Wenn Schmerztabletten in der Apotheke gerade aus sind, geht das noch. Lebensbedrohlich wird ein Engpass für Menschen, die herzkrank sind, an Krebs, Diabetes oder Niereninsuffizienz leiden. Lieferschwierigkeiten bei lebenswichtigen Medikamenten – keine Neuigkeit. Schon seit Jahren kommt es in regelmäßigen Abständen immer wieder dazu, dass Apotheker den Patienten Medikamente nicht aushändigen können. Gibt es Lösungen für dieses massive Problem? Der Medikamentenmarkt ist ein globaler Markt. Die großen Pharmaunternehmen beziehen die Wirkstoffe für die Medikamente überwiegend von nur wenigen Zulieferfirmen. Die meisten sitzen in Asien und hier vor allem in Indien. Zwei, drei
Hersteller beliefern den weltweiten Markt – im Grunde genommen alle Medikamentenhersteller. Kommt es nun dort zu einem Problem, etwa einer Wirkstoffverunreinigung, wie beim Blutdrucksenker Valsartan, müssen ganze Chargen vom Markt genommen werden und das weltweit. Die globalen Logistikketten sind durch die Konzentration auf nur wenige Zulieferer höchst anfällig geworden. Das zeigt auch das Beispiel mit Ibuprofen. Im vergangenen Jahr brannte die Fabrik eines Zulieferers ab. Das Mittel wurde in deutschen Apotheken knapp. Es war sogar zeitweise über Wochen nicht mehr erhältlich. Verschärft wird die Situation noch dadurch, dass Medikamente ins Ausland exportiert werden. (Text: 3sat)