TV-Fassung, Folge 1–3

  • Folge 1
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.11.2010 MDR
  • Folge 2 (60 Min.)
    Vor mehr als 10 Jahren entdeckt die heute 38-jährige Jenny Rasche während einer Rumänienreise eine Roma-Siedlung. Die Menschen hausen teilweise in Erdlöchern ohne Wasser, ohne Strom. Ein Slum mitten in Europa. Versteckt hinter einem Bergdorf nahe Sibiu (Hermannstadt). „Hier sterben kleine Kinder an Hunger und Kälte!“
    Schockiert von diesem Elend beschließt Jenny, zu helfen. Zu Hause in Stapelburg (Sachsen-Anhalt) gründet sie einen Verein und sammelt Kleidung, Decken, Medikamente, Lebensmittel und Geld für die Roma. 2007 zieht sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern nach Rumänien. Sie will die Hilfsgüter vor Ort selbst verteilen. Jenny konzentriert sich vor allem auf die Kinder – und gründet eine Schule. Der Deal mit den Eltern heißt: Wenn die Kinder nicht betteln gehen, sondern zur Schule kommen, gibt es Essen für die gesamte Familie. „Ein Deal im Brecht’schen Sinne: Erst das Fressen, dann die Moral. Moral muss man hier aber anders definieren.
    Die Menschen hungern und tun oft seltsame Dinge, nur um zu überleben. Nie vergessen werde ich zum Beispiel den Fall von Flavia. Er treibt mir heute noch tausend Tränen in die Augen.“ Flavia, ein vierjähriges Mädchen, verbrennt in ihrer Hütte, alleingelassen von ihrer Mutter, die tagelang auf Betteltour ist. Jenny macht diesen Fall öffentlich. Viele Menschen sind erschüttert und spenden. Mit diesen Geldern will Jenny ein Tageszentrum für vernachlässigte Roma-Kinder aufbauen. „Für Flavia kann ich nicht mehr kämpfen, ich kann aber für Kinder wie Flavia kämpfen.“ 2011 wird das Zentrum eröffnet. Jenny gelingt es, fast alle Kinder der Roma-Siedlung in eine Ganztagsschule und somit in einen geregelten Alltag zu integrieren.
    2015 schaffen die ersten ihren Schulabschluss. Sie können nicht nur schreiben und rechnen, sie begreifen auch, dass sie ihr Leben selbst organisieren müssen. Die großen Kinder und Jugendlichen zeigen ihren Eltern, wie ein strukturiertes Leben funktioniert. Sie säubern die Siedlung, sie bauen eine Kanalisation und feste Häuser mit Strom. Keiner denkt hier mehr an Bettelflucht in den reichen Westen. „Ja, das klingt rückblickend so leicht, das war es aber nicht. Es gab und gibt Rückschläge!“ Aufgeben kommt für Jenny jedoch nicht in Frage. Um professioneller zu werden, holt sie neben der Arbeit das rumänische Abitur nach und studiert in Sibiu Theologie und soziale Arbeit.
    Oft ist sie nur noch zum Schlafen zu Hause. Philipp, ihr Mann, kümmert sich um die eigenen Kinder und den Haushalt. Ein Punkt, an dem Jenny nachdenklich wird: „Muttersein, das kann man nicht nachholen. Ich habe da einiges versäumt. Mein ältester Sohn zum Beispiel ist jetzt 18 und lebt wieder bei den Großeltern in Deutschland. Es war zu viel für ihn. Es ist schwer für mich, aber ich kann die Kinder da draußen auch nicht im Stich lassen.“
    Durch ihre Arbeit rettet Jenny Leben. Manchmal jedoch auf Kosten ihrer eigenen Familie.
    Die Dokumentation zeigt zehn bewegte Jahre aus dem Leben von Jenny Rasche. Eine Frau, die – nicht nur in Rumänien – als die Mutter Teresa der Roma-Kinder bekannt ist. Im Dezember 2021 erhält sie neben Angela Merkel und Greta Thunberg den European Women Award. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 14.04.2022 MDR
  • Folge 3 (30 Min.)
    Ein Tag im Herbst 2023 verändert Jennys Leben. In Rumänien finden Razzien in Kinderheimen statt. Die Polizei befreit Kinder, die misshandelt wurden. Jenny soll sie aufnehmen. Eine Mammutaufgabe. Jenny kann nicht Nein sagen. Jenny Rasche – seit 2007 lebt die 40-jährige Ostdeutsche aus dem Harz im rumänischen Sibiu. Mit der Kinderhilfe Siebenbürgen e.V. kümmert sie sich um Roma-Kinder, unterstützt die Ärmsten der Armen, sammelt Geld und Spenden und arbeitet mit nahezu übermenschlicher Kraft mehr als 10 Stunden täglich in einem Roma-Slum in der Nähe von Sibiu.
    2021 wird sie dafür mit dem European Woman Award ausgezeichnet. Nach mittlerweile 15 Jahren hat sich dank Jenny der einstige Slum verwandelt: In festen Häusern mit Strom und Heizung wachsen junge Menschen heran, die das Heft des Handelns in die Hand nehmen – wie z.B. der 22-jährige Dani, der in der Gemeindeverwaltung arbeitet. „Das ist eine Sensation“, sagt Jenny, „denn die Angestellten der Bürgermeisterei waren die, die Roma früher am meisten diskriminiert und ausgeschlossen haben!“ Dank einer anhaltenden Spendenflut betreut Jenny mit 40 Mitarbeitern 400 Familien in 30 Slums und betreibt sechs Kinderhäuser in Sibiu.
    Hier leben Kinder, die unwürdigsten Zuständen entkommen sind – aus Kinderheimen, wo sie misshandelt und gequält wurden. Jenny wuppt mehr, als man sich vorstellen kann. Doch sie ist nicht mehr 20, sondern 40. Und sie hat zu Hause 15 eigene Kinder – 6 leibliche und 9 angenommene. Um die kümmern sich vor allem ihr Mann Phillip und Kaschka, die älteste Tochter. Der Film erzählt von Jenny Rasche, ihrer Arbeit und ihrer Familie – mit allen Tiefen, aber auch allen Höhen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Do. 01.08.2024 MDR

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