bisher 55 Folgen, Folge 39–55

  • Folge 39
    2017 war das Boom-Jahr der Heiratswilligen. 45.000 Ehen wurden in Österreich geschlossen. Und das, obwohl zahlreiche Soziologen und Verhaltensforscher das Ende der Monogamie ausrufen. Alternative Liebesmodelle erleben einen neuen Aufschwung. Schätzungen zufolge leben bis zu 15.000 Österreicher polyamor, führen also Beziehungen mit mehreren Partnern gleichzeitig. Beliebter wird auch die Form der offenen Beziehung: Sex mit anderen ist erlaubt, vorausgesetzt der Partner ist einverstanden. Musikerin Ankathie Koi hat sich für das Modell einer offenen Beziehung entschieden. Seit drei Jahren lebt sie in einer festen Partnerschaft, Liebeleien außerhalb der Zweierbeziehung sind allerdings nicht tabu: „Die einzige wirkliche Grundregel bei uns ist, dass wir ehrlich zum anderen sind“, erklärt die Sängerin.
    Seit dem überraschenden Tod seiner Frau lebt Schauspieler Peter Weck alleine – nach 45 Jahren glücklicher Ehe. Auch wenn das Schicksal ihm die große Liebe beschert hat, sieht er die Inszenierung der Liebe in seinen Filmen dennoch kritisch: „Man hat damals vielleicht in einem falschen Glauben mit dieser langen Liebe etwas in die Welt gesetzt, was nicht ganz stimmt“, so der Schauspieler.
    Der Wunsch nach dem Partner fürs Leben ist für Verhaltensbiologen vor allem eine Frage der kulturellen Prägung und weniger der Natur: „Dass wir die monogame Beziehung als das Standardmuster der Beziehung verstehen, das hat damit zu tun, dass wir in einer sehr christlich geprägten Kultur sozialisiert sind“, ist Wissenschaftlerin Elisabeth Oberzaucher überzeugt. Kann man mehr als einen Menschen lieben, wo versteckt sich die große Liebe, und ist die Zweierbeziehung vielleicht sogar ein Auslaufmodell? „Im Kontext – Die Reportage“ über Liebe und unterschiedliche Lebensmodelle. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.09.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 30.08.2018ServusTV
  • Folge 40
    133 österreichische Firmen sind auf dem Rüstungsmarkt tätig. Sie produzieren Panzer und Granaten, aber auch Schutzkleidung und Hightech-Produkte zur Drohnenabwehr. Ein wichtiger Abnehmer dieser Produkte ist das Bundesheer. Beim Amt für Rüstung und Wehrtechnik im niederösterreichischen Felixdorf wird alles getestet, was bei der Armee zum Einsatz kommt. Die „Im Kontext“-Reporter warfen einen genauen Blick hinter die Kulissen des Amts – und sie besuchten Europas größte Rüstungsmesse in Paris. Auf der Eurosatory stellten heuer rund 1.800 Unternehmen ihre Produkte aus.
    Die Branche freut sich über den weltweiten Anstieg der Verteidigungsbudgets. Gleichzeitig erlebten die Reporter eine Industrie im Wandel: Neben militärischen Kunden werden Polizeieinheiten immer bedeutender. Denn der internationale Terror und der Aufschwung des Themas „innere Sicherheit“ führen vor allem in Europa zu einem Aufrüsten der Polizei. Obwohl die Bedeutung der Rüstungsindustrie zunimmt, hat sie immer noch mit ihrem schlechten Image zu kämpfen. Skandale aus der Vergangenheit lasten schwer auf der Branche. Dabei gelten die österreichischen Vorschriften, die Waffenexporte regeln, als besonders streng.
    Dass diese strengen Vorschriften allerdings großzügig interpretierbar sind, ergaben Recherchen von „Addendum“ und „Im Kontext“. Demnach lieferten heimische Unternehmen im Jahr 2016 Militärgüter auch in Staaten, die in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt waren. Darunter Saudi-Arabien, Katar und die Ukraine. Und das Ganze höchst offiziell mit Erlaubnis der Behörden. Wie gehen österreichische Rüstungsunternehmen mit ihrem Image-Problem um? Welche Bedeutung messen sie ihren Produkten zu? Und wäre eine Welt ohne Waffen wirklich eine bessere? (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.09.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 06.09.2018ServusTV
  • Folge 41
    Die Esoterik-Branche erzielt allein in Österreich mittlerweile Umsätze von geschätzt vier bis fünf Milliarden Euro im Jahr. Exakte Zahlen sind schwer nachvollziehbar – so wie die Wirkung der Esoterik selbst auch. Unser Leben wird immer schneller und hektischer. Bei vielen Menschen entsteht dadurch einerseits eine verstärkte Sehnsucht nach Ruhe und Spiritualität, andererseits der Wunsch nach Selbstoptimierung. Diese Trends nutzen selbsternannte Gurus, Schamanen, Energetiker und Esoteriker aus: Auf Kosten der Sinnsuchenden. Finanzielle, psychische und physische Schäden werden für Profit und Macht in Kauf genommen.
    Immer mehr Menschen suchen ihr Heil und Glück in der Esoterik: Bereits jeder dritte Österreicher hat Erfahrungen mit Wunderheilern, Wahrsagern oder Engelsmedien. Kranke berichten von angeblicher Heilung nur durch Blicke und Handauflegen. Was steckt hinter solchen wundersamen Geschichten? Dieser Frage sind die „Im Kontext“-Reporter auf den Grund gegangen. Sie werfen einen Blick hinter die Kulissen der Esoterik-Industrie und treffen dabei auf spirituelle Gurus, Geistheiler, Schamanen und Druiden.
    Auf der Happiness Messe in Lindau am Bodensee zeigt die Esotetik-Branche ihre ganze Vielfalt. Von Wahrsagern über Anbieter von Kristallbetten bis hin zum kroatischen Super-Guru Braco, der ganze Konzertsäle füllt und die Menge angeblich allein durch seinen Blick spirituell zu erfüllen vermag. Die Reporter interviewen aber auch Wissenschaftler, die die Esoterik kritisch hinterfragen genau so wie ehemalige Sektenanhänger, die durch die Esoterik viel Geld und zeitweilig komplett die Kontrolle über ihr Leben verloren haben. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.09.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 13.09.2018ServusTV
  • Folge 42
    Der richtige Umgang mit den beliebtesten Haustieren der Österreicher, Hunden und Katzen, ist eine Herausforderung für jeden Tierhalter. Ihr Fleischverbrauch und die damit verbundene industrielle Massenfleischproduktion ist bedenklich hoch. Die Umsatzsteigerungen von Tierfutterproduzenten und die zunehmende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Futter und teurem Zubehör zeigen den hohen Stellenwert der Haustiere für den Menschen. Terra Canis in München produziert Tierfutter mit 100 Prozent Lebensmittelqualität, wie die Gründerin mit einer persönlichen Verkostung demonstriert.
    In der Stadt kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Hundebesitzern und Eltern. „Im Kontext“ spricht mit Peter Mayr, dessen zweijährige Tochter in Wien von einem großen Hund angegriffen wurde. Bis zu 6.000 Menschen werden in Österreich jährlich durch Hundebisse verletzt. Ein weiterer Streitpunkt sind die Kosten für die Allgemeinheit, die durch die Haltung von Hunden und Katzen verursacht werden: Eine Belastung für den Steuerzahler stellt zum Beispiel die Beseitigung der tierischen „Abfälle“ dar. So landen allein in Wien täglich 100.000 gefüllte Hundekotsackerl in öffentlichen Mistkübeln.
    Und auch die „Entsorgung“ der sterblichen Überreste der Tiere wird vom Steuerzahler finanziert: Jede Woche werden in Wien knapp 200 Haustiere entsorgt – die jährlichen Kosten des „Gratisservice“ der Stadt: rund 1,2 Millionen Euro. Die Zahl der freilaufenden Katzen wird in Österreich auf 1,3 Millionen geschätzt, ihre Population wächst stetig. Am Stadtrand bedrohen sie Singvögel und andere Kleintiere: Naturschützer schlagen Alarm. „Im Kontext – Die Reportage“ steht für packende, aktuelle und hintergründige Geschichten. Das Motto: „Sagen, was ist und zeigen was ist.“ (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.09.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 20.09.2018ServusTV
  • Folge 43
    Am 11.10. 2018 jährt sich zum 10.Mal der Todestag des Politikers Jörg Haider. Der damalige Kärntner Landeshauptmann stirbt nachts auf der Heimfahrt ins Bärental bei einem Verkehrsunfall. Überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol, für die Staatsanwaltschaft in Klagenfurt ist der Fall schnell klar: 142 km/​h in einer 70er Zone und 1,8, Promille Blutalkohol. Fremdverschulden ausgeschlossen. Fall abgeschlossen? Nicht für Familie und Freunde, sie und sogar politische Gegner und Kritiker betonen: Der Polit (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.09.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 27.09.2018ServusTV
  • Folge 44
    Als Jörg Haider mit nur 58 Jahren stirbt, ist er als Politiker dabei erneut österr. Politikgeschichte zu schreiben. Gerade hat seine Partei (BZÖ) einen Wahlsieg errungen, eine Bestätigung für den Kärntner Landeshauptmann, der in seinem politischen Leben schon alle Höhen und Tiefen erlebt hat. Für die einen ist er einer der fähigsten Politiker seiner Generation, populär wie der ehemalige Kanzler Bruno Kreisky. Doch als Rechtpopulist gebrandmarkt bleibt Jörg Haider der Sprung auf die bundespolitische Bühne verwehrt. Nach dem tragischen Unfall in der Nacht nach dem Kärntner Landesfeiertag bleiben Leben und Wirken dieses Menschen unvollendet.
    Bei den Untersuchungen zum Tod des Kärntner Politikers scheinen Fragen bis heute ungeklärt. Resultieren daraus die vielen Theorien zum Unfallhergang? Nähren gerade sie die Verdachtsmomente, die Verschwörungstheorien immer noch befeuern? 10 Jahre lang werden die Beweisstücke der damaligen Untersuchungen in der Gerichtsmedizin Graz aufbewahrt, danach vernichtet. Sofern es keinen Einspruch der Staatsanwaltschaft oder der Familie gibt. Die Frist läuft im Oktober 2018 ab. Und viele relevante Punkte sind nach wie vor offen. der Wichtigste: Zwischen dem Alkoholgehalt von Blut und Harn und dem des Magens besteht eine deutliche Diskrepanz.
    Das belegen unabhängige medizinische Gutachten. Der Blutalkoholgehalt soll 1,8 Promille betragen haben – aber Messwerte bestätigen, dass der Alkoholgehalt im Magen höchstens dem eines kleinen Bieres entsprach. Warum gibt es diese erheblichen Unterschiede zu den seinerzeit nur wenige Tage nach dem Unfall medienwirksam veröffentlichten Untersuchungsergebnissen der Staatsanwaltschaft? Eine Spurensuche in die Vergangenheit mit den damaligen Ermittlern, der Familie Haider, politischen Weggefährten und Kritikern. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.10.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 04.10.2018ServusTV
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 07.10.2018 angekündigt
  • Folge 45
    Je hochtechnisierter eine Gesellschaft funktioniert, desto verletzlicher ist sie. Plötzlich fällt der Strom aus und damit die Heizung, der Kühlschrank und das Internet. Der Handyakku ist voll, aber niemanden ist erreichbar. Die Supermärkte sind geschlossen, Tanken ist nicht möglich, der Bankomat streikt: ein Blackout in ganz Österreich. Was tun, wenn weder Grundversorgung noch Kommunikation funktionieren? Experten sprechen im Zusammenhang mit einem solchen Stromausfall längst nur mehr von einem „Wann“, nicht von einem „Ob“. „Im Kontext“ fragt nach: Ist der Staat auf die moderne Bedrohung vorbereitet, oder wird die Gefahr unterschätzt? Anders als Naturkatastrophen tritt der Blackout in Sekundenschnelle ein.
    Mit dem Strom verabschieden sich binnen Minuten auch die Wasserversorgung, Fernsehen, Mobilfunknetze, Internet und Ampelanlagen. Elektrische Türen bleiben geschlossen, Lifte bleiben stecken. Nach 24 Stunden verstopfen die Verkehrswege durch Autos, denen das Benzin ausgegangen ist. Nach 48 Stunden können Kerzen und Gaskocher in den Wohnungen zu Brandherden werden. Abwässer fluten die Straßen und werden zum Seuchenherd. Nach 72 Stunden, befürchten viele, regiert das reine Faustrecht.
    Droht Österreich ein Blackout? Die europäischen Stromautobahnen sind am Limit. Nicht nur kalte Winter, sondern auch heiße Sommer wie im Jahr 2018 bringen Österreichs Stromversorgung an ihre Grenzen. Allein im August produzierten die heimischen Kraftwerke 20 Tage in Folge weniger Energie, als benötigt wurde. Störungen und Angriffe nehmen zu. Der Schriftsteller Marc Elsberg, Autor des Bestsellers „Blackout“, glaubt, dass nicht nur der Staat, sondern auch die Bürger schlecht vorbereitet sind: „Wir haben in unserer Gesellschaft den großen Luxus, sehr gut funktionierende Systeme zu haben.
    Dabei haben wir aber in den letzten Jahrzehnten übersehen, dass diese Systeme womöglich auch einmal ausfallen können. Wenn jeder die offiziellen Empfehlungen befolgen würde und Vorräte für zehn bis 14 Tagen zu Hause hätte, dann hätten wir weniger Probleme im Fall eines Blackouts. Für unsere Eltern war es noch selbstverständlich, eine gut gefüllte Speisekammer zu haben, heute ist das leider nicht mehr der Fall.“ Stromausfälle der letzten Jahre wie in den USA, in Tschechien, in Italien oder in Slowenien sollten eigentlich eine Warnung sein.
    Doch Österreich steht im europäischen Vergleich in der Ernstfall-Vorsorge arm da. Anders als etwa in Schweden, der Schweiz oder Deutschland gibt es keine überregionale Bundesbehörde, die die Verantwortung für schnelle Maßnahmen übernimmt. Diese obliegen in Österreich den einzelnen Gemeinden, den kaum dafür gerüsteten Bürgermeistern und einzelnen Zivilschutzverbänden der Länder, die weitgehend durch das Engagement von Freiwilligen erhalten werden. Die „Im Kontext“-Reporter gehen der Frage nach, was Österreich im Katastrophenfall „Blackout“ erwartet und was jeder Einzelne im Fall eines Blackout tun kann. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.10.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 11.10.2018ServusTV
  • Folge 46
    Die Betreuung alter Menschen hat sich drastisch verändert. Die Großfamilie, in der Senioren bis zum Schluss leben, existiert kaum mehr. Gleichzeitig wird die Bevölkerung immer älter. Laut Statistik sind schon jetzt knapp 20% der Österreicher älter als 65 – und dieser Anteil wird anwachsen. Schon jetzt ist das Pflegesystem am Limit. Mit welchen Konzepten kann man der Überalterung begegnen? (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.10.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 18.10.2018ServusTV
  • Folge 47
    2016 haben Wissenschaftler auf über 70 Prozent aller untersuchten Lebensmittelproben Spuren von Pestiziden gefunden. Pestizide oder Pflanzenschutzmittel sind ein wesentlicher Faktor moderner Landwirtschaft. Sie kommen rund um den Erdball zum Einsatz, in Industrienationen wie Österreich ebenso wie bei den Kleinbauern Asiens und Afrikas. Als Unkrautvernichter, „Pilztöter“ oder Insektenvertilger werden sie am Feld versprüht oder auf das Saatgut aufgetragen. Ihre Funktion: die Ernten vor Schädlingen zu schützen. Sogar die Produktion vieler biologisch erzeugter Lebensmittel hängt am Einsatz von Giften.
    Spätestens seit dem politischen Tauziehen um den Unkrautvernichter Glyphosat ist der Einsatz von Pestiziden in den Fokus der öffentlichen Debatte geraten. Umwelt- und Konsumentenschützer kritisieren ihren Einsatz heftig, fordern eine „giftfreie Landwirtschaft“ und den großflächigen Umstieg auf Bio-Landwirtschaft. Der Einsatz von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft habe zu einem Bienen- und Insektensterben sowie zu einem allgemeinen Schwinden von Tier- und Pflanzenarten geführt. Die so erzeugten Lebensmittel stellten ein schwer kalkulierbares Risiko für die menschliche Gesundheit dar, sagen die Kritiker.
    Was ist dran an diesen Vorwürfen? Können wir uns mit den Produkten moderner Landwirtschaft überhaupt noch gesund ernähren? Hat uns der Einsatz der chemischen Hilfsstoffe an den Rand eines ökologischen Kollapses geführt? Die „Im Kontext“-Reporter wollen wissen, welche Folgen der Spritzmitteleinsatz für Mensch und Umwelt hat. Sie suchen auf Feldern, in Laboren und im Forschungszentrum des weltgrößten Pestizid-Herstellers Syngenta nach Antworten. Sie sprechen mit Umweltschützern, Landwirten und und Pestizid-Verweigerern. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.10.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 25.10.2018ServusTV
  • Folge 48
    Noch nie war in der kleinen Alpenrepublik eine so große Anzahl an Personen aus dem Ausland beschäftigt wie heute. Mehr als 230.000 Menschen aus den östlichen Mitgliedsstaaten der EU arbeiten in Österreich. Der Konkurrenzkampf am Arbeitsmarkt steigt. „Im Kontext – Die Reportage“ widmet sich am Donnerstag diesem Thema. „Der Arbeitsmarkt ist ein Markt und eines ist klar: Ein größeres Angebot verschlechtert meine Individuellen Chancen, wenn ich ein Anbieter bin.“, meint Johannes Kopf Vorstandsmitglied des Arbeitsmarktservice. Unternehmer und Experten sind sich jedoch einig: Ohne Arbeitskräfte aus dem Osten würde die österreichische Wirtschaft massiv schrumpfen: „Die ganze Gastronomie in Österreich würde ohne ungarische und slowakische Mitarbeiter gar nicht funktionieren“, ist sich Unternehmer und Winzer Leo Hillinger sicher.
    Und auch die Baubranche wäre ohne Arbeitskräfte aus EU-Ostländern nicht vorstellbar. Doch gerade in der Bauwirtschaft versuchen Unternehmen durch illegale Machenschaften Profit zu machen. Laut Experten entgehen dem Staat alleine 2018 durch Lohn- und Sozialdumping im Bauwesen mehr als 18 Milliarden Euro.
    Die Finanzpolizei versucht durch regelmäßige Kontrollen die schwarzen Schafe aufzuspüren. „Im Kontext“ begleitet die Beamten der Finanzpolizei bei Kontrollen an der ungarischen Grenze und auf einer Wiener Großbaustelle, auf der alleine 300.000 Euro an Steuern und Abgaben hinterzogen wurden. Außerdem treffen die Reporter die rumänischen Arbeiter Bogdan und Constantin. Die Brüder wurden von einer Baufirma nicht ausbezahlt. Sie hoffen auf Unterstützung durch die Arbeiterkammer: Andrea Ebner Pfeifer, Juristin bei der AK, kennt die Methoden von Bauformen im Umgang mit osteuropäischen Arbeitern.
    „Solche Fälle haben wir oft. Die Arbeiter bekommen anfangs noch ihr Geld und dann werden sie einfach nicht mehr bezahlt. Oft gehen die Baufirmen in Konkurs und die Arbeiter stehen mit leeren Händen da:“ Die Reportage „Arbeiter aus dem Osten: Jobkiller oder Lückenfüller“ geht der Frage auf den Grund, welche Auswirkungen die Öffnung des heimischen Arbeitsmarkts für Arbeitskräfte aus den osteuropäischen EU-Staaten hat? Wer profitiert, wer hat mit den Folgen zu kämpfen? Steigt die Arbeitslosigkeit oder sinkt sie langfristig sogar durch die Öffnung des Arbeitsmarkts? (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.11.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 08.11.2018ServusTV
  • Folge 49
    Für die einen steht der Nutzen von Impfungen außer Frage, andere sehen sie als gefährliche Substanzen. Obwohl wenige Errungenschaften der modernen Medizin mehr Todesfälle verhindern konnten, sinkt die Bereitschaft der Österreicher, sich und ihre Kinder impfen zu lassen. Die „Im Kontext“-Reporter sprechen mit überzeugten Impfgegnern und Impfbefürwortern; mit Eltern, die ihre Kinder lieber Kinderkrankheiten wie Masern aussetzen als sie zu impfen und einem Arzt, der von militanten Impfgegnern mit dem Tod bedroht wurde. In Südtirol treffen sie auf eine Gruppe von impfkritischen Eltern, die sich gegen die Impfpflicht der italienischen Regierung wehrt und in Österreich um Asyl ansucht, sollten die Behörden den Druck erhöhen.
    Auch die österreichische Volksanwaltschaft fordert die Einführung einer Impfflicht gegen Masern. Sind solche Maßnahmen sinnvoll oder kontraproduktiv? Mit dieser Frage haben sich Wissenschaftler der Universität Erfurt beschäftigt. Ihr Ergebnis fällt ernüchternd aus. Der Streit ums Impfen gleicht einem Glaubenskrieg. Auf der einen Seite stehen Esoteriker und Verschwörungstheoretiker, auf der anderen Seite die Wissenschaft.
    Ein gefährlicher Disput, der auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Mediziner und Wissenschaftler entzaubern die gängigen Impfmythen und erklären, warum kaum ein Arzneimittel so strikt kontrolliert wird wie Impfstoffe. Der Film zeigt, wie die Manipulation von Impfgegnern funktioniert, welche Instrumente sie dafür einsetzen und wie leicht Eltern, die eigentlich das Beste für ihr Kind wollen, in diese Welt aus Verschwörungstheorien hinein kippen können. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 15.11.2018ServusTV
  • Folge 50
    Im Sommer vergangenen Jahres präsentierte die Bundesregierung einen sogenannten Masterplan für den ländlichen Raum. Ziel des Plans: Die Abwanderung aus den ländlichen Regionen in die Städte zu stoppen. Doch lässt sich ein seit Jahren andauernder gesellschaftlicher Trend so einfach stoppen? „Im Kontext“-Reporter reisen durchs Land und besuchen Gemeinden, die mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen haben. Die Gemeinde Pfafflar im Tiroler Bschlabertal zählt 112 Einwohner. Bürgermeister Bernd Huber kämpft seit anderthalb Jahrzehnten um das Überleben seines Heimatorts.
    Mit 23 Jahren war er Österreichs jüngster Bürgermeister. 15 Jahre später ist die Aufbruchstimmung Ernüchterung gewichen. „Pfafflar ist ein Geisterdorf.“ Ans Aufgeben denkt Huber dennoch nicht. Er hat den Ausbau des Breitband-Internets vorangetrieben und erst vor wenigen Wochen hat sich eine junge Familie im Ort angesiedelt, die sich zum Ziel gesetzt hat, Touristen ins idyllische Tal zu locken. Das Waldviertel zählt traditionell zu den strukturschwachen Regionen des Landes. Immer mehr junge Menschen zieht es nach Wien. In der Gemeinde Speisendorf gab es früher Schuster, Bäcker, Greißler und Fleischer.
    Heute gibt es im Ort kein einziges Geschäft mehr. In der 700 Jahre alten Kirche finden nur noch zweimal im Monat Gottesdienste statt. Einziger Hoffnungsschimmer: Vor kurzem hat ein Heuriger im Dorf eröffnet. Nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für Ausflügler aus der Stadt ein beliebtes Ziel. Wie lässt sich die Landflucht aufhalten? Sind aufwändige Infrastrukturmaßnahmen überhaupt sinnvoll oder sollten die Gelder eher in den städtischen Wohnbau fließen, um bessere Bedingungen für die steigende Bevölkerung in urbanen Räumen zu schaffen? (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.11.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 22.11.2018ServusTV
  • Folge 51
    Sterbehilfe: Kaum ein gesellschaftliches Thema wird seit Jahren so kontrovers diskutiert. Während Sterbehilfe in Österreich nach wie vor verboten ist, haben mehrere Staaten wie die Niederlande, Belgien oder die Schweiz bereits vor Jahren den assistierten Suizid legalisiert. Sollten wir das Recht haben, über das Ende unseres Lebens selbst zu entscheiden? Oder würden wir mit einer Gesetzesänderung die Tür zu Missbrauch öffnen und schwerkranke Menschen einem sozialen Druck zum Sterben aussetzen? Die „Im Kontext“-Reporter gehen diesen Fragen nach und reisen dafür durch Österreich, nach Deutschland und in die Schweiz.
    Dort sprechen sie mit Sterbewilligen, Ärzten, Kritikern und Befürwortern des assistierten Suizids. Der Burgenländer Stefan Mezgolits hat Multiple Sklerose. Mit der heutigen Medizin ist seine Krankheit nicht heilbar. Der 54-Jährige wird immer mehr zum Gefangenen im eigenen Körper, kann nur noch eine Hand und seinen Kopf bewegen. Er kämpft für das Recht, selbst über sein eigenes Leben – und auch seinen Tod – entscheiden zu dürfen. Er hofft, dass Freitodbegleitung in Österreich möglichst bald legalisiert wird, um selbst noch von einer möglichen Gesetzesänderung zu profitieren.
    In der Schweiz ist Sterbehilfe seit vielen Jahren legal, auch für Ausländer. Der Österreicher Rüdiger Struck hat sich dort 2013 im Alter von nur 34 Jahren mit Unterstützung einer Sterbehilfeorganisation das Leben genommen. Er war schwer depressiv. Hätte seine Krankheit therapiert werden können, hätte er Sterbehilfe überhaupt in Anspruch nehmen dürfen, wäre sein Tod also vermeidbar gewesen? Seine Mutter ist überzeugt davon und kritisiert die Organisation, die seinen Suizid begleitet hat. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.12.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 29.11.2018ServusTV
  • Folge 52
    „Menschenversuche klingen natürlich brutal. Aber ich denke, jeder, der ein sicheres Arzneimittel haben möchte, der muss ja sagen zur klinischen Forschung. Und wenn man ja sagt zur klinischen Forschung, sagt man auch ja zu Arzneimittelstudien an gesunden Probanden.“ Markus Zeitlinger ist Vorstand der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie. Seine Abteilung, die sich am Wiener AKH befindet, umfasst 50 Mitarbeiter und ist auf sogenannte „First-In-Man“-Studien spezialisiert. Bei diesen Studien werden neue Wirkstoffe erstmals am Menschen getestet.
    Für diese „Phase-1“-Tests stellen sich gesunde Probanden freiwillig und gegen Geld zur Verfügung. Sie verbringen einen ganzen Tag, manchmal auch mehrere Tage und Nächte auf einer eigens dafür vorgesehenen Station und lassen sich Medikamente aller Art verabreichen. Im Stundentakt wird ihnen Blut abgenommen. Im Jahr 2017 wurden in Österreich 453 Studien an 5.189 Patienten durchgeführt. 22 Studien davon waren sogenannte Phase-I-Studien.
    Dafür werden völlig gesunde Menschen herangezogen, um potenzielle Nebenwirkungen, Anfluten des Wirkstoffes im Körper, Wirkstoffverteilung, Metabolisierung und Ausscheidung zu untersuchen. In Phase II geht es um die Dosisfindung am Patienten, erst in Phase III um die Wirksamkeit, ebenfalls getestet am kranken Menschen. Für alle drei Phasen werden Testpersonen gebraucht. Wie sicher sind Medikamententests heute? Wieso verlagern Pharma-Unternehmen so viele klinische Studien in Schwellen- und Entwicklungsländer? (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.12.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 06.12.2018ServusTV
  • Folge 53
    In Österreich sitzen derzeit 918 Menschen im sogenannten Maßnahmenvollzug – vor 20 Jahren waren es weniger als die Hälfte. Dabei kostet ein Maßnahmeninsasse den Steuerzahler in etwa doppelt so viel wie ein Häftling im Normalvollzug. Allein im vergangenen Jahr wurden 155 unzurechnungsfähige Personen in den Maßnahmenvollzug eingewiesen – mehr als je zuvor und fast drei Mal so viele wie im Jahr 2000. Hinter dem drastischen Anstieg steht ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis, und damit eine schärfere Einweisungspraxis in den Maßnahmenvollzug, grob gesprochen: Gutachter neigen dazu, Menschen heute eher als geistig abnorm zu betrachten als noch vor einigen Jahren.
    Die Richter folgen den Empfehlungen der Gutachter in den allermeisten Fällen. Bei der Entscheidung über Entlassungen aus dem Maßnahmenvollzug zeigt sich dasselbe Muster. Die Folge: Maßnahmenhäftlinge bleiben immer länger im Vollzug. Zweimal wurde Österreich vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen des Maßnahmenvollzuges verurteilt (2015 und 2017). Der EGMR stellte fest, dass das ursprüngliche Prinzip „Therapie statt Strafe“ faktisch in sein Gegenteil verkehrt werde.
    Doch eine Reform lässt weiter auf sich warten. Und das obwohl der jetzige Justizminister Josef Moser in seiner früheren Funktion als Präsident des Rechnungshofs den Maßnahmenvollzug scharf kritisierte. Die „Im Kontext“-Reportage zeigt, wie genau der Maßnahmenvollzug in Österreichs Haftanstalten abläuft, wie er sich vom „normalen“ Vollzug unterscheidet und was einen Kriminellen zu einem geistig abnormen Rechtsbrecher macht. Ob Resozialisierung in Gefängnissen gelingen kann, welche Alternativen es zum Maßnahmenvollzug gibt und wie im Ausland mit geistig abnormen Rechtsbrechern verfahren wird. (Text: Servus TV)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.12.2018ServusTV DeutschlandOriginal-TV-PremiereDo 13.12.2018ServusTV
  • Original-TV-PremiereDo 10.01.2019ServusTV
  • Original-TV-PremiereDo 17.01.2019ServusTV

zurück

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Im Kontext – Die Reportage online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…