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Nepal – Die Dschungelapotheke der Chepang
Nepal, Himalaya. Die Chepang, ein fast vergessenes Volk in den Schluchten des Mahabharat-Gebirges, sind berühmt für ihr Wissen über die Wirkung von Wurzeln, Früchten und Kräutern. Sie sammeln pharmazeutische Pflanzen zur Herstellung von Medikamenten, denn obwohl die medizinische Versorgung in Nepal gut ist, nutzen viele die Wirkstoffe aus der Natur. Einem Mittel, dem Gurzho, gilt das besondere Interesse. Die Chepang gelten als die Ureinwohner Nepals. Sie leben im Südwesten des Landes in den Tälern des Mahabharat-Gebirges auf einer Höhe zwischen 800 und 1.900 Metern. Die berühmten Berge des Himalaya sind weit weg von hier, deswegen haben bisher kaum ausländische Besucher diese abgelegene Gebirgsregion besucht. Abseits der wenigen größeren Siedlungen leben die Chepang wie vor Jahrhunderten in einfachen Hütten; die Männer jagen, und die Frauen ernten die wenigen kultivierten Pflanzen oder einfach das, was die Natur ihnen bietet. Die Chepang sind bekannt für ihr Wissen über die Früchte des Waldes, insbesondere über die pharmazeutisch wirksamen. Eine unscheinbare Liane, genannt Gurzho, gilt bei ihnen als „Nektar der Götter“,
der je nach Zubereitung Linderung bei vielerlei Leiden verschaffen kann. Filmautor Peter Weinert und sein Team besuchen Tobang, ein typisches Dorf der Chepang, und stellen einige seiner Einwohner vor, etwa den Schamanen San Bahadur oder den 51-jährigen Krishna, der bei der Suche nach der medizinisch wertvollen Liane begleitet wird. Nachdem er trotz der in diesem Jahr ungewöhnlichen Trockenheit eine gute Menge Gurzho sammeln konnte, bringt er die Ausbeute nach einer mehrtägigen Reise in die Hauptstadt Kathmandu, um sie dort einem Apotheker als Grundstoff für die Herstellung einer auch bei Schulmedizinern als wirksam anerkannten Arznei zu verkaufen. Von dem wenigen Geld, das er für die aufwendige Ernte verdient, kann er seiner Familie wenigstens ein paar Geschenke aus der Stadt mitbringen. Im Mittelpunkt des Films steht der Alltag einer kleinen, nur rund 35.000 Menschen umfassenden Ethnie im Urwald des Mahabharat. Auch wenn ihnen die Errungenschaften der Zivilisation bislang weitgehend verwehrt geblieben sind, konnten sie sich einen großen Schatz bewahren: das Wissen um die Heilkräfte aus der Natur. (Text: BR Fernsehen)