Valencia ist nach Madrid und Barcelona die drittgrößte Stadt Spaniens. Die günstige Lage am Mittelmeer der im Jahr 138 vor Christus gegründeten Stadt lockte nacheinander Griechen, Römer und Mauren an. Zu Zeiten des Römischen Reiches war Valencia ein wichtiges Handels- und Versorgungszentrum. Mit der islamischen Kultur hielten dann auch Keramik, Glas, Papier, Seide und Leder sowie ein Kanalsystem zur Bewässerung der umliegenden Felder Einzug. Valencia wurde zu einem bedeutenden Zentrum für die Landwirtschaft. Noch heute sind Handel und Landwirtschaft die wichtigsten Wirtschaftszweige. Der historische Kern der Hafenstadt aus der spanischen Renaissance birgt einzigartige Schätze. Doch die Stadt wartet auch mit futuristisch anmutenden Konstruktionen auf. Im Jahr 1957 sorgte das Hochwasser des Flusses Turia für eine große Überschwemmung. Danach wurde der Fluss um die Stadt herumgeleitet. Im ehemaligen Flussbett entstanden Grünanlagen, heute als Turia-Gärten bekannt. Hier liegt auch die Stadt der
Künste und Wissenschaften (Ciudad de los Artes y de las Sciencias) des Architekten Santiago Calatrava, einem gebürtigen Valencianer, die zu einem echten Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Mit den Grünanlagen und den nahe gelegenen ausgedehnten Stränden versprüht Valencia eine Atmosphäre der Lebensfreude. Es gibt kaum Staus, das Mittelmeer liegt vor der Tür, und es gibt 330 Sonnentage im Jahr. Valencia liebt den Überfluss. Und hier wird das Feiern zur Kunst. Im März wird der Alltag von den Fallas überstrahlt, dem größten Fest Spaniens, das der Stadt eine Woche voller Musik und Feuerwerk beschert. Designer, Architekten und Künstler entwerfen monatelang bis zu 15 Meter hohe Fallas, Figuren aus Holz und Pappmaché, die am vielleicht größten Feuerwerk der Welt beteiligt sind. Die Valencianer besitzen die Fähigkeit, sich ganz ernsthaft mit flüchtigen Dingen zu beschäftigen. Voller Freude und Freiheitsliebe pflegen sie die Lust am Feiern und die Sehnsucht, sich nicht zu ernst zu nehmen. (Text: arte)