Leschs Kosmos Folge 76: Wolf im Schafspelz – Das Böse in uns
Folge 76
Wolf im Schafspelz – Das Böse in uns
Folge 76 (30 Min.)
Jeder von uns Menschen hat eine helle und eine dunkle Seite. In bestimmten Situationen sind wir einfühlsam, liebevoll und uneigennützig. Doch dann kommt hier und da der „Wolf“ in uns durch. Warum sind wir manchmal aggressiv, neidisch oder verlogen? Ganz einfach: Auch das Böse hat so seine Vorteile. Alle unsere Eigenschaften haben sich im Laufe der Evolution entwickelt, sie sind damit in unserem genetischen Erbe verankert. Gerade Hass, Neid und Eifersucht – das „Trio infernale“ – treiben uns an, vorwärts zu streben, immer Neues zu erfinden, stetig besser zu werden. „Gebändigt“ sind sie also sogar wichtig als Ansporn für den Wettbewerb in unserer Gesellschaft und damit für unsere Erfolgsgeschichte. Doch wehe, man ließe diesen negativen Gefühlen so einfach ihren Lauf – ungebremste Aggressionen, Mord und Totschlag könnten die Folge sein. Im Normalfall sorgt eine „moralische Instanz“ in unserem
Gehirn dafür, „das Böse“ im Zaum zu halten. Doch wie kommt unsere moralisch Instanz eigentlich zustande, und was ist, wenn sie versagt? Und vor allem: Was ist für ihr Versagen verantwortlich? Kann man das Böse eines Menschen äußerlich erkennen, steht es ihm ins Gesicht geschrieben? Schon lange versucht man, sich dem Bösen zu nähern, es greifbar zu machen. Absonderliche Methoden wurden dabei angewendet. Und noch heute versuchen Wissenschaftler, es zu katalogisieren, um dem Bösen möglichst schnell auf die Schliche zu kommen. Auch wenn man einen Verbrecher nicht an seiner Nasenspitze erkennt, gibt es vielleicht so etwas wie ein Kriminellen-Gen? Wie wird jemand zum Mörder, Vergewaltiger, Schläger? Was spielt hier die entscheidende Rolle? Gehirn, Gene, Umwelt? Wie schmal die Gratwanderung ist, zum Täter zu werden, erkundet Harald Lesch – und um welche Menschen man auf jeden Fall einen großen Bogen machen sollte. (Text: ZDF)