Medizin in fernen Ländern Staffel 1, Folge 8: Brasilien: Die Xingu-Medizin
Staffel 1, Folge 8
8. Brasilien: Die Xingu-Medizin
Staffel 1, Folge 8 (26 Min.)
In Brasilien leben rund 650.000 indigene Ureinwohner, die 220 ethnischen Gruppen angehören und 180 verschiedene Sprachen sprechen. Jede dieser Sprachen besitzt ein eigenes System zur Bezeichnung und Erklärung der verschiedenen Krankheiten und ihrer Heilmethoden, die oft mit schamanischen Praktiken und Pflanzenheilkunde verbunden sind. Die Ärzte, die in den abgelegenen Regionen des Parque Indígena do Xingu im nordöstlichen Mato Grosso arbeiten, müssen mit dieser ihnen fremden Kultur gut vertraut sein. Die meisten Xingu-Indianer lassen sich höchst ungern von einem modernen Mediziner behandeln. An der staatlichen Universität São Paulo hat
Dr. Douglas Rodrigues deshalb das Projeto Xingu gegründet, das junge Ärzte und medizinisches Personal auf den Umgang mit den Indianern vorbereiten soll. Bernard Fontanille trifft die 32-jährige Krankenschwester Vânia Rabelo, die den Studiengang absolviert hat und seit drei Jahren im Xingu-Park bei den Kaiabis lebt. In Anwesenheit des Pajé, des traditionellen Heilers des Dorfes, erzählt sie von den kulturellen Besonderheiten des Stammes: „Die Kaiabi-Frauen mögen es zum Beispiel nicht, wenn man bei der Geburt eines Babys die Nabelschnur durchtrennt. Sie glauben, dass dies der Gesundheit schadet.“ (Text: arte)