Deutschland ist ein reiches Land mit armen Kindern. Während die Wirtschaft brummt und die Verbraucher in Kauflaune sind, leben rund zweieinhalb Millionen Minderjährige in Armut. Mangelnde Ernährung, schlechte Kleidung, kein Smartphone für die WhatsApp-Gruppe in der Schule: Diese Ausgrenzungserfahrungen sind für Kinder prägend. Der Armutsforscher Christoph Butterwegge warnt davor, dass aus armen Kindern später arme Erwachsene werden. Den größten Einfluss auf die Entwicklung von Kinderarmut hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Aber auch Kinder von Alleinerziehenden und Kinder mit Migrationshintergrund haben ein erhöhtes Armutsrisiko. Dass die Kinderarmutsquote in Deutschland zuletzt gestiegen ist, hat mit der Zuwanderung zu tun. Die
meisten Geflüchteten, darunter viele Minderjährige, leben zunächst unter der Armutsgrenze. Die Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz, Barbara Eschen, kritisiert den Regelsatz für Kinder in der Grundsicherung als zu gering. Er schreibe Kinderarmut fest. Außerdem sei das Nebeneinander von Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Kinderregelsätzen und Pauschalen des Bildungs- und Teilhabepakets zu kompliziert und ungerecht. Für arme Kinder müsse es zusätzliche Leistungen geben wie beispielsweise ein kostenfreies Schulmittagessen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Was können Staat, Wirtschaft, Wohlfahrtsverbände und auch die Eltern tun, damit es künftig in einem reichen Land wie Deutschland weniger arme Kinder gibt? (Text: 3sat)