Wie lebten die Menschen früher? Was waren ihre Sehnsüchte und Träume? Die Reihe „Lebenslinien Nostalgie“ zeigt, wie „kleine Leute“ im vergangenen Jahrhundert ihr Leben meisterten. Von 30. Juli bis 10. September 2018 ist Zeit für den Charme der Vergangenheit und spannende biografische Geschichten. Der Münchner Streetworker Franky nutzt seinen Job als Straßenkehrer, um verwahrlosten Jugendlichen zu helfen. Er, ein Künstler, spricht und malt mit ihnen, verhilft ihnen zu mehr Selbstvertrauen Morgens um fünf, wenn die Stadt noch im Tiefschlaf liegt, ist Franky längst auf den Beinen. „Wenn du nichts Ordentliches lernst, dann kannst du als Straßenkehrer gehen!“ Wie oft hatte er diesen Satz zu hören bekommen. Franky ist 30 Jahre alt, und er hat etwas Ordentliches gelernt: Er ist
ausgebildeter Kaufmann. Trotzdem, vielleicht sogar aus Trotz, arbeitet Franky als Straßenkehrer. Franky ist nicht irgendein Straßenkehrer, sondern der Straßenkehrer im Münchner Glockenbachviertel. Es ist bis in die 1990er-Jahre das Viertel der sozial Deklassierten, der Drogenabhängigen und Homosexuellen, der Künstler und Intellektuellen. In seiner orangefarbenen Kluft kehrt und verkehrt Franky zwischen den Welten. Beim Kehren klaubt Franky drogengefährdete Kinder und Jugendliche von der Straße auf. Er hat in seiner Jugend selbst einschlägige Erfahrungen mit Drogen und Gewalt gemacht. Damit die „Glockenbach-Kids“ nicht dieselben Fehler begehen, redet und malt er mit ihnen. Denn Franky ist nicht nur Straßenkehrer und Streetworker aus eigenem Antrieb, er ist auch Künstler. (Text: BR Fernsehen)