Heimatleuchten Folge 396: Zwischen Himmel und Hölle – Am Neusiedlersee
Folge 396
396. Zwischen Himmel und Hölle – Am Neusiedlersee
Folge 396 (47 Min.)
Fertö to’- so heißt der Neusiedlersee auf ungarisch. Fertö bedeutet soviel wie Sumpf. Auf 117 Kilometer geht es rund um den größten Steppensee Mitteleuropas, eingebettet zwischen Österreich und Ungarn. Eine Welt voller Kontraste. In Jois treffen wir auf den Schilfschneider Jacobus van Hoorne. Jacobus, ein ehemaliger CERN-Physiker, hat mit seinem Vater das fast vergessene Handwerk des Schilfdachdeckens wieder belebt. Rund ein Viertel des Neusiedlersees liegt in Ungarn. Das Schloss Esterházy in Fertöd, das „ungarische Versailles“, strahlt bis heute den Glanz vergangener Zeiten aus. Wer in Soprons ältestes Weinlokal einkehrt, so sagt eine alte Sage, wird gesund. Schon ein altes Lied erzählt davon, wie heilend ein Glas Blaufränkisch hier sein kann. Der ungarische Teil des Nationalparks Seewinkel lässt sich am besten mit dem Kanu entdecken. Zur Zeit des eisernen Vorhangs war dies
mehr als schwierig, da die Grenze genau durch den See verlaufen ist. Dass immer mehr Menschen den Neusiedlersee über 117 km per Rad erkunden, davon weiß Johann Schneeberger zu berichten. In Rust betreibt er einen Fahrradverleih mit Museum. 35 Jahre schon ist er darum bemüht, jeden mit dem passenden Zweirad auszustatten. In Rust arbeitet auch Markus Wiesinger, der dich darauf spezialisiert hat, alte Weinfässer „up-zu- cyclen“. Das Weinfass wird zerlegt und daraus fertigt er hochwertige Jausenbretter. Manche mögen darauf schwören, dass jede Jause mit einer gewissen Aromanote von Wein veredelt wird. Wenn in Purbach eine schlanke, langhaarige Blondine die Äcker pflegt, dann ist wahrscheinlich gerade Iris Wallner bei der Arbeit. Der Neusiedlersee: Weite Ebenen und dichter Schilfgürtel, raue Geschichte und sanftes Naturidyll. Hier entfaltet sich eine ganz eigene Geschichte. (Text: ServusTV)