Folge 4

  • 4. Antike und zurück

    Folge 4 (45 Min.)
    In einer Mischform von Reportage und Dokumentation wird der Geschichte in ihren Geschichten nachgegangen sowie den Akteuren im gestern wie im heute. „Eigentlich bräuchten wir acht Maultiere, die unser ganzes Gepäck tragen. Aber die haben wir nicht und so müssen wir unsere Schilde halt selber tragen.“ Die Erschöpfung ist dem 17-jährigen Stefan Lorenz ins Gesicht geschrieben. Dabei hat er da erst einen von sieben Marschtagen als römischer Soldat des 3. Jahrhunderts hinter sich. Wie war das damals vor 1.800 Jahren, als Kaiser Caracalla mit seinem Heer gegen die Alemannen zog? Wie fühlt es sich an, als römischer Soldat Tag für Tag schwer bepackt zu marschieren? Der Vergangenheit möglichst nahe kommen – das ist das Ziel der Reenactment-Gruppe.
    Eine Woche, 160 Kilometer in selbst genagelten Lederschuhen. Deutlich bequemer haben es da Simon Akbari und sein Team. Die Berliner Studenten der Games Academy arbeiten seit einem halben Jahr an einem neuen Computerspiel. Die Römischen Bürgerkriege dienen als historisches Vorbild. Durch geschickte Strategie, kluges Verwalten der Ressourcen und natürlich taktisch ausgeklügelte Militäroperationen sollen die Mitspieler bezwungen werden.
    Bei der intensiven Arbeit am neuen Spiel stand für die Game-Designer vor allem eines im Vordergrund: die sogenannte „suspension of disbelieve“. Denn, „je authentischer ein Spiel gestaltet ist, desto tiefer steigt der Spieler in das Spiel ein. Historisch genaue Darstellungen sind hier extrem wichtig“, so Simon Akbari. Es gibt Menschen, die sind von der Vergangenheit begeistert: Und es werden immer
    mehr, die sich Woche für Woche auf Zeitreise begeben.
    Sie bauen Häuser wie vor über tausend Jahren, mit den gleichen Materialien und Werkzeugen. Sie finden mit Nachbauten von Waffen oder Werkzeugen viel über deren Eigenschaften, Funktion und praktischen Gebrauch heraus. Das hilft mitunter denen, die sich beruflich und wissenschaftlich mit der Vergangenheit beschäftigen. Bei allen Fragen danach, wie es denn damals gewesen ist, darf für viele der Spaß und der Nervenkitzel nicht zu kurz kommen, wenn sie sich in eine andere Zeit versetzen.
    Es sind dann nicht nur farbenfrohe und erlebnisreiche Reisen in die Vergangenheit, sondern es ist immer auch eine Reise zu sich selbst. Vieles, was man über die Antike weiß, weiß man dank der schriftlichen Überlieferungen von Chronisten und Zeitzeugen. Doch genau hier liegt auch das Problem: Viele Schriftstücke, die damals auf Papyrus angefertigt wurden, sind längst verrottet. Nicht so aber in Herkulaneum. Der Vesuv begrub einst die Stadt am Golf von Neapel unter einer 30 Meter hohen Lavaschicht.
    An der Universität Würzburg arbeiten Papyrologen wie Dr. Holger Essler an den verkohlten Schriftrollen aus Herkulaneum. Und tatsächlich: Fast 2.000 Jahre später entdecken die Wissenschaftler verloren geglaubte Texte wieder. Zeugnisse, die ein Zeitfenster in der Geschichte öffnen. „Dadurch können wir jetzt mehr verstehen, wie sich manche Philosophien entwickelt haben. Warum zum Beispiel Cicero so argumentiert, wie er argumentiert. Oder warum Vergil so dichtet, wie er dichtet“, zeigt sich Professor Michael Erler begeistert. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.02.2014Bayerisches Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 08.02.2016
17:15–18:00
17:15–
Sa 06.02.2016
20:15–21:00
20:15–
Do 26.03.2015
15:15–16:00
15:15–
Do 13.02.2014
03:50–04:35
03:50–
Mi 12.02.2014
22:00–22:45
22:00–
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