Katharina Grosse ist eine der wenigen Künstlerinnen, die sich in einer immer noch männlich dominierten Kunstwelt durchsetzen konnten. Die 61-Jährige ist ein Star in der Kunstszene, ihre Werke werden derzeit auf dem Markt für 200’000 bis 600’000 Euro gehandelt. Berühmt wurde sie durch ihre spektakulären Malereien im öffentlichen Raum, die sie sprayt. Bereits in den 90er-Jahren tauschte Grosse den Malpinsel gegen die Spraypistole und wollte sich nicht von den Grenzen der Leinwand beschränken lassen. Erst überzog sie «nur» Museumswände mit Farbteppichen. Sehr bald kamen Häuser, leerstehende Industriegebäude und ganze Landschaften hinzu. 2017 gestaltete
Grosse eine Parklandschaft im dänischen Aarhus. Ein höchst umstrittenes Projekt. Grosse sprayte ein grossflächiges Stück Wiese mitsamt aller Bäume und der durchquerenden Strasse in grellem Magenta. Das rief Anwohnende und Tierschützende auf den Plan. Zu Recht, wie Grosse sagt. Das, was toxisch aussieht, sei auch genau so gemeint. Denn ihre Aufgabe als Künstlerin sei es, aufzuzeigen, dass an diesem Ort alles falsch sei, inklusive ihrer Intervention. Katharina Grosse hat «Kulturplatz» ein Exklusiv-Interview in ihrem Atelier in Berlin gegeben. Eine Begegnung mit einer Frau, die genau weiss, was sie will und die keinerlei Angst vor Grösse hat. (Text: SRF)
Deutsche TV-PremiereSa. 18.03.20233satOriginal-TV-PremiereMi. 15.03.2023SRF 1