Starke Niederschläge und das Abtauen größerer Schneemengen in den Mittelgebirgen sorgen Mitte April 1994 für eine gefährliche Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt und Thüringen. An der Saale, Schwarza, Gera, Werra und deren Zuflüssen kommt es zu großflächigen Überschwemmungen. So schwillt am 13.April die Gera zu einem reißenden Strom an. Die Auswirkungen sind in den Erfurter Vororten Bischleben und Molsdorf besonders zu spüren. Brigitte und Günther Fiebig werden in ihrem Haus am Fluss von der Außenwelt abgeschnitten und schließlich mit einem Hubschrauber der Bundeswehr gerettet. Susanne Born harrt stundenlang mit ihrer einjährigen Tochter Anna im ersten Geschoss eines Hauses
aus. Das Wasser steht im Erdgeschoss fast bis zur Decke. Erst der vierte Rettungsversuch der Feuerwehr per Schlauchboot gelingt schließlich. Auch das Haus von Gudrun und Michael Bruske, die seit Jahrzehnten in Bischleben wohnen, ist bedroht und kann erst durch die Hilfe vieler Hände gerettet werden. Die Feuerwehrleute um Jörg Fehling sind im Einsatz. In Erfurt-Molsdorf muss Andreas Liebing sein Haus nach der Flut komplett sanieren, nachdem es durch das schlammige Schwemmwasser unbewohnbar geworden ist. Bei diesem April-Hochwasser 1994 werden in Thüringen mehrere Personen verletzt und zwei Menschen getötet. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich auf rund 165,13 Mio. DM. (Text: mdr)