2020, Folge 169–182
Katastrophenwinter 1978/79 in der DDR
Folge 169 (45 Min.)Am Peenestrom wird das kleine Städtchen Lassan durch Schnee und Eis von der Außenwelt abgeschnitten. Als bei der 20-jährigen Martina Witt die Wehen einsetzen, machen sich 10 Kameraden der Feuerwehr mit ihr und einer Hebamme auf den Weg zum Krankenhaus in Anklam. Sie bahnen dem Lkw mit Schaufeln zwanzig Kilometer den Weg. Wenige Wochen später: Das Kernkraftwerk Lubmin bei Greifswald wird am 15. Februar von der Außenwelt abgeschnitten. Es ist unmöglich, die Kollegen der laufenden Schicht ordnungsgemäß abzulösen. Herbert Zühlke als Operator und seine hundert Kollegen halten den Betrieb aufrecht. Die Meiler des KKWs müssen laufen, zehn Prozent der Energieversorgung der DDR stehen auf dem Spiel. Auf sich allein gestellt, fährt die Besatzung des Kernkraftwerks mit über 50 Stunden die längste Schicht ihres Lebens. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 09.01.2020 MDR Folge 170
45 Min.1973: Gasexplosion in Wolfener Plattenbau – Spektakuläre Rettung zweier Kinder
Am 24.01.1973 kommt es gegen 5:55 Uhr in Wolfen-Nord, einem großen Neubaugebiet im Chemiedreieck, zu einer folgenschweren Gasexplosion, mitten in der Woche. Viele Wolfener sind gerade auf dem Weg zur Arbeit, Kinder werden für Schule und Kindergarten vorbereitet, als es knallt. Familie Fischer mit ihren zwei Kindern ist stark betroffen. Die Kinder liegen unter den Trümmern, die Eltern sind leicht verletzt. Wie kam es zur Explosion? Ein Selbstmörder, der vorher ein Verbrechen begangen hatte, manipulierte die Gasleitung. Familie Fischer kann gerettet werden, aber sechs Menschen sterben.
Die zweite Geschichte:
Am frühen Morgen des 4. August 1998 legt in Berlin eine gewaltige Explosion ein Wohnhaus in der Lepsiusstraße in Schutt und Asche. Alles deutet auch hier auf eine Gasexplosion hin. 600 Einsatzkräfte arbeiten teils unter Einsatz ihres eigenen Lebens daran, an die Verschütteten ranzukommen – mit Erfolg. Nach vier Stunden kann der 32-jährige Justizangestellte Michael Kulessa nur leicht verletzt aus einem Hohlraum gerettet werden. Für Kulessa selbst grenzt das an ein Wunder. Seinen Rettern ist er bis heute dankbar. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 16.01.2020 MDR Folge 171
45 Min.Am 29. Januar 2011 ereignete sich bei Hordorf (Landkreis Börde) eines der schwersten Zugunglücke der vergangenen Jahre. Dabei starben zehn Menschen, 23 wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Toten sind auch die Eltern und die Schwester vom Amalia aus Halberstadt. Die damals Zehnjährige wurde beim Unglück schwer verletzt. Bei „Lebensretter“ schildert die inzwischen 19-Jährige, wie sie den Tag, das Unglück und die Zeit danach erlebt hat. Der Tag fing glücklich an. Die Familie aus Halberstadt verbringt ihn in Berlin. Es ist der 12. Geburtstag von Amalias Schwester. Am späten Abend macht sich die Familie mit dem Zug auf den Heimweg. Es ist nebelig.
Der Harz-Elbe-Express ist mit knapp 100 km/h auf eingleisiger Strecke unterwegs. Zur selben Zeit übersieht der Lokführer eines Güterzuges zwei Haltesignale. Kurz vor 23 Uhr stoßen nahe dem Bahnhof Hordorf der Personen- und der Güterzug zusammen. Wagen entgleisen und kippen um. Dabei wird die zehnjährige Amalia aus dem Zug geschleudert. Im Trümmerfeld wird sie von Dirk Sporleder gefunden. Er ist der erste Retter am Unglücksort. Es folgen weitere, u.a. auch die Freiwillige Feuerwehr Hordorf. Bei dieser Rettungsaktion mussten sie gegen viele Schwierigkeiten kämpfen. In den umgekippten Waggons waren verletzte Menschen gefangen und es herrschten eisige Minusgrade. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 23.01.2020 MDR Folge 172
45 Min.Zwei Fluchtgeschichten aus der DDR der 70er Jahre
Im Schlauchboot über die winterliche Ostsee gen Westen Im Januar 1977 startet eine Familie aus Dresden einen Fluchtversuch über die Ostsee. Bei winterlichen Temperaturen soll es mit drei Personen in einem Schlauchboot nach Travemünde gehen. Bis dahin sind es rund 60 km. Der Kauf des Fluchtfahrzeuges wurde möglich, weil die Eltern im Lotto gewonnen hatten. Am 2. Januar steigt die junge Familie in Dresden in den Zug, fährt nach Kühlungsborn (heute Mecklenburg-Vorpommern), bläst das Schlauchboot auf und rudert hinaus auf die Ostsee.
Gescheiterter Fluchtversuch einer Arzt-Familie Ein Arzt aus Boltenhagen (heute Mecklenburg-Vorpommern) plant 1975 die Flucht seiner Familie. Ein Grund u.a.: Der Mann wird verdächtigt, Mitwisser der „Republikflucht“ eines guten Freundes zu sein. Der Bruder des Mediziners in Westdeutschland hatte eine Schleusung geplant. In Leipzig sollten die Boltenhagener ihre Schleuser treffen. Doch die Stasi war auf ihren Fersen und nahm sie fest. Der Arzt und seine Frau werden wegen „Republikflucht“ eingesperrt.
Die Kinder kommen zuerst ins Heim, dann zu den Großeltern. Das 45-minütige Magazin „Lebensretter“ mit Sven Voss berichtet über in Not geratene Menschen sowie ihre mutigen Ersthelfer und professionellen Retter. Damit die Zuschauer die dramatischen Ereignisse miterleben können, werden die Aktionen an den Originalschauplätzen nachgestellt. Die Dreharbeiten werden von medizinischen Einsatzkräften, der Feuerwehr und der Hubschrauberrettung unterstützt, die bei der Rettung dabei waren. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 30.01.2020 MDR Folge 173
45 Min.Im Jahre 1987 werden die Hebamme Heidi Wolter gemeinsam mit den Ärzten Reinhard Wagemann und Christian Krause nach Äthiopien geschickt. Die DDR errichtet im Land am Horn von Afrika ein provisorisches Krankenhaus – mitten in der Savanne. Die Hebamme und die beiden Ärzte werden Teil eines 25-köpfigen Teams von DDR-Medizinern, um die Versorgung von mehreren Zehntausend Menschen im Einzugsgebiet der Buschklinik aufrechtzuerhalten. Sechs Monate lang leben und arbeiten die Entwicklungshelfer in einem von Stacheldraht umzäunten Areal aus Strohhütten und Bauwagen. Mitten im Rebellengebiet der Eritreischen Befreiungsfront werden sie von der äthiopischen Armee und NVA Soldaten bewacht. Die DDR-Bürger sehen sich mit ungewohnten Krankheiten konfrontiert, mit Hunger, Hitze und Krieg.
Unter diesen schwierigen Umständen hat das DDR-Personal die Mission, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und das Krankenhaus am Ende in äthiopische Hände zu legen. Außerdem in Lebensretter: Bereits drei Jahre zuvor leistet die DDR in Mosambik Entwicklungshilfe. Experten aus der DDR betreuen dort einen landwirtschaftlichen Großbetrieb. Am 6.12.1984 kommt es zu einem Anschlag, dem acht der DDR-Entwicklungshelfer zum Opfer fallen. Klaus Pohl ist der einzige, der das Gemetzel überlebt. Gemeinsam mit seiner Frau Karla und Edelgard Einecke, deren Mann Klaus bei dem Anschlag getötet wurde, erzählt er von diesem furchtbaren Tag. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 06.02.2020 MDR Folge 174
45 Min.In der Nacht des 13. Februar 1945 sterben bei Allliierten-Bombenangriffen auf Dresden rund 25.000 Menschen. Der Tag jährt sich zum 75. Mal. „Lebensretter“ erzählt die Geschichten einiger Kinder, die die Zerstörung Dresdens erlebt haben. Anita John wird als Zwölfjährige mit ihren Eltern im Keller ihres Hauses in Dresden verschüttet. Sie überlebt und kann sich am nächsten Morgen aus den Trümmern befreien. Doch ihre Eltern erstickten in dem nur schlecht ausgebauten Schutzraum. Ernst Hirsch muss während der zweiten Angriffswelle mit seiner Familie in einer hölzernen Baubaracke ausharren, die keinerlei Schutz vor den Detonationen bietet.
Die Nacht des 13. Februars wird für den damals Neunjährigen zur schlimmsten Erinnerung seines Lebens. Myriam Schütze ist damals vier Jahre alt. Die Kleine soll am 15. Februar 1945 in ein KZ deportiert werden. Für das jüdische Kind bedeutet die Bombardierung Dresdens die Rettung vor dem sicheren Tod. Die Zerstörung des örtlichen Gestapo-Hauptquartiers setzt allen geplanten Deportationen ein Ende. Erstmalig gibt es auch einen „Lebensretter“-Podcast. Der Titel: „Die Bombennacht von Dresden“. In drei Episoden werden die Zeitzeugen aus dem Film porträtiert, wobei die Interviews inhaltlich zum Teil über das im Film Gezeigte hinausgehen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 13.02.2020 MDR Folge 175
45 Min.Starke Niederschläge und das Abtauen größerer Schneemengen in den Mittelgebirgen sorgen Mitte April 1994 für eine gefährliche Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt und Thüringen. An der Saale, Schwarza, Gera, Werra und deren Zuflüssen kommt es zu großflächigen Überschwemmungen. So schwillt am 13.April die Gera zu einem reißenden Strom an. Die Auswirkungen sind in den Erfurter Vororten Bischleben und Molsdorf besonders zu spüren. Brigitte und Günther Fiebig werden in ihrem Haus am Fluss von der Außenwelt abgeschnitten und schließlich mit einem Hubschrauber der Bundeswehr gerettet. Susanne Born harrt stundenlang mit ihrer einjährigen Tochter Anna im ersten Geschoss eines Hauses aus.
Das Wasser steht im Erdgeschoss fast bis zur Decke. Erst der vierte Rettungsversuch der Feuerwehr per Schlauchboot gelingt schließlich. Auch das Haus von Gudrun und Michael Bruske, die seit Jahrzehnten in Bischleben wohnen, ist bedroht und kann erst durch die Hilfe vieler Hände gerettet werden. Die Feuerwehrleute um Jörg Fehling sind im Einsatz. In Erfurt-Molsdorf muss Andreas Liebing sein Haus nach der Flut komplett sanieren, nachdem es durch das schlammige Schwemmwasser unbewohnbar geworden ist. Bei diesem April-Hochwasser 1994 werden in Thüringen mehrere Personen verletzt und zwei Menschen getötet. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich auf rund 165,13 Mio. DM. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 20.02.2020 MDR Folge 176
45 Min.Schneeschmelze und starke Regenfälle lassen Mitte April 1994 die Flüsse in Thüringen gefährlich ansteigen und über die Ufer treten. Die Menschen in Unterweißbach und Bad Berka werden von den steigenden Wasser-Pegeln überrascht. Dieter Grimm hat seine Gastwirtschaft erst 1992 eröffnet und muss nun ansehen, wie sie überflutet wird. Zu allem Unglück besitzt er keine Versicherung gegen Hochwasser. Die Feuerwehrleute haben alle Hände voll zu tun. Sie müssen Brücken von Treibgut befreien, damit diese nicht einstürzen, und einen losgerissenen Gastank sichern, der zu explodieren droht. Das Hochwasser vom April 1994 verwüstet Landstriche und Ortschaften. Es werden mehrere Personen verletzt und zwei Menschen getötet. 10.000 Retter sind eine Woche lang im Einsatz. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 02.04.2020 MDR Extra: Helfer in Krisenzeiten
Folge 177 (45 Min.)Seit vier Wochen herrschen wegen des Corona-Virus verschärfte Bedingungen in ganz Deutschland. Lebensretter besucht Menschen und fragt, wie sie mit der Krise umgehen, wie sie anderen helfen. U.a. gibt es folgende Geschichten: Krankenschwester in Infektionsabteilung mit Corona-Patienten Andrea Möller, 62 Jahre, ist seit 1974 Krankenschwester und seit 2009 am Städtischen Klinikum in Dresden auf der Infektionsabteilung tätig. Doch zurzeit warten keine Tropenkrankheiten auf sie, sondern Patienten, die sich mit dem ansteckenden Corona-Virus infiziert haben. Wie schützt sie sich tagtäglich? Einkaufsservice für Angehörige der Risikogruppe Die 59-jährige Gabriele Pitzner lebt allein in Gardeleben in Sachsen-Anhalt.
Seit gut anderthalb Jahren ist sie an den Rollstuhl gefesselt und auf tägliche Hilfe angewiesen. Und in der Corona-Krise ist sie noch einsamer als sonst. Gabriele Pitzner zählt zur Risikogruppe und darf wegen der Ansteckungsgefahr das Haus nicht verlassen. Die Stadt Gardeleben hat in Kooperation mit dem Jugendförderungszentrum e.V. für solche Fälle einen kostenlosen Einkaufsservice ins Leben gerufen. Mit Sternen für Helden kochen Sternekoch Robin Pietsch musste seine beiden Restaurants in Wernigerode schließen. Dennoch schwingt er gemeinsam mit seinem Team weiter den Kochlöffel für die deutschlandweite Aktion „Kochen für Helden“ – ehrenamtlich. Täglich werden Menschen in systemrelevanten Berufen bekocht und beliefert. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 16.04.2020 MDR Folge 178
45 Min.Vietnamkrieg: Helfer auf DDR-Schiffen als „Schutzschild“ gegen Bombenangriffe
1972 werden zwei DDR-Frachter in den Vietnamkrieg verwickelt – die Motorschiffe „Halberstadt“ und „Frieden“. Erst liegt die „Halberstadt“ im Hafen des vietnamesischen Haiphong, als die U.S. Air Force mehrere Luftangriffe durchführt. Jürgen Au, damals Maschinist auf der „Halberstadt“, erzählt von zwei Raketentreffern an Bord. Der größte Teil der Besatzung wird evakuiert; ein paar Freiwillige reparieren innerhalb von 24 Stunden die Schäden provisorisch. Im Austausch gegen die „Halberstadt“ kommt dann die „Frieden“ in den Hafen von Haiphong. Dort wird dann dieses Schiff ein Jahr lang als „Schutzschild“ gegen die Bombenangriffe der Amerikaner festgehalten. An Bord ist Stewardess Christina Schnitzlein. In „Lebensretter“ beschreibt sie die Erlebnisse jener gefährlichen Wochen.
Bürgerkrieg in Angola: Minenangriff auf DDR-Frachtschiff mit Solidaritätsgütern
Die Hilfs-Mission des DDR-Schiffes „Arendsee“ für Angola wurde am 30. Juli 1984 jäh unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt überbrachte das Schiff für das im Bürgerkrieg befindliche Angola Lastkraftwagen, Nahrungsmittel und andere Solidaritätsgüter. In den Morgenstunden des 30. Juli explodierten auf der Reede von Luanda, der Hauptstadt Angolas, Haftminen unter dem Rumpf der „Arendsee“. Der Mehrzweckfrachter sackt über das Vorschiff ab und droht zu sinken. Die damalige Stewardess Regina Ratjczak erzählt von ihren Erlebnissen an Bord des Schiffes. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 23.04.2020 MDR Folge 179
45 Min.Der Besuch Erich Honeckers in der BRD vom 07. bis 11.09.1987 ist eine diplomatische Sensation. Im Gegenzug wird auch Helmut Kohl eingeladen, der sich aber für einen privaten Besuch entscheidet. Gemeinsam mit Frau Hannelore und Sohn Peter macht sich Helmut Kohl am 27.05.1988 auf den Weg. Seine Ziele sind Erfurt, Weimar, Gotha, Dresden und Saalfeld. Begleitet wird er neben den Fahrern auch vom damaligen Regierungssprecher Friedhelm Ost und Bernd Brückner, einem der Personenschützer Erich Honeckers, der extra für diese Reise abgestellt wurde. Ost und Brückner berichten von ihren Erinnerungen an die Reise. In Erfurt möchte Helmut Kohl unbedingt das Priesterseminar besuchen.
Der damalige Leiter, Dr. Bernhard Dittrich, erinnert sich noch lebhaft. In Dresden besucht Familie Kohl das Fußballspiel Dynamo Dresden gegen FC Carl-Zeiß Jena und geht später in die Semperoper zum „Tannhäuser“. Dort steckt Gertraud Hellinger, die Ehefrau des mit Berufsverbot belegten langjährigen Chefs der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden, Prof. Dr. Johannes Hellinger, den Kohls einen Brief zu, auf dem sie um Hilfe für ihre Familie bittet. So wie sie handeln viele ausreisewillige DDR-Bürger. Mit Erfolg: Familie Hellinger und dutzende Andere werden in der Folge des Kohlbesuches von der Bundesrepublik freigekauft. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 07.05.2020 MDR Folge 180
45 Min.Deutsche TV-Premiere Do. 14.05.2020 MDR Extra: Sommerunwetter
Folge 181 (45 Min.)Unwetter zu DDR-Zeiten – Rekordhitze, Tornados, Regenfluten – Unwetter kommen zwar heute öfter vor, sind aber keineswegs ein Phänomen der jüngsten Vergangenheit. Schon in früheren Jahrzehnten gab es verheerende Unwetter. „Lebensretter extra“ schaut auf einige dieser Wetterereignisse zu DDR-Zeiten. Das Frühjahr 1950 ist ungewöhnlich heiß und trocken. Am Abend des 23. Mai fallen in Bruchstedt bei Erfurt dann endlich die ersten Regentropfen vom Himmel. Doch aus dem lang ersehnten Regen wird ein bedrohliches Unwetter. Der Fernebach schwillt an. Häuser werden komplett zerstört, Menschen und Tiere ertrinken. Nach dem Unwetter beschließt die DDR-Führung: Bruchstedt wird wieder aufgebaut.
Das Dorf ist so ein Symbol für den Aufbau der jungen Republik. Es ist der 24. Mai 1979, Himmelfahrt. Am Abend wird die Niederlausitz von einem der stärksten Tornados, der je über Deutschland hinweg gezogen ist, getroffen: Mit einer Geschwindigkeit von 335 Stundenkilometern fegt er über das Land. Allein in Prestewitz zerstört er 36 Grundstücke. Der Tornado wirbelt sogar zehn Tonnen schwere Mähdrescher durch die Luft. Der Sommer 1981 ist verregnet. Am 10. August 1981 tritt der kleine Saarbach in den Orten westlich von Gera nach heftigen Regenfällen über die Ufer und überschwemmt mehrere Ortschaften großflächig. Mehrere Häuser werden so stark beschädigt, dass sie einstürzen, bzw. abgerissen werden müssen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 09.07.2020 MDR Extra: Gefahr auf hoher See
Folge 182 (45 Min.)Kreuzfahrten gab es schon in der DDR: Doch für einige Mitreisende stand nicht die Erholung an erster Stelle: 220 Urlauber und Besatzungsmitglieder nutzten ihren Aufenthalt an Bord zur Flucht in den Westen. Eine der spektakulärsten Fluchten gelingt Manfred Semmig aus Döbeln: In der Nacht zum 14. April 1968 seilt er sich mit einer Wäscheleine von Bord der „MS Völkerfreundschaft“ ab. Doch die Leine reißt. Semming stürzt ins eiskalte Meer. Die Crewmitglieder des westdeutschen U-Boot-Jägers „Najade“ sind zur Stelle und nehmen ihn an Bord.
Am 2. März 2010 steuert die „Louis Majesty“ im Mittelmeer den italienischen Hafen Genua an. Die See ist ungewöhnlich stürmisch. Plötzlich türmt sich vor der „Louis Majesty“ eine zehn Meter hohe Welle auf. Mit voller Wucht trifft sie den Bug und zerschlägt das Panoramafenster im Speisesaal. Zehntausende Liter Wasser fluten den Saal, reißen Menschen und Möbel mit. Die Passagiere versuchen zu fliehen, darunter auch Inge und Dieter Nitsche. Schwer getroffen erreicht die „Louis Majesty“ Barcelona.
Zwei Menschen sterben bei diesem Unfall auf hoher See. Zwei Jahre später, am 13. Januar 2012, rammt die „Costa Concordia“ einen Felsen vor der italienischen Insel Giglio. Für mehr als 4.000 Menschen an Bord beginnt der Kampf ums Überleben. Auch für Marcel Zuhn aus Weißenfels und Matthias Hanke aus Markranstädt: Die beiden Männer sind im Schiffsbauch von Wassermassen eingeschlossen. Unter Deck scheint eine Flucht aussichtslos – und die Luft wird immer knapper. Insgesamt sterben bei diesem Unglück 32 Menschen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 16.07.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Di. 14.07.2020 ARD Mediathek
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