unvollständige Liste – 2005

  • Folge 86 (30 Min.)
    Sarah Kirsch gilt als eine der bedeutendsten Lyrikerin der deutschen Gegenwartsliteratur. Mit Auszeichnungen, Ehrungen und Lobreden wurde sie überschüttet. Marcel Reich-Ranicki preist Sarah Kirschs „Bilder von hoher Plastizität und Suggestivität“, die sich von einem vitalistischen Daseinsgefühl nährten. Ihre Gedichte seien frei von Naturschwärmerei, seien keine beschaulichen, sondern düstere Idyllen, die mit poetischen Mitteln irritieren und provozieren wollen. „Die Welt ihrer Bilder, Motive, Symbole, Farben ist ziemlich geschlossen – und doch weit und groß für ein poetisches Universum“, schreibt der Kritiker Rolf Michaelis. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 17.04.2005 MDR
  • Folge 87 (30 Min.)
    Günther Simon war in der DDR ein Leinwandheld, der über Generationsgrenzen hinweg geliebt wurde. 1954/​55 verfilmte Regisseur Kurt Maetzig das Leben des Arbeiterführers Ernst Thälmann in zwei Teilen: „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ und „Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse“. In der Hauptrolle: Günther Simon. Von da an war Günther Simon Ernst Thälmann. Die Schublade „klassenbewusste Arbeitergestalten“ hatte sich aufgetan, Simon wurde hineingepackt und immer wieder entsprechend besetzt. So spielte er Richard Bertram in „Einer von uns“, ein Film über das Leben von Werner Seelenbinder.
    Oder Fred Krause im beliebten TV-Mehrteiler „Krupp und Krause“. Um der Festlegung auf revolutionäre Kämpfer zu entgehen, suchte er nach anderen Angeboten und bekam sie. Er überzeugte in dem heiteren Musikfilm „Meine Frau macht Musik“ oder als kühner Raumfahrer im Science-Fiction-Film Der schweigende Stern“. Mit Vorliebe stand der vierfache Vater in Kinderfilmen vor der Kamera. So begeisterte er die kleinen Zuschauer im „Traumschiff“ oder „Alfons Zitterbacke“. Viel zu früh verstarb Günther Simon 1972 im Alter von 47 Jahren. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 22.05.2005 MDR
  • Folge 88
    Deutsche TV-Premiere So. 31.07.2005 MDR
  • Folge 89 (30 Min.)
    Der Komponist Gerd Natschinski, geboren 1928 in Chemnitz, zählte zu den populärsten Komponisten der DDR. Anfangs hatte er sich dem Schlager verschrieben. Hits schüttelte er förmlich aus dem Ärmel, stets dominierte ein musikalischer Grundeinfall, der sich leicht bei den Leuten einprägte. Erinnert sei u. a. an die Schlager „Damals“ und „Treu sein“ (Bärbel Wachholz), „Zwei gute Freunde“ (Fred Frohberg) oder „Du hast nen kleinen Mann im Ohr“ (Michaela Kreisler/​Rolf Ludwig). „Weiße Wolken, blaues Meer und du“ (Jenny Petra), „Molto bene“ und „Du bist die Schönste von allen“ (Peter Beil).
    Einer seiner Chansons, „Die Rose war rot“, hatte wahrscheinlich die meisten Interpreten in der DDR. Schon mit zwanzig startete er seine Karriere, gründete in Leipzig ein großes Unterhaltungsorchester und dirigierte regelmäßig Rundfunk-Live-Sendungen beim Mitteldeutschen Rundfunk/​Sender Leipzig (150 Bandaufnahmen). Die DEFA wurde auf ihn aufmerksam. Er komponierte sowohl für Dokumentar- als auch Spielfilme. Genannt seien „Carola Lamberti“ (Henny Porten), „Alter Kahn und junge Liebe“ (mit Götz George), „Revue um Mitternacht“, „Meine Frau macht Musik“, „Der Mann mit dem Objektiv“, „Reise ins Ehebett“, „Ein Lord vom Alexanderplatz“ (mit Erwin Geschonnek), „Der Mann, der nach der Oma kam“ und der Kinderfilm „Blaue Wimpel im Sommerwind“ (darin das Lied „Die Heimat hat sich schön gemacht“).
    Für den Film „Heißer Sommer“ komponierte er die Musik gemeinsam mit seinem Sohn Thomas. 70 Filmmusiken gehen auf sein Konto. 1952 wurde ihm das Große Unterhaltungsorchester des Berliner Rundfunks anvertraut. Genau in dieser Zeit vervollständigte er seine Kenntnisse als Meisterschüler von Hanns Eisler an der Akademie der Künste. Dass er den legendären Hanns Eisler kennt, ist ein großes Pfund.
    In den 60er-Jahren wendete sich Natschinski seinem Favoriten zu, dem Musiktheater. „Messeschlager Gisela“/​1960, „Servus Peter“/​1961, „Mein Freund Bunbury“/​1964 entstanden. Zahlreiche Musicals folgen bis in die späten 80er-Jahre. Für den Komponisten Natschinski interessiert man sich auch im Westen. So brachte das ZDF sein Musical „Mein Freund Bunbury“ mit Rex Gildo auf den Bildschirm. Der WDR verpflichtet ihn seit 1986 regelmäßig als Dirigenten. Sein Sohn Thomas erbte seine Gene, er ist ebenfalls ein bekannter Komponist. Erst wirkte er im Oktoberclub, gründete das Team 4, schrieb Titel für zahlreiche Schlagersänger und arbeitet derzeit vorwiegend für den Film. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere So. 04.09.2005 MDR
  • Folge 90
    Hedwig Amelie Beese, die 1886 in Laubegast bei Dresden geboren wurde, hat ein aufregendes Leben geführt. Bekannt wurde sie unter ihrem Rufnahmen Melli Beese. Sie ist die erste Frau, die in Deutschland die Pilotenprüfung ablegt. Zunächst aber studiert Melli Beese an der Königlichen Akademie in Stockholm Bildhauerei, weil an den Kunstakademien in Berlin und Dresden den Frauen das Studium noch untersagt ist. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.11.2005 MDR

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