2020, Folge 183–195
Extra: Gefährliche Sommer-Hitze
Folge 183 (45 Min.)Ungewöhnlich große Hitze zieht meist nicht nur Unwetter nach sich, sondern kann auch Auslöser für Katastrophen sein. Drei Geschichten aus DDR-Zeiten: Der Sommer 1983 ist heiß und trocken. Im Chransdorfer Forst bei Großräschen in der Niederlausitz reicht am 08.07.1983 der Funke einer Dampflokomotive, um den Wald in Brand zu setzen. Und ganz in der Nähe befinden sich Raketen der Armee. Wenn die Flammen diese erfassen, gibt es ein Inferno. Die Raketen werden in einer lebensgefährlichen Aktion aus dem Waldgebiet gebracht.
Trotz aller Anstrengungen: Das Feuer brennt gut eine Woche lang. Über 1.000 Hektar Wald werden zerstört. Ende der 1950er Jahre sucht man in der DDR nach Erdgas, auch in der Nähe von Mühlhausen in Thüringen. Doch Unerfahrenheit und ein Sommergewitter führen zu einem Unglück: Am 25. Juli 1959 strömt Erdgas unter ohrenbetäubendem Lärm aus. Alle Versuche, das Bohrloch zu verschließen, scheitern. Und dann zieht nach der langen Hitzeperiode ein Gewitter auf. Ein Blitz schlägt in das schon brennende Bohrloch ein und verwandelt das Bohrfeld in eine Flammenhölle.
Es ist der 23. Juni 1976. Im D-Zug 354 von Berlin-Friedrichstraße nach Paris befinden sich zahlreiche Passagiere auf dem Weg in den Westen – unter ihnen Wolfgang Gog und Reinhard Mattick. Der Zug, in dem sie sitzen, wird unter den Eisenbahnern „die Angst“ genannt, denn er darf auf der Transitstrecke nicht halten – unter keinen Umständen. Schon seit Tagen herrschen Temperaturen von mehr als 30 Grad. Und diese Hitzewelle lässt „die Angst“ entgleisen und löst eines der schwersten Zugunglücke in der DDR aus. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 23.07.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Di. 21.07.2020 ARD Mediathek Extra: Zerstörerische Tornados
Folge 184 (45 Min.)Bereits der Mai des Jahres 2015 ist ungewöhnlich heiß. Am Abend jagt ein Tornado durch das kleine Bützow, deckt Häuser ab und bringt Menschen in Lebensgefahr. Die Bilder der mit Dachziegeln übersäten Hauptstraße in Bützow erschüttern deutschlandweit die Menschen. Mittendrin: das Ehepaar Thiemann mit ihren vier kleinen Kindern. Zwei Monate später, am 7. Juli 2015, liegt eine drückende Hitze über dem ganzen Land. Am Abend tobt ein Unwetter über Mitteldeutschland und zerstört Existenzen. Am schlimmsten trifft es die Bewohner in Neuragoczy. Das Ehepaar Strube sitzt gerade im Wohnzimmer, als eine massive Esche auf ihr Haus kracht. Der schwer kranke Werner Strube bekommt plötzlich keine Luft mehr, doch die Feuerwehrleute dringen mit ihren Fahrzeugen nicht durch, überall versperren umgestürzte Bäume den Weg.
Jahre vorher tobt auch in Marienberg ein gewaltiges Unwetter: An diesem Tag, am 5. Juli 1999, braut sich dort und den umliegenden Gemeinden eine sogenannte Superzelle zusammen – ein extremes Unwetterphänomen mit Starkregen und Hagel. Aus den kleinen Bächen werden tosende Fluten, die alles mit sich reißen, was ihnen in die Quere kommt. Die Flut rast durch die Dörfer und verwandelt Häuser in Ruinen. Sie unterspült einen Bahndamm, der zusammenbricht. Dem Lokführer gelingt es um Haaresbreite, seinen Zug und die Passagiere in Sicherheit zu bringen. (Text: mdr)Deutsche TV-Premiere Do. 30.07.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mi. 29.07.2020 ARD Mediathek Extra: Explosionskatastrophen in der DDR
Folge 185 (45 Min.)Flammendes Inferno im Magdeburger Minol-Tanklager
Es ist der 13. Juni 1970. Feuerwehrmann Dieter Ende schaut gerade fern, als er plötzlich einen lauten Knall hört. Am Magdeburger Abendhimmel sieht er eine gewaltige Stichflamme. Es ist das Tanklager des VEB MINOL in der Industriestraße, das brennt. Im Tanklager erwartet die Kameraden ein Schreckensszenario: Ein Tank mit zwei Millionen Litern Benzin brennt. Und das Feuer droht auf die vier anderen Tanks überzugreifen. Nun wird in Magdeburg Großalarm ausgelöst und einhundert Feuerwehrleute rücken aus. Es ist bis heute der größte Einsatz der Magdeburger Feuerwehr seit den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg.
Explosion in Gasverdichterstation der Drushba-Trasse
Am 4. Juli 1978 kommt es im erzgebirgischen Sayda zur Katastrophe. Die neue Gasverdichterstation explodiert. Hier wird das Erdgas aus der neuen Drushba-Trasse gereinigt und verdichtet, bevor es den Haushalten in der DDR zur Verfügung gestellt wird. An diesem Tag haben Roland Richter und Albrecht Hesselbarth Dienst in der Messwarte. Während der Explosion befinden sie sich mitten im Gebäude. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 06.08.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mi. 05.08.2020 ARD Mediathek Überschwemmungen vernichten Existenzen im Vogtland
Folge 186 (45 Min.)Sintflutartige Regenfälle lösen am 25. Mai 2018 heftige Überflutungen in Teilen des Vogtlands aus. Sehr schwer betroffen ist Unterhermsgrün, ein Stadtteil der Kreisstadt Oelsnitz im sächsischen Vogtlandkreis. Als der Hermsgrüner Bach zum reißenden Fluss wird, muss sich die sechsköpfige Familie Büttner auf das Dach ihres Hauses retten. Sie verlieren Hab und Gut. Auch die Nachbarin Liane Weller muss evakuiert werden. Die alte Mühle, in der sie seit Kindertagen lebt, droht ein Opfer der Flut zu werden. Zwei Kilometer entfernt zerstören die Wassermassen die Einrichtung der „Vogtlandklause“. Der Wirt Patrick Valentin steht vor den Trümmern seiner Existenz. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 13.08.2020 MDR Zugunglück Genshagener Heide
Folge 187 (45 Min.)Zugunglück Genshagener Heide Am Abend des 1. Novembers 1982 kollidieren in der Nähe des Bahnhofs Genshagener Heide bei Potsdam ein Regional- und ein Güterzug der Deutschen Reichsbahn. 50 Reisende werden verletzt, acht verlieren ihr Leben. Zwei Feuerwehrmänner schildern den Einsatz bei Dunkelheit und dichtem Nebel. Die ganze Nacht hindurch bergen die Helfer die Verletzten und Toten aus den verkeilten Waggons. Unter den Betroffenen befindet sich eine Jugendmannschaft des Fußballvereins „Vorwärts Frankfurt“. Zwei der damaligen Spieler erinnern sich an die Ereignisse. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 20.08.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Di. 18.08.2020 ARD Mediathek Waldbrand Lübtheen
Folge 188 (45 Min.)Am 30.06.2019 bricht auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen ein Waldbrand aus. Das Problem: Das Gelände ist mit alter hochexplosiver Munition belastet. Landrat Stefan Sternberg handelt schnell, ruft den Katastrophenfall aus, übernimmt die Einsatzleitung und fordert die Unterstützung der Bundeswehr, Bundespolizei und Rettungskräften aus ganz Deutschland an. Dann geht alles schnell: Der Wind treibt das Feuer zum Dorf Alt-Jabel in der Nähe des Truppenübungsplatzes. 650 Einwohner müssen bei Nacht und Nebel ihre Häuser verlassen. Wir berichten vom erbitterten Kampf der insgesamt 3.000 Feuerwehrleute, Polizisten, Soldaten sowie Einsatzkräfte des DRK und des THW gegen ein Flammenmeer mit einer Ausdehnung von 944 Hektar. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 27.08.2020 MDR Brand im Centrum Warenhaus – Als Erfurt um sein traditionsreiches Kaufhaus bangt
Folge 189 (45 Min.)Brand im Centrum Warenhaus – Als Erfurt um sein traditionsreiches Kaufhaus bangt
Am Morgen des 27. Juni 1985 legt ein enttäuschter Kunde einen Brand in der Jugendmode des Centrum Warenhauses am Anger in Erfurt. Durch die Kaminwirkung breitet sich das Feuer schnell über mehrere Etagen bis zum Dach aus. Weil das Löschwasser nicht reicht, müssen die Feuerwehrleute Schläuche bis zur 300 Meter entfernten Gera legen. Dabei halten sich immer noch Menschen im Haus auf. Einige Verkäuferinnen sind in einem der oberen Stockwerke eingeschlossen.
Außerdem:
Alarm in der Bautzner Straße – Umstürzendes Baugerüst begräbt in Dresden Straßenbahn und Passanten unter sich (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 03.09.2020 MDR Medizinpioniere in der DDR
Folge 190 (45 Min.)Oberarzt Felix Zintl hat Ende der 1970er-Jahre an der Uniklinik Jena einen Plan: Er will todgeweihten Kindern, die an einer Knochenmarkserkrankung leiden, mit einer Transplantation das Leben retten. Doch die Methode ist bisher in der DDR nicht etabliert. Nach fünf Jahren Vorbereitung gelingt es ihm mit dem Bau eines sterilen Zeltes die Voraussetzungen für eine solche Transplantation zu schaffen. Jörg Peuckert aus Stiegisthal wird im September 1980 der erste Patient. Ein Knochenmarkspender ist in Jörgs älterem Bruder glücklicherweise schnell gefunden. Und so beginnt am 01.10.1980 die erste Rückenmarktransplantation an einem Kind in der DDR. Nach vier Monaten Isolation hat es Jörg Peuckert geschafft – er wird als geheilt entlassen.
Im April 1982 kommt der nächste Patient: Uwe Burkhard ist sieben Jahre alt, als die Ärzte bei ihm die lebensbedrohliche Knochenmarkserkrankung feststellen. Dr. Felix Zintl ist seine letzte Hoffnung. Mutter Astrid begleitet ihren Sohn nach Jena. Zwillingsbruder Sascha wird der Knochenmarkspender und im Mai wird Uwe das Knochenmark injiziert. Auch diese Transplantation gelingt – Uwe kann bereits den Sommer wieder mit seiner Familie im Urlaub verbringen. Dr. Felix Zintl rettet noch vielen Kindern das Leben, wird 1992 zum Professor berufen und erhält 2013 das Bundesverdienstkreuz. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 10.09.2020 MDR Tornado Mühlberg 2010
Folge 191 (45 Min.)Aus leichten Gewittern entwickelt sich im Laufe des Pfingstmontags ein verheerender Tornado, der eine 70 Kilometer lange Schneise der Verwüstung durch Sachsen schlägt. In Mühlberg an der Elbe nimmt der Tornado seinen Anfang und trifft die Menschen vollkommen unvorbereitet: Hunderte Dächer deckt er ab, lässt Häuser in sich zusammenfallen, fällt tausende Bäume. Den Bauernhof von Cornelia Lohse, der seit Generationen in Familienbesitz ist, trifft der Tornado hart. Der stellvertretende Kreisbrandmeister, Peter Schaller, berichtet von der Katastrophe. 30 Kilometer von Mühlberg entfernt liegt der kleine Ort Bauda.
Mit 250 Kilometern pro Stunde rast der Tornado auch über das 400-Seelen-Dorf und beschädigt fast jedes Haus. Uwe Kühn von der freiwilligen Feuerwehr und Peter Grünberg, der damalige Orts-Wehrleiter, berichten von ihrem Erleben. Nur wenige Kilometer von Bauda entfernt haben sich Christiane und Udo Teichmann mit viel Eigeninitiative einen Bauernhof ausgebaut. Drei Tage nachdem ihre Tochter das Licht der Welt erblickt hat, zerstört der Tornado ihr Zuhause. Als Christiane Teichmann mit dem Baby auf dem Arm aus der Klinik nach Hause kommt, traut sie ihren Augen nicht. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 17.09.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Di. 15.09.2020 ARD Mediathek Massenkarambolage Münchberger Senke
Folge 192 (45 Min.)Am 19.10.1990 kommt es nach plötzlich auftretendem Nebel zu einem der schwersten Straßenverkehrsunfälle Deutschlands. In der Münchberger Senke auf der A9 sterben an diesem Tag 10 Menschen, 122 werden verletzt. 121 Fahrzeuge sind an der Massenkarambolage beteiligt. Der Bau einer Talbrücke soll den gefährlichen Streckenabschnitt sicherer machen. Doch am 11. April 2003 kommt es in der Münchberger Senke aufgrund von Schneefall wieder zu einer Massenkarambolage: Dieses Mal sind 182 Fahrzeuge beteiligt. 52 Menschen erleiden Verletzungen, aber wie durch ein Wunder wird dieses Mal niemand getötet. Nach dem Aufbau einer Verkehrsbeeinflussungsanlage reduziert sich die Unfallquote. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 24.09.2020 MDR Flucht im Bus in den Westen
Folge 193 (45 Min.)Am 20.12.1984 glückt dem damals 25-jährigen Kfz-Schlosser Bernd Bergmann die Flucht aus der DDR in die BRD. Zwei Tage zuvor hat er eine Gruppe westdeutscher Schülerinnen in Erfurt kenngelernt. Die Elftklässlerinnen beschließen, den jungen Mann in den Westen zu schmuggeln. Sie verabreden ein Treffen zwei Tage später auf der Wartburg, dem letzten Programmpunkt ihrer Klassenfahrt in die DDR. Es gelingt ihnen tatsächlich, Bernd Bergmann in ihren Reisebus zu schmuggeln. Auch während der Grenzkontrolle bleibt er unentdeckt. Als der Bus den Schlagbaum passiert, knallen die Sektkorken. Doch für die Schülerinnen hat die Geschichte ein Nachspiel: Zurück aus den Weihnachtsferien werden sie der Schule verwiesen. Erst durch die Berichterstattung in den Medien sieht sich die Schulleitung zum Einlenken gezwungen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 01.10.2020 MDR Hochwasser Sächsische Schweiz
Folge 194 (45 Min.)Ein Tief über Oberitalien sorgte vom 6. bis 8. August für teils heftigen Dauerregen in Sachsen. Am Nachmittag des 7. August 2010 richtet eine Flutwelle der Kirnitzsch schwere Zerstörungen im gleichnamigen Tal in der Sächsischen Schweiz an. Nahezu jedes Haus, jede Straße im Raum zwischen Bad Schandau und Sebnitz wird beschädigt oder zerstört, Menschen von der Umwelt abgeschnitten. Auf dem Campingplatz Ostrauer Mühle schwimmen die Campingwagen davon, die traditionsreiche Buschmühle in Ottendorf wird zerstört. Existenzen stehen auf dem Spiel. Im August und September 2010 folgen weitere Hochwasser. Allein in Sachsen beträgt der Hochwasserschaden für das Jahr 2010 849 Millionen Euro. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 08.10.2020 MDR Deutsche Streaming-Premiere Mi. 07.10.2020 ARD Mediathek Ostseeunglücke
Folge 195 (45 Min.)Am 28.01.1973 entzündete sich an Bord des Minenräumschiffes „Karl-Marx-Stadt“ der Dieselkraftstoff. Maat Bremert schloss im brennenden Maschinenraum das Absperrventil und rettete das Leben der Kameraden. Er erleidete schlimmste Verbrennungen am Körper. Seine Kameraden standen ihm in den schweren Stunden bei, während das Schiff mit einer funktionstüchtigen Maschine Kurs zurück nach Rostock nahm. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere Do. 15.10.2020 MDR
zurückweiter
Füge Lebensretter kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Lebensretter und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.