History Live Folge 8: Karl der Große – ein Franzose?
Folge 8
Karl der Große – ein Franzose?
Folge 8 (60 Min.)
Karl der Große, mittelalterlicher Herrscher mit großen Ambitionen, wurde im Jahr 800 in Rom zum Kaiser gekrönt. Bereits seit 768 regierte er als König des Fränkischen Reiches. Im Jahr 814 starb er in Aachen, wo seine Gebeine noch heute im goldenen Karlsschrein des mittelalterlichen Doms aufbewahrt werden. Die Auswirkungen von Karls ungewöhnlich langer Regierungszeit spüren wir teilweise noch heute. Er hat der europäischen Geschichte seinen persönlichen Stempel aufgedrückt. Von Beginn seiner Herrschaft an war Karl der Große ein Herrscher, der erobern und unterwerfen wollte. Kriegerisch zog er von Ort zu Ort, um die Christianisierung Europas und der Welt voranzutreiben. Doch trotz dieses martialischen Vorgehens bemühte er sich auch stets um den interkulturellen Austausch in Bezug auf Wissenschaft und Technik und begründete damit die europäische
Wissenskultur. Doch was waren die konkreten Errungenschaften der Herrschaft Karls des Großen? Wie waren die gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und religiösen Verhältnisse seiner Zeit? Wie kam es, dass die Nationalsozialisten in Karl dem Großen ein Vorbild sahen? Und geht der europäische Gedanke auf das Frankenreich Karls des Großen zurück? War er mehr Deutscher, mehr Franzose oder eher Europäer? Diese und andere Fragen diskutiert Guido Knopp am Sonntag, 23. Februar 2014, um 13:00 Uhr auf phoenix mit seinen Gästen. - Stefan Weinfurter (Historiker und Mittelalter-Spezialist), - Pierre Monnet (Direktor des l’Institut Français d’Histoire in Frankfurt) und - Martina Hartmann (Leiterin des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München) (Text: Phoenix)