innovatives regionales Webkaufhaus auf. Im Internet präsentiert er regionale Händlerinnen und Händler auf einer Plattform. Sein Ziel ist es, die Menschen zu bewegen, vor Ort einzukaufen statt global beim weltweit größten Anbieter. In der ländlichen Region soll es losgehen, rund um Emmendingen, Denzlingen, Waldkirch und Umgebung. Paul Hermesmeier und seine kleine Mannschaft sind auf der Suche nach Händlerinnen und Händlern, die sich an dieser ehrgeizigen Herausforderung beteiligen wollen.
    Über die Internetplattform „Onloka“ bieten sie ihre Produkte an. Die Kundinnen und Kunden der Region können diese Angebote online einkaufen und erhalten sie ohne lange Transportwege geliefert, in der Regel noch am Tag der Bestellung – durch den Lieferservice der jungen Firma. Pfiffiges Geschäftsmodell oder Traumschloss? Wer künftig kurzfristig ein Fest plant und kaum Zeit zum Einkaufen hat, greift auf „Onloka“ zurück.
    Frische regionale Produkte unkompliziert auf den Tisch? Laut Hermesmeier ist das alles „kein Problem mehr“ – rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche. „Ökologisch denken – regional einkaufen“ hat sich „Onloka“ auf die Fahnen geschrieben. Die Firma will den lokalen und regionalen Markt stärken. Kurze Lieferwege sparen Ressourcen und schonen die Umwelt. Kann dieses Geschäftsmodell aufgehen, sogar ein Erfolgsmodell gegen das Ladensterben sein? „Mensch Leute“ begleitet Paul Hermesmeier und sein Team im ersten Halbjahr nach der Firmengründung. (Text: SWR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.07.2019 SWR Fernsehen

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