Medizin in fernen Ländern Staffel 1, Folge 15: Nepal: Die Medizin der Gipfelbewohner
Staffel 1, Folge 15
15. Nepal: Die Medizin der Gipfelbewohner
Staffel 1, Folge 15 (26 Min.)
Nepal zieht sich wie eine gigantische Treppe vom Dach der Welt im Norden bis zur indischen Grenze im Süden. Dazwischen liegt auf 2.000 Metern Höhe das Land der Gurung, im Herzen der Region um den Manaslu-Gipfel. Auf Sanskrit bedeutet der Name dieses Achttausenders „Berg der Seele“. Dörfer mit Terrassenanbau scheinen förmlich an den abschüssigen Steilhängen zu kleben. Die in dieser Region Nepals vorherrschende Ethnie der Gurung ist im Himalaya beheimatet. Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden die gefürchteten Gurung-Krieger für die Gurkha-Bataillone der britischen und indischen Armee rekrutiert. Heute verbringen die Bewohner dieser entlegenen Dörfer einen Großteil ihrer Zeit mit Warten. Keine Straße führt zu ihnen, nur schmale Wege durchziehen das Land. Die Gurung leben von der Feldarbeit.
Zwar haben die Gurung aufgrund der Abgeschiedenheit ihre traditionelle Lebensweise bewahrt, doch die gesundheitliche Versorgung ist sehr schlecht. Um Abhilfe zu schaffen, hat die nepalesische Regierung seit den 90er Jahren ein Netzwerk öffentlicher Ambulanzen im ländlichen Raum eingerichtet. Doch es finden sich nur wenige Ärzte in Nepal, die dort ihren Beruf ausüben wollen. Deshalb ist heute ein einziger Arzt für die gesamte Provinz am Manaslu zuständig: Dil Prasad Gurung. Der Monsunregen ist in dieser Jahreszeit ebenso heftig wie kurz. Tiefe Wolken treiben unentschlossen zwischen Himmel und Bergen dahin. Auf kleinen Feldwegen, die sich in der Unendlichkeit der Vegetation zu verlieren scheinen, macht sich Bernard in dieser Folge auf einen fünfstündigen Fußmarsch in das Dorf Laprak. (Text: arte)