Länder – Menschen – Abenteuer Die Kanarischen Inseln – Lanzarote und Fuerteventura
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Die Kanarischen Inseln – Lanzarote und Fuerteventura
Filmautor Christian Stiefenhofer stellt die kanarischen Inseln Lanzarote und Fuerteventura vor. Auf der Vulkaninsel Lanzarote gibt es eine reiche Kultur: Besucht wurden ein Keramikkünstler, ein Instrumentenbauer und ein Kamelzüchter, gezeigt wird Architektur von César Manrique. Auf Fuerteventura spielt neben der Viehwirtschaft und dem Betrieb traditioneller Getreidemühlen der Naturschutz eine große Rolle, so etwa setzen die Inselbewohner sich für den Erhalt der Sanddünen ein. Auf Lanzarote haben unzählige Vulkanausbrüche eine bizarre Mondlandschaft geformt. Für die Bewohner ist es eine große Herausforderung, dem karstigen, trockenen Boden den Anbau von Nahrungsmitteln abzugewinnen. Doch es gelingt ihnen, sogar Wein zu produzieren. Im Schutze Tausender kleiner Mulden, die als Wasserspeicher wirken, ziehen sie auf porösem Vulkangestein Rebstöcke. In der Landwirtschaft nutzte man früher Kamele als Lastentiere. Sindo Morales hat als Kind mit ihnen auf dem Feld gearbeitet. Heute züchtet er Kamele. Jeden Morgen führt er 30 bis 40 Tiere quer durch die Vulkanlandschaft zu den „Feuerbergen“. Dort befördern sie auf ihren Höckern Touristen durch den Nationalpark. Lanzarote, die „schwarze Perle“ im Atlantik, ist vielen Menschen eine Quelle der Inspiration. Der spanische Künstler und Architekt César Manrique verwirklichte auf „seiner“ Insel zukunftsweisende Projekte wie das Aussichtsrestaurant Mirador del Rio, bei dem Landschaft und
Gebäude ineinanderzufließen scheinen. Der Töpfer Aquilino Rodriguez stellt aus der einzigartigen vulkanischen Erde, die er auf Streifzügen in die Berge sammelt, seinen eigenen Ton her. So enthält jedes Objekt aus seinem Ofen ein Stück Lanzarote. Fuerteventura ist Anziehungspunkt für Wassersportler aus aller Welt. Vor allem an den unzähligen kleinen Buchten der Nordküste finden sie ideale Bedingungen. Auf dieser Insel hat der Surfer Luis de Dios seine Heimat gefunden. Um sein Paradies zu erhalten, befreit Luis die Strände, an denen er surft, regelmäßig vom Müll – und macht daraus Kunst. Den scheinbar nie abflauenden Wind, den die Surfer so lieben, nutzen die Bewohner von Fuerteventura seit Langem. Hunderte von Windmühlen zeugen davon, doch nur drei sind heute noch in Betrieb. Die Mühle von Tiscamanita ist seit 18 Jahren in der Obhut von Jorge Padilla. Jeden Morgen setzt er die Segel des „widerspenstigen Tieres“, wie er seine Windmühle nennt. Die Inselbewohner dürfen sich von ihm laut Gesetz jederzeit ihr Getreide kostenlos mahlen lassen. Die vielen Brauntöne der Insel erinnern aus der Ferne an eine nordafrikanische Wüstenlandschaft. Tatsächlich gibt es hier kilometerlange Sandgebiete, wie die Wanderdüne El Jable, deren Erhalt jedoch gefährdet ist. Die junge Umweltwissenschaftlerin Yanira Arocha hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Düne bei Corralejo zu retten, um ein einzigartiges Stück Fuerteventura für zukünftige Generationen zu bewahren. (Text: BR Fernsehen)