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  • San Ginignano in der Toskana Weitere Fotos erhalten Sie auf Anfrage. – Bild: NDR/​CASEI MEDIA
    San Ginignano in der Toskana Weitere Fotos erhalten Sie auf Anfrage.
    Die bekannten touristischen Zentren der Toskana, die von Urlaubern aus der ganzen Welt besucht werden, liegen eher im Norden: Florenz, Pisa, die Strände von Forte dei Marmi und die Weinbauregionen im Chianti. Der Süden der Toskana ist so etwas wie ein Geheimtipp geblieben. Hier ist vieles noch authentisch und wild, die Menschen sind eigensinnig. Für diese Menschen wird die faszinierende und malerische Landschaft zur Bühne: Wenn Alessandro Zampieri zu Pferde sein Vieh hütet, weht ein Hauch von Wildwest durch die Toskana. Er ist einer der letzten Cowboys der Maremma. Paolo Fanciulli verarbeitet erst ausrangierte Blöcke des legendären Carrara-Marmors zu Kunstwerken, um sie dann vor der Küste zu versenken. Seine Skulpturen sollen den illegalen Schleppnetzfischern das Handwerk legen. Silvia Marini und Saskia Stoeckelmann, die als Frauenteam an der berühmten Mille Miglia, der bekanntesten Oldtimer-Rallye der Welt, teilnehmen, versuchen, das Etappenziel, die berühmte Piazza del Campo von Siena, rechtzeitig zu erreichen. Im Zentrum des Films steht eine ganz besondere Geschichte: die des Armbrust-Schießwettbewerbs Balestro del Girifalco. Er wird in der kleinen Gemeinde Massa Marittima südwestlich von Siena ausgetragen. Seit dem 15. Jahrhundert ist das ein Ereignis, das die ganze Stadt über mehrere Tage lang in Atem hält! Der Film begleitet bis zum Finale zwei Schützen, die für die Ehre ihres Stadtteils antreten. (Text: NDR)
  • Der chinesische Kaiserkanal ist in seinen frühesten Abschnitten zweieinhalbtausend Jahre alt und streckt sich über beinahe zweitausend Kilometer von Peking nach Hangzhou. Er ist die längste künstliche Wasserstraße der Welt und die älteste, die auf langen Strecken immer noch befahren wird. Schon im 5. Jahrhundert v. Chr. verband sie den Yangzi mit den Flüssen und Städten im mittleren China. Kaiser Yangdi (ab 605 n. Chr.) baute den Kanal nach Norden bis zur Militärgrenze aus. Im 13. Jahrhundert führten die Mongolenkaiser ihn ins Herz ihrer neuen Hauptstadt Peking. Von da an garantierte der Kanal mit dem aus dem Süden herangeführten Reis die Ernährung der nördlichen Stadt und umgekehrt als langer Arm der kaiserlichen Autorität die Ordnung in den weit abgelegenen südlicheren Provinzen des Reichs. Der Film führt von Peking nach Qufu, in die Stadt des Konfuzius, die im Südwesten der Provinz Shandong liegt. Die Reise ermöglicht Begegnungen und Entdeckungen in von Touristen unberührten Landstrichen, eine chinesische Erfahrung, die über den Nachvollzug der Kanalgeschichte weit hinausreicht. Dezhou, Linqing, Liaocheng sind alte Kanalstädte im Aufbruch in die globale Wirtschaft. Moderne und herkömmliche Lebensart berühren einander. Auf einem Dorfplatz unweit des Gelben Flusses trifft der Autor einen Sänger alter Räubergeschichten. Ein Bauer erzählt von den das Land regelmäßig heimsuchenden Überschwemmungskatastrophen. Im ausgetrockneten Bett des Kanals sieht das Team eine Schafherde weiden. Begegnungen auf dem Weg von Peking nach Qufu, eine Reise über 600 km von der Residenz der kaiserlichen Himmelssöhne zum Grab ihres sie überdauernden Lehrers Konfuzius, der seit 479 v. Chr. hier bestattet liegt. (Text: rbb)
  • Deutsche TV-Premiere So. 05.10.2003 Südwest Fernsehen
    von Walter Tauber
  • 45 Min.
    Der Vinschgau liegt im Westen Südtirols und ist geprägt vom Kontrast zwischen einer fruchtbaren Talsohle und einer kargen Bergwelt. Südtirol, die nördlichste Provinz Italiens, beherbergt eines der größten Apfelanbaugebiete Europas. Im Frühjahr verwandelt sich die Landschaft in ein zartrosa Blütenmeer. Durch Frostschutzberegnung werden die Blüten bei Minusgraden geschützt – ein beeindruckendes Schauspiel. Das Vinschgautal gilt als eines der trockensten im Alpenraum. Schon vor Jahrhunderten legte man dort kleine Kanäle an, die Waale, um das Schmelzwasser aus den Seitentälern zu holen. Ohne künstliche Bewässerung wäre es unmöglich, Landwirtschaft zu betreiben. Die Filmautorin Susanne Gebhardt und ihr Team begleiteten für diese Dokumentation unter anderem einen Mönch, der die älteste Wetterstation Südtirols betreibt, einen Produktdesigner, der Zehenschuhe entwickelt hat, und einen Bäcker, der sein Brot wieder aus heimischem Getreide backt. Außerdem reisten sie in das Dorf Laas, in dem weißer Marmor aus dem Berg geholt wird, und machten einen Abstecher ins Schnalstal, das den Schauplatz eines großen Schaftriebs bildet. (Text: BR Fernsehen)
  • Die Dolomiten gehören zu den markantesten Berglandschaften der Welt. Ob die Drei Zinnen, Lang- und Plattkofel oder der Rosengarten – die berühmtesten Gipfel der Gebirgsgruppe liegen in Südtirol, der nördlichsten Provinz Italiens. Im Sommer sind die Dolomiten ein Kletter- und Wanderparadies, im Winter ein Traumziel zum Skifahren. Benannt wurden sie nach dem französischen Geologen Deodàt de Dolomieu, der ihr Gestein als erstes erforschte. Heute sind Teile der Dolomiten Unesco-Weltnaturerbe. Landschaftlich reizvoll sind die Seiser Alm, die größte Hochalm Europas, und der Pragser Wildsee. Der Film zeigt spektakuläre Luftaufnahmen. Er begleitet unter anderem ein Team der Helikopterrettung bei einem schwierigen Einsatz an den Drei Zinnen, beobachtet Hollywood-Star Terence Hill bei Dreharbeiten und schaut einem Holzbildhauer über die Schulter, dessen zeitgenössischen Skulpturen schon auf der Biennale in Venedig gezeigt wurden. Der Film erzählt auch von den Spuren des Ersten Weltkrieges, als die Front mitten durch die Dolomiten verlief und stellt eine junge Sängerin vor, die mit ihrer Musik die ladinische Sprache retten möchte. (Text: SWR)
  • Nirgends zeigt sich Südtirol, die nördlichste Provinz Italiens, so mediterran wie rund um den Kalterer See. Er ist einer der wärmsten Badeseen der Alpen und von einem großen Weinanbaugebiet umgeben. Wein hat die Gegend wohlhabend gemacht. Zahlreiche Ansitze und Schlösser prägen die Landschaft. Italienisches Flair spürt man vor allem in der Provinzhauptstadt Bozen. Während die Mehrheit der Südtiroler Deutsch spricht, sind die meisten Bozener italienischer Muttersprache. Neben einer Altstadt aus dem Mittelalter gibt es eine Neustadt aus der Zeit des Faschismus. Der Film stellt zwei junge Südtirolerinnen vor, die ein mehrsprachiges Online-Magazin betreiben; einen Winzer, der Innovationsgeist beweist und einen Restaurator, der jahrhundertealte Kachelöfen rettet. Ein Architekt erforscht die Bunker des Alpenwalls, einem Verteidigungssystem gebaut im Auftrag Mussolinis. Außerdem führt der Film in das Dorf Tramin an der Weinstraße, Namensgeber der weißen Rebsorte Gewürztraminer. Der Ort sorgt für Aufsehen durch die zeitgenössische Architektur seiner Kellereigenossenschaft und durch einen der originellsten Faschingsumzüge im Alpenraum. (Text: SWR)
  • Die Perle der Alpen, das Nizza Tirols, der Südbalkon der k.u.k.-Monarchie – die Kurstadt Meran verzauberte schon Kaiserin Sissi, gefolgt von Europas Hochadel und namhaften Künstlern. Meran ist die zweitgrößte Stadt Südtirols, der nördlichsten Provinz Italiens. Jugendstilbauten sorgen für ein Flair der Belle Époque. Dank der Lage in einem Talkessel ist die Gegend von mildem Klima geprägt. Meran beherbergt einen der schönsten Gärten Italiens, den Botanischen Garten von Schloss Trauttmannsdorff. Das nahegelegene Dorf Hafling gab einer Pferderasse ihren Namen, den Haflingern. Die Blondschöpfe sind Stars eines Pferderennens und von den Almwiesen nicht wegzudenken. Umgeben ist Meran von Bergen. Mediterrane Leichtigkeit steht im Kontrast zu alpiner Tradition. Der Film begleitet u. a. eine Bergbauernfamilie, deren Hof nur per Seilbahn erreichbar ist; führt zu einer der schönsten Almen im Passeiertal; zeigt einen Schellenschmied bei der Arbeit; stellt einen Musiker vor, der moderne Volksmusik macht und einen Comiczeichner, auf den Spuren von Freiheitskämpfer Andreas Hofer. (Text: SWR)
  • 45 Min.
    Er ist das Tor zum Süden: der Brenner. Hinter dem Alpenpass beginnt der Traum von Italien. Südtirol ist die nördlichste Provinz des Landes. Das Tal zwischen Brenner und Bozen ist seit jeher Durchgangsland, flankiert von zahlreichen Burgen. Es besticht mit Kleinstädten voller Flair, wie der Domstadt Brixen. Hoch über dem Tal steht die Schutzhütte Latzfonser Kreuz, von der sich ein beeindruckender Blick auf die Dolomiten bietet. Sie ist zugleich der höchstgelegene Wallfahrtsort Südtirols. Die Dokumentation begleitet die Wirtsfamilie eine Saison lang bei der Arbeit. Tochter Tamara ist Bergsteigerin und macht diesen Sommer eine Expedition auf den K2, den zweithöchsten Berg der Welt. Außerdem zeigt der Film den Neubau einer Schutzhütte, deren moderne Architektur für Aufsehen sorgt; er führt zur Baustelle des Brennerbasistunnels; besucht eine Frau, die ihr Leben einer mächtigen Burg widmet; stellt einen innovativen Tischler vor, der Handtaschen aus Holz produziert und schaut dem Leibarzt der Gletschermumie Ötzi über die Schulter. (Text: SR)
  • Deutsche TV-Premiere Sa. 14.05.1994 S3
    von Peter Rost
  • 45 Min.
    Sulawesi ist Indonesiens geheimnisvolle Schönheit. Aktive Vulkane, dichte Urwälder, endlose Strände und imposante Berge prägen die Landschaft der elftgrößten Insel der Welt. In ihrer ungewöhnlichen Form erinnert die Insel an einen Kraken. Kein Ort ist weiter als 50 Kilometer vom Meer entfernt. Im Schutz von hohen Bergen und langen Halbinseln konnten viele Volksgruppen sich ihre Traditionen und Bräuche bewahren. Im zentralen Hochland leben die Toraja. Sie sind Christen und gehen gleichzeitig ihrer alten Religion Aluk Todolo nach. Bekannt ist ihr ungewöhnlicher Ahnenkult. Auch Yoseph ist Toraja. Sein Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Wie hier üblich, verbleibt er erst einmal mumifiziert in einem Sarg weiter im Haus seiner Familie. Denn bis zu seinem Begräbnis gilt ein Toraja nur als krank und nicht als tot. Selbstverständlich wird ihm Essen gereicht und Yoseph spricht mit seinem Vater wie mit einem Lebenden. Nächstes Jahr soll es für ihn so weit sein, dann soll er die letzte Reise in den gelobten Himmel des Südens antreten und bestattet werden. Nun ist Yoseph aber erst einmal auf die Beerdigung eines Verwandten eingeladen. Die Beerdigungen der Toraja sind extrem aufwendig und kostspielig. Sie sind das wichtigste gesellschaftliche Ereignis in dieser Volksgruppe, dauern mehrere Tage und werden begleitet von Büffelopfern, Tänzen und Gesängen. Und auch eine christliche Messe darf nicht fehlen. Im Norden Sulawesis gibt es malerische Koralleninseln. Noch. Doch die Natur ist in Gefahr. Siedlungen breiten sich immer mehr aus, es wird illegaler Bergbau betrieben und auch Stürme und andere Naturkatastrophen sind ein Problem. Sella Runtulalo ist die Gründerin der NGO Manengkel Solidaritas, die sich für den Schutz der einzigartigen Umwelt einsetzt. Sie arbeitet mit den Dorfbewohnern zusammen. Gemeinsam kümmern sie sich um Korallenschutz, Schildkrötenzucht und bieten Kurse zur Weiterbildung in Sachen Umwelt an. Gerade bereitet sie eine Exkursion vor, um neue Setzlinge für einen Mangrovenwald zu sammeln. Die Dorfbewohner profitieren von diesen Projekten. An der islamisch geprägten Südküste leben die Bugis, einst berüchtigte Piraten und Seefahrer. Sie sind die Erbauer der imposanten Pinisi, das sind bis zu 35 Meter lange Schoner. Das Besondere: die Pinisi entstehen ohne Konstruktionspläne, ganz nach Augenmaß und Tradition. Zum Glück sind Adi, der Leiter des Projekts, und sein Team perfekt eingespielt. Jeder weiß genau, was zu tun ist. Der Beruf des Bootsbauers wird vom Vater auf den Sohn weitergegeben. Und so helfen schon die Jüngsten mit und werden in die Kunst dieses Handwerks eingeführt. Gebaut werden die Pinisi, eines neben dem anderen, direkt am Strand. Den Liegeplatz kann Adi jeweils nur für die Fertigstellung eines Bootes mieten. Danach muss neu verhandelt werden. Früher wurden die Boote als Frachtensegler genutzt, heute dagegen sind sie luxuriös ausgestattet. Adis Bootsbaukunst wird bei wohlhabenden Segeltouristen auf der ganzen Welt geschätzt. (Text: NDR)
  • Deutsche TV-Premiere Mo. 05.11.1990 S3
    von Sonja Balbach
  • Edje Doekoe macht sich auf eine Reise durch Suriname, um ganz im Süden einen Indio-Schamanen zu treffen und um sich in der Dschungel-Medizin fortzubilden. Unterwegs diskutiert er mit illegalen Goldsuchern und beschäftigt sich mit den ärmlichen Lebensumständen in den Indio-Dörfern. Edjes Stamm der Saramakaner hat seine Wurzeln in Afrika. Sie wurden vor Jahrhunderten auf Sklavenschiffen nach Suriname verschleppt. Viele flohen von den Zuckerplantagen tief hinein in den Süden des Landes. Dort leben sie heute noch. Doch viele der Saramakaner verlassen ihre Dörfer, denn ein Goldrausch ist ausgebrochen. Für Edje ist das erschreckend, denn dadurch wird der Urwald rasant vernichtet und Flüsse durch Quecksilber vergiftet. Die Hauptstadt Paramaribo ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier treffen die Nachfahren der afrikanischen Sklaven auf Hindus, Javaner, Chinesen und Libanesen. Suriname – das kleinste Land Südamerikas – ist ein schillerndes Mosaik der Kulturen der Welt. (Text: ARD-alpha)
  • Sylt – eine Insel geformt von Wind und Meer. Was Feriengäste nicht ahnen: Die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen sind oft hart auf den Nordfriesischen Inseln. Die Westküste, eine salzige, oft sturmgepeitschte Sandwüste, die Heidelandschaften im Inneren der Insel karg und nährstoffarm, das Watt ein Wechselbad im Sechsstundentakt. Daher sind auch viele Vögel nur Saisongäste auf Sylt. Immer jedoch kann man vor den Küsten Seehunde und Kegelrobben beobachten. (Text: WDR)
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 21.02.2001 Südwest Fernsehen
    von Edy Klein
  • Trauminsel Tahiti – wohl kaum ein Land ist seit über zwei Jahrhunderten so sehr Inbegriff von Sehnsüchten und Paradiesvorstellungen wie die französische Südseeinsel. Hier führen – so der Mythos – schöne, gutherzige Menschen ein sorgloses Leben inmitten einer paradiesischen Natur. Geschaffen wurde der Mythos durch die enthusiastischen Reiseberichte europäischer Seefahrer wie Louis-Antoine de Bougainville und James Cook, durch Schriftsteller, Philosophen und Maler. Paul Gauguins berühmte Tahiti-Gemälde und der Film „Die Meuterei auf der Bounty“ besiegelten endgültig das verklärte Bild Tahitis. (Text: BR Fernsehen)
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 24.11.1999 Südwest Fernsehen
    von Anna Soehring
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 01.12.1999 Südwest Fernsehen
    von Anna Soehring
  • Mit den besten Stücken aus Chinas kultureller Vergangenheit und atemberaubenden Landschaften gesegnet, dazu eine Gesellschaft, in der urbanisiertes und archaisches Leben keinen Widerspruch bilden – das ist Taiwan. Tausende von Tempeln gibt es im Land, darunter eine der größten buddhistischen Anlagen überhaupt. Den wirtschaftlichen Boom verdankt der Tigerstaat seinen Hightech-Exporten. In der Dreimillionen-Hauptstadt Taipeh ist gerade das derzeit höchste Gebäude der Welt entstanden – mit 101 Stockwerken überragt der Turm die ohnehin schon imposante Skyline der Metropole. Die lebt aus den Widersprüchen postkolonialer Lebenswelten: Auf den Nachtmärkten wird man Zeuge seltsamer Gepflogenheiten, erlebt die eigensinnige Ästhetik der chinesischen Oper, beobachtet Menschen und besuchet markante Punkte der Stadt wie das weltberühmte Palastmuseum. Der romantisch verklärte Sonne-und-Mond-See sowie die spektakuläre Taroko-Schlucht, in der sich steingraue Wildwasser zwischen Marmorwänden hindurch fräsen – auch sie machen Taiwan zur Schatzinsel. (Text: hr-fernsehen)
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 13.03.1996 S3
    von Georg Feigl
  • Seit 1991 haben die Esten, zum zweiten Mal in ihrer Geschichte, einen eigenen Staat mit Tallinn als Hauptstadt. Die prägende Rolle im Leben der alten Hansestadt Reval hatte 700 Jahre lang die deutsche Kultur gespielt, insbesondere der deutsch-baltische Adel, bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. So könnte der Besucher in der inzwischen bunt restaurierten Altstadt heute meinen, er befinde sich eher in einer Hafenstadt wie Lübeck, als an einem gemischt skandinavisch-russischen Ort. Doch die Erinnerung der Bewohner an das deutsche Erbteil ist verblasst und das russische Element durch die Erfahrungen aus der sowjetischen Vergangenheit verpönt. Skandinavien, vor allem Finnland, fühlen sich die Esten – nicht zuletzt durch die Sprache – am nächsten verwandt. Zwischen den malerischen Zeugen einstiger Blüte und den Spuren sozialistischer Misere herrscht heute Aufbruchstimmung, und aufbrechen will Tallinn nach Westen. Der Anblick, den die Stadt bietet, ist erstaunlich: Ein Gang durch die Straßen ist ein Ausflug in die Geschichte. Um den Domberg, von dem aus wechselnde Herren das Land kontrollierten, drängt sich die spätmittelalterliche Unterstadt, und um diese wiederum legen sich wie Jahresringe die Viertel späterer Jahrhunderte. Dahinter ragen die Plattenbaugürtel der Sowjetzeit auf und zwischen Kernstadt und Hafen die Großbaustellen der jungen Gegenwart. Als Prachtexemplar alter Baukunst und Ort einer verwickelten, vielschichtigen Geschichte wartet Tallinn darauf, von Westeuropa entdeckt und wahrgenommen zu werden. Das filmische Porträt Tallinns von Dietrich Leube zeigt sowohl die Denkmäler seiner Vergangenheit als auch Momentaufnahmen der Gegenwart, vermittelt durch Bewohner, die von ihrem Alltag, ihren Sorgen und Hoffnungen berichten. Streifzüge ins Hinterland führen in Gegenden, die nach dem Abzug der Russen weitgehend entvölkert blieben, oder zu einem der Landhäuser deutsch-baltischer Grundherren von einst, in dem heute eine Dorfschule untergebracht ist, oder zu einem Künstler, dessen Werke in Sowjetzeiten verboten waren und für den die neue Zeit zu spät kam. Bei den Sonnwendfeiern in den Weißen Nächten sind freilich die Schatten der Vergangenheit und die Sorgen um die Zukunft vergessen – jedenfalls so lange die Johannisfeuer brennen. (Text: hr-fernsehen)
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 20.09.1995 S3
    von Eugen R. Essig
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 27.09.1995 S3
    von Eugen R. Essig
  • Deutsche TV-Premiere Mi. 04.10.1995 S3
    von Eugen R. Essig
  • Mit dem Islam verbindet man im Westen zunehmend Fanatismus, aufgewiegelte Massen und Terrorismus. Dabei hat er für die meisten Muslime ein ganz anderes Gesicht: das einer Religion, die geprägt ist von der Suche nach Frieden, nach dem Ausgesöhntsein mit sich selbst und mit der Welt. Der Film von Martin Weinhart beschäftigt sich mit der spirituellen Seite des Islam, dem Sufismus. Er führt in die Türkei, nach Konya, einem der wichtigsten Zentren des weltabgeschiedenen und unpolitischen Islams. Konya wird auch „Stadt der tausend Moscheen“ genannt. Aber berühmt ist sie, weil sie die Heimat der tanzenden Derwische ist. Die weißgewandeten Wirbeltänzer mit ihren typischen hohen Filzhüten sind bekennende Sufis und in Bruderschaften organisiert. Obwohl Atatürk, der Gründer der säkularen Türkei, sie 1925 verboten hatte, sind sie bis heute Tourismus- und Folkloresymbol der Türkei. Muslime aus aller Welt pilgern nach Konya, um am Grab des Dichters Dschelaleddin Rumi zu beten. Er ist der Gründer der türkischen Sufiorden. Aber auch Nichtgläubige besuchen seinetwegen die zentralanatolische Zweimillionenstadt, einfach weil sie Fans seiner Verse sind. In den USA ist der im Jahr 1273 verstorbene Poet der am meisten gelesene Mystiker. Sogar Stars wie Madonna und Demi Moore ließen sich von ihm inspirieren. Zu seiner Popularität mag vor allem eine Lebensgeschichte beigetragen haben, die mehr als hollywoodtauglich ist: zum einen seine Vision der göttlichen Liebe, zum anderen eine mystische „Amour fou“ zu einem Wanderderwisch, die am Ende dazu führte, dass Rumi sein Geistlichengewand ablegte, um fortan nur noch zu tanzen und zu dichten. Obwohl die Sufis immer wieder in Konflikt mit der muslimischen Orthodoxie gerieten, die Musik und Tanz vollständig ablehnt, gilt ein Besuch an Rumis Grab für die meisten Gläubigen als „kleine“ Pilgerfahrt – als Ersatz der „großen“, der Hadsch nach Mekka. Der Film folgt einer der zahlreichen privaten Derwischgruppen von Konya; ihr Oberhaupt ist der Mechaniker Nadir Karnibüyük. In aufwändig gedrehten Szenen führen er und seine Ordensbrüder das mehr als 700 Jahre alte Sufitanzritual auf, die sogenannte Sema, auch Himmelstanz genannt. Filmautor Martin Weinhart hat ihre Auftritte in beeindruckenden Architekturen und gewaltigen Landschaften inszeniert. Einer der Höhepunkte des Films ist die so genannte Dhikr, eine ekstatische Sufi-Atem-Meditation, die bei den Derwischen als stärkstes Mittel gegen Angst und Depressionen gilt. Der Zuschauer erlebt eine in orientalischem Glanz erstrahlende Metropole zwischen aussterbendem Handwerk und World Wide Web – beispielhaft für eine Türkei auf dem Weg nach Europa. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere So. 24.09.2006 SWR Fernsehen
    von Martin Weinhart
  • Die Resianer, eine kleine Minderheit in Norditalien, sagen von sich selbst, dass sie tanzend geboren werden und es bis zu ihrem Tod tun. Ein Filmteam wollte sie kennenlernen, die Menschen, die im Résiatal leben, und deren Sprache ein slawischer Dialekt ist – nämlich Resianisch. Es gab Zeiten, da wurde im Résiatal ausschließlich Resianisch gesprochen. Heute sind es noch rund 600 Menschen, die in diesem Gebiet diesen Dialekt beherrschen. Höchste Zeit, darüber zu berichten, denn keiner weiß, wie lange dieser Dialekt noch existiert. Das Filmteam hat sie gefunden, mit ihnen getanzt, resianisch gekocht und über eine sterbende Sprache gesprochen. (Text: BR Fernsehen)

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