Dokumentation in 8 Teilen, Folge 1–8

  • Folge 1 (26 Min.)
    Ein französischer Schuljunge ist voller patriotischer Begeisterung zu Kriegsbeginn. Der 14-Jährige gibt sich für volljährig aus und tritt – gegen den Willen seiner Eltern – in die Armee ein. Seinen romantischen Träumen von Ehre und „Elan“ folgt bald die Ernüchterung der modernen Kriegsführung. Während der Schlacht um die Ardennen wird er panisch und flieht von seiner Einheit – um kurz darauf wieder gefasst zu werden. Die Episode zeigt: Passion ist oft stärker als Vernunft. Wenn alles vom Krieg erfasst wird, ist es schwer, einen kühlen Kopf zu behalten – selbst wenn es um das eigene Leben geht. Die jungen Zuschauer verstehen, dass der Erste Weltkrieg, der mit Patriotismus, Ehre und Aufopferung begann, bald mit völliger Verachtung von Menschenleben geführt wurde. Heutzutage ist dagegen Priorität, Soldaten heil und sicher nach Hause zu bringen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.04.2014arte
  • Folge 2 (26 Min.)
    Ein armes zwölfjähriges Mädchen aus Flandern wird beim Diebstahl von Kartoffeln erwischt. Die deutschen Besatzer bestrafen sie hart: Sie hat die Wahl zwischen vier Monaten Gefängnis und einer unbezahlbar hohen Geldstrafe. Sie passiert heimlich den „Todesdraht“, einen elektrischen Sicherungszaun an der belgischen Grenze, um Geld in den Niederlanden aufzutreiben. Nun soll die Mutter als Strafe für die angebliche Flucht ihrer Tochter ins Gefängnis. Das Mädchen schafft es, das benötigte Geld zu bekommen und wird bei der Rückkehr am Todesdraht gestoppt.
    Diese Folge zeigt, dass es im Krieg keine Regeln gibt. Krieg treibt Menschen zum Äußersten, Willkür und Unrecht gehören nicht nur an der Front zum Alltag. Der Erste Weltkrieg setzt Maßstäbe in der Intensität der willkürlichen Gewalt an Zivilisten. Begriffe wie Kriegsverbrechen oder Völkermord erhalten eine neue Dimension. Nach Ende des Kriegs versuchen die Staaten erstmals mittels einer internationalen Organisation, dem Völkerbund, Mechanismen zur globalen Friedenssicherung und Konfliktlösung zu etablieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.05.2014arte
  • Folge 3 (26 Min.)
    Ein zwölfjähriges deutsches Mädchen hilft ihrer älteren Schwester, die in einem Krankenhaus verwundete Soldaten pflegt. Als der Oberarzt sich weigert, ein Gasopfer zu behandeln, entschließt sie sich, den Soldaten heimlich allein zu pflegen und schafft es, ihn zu retten. Ihre Empörung ist groß, als er wieder an die Front zurückgeschickt werden soll. Das Mädchen erfährt das große Dilemma der Medizin: Verwundete Soldaten werden nur behandelt, damit sie weiterkämpfen, nicht um geheilt zu werden. Die Fortsetzung des Krieges hat oberste Priorität. Der Erste Weltkrieg hat somit auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft verändert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.05.2014arte
  • Folge 4 (22 Min.)
    Ein elfjähriges Mädchen gibt einem 18-jährigen Jungen eine weiße Feder – als Zeichen, dass er ein Feigling ist. Das überzeugt ihn, sich doch freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Nachdem er nach Frankreich aufgebrochen ist, trifft sie seine blinde Großmutter, die ohne ihren Enkel ganz allein ist. Schließlich erfährt sie, dass der Junge an der Front getötet wurde. Das Mädchen fühlt sich schuldig und verschweigt der Großmutter die traurige Nachricht. Als Schottland Ziel eines Zeppelinangriffs wird, realisiert sie, dass der Krieg nicht weit weg ist, sondern direkten Einfluss auf ihr Leben hat.
    Sie beschließt, der Großmutter doch die Wahrheit zu sagen. Der Krieg im Kopf ist genauso wichtig wie der auf dem Schlachtfeld. Der Krieg endet nicht, wenn die Kugeln verbraucht sind, sondern erst, wenn der Wille zum Kämpfen gebrochen ist. Seit dem Ersten Weltkrieg haben Regierungen auf der ganzen Welt wieder und wieder ihre Bürger durch Propaganda getäuscht, um sie von unbeliebten Maßnahmen zu überzeugen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.05.2014arte
  • Folge 5 (26 Min.)
    Ein zehnjähriger Schafhirte aus Südtirol muss italienische Soldaten, die sein Heimatland angreifen, durch die Alpen führen. Mit Geschick, Glück und Teamgeist überstehen sie die Gefahren des Hochgebirges und sogar eine Lawine – was zur Annäherung zwischen ihnen führt. Doch dann erfährt der Junge von der wahren Mission der Italiener, die einen ganzen Berg sprengen wollen … Diese Folge zeigt außerdem, dass im Ersten Weltkrieg neue Waffen wie Flammenwerfer, Artillerie und Giftgas eingeführt wurden. Somit wurde ermöglicht, den Gegner aus großer Entfernung zu töten – ohne ihn zu Gesicht zu bekommen. Heutzutage hat diese „anonyme“ Kriegführung mit bewaffneten, unbemannten Drohnen neue Dimensionen erreicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.05.2014arte
    Schweizer Titel: "Der Verrat"
  • Folge 6 (26 Min.)
    Die zehnjährige Jessica flieht mit ihren Eltern vor dem Krieg in Europa. Sie besteigen ein holländisches Frachtschiff, das sie zurück in die USA bringen soll. An Bord entdeckt das Mädchen einen blinden Passagier. Der Kapitän ahnt etwas davon und versucht ihn auszuhungern und so zu finden, aber das Mädchen hat Mitleid und versorgt ihn heimlich mit Essen. Schließlich wird der blinde Passagier entdeckt. Die amerikanische Familie muss sich entscheiden, ob sie sich aus dem Konflikt heraushält oder Stellung bezieht. In dieser Episode wird die Problematik mangelnder Solidarität zwischen Menschen in Krisensituationen behandelt.
    Es wird allerdings klar, wie unmöglich und auch unmoralisch es ist, sich um jeden Preis aus der Tragödie anderer Menschen herauszuhalten. Außerdem wird ein entscheidender Wendepunkt im Ersten Weltkrieg thematisiert: der Kriegseintritt der USA. Es gibt unterschiedliche Ursachen für Krieg, doch vor allem wird er für den eigenen Vorteil geführt. Der Eintritt der Weltmacht sollte den Krieg in Europa endlich beenden. Ist Krieg also manchmal ein notwendiges Mittel, um Frieden zu stiften oder zu erhalten? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.06.2014arte
  • Folge 7 (26 Min.)
    Ein neunjähriger Junge in Russland verliert im Krieg seine Eltern. Das Einzige, was ihm bleibt, ist sein Glaube an die Macht des zaristischen Russlands. Er findet Zuflucht in der russischen Armee und kommt an die Ostfront. Doch auch dort findet er keinen Halt. Ständig muss er sich entscheiden: zwischen den Soldaten und seinem Vorgesetzten, zwischen der Revolution und dem Zaren, zwischen Frieden und Krieg. In dieser Folge wird vermittelt, wie wichtig die soziale Ordnung einer Gesellschaft für deren Mitglieder ist. Obwohl die bestehende gesellschaftliche Ordnung in Russland veraltet erschien, gab sie der Bevölkerung eine gewisse Orientierung im Leben.
    Auch wenn es für die Kommunisten verlockend war, die alte Ordnung des zaristischen Russlands zu zerstören, so hatten sie doch Probleme damit, eine neue Gesellschaft aufzubauen. Traditionen, in denen Menschen jahrhundertelang verhaftet waren, können nicht einfach durch politische Ideologien abgeschafft werden. Wenn der politische und soziale Umbruch zu schnell vonstattengeht, verlieren die Bürger ihre Orientierung. Jahrzehnte nach der kommunistischen Revolution kämpfen die Menschen noch immer darum, ihre kulturellen und religiösen Traditionen zu bewahren, die damals hinweggefegt wurden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.06.2014arte
  • Folge 8 (26 Min.)
    Nachdem sie ihren Ehemann im Ersten Weltkrieg verloren hat, kann eine französische Mutter den Bauernhof nicht mehr bewirtschaften. Das gelingt ihr erst, als ihr ein deutscher Kriegsgefangener zum Arbeitseinsatz zugeteilt wird. Ihre drei Kinder projizieren ihren Schmerz über den Verlust ihres Vaters auf diesen „Feind“. Dieselbe Ideologie prägt auch die Friedensverhandlungen von Versailles – und sät so die Saat für einen neuen Krieg. Diese Folge behandelt das Problem, dass Kriegssieger oft versucht sind, sich an den Besiegten zu rächen.
    Auch in den Friedensverhandlungen von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg wurden die besiegten Länder zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet, die sie als Entschädigung an die Siegerländer zahlen mussten. Aus diesem Verhalten heraus – aus Rachegelüsten und der Erniedrigung ehemaliger Feinde – entstehen jedoch oft noch mehr Konflikte und Kriege, wie die Geschichte gezeigt hat. So waren die Reparationszahlungen, die Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg zu leisten hatte, ein Grund für die Wirtschaftskrise der Weimarer Republik.
    Diese Krise begünstigte rechtsextreme Ansichten unter den deutschen Wählern, die Hitler zur Macht verhalfen. Aber auch andere militärische Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts, wie der Kalte Krieg und der Nahostkonflikt, sind auf den Ersten Weltkrieg und die Verträge von Versailles zurückzuführen. Um Kriege langfristig zu vermeiden, sollten Staaten auf Verständigung und Mitgefühl statt auf Rache setzen, damit würden sie auch in ihrem eigenen Interesse handeln. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.06.2014arte

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