2020/2021, Folge 14–26

  • Folge 14
    Anders wohnen! Wie leben wir in Zukunft? Was macht das mit uns, wenn uns die Pandemie plötzlich in die eigenen vier Wände zurückdrängt, das Private öffentlich wird, weil wir jetzt im Home Office arbeiten? Wie können wir unser „Home“ dennoch zu dem Ort machen, der uns Rückzug und Erholung bietet? Wie werden sich unsere Wohnungen und Häuser verändern? Und unsere Idee vom Wohnen? Stillt gemeinschaftliches Wohnen unsere Sehnsucht nach mehr Verbindlichkeit? Und immer wieder die Frage: Stadt oder Land? Wie werden es die Städte schaffen, bei aller Verdichtung noch Platz für alle zu schaffen, nicht nur im Luxussegment? Und wie muss man Innenstädte gestalten, damit sie auch in Zukunft noch einladend sind? Eine Menge Veränderungen stehen an – Hauptsache Kultur blickt in die Zukunft des Wohnens.
    Von Homeoffice und Luxus-Wohnen – Wie Corona unser Heim verändert Selten standen die eigenen vier Wände so stark im Mittelpunkt unseres Lebens wie jetzt. Der Appell, daheim zu bleiben oder der Ruf nach Homeoffice machen das Zuhause zum Ort, an dem wir die meiste Zeit verbringen.
    Das habe auch Auswirkungen darauf, wie wir wohnen, sagt Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern. In ihrem gerade erschienenen Home Report 2021 hat sie geschaut, wie sich unsere Häuser und Wohnungen in Zukunft verändern werden. Die drei großen Trends, die Horx-Strathern benennt: Homeoffice, der Fokus auf den Balkon und das Hotelfeeling zuhause. Doch ist das alles wirklich die verheißene große Chance, wie sie in Werbefilmen oder in Wohnungs-Blogs beworben wird, um es sich zu Hause gemütlicher einzurichten? Und verändert sich nicht gerade wesentlich unser Umgang mit dem Privaten? „hauptsache kultur“ geht mit Hilfe einer Innenarchitektin, eines Büro-Beraters und einer Bloggerin den neuen Trends auf den Grund.
    Und schaut mit Zukunftsforscherin Horx-Strathern darauf, was von all dem bleibt, wenn die Pandemie vorbei ist und was das über unser Verhältnis zum Wohnen aussagt. Bericht: Simon Broll Teilen ist mehr – Zwei Frankfurter Wohnprojekte zeigen, wie Leben in Gemeinschaft funktioniert Die Pandemie sperrt uns in unsere vier Wände.
    Kontakte sollen reduziert werden. Selten war die Sehnsucht nach Gemeinschaft wieder so groß wie heute. Wie schön wäre es da, wenn man nicht allein oder zu zweit, sondern mit einer ganzen Gruppe zusammenleben und sich den Alltag teilen würde. So geht es vielen. „Co-Living“, auch das ist ein Trend, und nicht erst seit Corona. Immer mehr Menschen schließen sich zusammen, um gemeinschaftliche Wohnprojekte zu planen und umzusetzen. „hauptsache kultur“ stellt zwei Projekte in Frankfurt vor.
    Das eine ist eine Bauherrengemeinschaft im Ostend, für 27 Bewohner*innen. Jede Familie hat ihre eigene Wohnung, doch Gemeinschaftsraum und Garten sind das Herzstück des Stadthauses. Architektin Beatrice Baltabol zeigt, wie der Alltag im Haus gerade aussieht. Das andere Wohnprojekt ist noch in Planung und wird eine Hausgemeinschaft für Menschen im Alter von 55 plus werden. Das Besondere: die Bewohner*innen bilden eine Genossenschaft und leben in „Clustern“. Rainer Schultz erzählt, warum er mit 73 das Reihenhäuschen gegen WG-Leben eintauschen will.
    Beide Wohnprojekte vereinen einen Gedanken: Teilen ist mehr, nicht nur in Pandemie-Zeiten. Bericht: Christiane Schwalm Neues Wohnen im City Hochhaus – Nur was für Reiche? Frankfurt erlebt wieder einen Hochhausboom, doch jetzt sind es keine Banken, sondern vor allem Wohntürme. Das Hochhaus erlebt einen Imagewandel. Auch ein Blick nach Schweden zeigt, vertikales Bauen im Wohnsektor scheint trendy zu sein: „Sie sehen aus wie Bienenwaben voller kleiner Wohnungen“, schwärmt Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums, wenn er über „Norra Tornen“ aus Stockholm spricht, den Gewinner des internationalen Hochhauspreises 2020. Auch Frankfurter Beispiele waren unter den 31 weiteren Nominierten: der Omniturm, ein Hybrid aus Wohnen und Arbeiten, und der Grand Tower, mit rund 400 Wohnungen auf 180 Metern das bislang höchste Wohnhochhaus Deutschlands.
    Beide Gebäude zählen zu den Top 10 der neuen Wohntürme in Frankfurt. Weitere werden in den nächsten Jahren fertiggestellt.
    Doch was bringen Wolkenkratzer einer Stadt, die weiter wächst und in der bezahlbarer Wohnraum fehlt? Denn günstig ist das Leben im City Hochhaus nicht. Im Grand Tower starten die Quadratmeterpreise bei rund 6000 Euro, in den obersten fünf Geschossen zahlen Käufer*innen durchschnittlich 19.000 Euro pro Quadratmeter. Zwingt das die Stadtplaner*innen, über vertikalen Wohnungsbau neu nachzudenken? Oder bleibt das Wohnen im City-Hochhaus nur eine Option für Vielverdiener, die eine lukrative Kapitalanlage suchen? Dass es anders geht, beweist jetzt das Projekt 4Frankfurt.
    Hier sollen auf dem Wolkenkratzer-Areal in der Innenstadt auch geförderte Wohnungen entstehen. Könnte das ein Zukunftsprojekt sein? Braucht es also zwingend mehr Auflagen von den Städten, damit auch moderne City Hochhäuser den Druck vom angespannten Wohnungsmarkt nehmen? „hauptsache kultur“ begibt sich in luftige Höhen und fragt nach: bei Peter Cachola Schmal, Hochhauskenner und Chef des Dt. Architekturmuseums, und bei Stadtplaner Mike Josef.
    Bericht: Wero Jägersberg EINFACH GRÜN – Wie Pflanzen die städtische Architektur erobern Grün in der Architektur: Das ist nicht nur dekorativ, sondern kann gerade auch in Städten das Klima verbessern. EINFACH GRÜN – Greening the City heißt die aktuelle Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums, die zeigt, welche Vorteile Begrünung an und um Häuser bietet, aber auch, vor welche Herausforderungen dies Architekten stellt. Sei es bei Neubauten oder auch im Bestand. Vorgestellt werden faszinierende Projekte aus der ganzen Welt, die sich auf besondere Art Pflanzen und Bäume zu Eigen gemacht haben, wie in Mailand das Bosco Verticale oder das Big Copenhill in Kopenhagen, eine Skipiste auf einer Müllverbrennungsanlage.
    Beim Call for Projects hat das Museum auch Bürger*innen dazu aufgerufen, Konzepte und Fotos von eigene Grünanlagen einzureichen. Am Ende der Ausstellung werden einige prämiert. Man kann immer noch einreichen: Auf einfach-gruen.jetzt. Bericht: Davide Di Dio Der Tod der Einkaufstadt – Müssen sich unsere Innenstädte neu erfinden? Der Bedarf für große Kaufflächen ist einfach nicht mehr da.
    Sterben nun die Innenstädte? Im Moment sieht es beinahe so aus, besonders in kleineren und mittleren Städten. Der Handelskonzern Galeria-Kaufhof schließt gerade 40 seiner insgesamt 170 Warenhäuser. Auch der Bürobedarf in der Innenstadt geht zurück, noch beschleunigt durch den Virus und seine strukturschaffende Unerbittlichkeit (Homeoffice). Stadtplaner suchen nicht nur Alternativen zur Nutzung der freiwerdenden Räume, sondern Konzepte für die Zukunft unserer Innenstädte.
    Was wird aus ihnen, wenn der Konsum nicht mehr dominiert? Veröden sie oder werden bloße pittoreske Relikte für Touristen? Oder kommt ganz neues Leben ins Zentrum? Stadtplaner träumen von neuem Leben in der Innenstadt. Wohnen, Arbeit, Kultur, Sport, Entertainment, neue digitale Ideen inmitten der City. Vorbilder sind die „Smart City“ der Zukunft und die „Europäische Stadt“ der Vergangenheit. „hauptsache kultur“ stellt die Neugestaltung der Innenstadt in Kiel vor, die Tristesse der Frankfurter Zeil und erste Projekte einer neuen Stadtentwicklung in Berlin. Bericht: Frank Eggers (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 28.01.2021 hr-fernsehen
  • Folge 15
    Und jetzt? – Was Hanau verändert hat
    Der rassistische Anschlag in Hanau war eine Zäsur. – Ist jetzt, ein Jahr nach dem Anschlag in Hanau, nichts mehr wie es war? Oder haben wir es versäumt, aus Problemen zu lernen, die schon lange davor bekannt waren? Denn dass Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Deutschland existieren, kann niemand mehr bestreiten. Wir sprechen unter anderem mit der Soziologin Harpreet Cholia, Mitbegründerin der „Initiative 19. Februar“, mit dem Journalisten und Autor Mohamed Amjahid, mit der Politologin und Journalistin Hadija Haruna-Oelker und mit Selma Wels, Verlagsgründerin und Festival-Initiatorin von „WIR SIND HIER“.
    Ein Jahr danach – der Anschlag von Hanau Der rassistische Anschlag in Hanau war eine Zäsur. Es stellt sich die Frage: Ist nach Hanau nichts mehr, wie es war? Oder haben wir es versäumt, aus Problemen zu lernen, die schon lange vor Hanau bekannt waren? Denn das Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit in Deutschland existieren, kann niemand mehr bestreiten. Wir haben vier Menschen aus Kultur und Wissenschaft gebeten, ihre Sicht auf den Zustand in Deutschland mit uns zu teilen: Was hat sich nach Hanau verändert? Und was muss noch passieren? Kann Deutschland aus seinen Fehlern lernen – und wie weit sind wir bis jetzt gekommen? Bericht: Alisa Schmitz WIR SIND HIER.
    Festival für kulturelle Diversität 18.02. – 20.02.201, Literaturhaus Frankfurt https:/​/​literaturhaus-frankfurt.de/​programm/​wir-sind-hier/​ Und immer wieder Rassismus – Idil Baydar und Patrick Dewayne über Stereotypen und unbewusste Klischees Patrick Dewayne hat alles erreicht.
    Er ist Börsianer, Schauspieler, Bestseller-Autor und Familienvater, – ein Deutscher, in Deutschland zuhause, und mit dem guten deutschen Liederbuch aufgewachsen, in dem leider auch das Lied von den zehn kleinen N ….lein steht. Dewayne ist schwarz. Und viele Menschen denken, dass das nicht möglich ist: Schwarz sein und zugleich deutsch. Dewayne hat immer wieder erlebt, wo Rassismus im Alltag beginnt. Auch Idil Baydar, deutsche Kabarettistin mit türkischen Wurzeln wird oft als Migrantin und Nicht-Deutsche angesehen.
    Sie selbst erhielt Morddrohungen – vermutlich auch aus Kreisen der hessischen Polizei. Es ist die Sprache – es sind Begriffe und Klischees, mit der sie immer wieder in dieselbe Schublade gesteckt wird. Empört und wütend ist sie vor allem darüber, dass – so wie in Hanau – Menschen aus Rassismus ermordet werden. Patrick Dewayne und Idil Baydar über uralte Bilder und Stereotypen und die Frage, wie bekommen wir die los? Bericht: Alexander C. Stenzel Wie rassistisch bin ich? – Ein Workshop im Anne Frank Lernlabor Bin ich rassistisch und kann man Rassismus verlernen? Fragen, mit denen sich eine Gruppe junger Finanzbeamtenanwärter*innen in einem Workshop in der Bildungsstätte Anne Frank auseinandersetzt.
    Seit 2018 bietet das Bildungs- und Beratungszentrum in Frankfurt Seminare gegen Rassismus und Antisemitismus an, – in einem eigens dafür entwickelten interaktiven Lernlabor. Ohne den erhobenen Zeigefinger soll es darum gehen, spielerisch Gedankenstrukturen zu erkennen und sie zu hinterfragen.
    Bericht: Sarah Plass Dean Dixon – Als ein Afroamerikaner in den 60er Jahren Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters wurde Das hr-Sinfonie-Orchester hatte sehr früh schwarze Musiker in ihren Reihen, hatte als erstes deutsches Orchester einen schwarzen Dirigenten und das schon 1961. Die Ernennung wurde auch als Antwort auf den Rassismus der Supermacht Amerika gesehen. Dean Dixon wiederum war froh, dass er hier zu Geltung und Ansehen kommen konnte, was ihm in Amerika nicht gelingen durfte.
    Merkwürdigerweise wurde aber auch in Deutschland sein Portrait nie auf Plakate gedruckt. Im Radio war er häufig zu hören, im Fernsehen hingegen kaum zu sehen. Und wie ist es heute? Sind schwarze Musiker*innen in den Orchestern vertreten? Oder ist die Klassische Musik immer noch „weiß“, voller Klischees und Vorurteile? Bericht: Hannah Friedrich Rufus Jones „Dean Dixon: Negro at Home, Maestro Abroad“ Rowman & Littlefield 2015 Redaktion: Juliane Hipp, Christian Sprenger (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.02.2021 hr-fernsehen
  • Folge 16
    Besserstädter vs. Bauernlümmel – was ist uns das Essen wert?
    Die Landwirtschaft kostet Milliarden, quält Tiere, versaut Böden und Grundwasser und ist außerdem klimaschädlich. Das meinen viele Städter. Und für die Bauern steht fest: Sie schuften und sind immer wieder kurz vor der Pleite, weil’s den Städtern an der Supermarktkasse nicht billig genug sein kann. Das eine bedingt das andere. So weitergehen kann es nicht. Dabei ist der Ackerbau die Grundlage unserer Kultur – und unserer Ernährung. Was ist uns das Essen noch wert? Und geht es auch anders? Wir sprechen mit Uta Ruge, Autorin des Buchs „Bauern, Land“, mit Starkoch Franz Keller, Autor des Buchs „Ab in die Küche“, mit hr1 Moderator Klaus Reichert, Autor des Buchs „Fleisch ist mir nicht Wurst“ und Florian Schwinn, Autor des Buchs „Rettet den Boden“.
    Erzeuger und Kunde – Vom großen Missverständnis zwischen Stadt und Land
    Viele Städter entdecken gerade notgedrungen das Land, was soll man auch sonst machen? Doch unsere ländlichen Regionen gelten oft als strukturschwach, abgehängt und hinterwäldlerisch, und nicht unbedingt als schützenswerter Lebensraum, mit einer Landwirtschaft, die es zu erhalten gilt. Stattdessen regen sich viele auf über Monokulturen und konventionelle Landwirtschaft, bashen die Bauern fürs Bienensterben und die Nitratverschmutzung im Grundwasser. Dabei vergessen sie nur zu gerne, dass die Landwirte tagtäglich einen bitteren Existenzkampf führen und dass auch der Klimawandel und das Artensterben nur dann aufzuhalten sind, wenn die harte Arbeit auf dem Land angemessen entlohnt wird.
    „hauptsache kultur“ trifft die Journalistin Uta Ruge, die in ihrem gefeierten Sachbuch „Bauern, Land“ den Entwicklungen in ihrem Heimatdorf nachgeht. Und wir sprechen mit dem Kulturgeografen Werner Bätzing, der mit „Das Landleben“ ein Standardwerk verfasst hat, das klar macht, warum es in unser aller Sinne ist, das Landleben zu schützen. Bericht: Nora Binder (Uta Ruge „Bauern, Land“ Kunstmann 2020)
    Was ist Fleisch? – Wie wir den Bezug zum Essen wieder finden können
    Wollen wir Fleisch essen, müssen Tiere dafür sterben. Punkt. Das wird gerne in unserer modernen Gesellschaft verdrängt. Und selbst diejenigen, die Fleisch essen, finden oft rohes Fleisch oder Innereien „eklig“. Fleisch darf nicht an den „Körper“ erinnern, sondern existiert „am besten“ nur als fertiges Schnitzel, Bratwurst oder Hühnchencurry. „Wir müssen wieder näher ran“, sagt Klaus Reichert, Journalist und Buchautor von „Fleisch ist mir nicht Wurst. Über die Wertschätzung unseres Essens und die Liebe meines Vaters zu seinem Beruf“. Die Regale im Supermarkt würden alle gleich aussehen, – die Ware, immer grammgenau und säuberlich abgepackt.
    Der Konsument, der die Natur oft nur aus der neuesten „Landlust“ kennt, kann so seinem Einkaufserlebnis nachgehen ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie das Tier gelebt hat und gestorben ist. Die Forderungen von Klaus Reichert sind einfach und radikal: Wer Fleisch essen will, sollte bei einer Schlachtung dabei sein. Reichert ist selbst Metzgersohn. Wie steht es um des Moderators eigene Courage? Wo steuert ein jahrhundertealtes Handwerk hin? Und was muss sich bei den Konsumierenden ändern? Eine aufrüttelnde Bestandsaufnahme mit Klaus und Thomas Reichert in der Metzgerei Haxen Reichert. Bericht: Wero Jägersberg (Klaus Reichert „Fleisch ist mir nicht Wurst“ Harper Collins 2020)
    Ab in die Küche – Wie das selbst Kochen das Bewusstsein zum Essen schärft
    Franz Keller, ehemaliger Sternekoch aus dem Taunus, fordert: Kocht euch selbst etwas Gutes! Die Corona-Krise und das ständige zu Hause sein macht es dem durchschnittlichen Haushalt leichter zum eigenen Herd vorzudringen. Dafür beschwört Keller die einfache Spitzenküche, die Küche, die sich mit qualitativ hohen Ansprüchen auf das Wesentliche besinnt. Küchenrebell Keller beschert seinen Gästen gerne auch mal eine Curry-Wurst. Kleine kulinarische Provokation vielleicht? Das Fleisch allerdings kommt von den Tieren auf seinem Hof aus eigener Zucht, der Ketchup ist auch nicht aus der Tube – Das macht er selbst und das lohnt sich für jeden! Die Menschen seien bereit für einen neuen Umgang mit Lebensmitteln, doch sei die Politik in Deutschland und der EU von starken Lobbyinteressen ausgebremst.
    Franz Keller will zeigen, wie man mit guten Zutaten und einfachen Mitteln gesund und lecker kocht. Und auch, wie sich das jeder leisten kann. Kochen, so sagt Keller, schärft das Bewusstsein. So können wir nicht nur besser, gesünder und leckerer essen, sondern auch wieder Respekt gegenüber dem Lebensmittel bekommen, und damit auch den Kopf frei in stressigen Zeiten. Bericht: Uli Zimpelmann (Franz Keller „Ab in die Küche“ Westend Verlag 2020)
    Rettet den Boden – Wie die Landwirtschaft den Klimawandel aufhalten kann
    Die Böden unter unseren Füßen sind unsere Lebensgrundlage. Ohne Böden, kein Essen. Wir leben auf und von ihnen. Doch um die Gesundheit der Böden steht es sehr schlecht. Denn viele Böden sind überdüngt und beschädigt, leblos. In einem gesunden Kubikmeter Boden, leben mehr Bodenlebewesen als es Menschen auf der Erde gibt. Vergesst die Mobilitätswende, Energiewende, den Klimawandel, sagt Buchautor Florian Schwinn, denn wenn wir den Boden nicht mehr haben, ist es vorbei! Doch es gibt Wege, unsere Wirtschaftsweise zu ändern und damit die Böden noch zu retten. Bericht: Philipp Wellhöfer (Florian Schwinn „Rettet den Boden – Warum wir um das Leben unter unseren Füssen kämpfen müssen“ Westend Verlag, 2019) (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.02.2021 hr-fernsehen
  • Folge 17
    Männliche Dominanz – Mehr Schwachsinn als man denkt
    Es war einmal vor langer Zeit … Da wurden nur die Frauen zu lebenslangen monogamen Beziehungen gezwungen, wirtschaftlich vom Mann abhängig gemacht, aus der öffentlichen Wahrnehmung verbannt, schlussendlich an Haus und Herd gebunden. Es kam, wie es kommen musste: Die Geburtenrate nahm zu, die Kinderbetreuung wurde zur Mutter-Sache erklärt und damit weibliche Wahlfreiheit und Gleichstellung eingestampft. Staat und Kirche sorgen für den Rest, der Frau ihren untergebutterten Platz zuzuschreiben … Es reicht! Wir können auch anders. „hauptsache kultur“ spricht mit der Rapperin Alyssa, Lina Burghausen, Mitbegründerin von 365XX – einem Rap-Label nur für Frauen, Catrine Val, einer Kasseler Künstlerin, der Biologin Meike Stoverock, dem Evolutionsbiologen Carel van Schaik, Laura Winter von „Catcalls Kassel“ und der Poetryslammerin Lara Ermer.
    Female! Rap! Rules! – Wenn die Beats weiblich sind
    Deutschrap als Genre, das heißt immer noch Männer, Männer, Männer … Apache 207, Bausa und Capital Bra auf sämtlichen Playlisten. Frauen, die auf Deutsch rappen, finden sich da seltener. Dabei mangelt es dem Hip-Hop nicht an weiblichen Vertreterinnen. „Der dümmste Kommentar, den ich einmal bekommen habe, warum Frauen im Hip-Hop angeblich nichts verloren haben, ist, dass es genetisch bedingt ist, dass Frauen nicht rappen können“, sagt Lina Burghausen, Mitbegründerin von 365XX – einem Rap-Label nur für Frauen. Im letzten Jahr konnten vor allem weibliche MCs mit Klicks und Followern beeindrucken. Künstlerinnen wie Nura, Juju, Schwester Ewa oder Haiyti mischen die Deutschrap-Szene gerade auf. Die Zeit für eine neue Rapkultur ist gekommen. The future is female! „hauptsache kultur“ trifft die Labelgründerin Lina Burghausen und die Rapperin Alyssa aus Frankfurt. Wir wollen wissen: Wie klingen die Beats der neuen Frauen? Bericht: Wero Jägersberg
    Ihr seid angezählt – Wie Catrine Val die Kunst zur Revolte macht
    Was bedeutet es, Frau zu sein in einer Welt, die immer noch von Männern bestimmt wird? Catrine Val will zeigen, dass sie als Künstlerin auch Frau sein kann. Denn das ist immer noch nicht selbstverständlich. Mutter von drei Kindern und Künstlerin? Das muss sie sich bis heute fragen lassen. Welcher Künstler musste dazu schon mal Stellung nehmen? Wohl keiner. Und so ist Catrine Val also eine feministische Künstlerin geworden. Sie arbeitet in ihren Foto – Film und Performance-Projekten mit Frauen auf der ganzen Welt zusammen und das von Kassel aus. Ihr eigener Kampf um Anerkennung als Frau steht für Catrine Val im Mittelpunkt ihrer Kunst, die lässig, skurril und zerbrechlich zeigt, wo es noch immer hakt, in der angezählten Kultur der Männer. Bericht: Carola Wittrock
    Die männliche Dominanz – Mehr Schwachsinn als man denkt
    Die Ungleichheit der Geschlechter: Wie ist sie entstanden und wie kriegen wir sie wieder los? Ausgerechnet zwei Männer haben dazu geforscht: Der Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel. Das Ergebnis ist schon jetzt ein Standardwerk. In „Die Wahrheit über Eva“ zeigen sie das ganze Missverständnis: Eva, die erste Frau – die Frau an sich – sei dem Manne nicht ebenbürtig … Welch fatale Fehleinschätzung. Auch die Biologin Meike Stoverock geht in ihrem Buch „Female Choice“ den Weg der Evolution. Ihre Kernthese: Die Frau ist biologisch nicht unterlegen, nicht das „schwache Geschlecht“, sondern eigentlich überlegen. Denn die sexuelle Selektion liege naturgemäß bei der Frau: Die Frau wählte ursprünglich als Sexualpartner nur den Fittesten, deswegen mussten viele Männer stets um eine Frau konkurrieren. „hauptsache kultur“ spricht mit Meike Stoverock und Carel van Schaik über den Weg zurück zum Geschlechterverhältnis der Gleichheit. Bericht: Natascha Pflaumbaumhat.
    Sexismus ankreiden! – Catcalls im ganzen Land
    Es ist soo öde … Pfiffe, Machogeschwätz, Beleidigungen. Sexismus auf offener Straße. Jede Frau kennt das, erträgt es irgendwie, fühlt sich alleine damit. Mittlerweile gibt es eine Bewegung von Frauen, die diese sexistischen Sprüche öffentlich macht. Sie kreiden an. Bewaffnet mit bunter Kreide suchen sie die Tatorte auf, schreiben auf die Straße, was die Opfer sich hier anhören mussten. Und stellen die Fotos dann ins Netz. Eine weltweite Bewegung, die es auch in Kassel gibt. Laura Winter hat sie dort ins Leben gerufen. Und bekommt seitdem täglich Zusendungen von betroffenen Frauen. „hauptsache kultur“ hat sie in Kassel getroffen und sie beim Ankreiden begleitet. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.03.2021 hr-fernsehen
  • Folge 18
    „Ich will weg!“ – Was macht das Fernweh mit uns und wie kann Kunst dabei helfen?
    Wie umgehen mit der Sehnsucht nach Ferne – Schriftsteller*innen, Musiker*innen und Abenteuer*innen berichten
    Fernweh, Reisefieber, Travel Bug: es ist eine ganz spezielle Sehnsucht, die viele umtreibt, ganz besonders jetzt in Pandemiezeiten. Statt Freiheit, Abwechslung und Abenteuer bleiben Tagträume und wächst das Gefühl innerer Unruhe. Wir lassen die erzählen, die sich auf Reisen inspirieren lassen, die Reisen für ihre Kunst brauchen und die sich auf Reisen einen Traum erfüllt haben. Wie gehen sie damit um, dass unsere Welt so eng geworden ist, dass sich unser Radius weitestgehend auf Home-Office, Supermarkt und kleine Ausflüge im Freien beschränkt? Und was bedeutet das Reisen für sie? Schriftsteller*innen, Musiker*innen und Reiselustige erzählen von ihrer Sehnsucht nach anderen Menschen, anderen Ländern, anderen Kulturen. „hauptsache kultur“ trifft die Reiseschriftstellerin Julia Finkernagel, die Liedermacherin Anna Depenbusch, die Rentnerin Margit Flügel – Anhalt, die vor der Pandemie mit dem Motorrad gen Osten reiste, und zwei Frankfurter Filmemacher, die „Fernwehmacher“.
    „Immer wieder Ostwärts“ – oder wie man in der transsibirischen Eisenbahn duscht, ohne seekrank zu werden
    Sie liebt das Neue, das Andere, die Reisen in fremde Länder. Und sie begeistert sich für das Geschichten erzählen, die Reisejournalistin Julia Finkernagel. Zusammen mit einem Kamerateam und einem landeskundigen Begleiter, aber stets ohne festes Drehbuch hat es sie in den letzten zwölf Jahren immer wieder „ostwärts“ gezogen, für die ARD oder für ARTE. Zuletzt in die baltischen Länder, nach Montenegro und nach Russland. Was sie am meisten berühre, seien die Begegnungen mit den Menschen, „Die eigenen Gewohnheiten und Traditionen werden einem erst bewusst, wenn man auf Menschen trifft, die es anders machen“, erzählt sie.
    „Wir nehmen uns viel zu wichtig in unserer eigenen Kultur“. Nun ist aus ihren sehr speziellen Reise-Highlights, den ungeplanten Erlebnissen und Begegnungen, ihr zweites Reisebuch „Immer wieder Ostwärts“ entstanden, witzig und geistreich. „Ich glaube, man kommt von jeder Reise klüger zurück als man losgefahren ist.“ Und dann schmunzele man über die eigene Begrenztheit und „Spießigkeit und lässt sie sich wegwaschen“. Autor: Uli Zimpelmann (Buch „Immer wieder Ostwärts. Oder wie man in der Transsibirischen Eisenbahn duscht, ohne seekrank zu werden“, Knesebeck Verlag 2020)
    Die Musikern Anna Depenbusch über ihre Sehnsucht nach dem Reisen
    Die Hamburger Liedermacherin Anna Depenbusch ist seit einem dreiviertel Jahr still gestellt. Statt mit ihrer neuen Platte „Echtzeit“ auf Tour zu gehen, erzählt sie, wie sie mit dem Stillstand umgeht, was sie besonders vermisst und was das Reisen für sie und ihre Arbeit bedeutet. Autor: Sven Waskönig
    Die Abenteuerin Margot Flügel-Anhalt fährt auf dem Motorrad um die ganze Welt
    Mit 64 Jahren fängt das Leben an, denkt sich Margot Flügel-Anhalt aus dem nordhessischen Sontra-Thurnhosbach. Sie setzt sich zum ersten Mal auf ein Motorrad – ein kleines, aber das größte, was sie mit ihrem Auto-Führerschein fahren darf, eine 125er Enduro – und fährt Richtung Himalaya und über den Iran wieder zurück. Auf den schönsten Streckenabschnitten hat sie der Filmemacher Johannes Meier begleitet, dessen packender Dokumentarfilm „Über Grenzen“ bereits im Kino lief und nun als DVD & Blu-ray sowie als Buch erhältlich ist. Bericht: Silke Klose-Klatte (DVD: „Über Grenzen“ streetsfilm 2019, Buch: „Über Grenzen“, DuMont Reiseverlag 2020)
    Die Fernwehmacher unterwegs zum nördlichsten Punkt Europas
    Zwei Frankfurter Filmemacher haben sich im arktischen Sommer aufgemacht zur nördlichsten Inselgruppe Europas: Spitzbergen. Ein Ort von atemberaubender Schönheit und absoluter Stille. Ein Ort, an dem mehr Eisbären leben als Menschen. Ein Ort, an dem aber beeindruckend auch der Klimawandel frisst. Mit zwei Kameras haben sie Spitzbergen umrundet und sind mit faszinierenden Bildern und sehr persönlichen Geschichten zurückgekommen. Der Film ist auf DVD erschienen. Bericht: Sarah Plass (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.03.2021 hr-fernsehen
  • Folge 19
    Zeichnen ist cool – Warum wir Cartoons und Comics jetzt brauchen
    Wir leben in einer digitalen Bilderflut: Wir knipsen, posten, senden, speichern. Ohne Selfie und Video geht gar nichts mehr. Meint man, dabei blüht die Zeichenkunst und gerade auch die Szene für Cartoons, Comics und Graphic Novels. Die Auswahl ist riesig. Was gibt es an unterschiedlichen Themen und Stilen? Und welche Magie steckt hinter der Zeichenkunst? Wir portraitieren Künstler*innen, die das Metier wie ein Lebenselixier aufgesogen haben und doch ganz verschieden sind: Paulina Stulin, die das Leben ihrer Mittdreißiger Generation in sehr intime Geschichten packt, Christina Plaka, die für japanische Comics schwärmt und eine Zeichenschule gegründet hat oder das für ihre FAZ-Karikaturen bekannte Zeichner-Duo Greser & Lenz, von denen nun ein Jubiläumsband herauskommen wird.
    „Zeichnen ist wie Gott spielen“ – Paulina Stulin ist jung, talentiert und grenzenlos anarchisch
    „Zeichnen ist wie Gott spielen“, sagt die Künstlerin Paulina Stulin aus Darmstadt. Sie zeichnet, seit sie denken kann. Am liebsten Details aus ihrer nächsten Umgebung, am liebsten erst mal mit einem Bleistift oder Pinsel auf Papier und dann am Computer. Fünf Jahre hat Paulina an ihrer Graphic Novel „Bei mir zuhause“ gearbeitet: 600 Seiten über ihr Leben – das Intimste überhaupt, über ihren Körper, ihre Ängste, ihre Scham. „Bei mir zuhause“ ist ein Tagebuch, eine Studie über das Leben der Mittdreißiger. Es ist vor allem großartige Zeichenkunst: zeitlos und klassisch und doch ganz anders. Was interessiert sie am Lebensgefühl ihrer Generation, warum wählt sie dafür den Weg über das Zeichnen und welche Comics und Graphic Novels, die derzeit auf dem Markt sind, beeindrucken sie besonders? Autorin: Natascha Pflaumbaum www.paulinastulin.de (Graphic Novel „Bei mir zuhause“, Jaja Verlag 2020)
    „Schlimm!“ – 25 Jahre Greser & Lenz im Dienste der Satire und des politischen Spotts
    In einer ihrer neueren Karikaturen steht der Sensenmann vor dem Opa im Ohrensessel. Der brüllt: „1,5 Meter Abstand.“ Die Corona-Krise beschäftigt auch Deutschlands bekanntestes Zeichner-Duo Greser und Lenz. Seit vielen Jahren arbeiten sie eng zusammen und zeichnen sie regelmäßig v.a. für die FAZ. Ihre Arbeiten lösten schon Verwerfungen aus. 2015 nach den Mordanschlägen bei Charlie Hebdo wäre eine Ausstellung von ihnen in Hanau beinahe abgesagt worden, wegen einer Mohammed- Karikatur. Die Ausstellung fand dann doch statt, unter Polizeischutz. „Wir schießen nach allen Seiten, wo etwas bewitzt werden muss“, sagt Heribert Lenz.
    Als Graphikstudenten hatten sie sich in Würzburg kennengelernt, dann verschlug es sie zum Satiremagazin Titanic nach Frankfurt, seit 25 Jahren haben sie ihre gemeinsame Witzemanufaktur in Aschaffenburg. Jetzt ziehen die beiden Karikaturisten Bilanz. „Schlimm!“ heißt der Jubiläumsband, der im Frühjahr erscheinen wird; sechshundert Seiten dick, mit 1700 Zeichnungen der „Dienstleistungwitzemacher“, wie sie sich selbst bezeichnen. Die Caricatura in Frankfurt hat 400 ihrer Werke gekauft und plant zu ihrem Lebenswerk eine große Ausstellung. Autor: Uli Zimpelmann (Buch „Schlimm!“, Verlag Antje Kunstmann, VÖ 12.05.2021)
    „Sie wollen uns erzählen“ – Songs der Band Tocotronic als Comic
    Seit 27 Jahren stehen sie auf der Bühne und machen Musik. Sie sind offen und erfinden sich immer wieder neu. Sie prägen die deutschsprachige Popkultur und beschreiben das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Nun haben verschiedene Künstler*nnen all das in einem Comic gewürdigt; sie illustrieren zehn Tocotronic-Songs in: „Sie wollen uns erzählen“. Herausgeber Michael Büsselberg, selbst Musikkenner und Comicfan, hat die die Idee des illustrierten Band-Songbooks aus der angloamerikanischen und französischen Popkultur „importiert“ und kongenial auf seine liebste deutschsprachige Band adaptiert. Aurorin: Maren Adler (Buch „Sie wollen uns erzählen: Zehn TOCOTRONIC Songcomics“, Ventil Verlag 2020)
    Faszination Mangas – Wie eine Offenbacherin japanische Comics zu ihrem Lebensmittelpunkt macht
    Christina Plaka ist „Mangaka“, eine der bekanntesten Manga-Zeichnerinnen Deutschlands. Nur knapp 10 Künstler*innen gibt es deutschlandweit, die professionell im japanischen Comic-Stil zeichnen. Manga-Figuren haben meist große Kulleraugen, einen runden Kopf und eine Stupsnase; erzählt werden oft Heldengeschichten. In Japan gehören Mangas zum Alltag,- aber auch bei uns sind die japanischen Comics stark im Kommen. Der Manga-Markt ist der größte Comic-Markt weltweit. Christina Plaka zeichnet ihre Geschichten oft mit autobiographischen Inhalten.
    Sie ist in Offenbach aufgewachsen und hat in Frankfurt Japanologie studiert. Als erste Europäerin hat sie in Japan einen Uni-Abschluss in Manga-Studien absolviert. Mangas sind seitdem zu ihrem Lebensmittelpunkt geworden. In Offenbach hat sie eine Manga-Zeichenschule gegründet, die nun im Corona-Lockdown Online-Kurse anbietet. Ihre eigenen japanischen Comic-Bücher hat sie beim renommierten Carlsen Verlag veröffentlicht. Bericht: Sophia Luft (Manga zeichnen lernen über: https:/​/​iammangaka.com/​)
    Grober Strich und feiner Witz – Das Comiczeichnerduo Hauck & Bauer
    Elias Hauck und Dominik Bauer sind seriös, anarchistisch und komisch zugleich. – sie sind das Cartoon-Duo Hauck & Bauer. Seit 17 Jahren veröffentlichen die beiden jede Woche einen Strip in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Im Satiremagazin Titanic, für das sie seit 2005 arbeiten, tragen sie seit 2008 allmonatlich zur Rubrik „Hier lacht der Betrachter“ bei. Ihre Fernsehtauglichkeit haben sie schließlich mit Cartoonfilmen zu Anke Engelkes TV-Show „Anke hat Zeit“ (WDR) Begonnen hat ihre Erfolgsgeschichte im unterfränkischen Alzenau, kurz hinter der hessischen Grenze: Dort sind sie gemeinsam in die Schule gegangen, und dort ist er entstanden: ihr ganz eigener Humor und ihre ganz eigene Lakonie.
    Ihr grober Strich und feiner Witz wird in einer großen Sonderausstellung im Caricatura Museum Frankfurt gewürdigt und kann – solange die Museen wieder öffnen dürfen – online gebucht und gesehen werden. Autor: Andreas Krieger (Ausstellung „Hauck & Bauer: Cartoons“, Caricatura Museum Frankfurt, 2. Oktober 2020 – April 2021) (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.03.2021 hr-fernsehen
  • Folge 20
    Mehr als nur Töne? Wie Musik Gehörlose und Hörende verbindet
    Gehörlöse und Hörende über die Sprache der Musik verbinden – geht das? Es gibt viele Projekte, die genau das versuchen. Das Filmprojekt Tremolo von Darmstädter Autorenfilmer*innen erzählt vom gehörlosen Jungen Ben, der Musik für sich entdeckt. Die Tänzerin Kassandra Wedel überträgt in einem interdisziplinären Musikprojekt zweier Hochschulen in Frankfurt die Klänge eines Ensembles in Gebärdenpoesie. Im Faktencheck geht es darum, klarzustellen, was alles über Gebärdensprache bekannt ist, und die schwerhörige Cindy erzählt, wie es ist, bei einem Konzert ihre Lieblingsmusik zu gebärden.
    Tremolo – Film für Gehörlose und Hörende von Studenten aus Darmstadt
    In Tremolo geht es um den gehörlosen jungen Aaron, der nach zwei Jahren seinen Vater wieder trifft und ein Wochenende bei ihm verbringen muss. Der Kurzfilm wird von vier Studierenden der Hochschule Darmstadt produziert. „Tremolo soll eine Brücke zwischen Hörenden und Gehörlosen bauen“, sagt Regisseur Leonard Mink. Die Idee zum Film kam über den Gedanken, sich eine Welt ohne Musik vorzustellen, in der jemand zum ersten Mal Musik hört. Diese Idee haben die Student*innen weitergesponnen – warum das Thema nicht in der echten Welt darstellen? Denn: In unserer Welt gibt es Menschen, die Musik anders wahrnehmen als Hörende.
    Bisher wurde nur der Teaser gedreht – für mehr hat das Geld gefehlt. Und schon da haben die Student*innen gemerkt: Ein solcher Dreh ist schwierig, aber wichtig. Ein häufiges Problem: Die Authentizität der Rollen, sagt der junge Schauspieler Ben Kermer. „Einmal gab es eine Situation, in der der Vater in der Rolle mit mir ganz normal gesprochen hat und ich ihn nicht verstehen konnte. Das entsprach nicht der Realität und dann haben wir besprochen, wie man das am besten macht.
    Dass er zum Beispiel Gesten zu dem Gesprochenen zeigt und langsamer spricht. Dann hat es wunderbar geklappt.“ Um den ganzen Film zu drehen, hat sich das Team über eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne finanziert. Jetzt kann der Dreh im Mai starten. Der Film soll Spaß machen und unterhalten, sagt Leonard Mink: „Ich hoffe am Ende, dass wir einen Film gemacht haben, der es schafft, die Message zu erzählen, dass Musik die Sprache ist, die jeder versteht“. Fertig ist Tremolo voraussichtlich im Herbst und wird auf Festivals oder online zu sehen sein.
    Bericht: Davide Di Dio
    6 Fakten über Gehörlosigkeit und Gebärdensprache – 100percentme
    Was wissen wir über Gebärdensprache und das Leben gehörloser Menschen? Wir machen den Faktencheck mit Dana. Die Schauspielerin und Aktivistin verrät, ob taube Menschen Fahrrad fahren dürfen, welche Rolle Lippenlesen spielt und wie „Ich liebe dich!“ gebärdet wird.
    Bericht: 100percentme von FUNK
    Musik ist mehr als nur Töne – wie Gebärdenpoesie das sichtbar macht
    Wenn Kassandra Wedel tanzt, trifft sie immer den Takt. Ihr Körper biegt und dreht sich, zuckt und bäumt sich auf. Und immer wieder sind ihre Hände im Spiel, – sie malen Zeichen in die Luft und scheinen eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Kassandra Wedel ist eine international bekannte, gehörlose Künstlerin. Derzeit beteiligt sie sich an einem Musikprojekt der Masterstudentin Desirée Hall von der University of Applied Science, das gerade an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt erarbeitet und geprobt wird. Ein Ensemble bestehend aus drei Musikerinnen und der gehörlosen Tänzerin wollen im Juni dieses Jahres eine ganz besondere Komposition auf die Bühne bringen. Dabei übersetzt Kassandra Wedel Musik und Wort in Tanz und Gebärdenpoesie. Das Ziel des Projekts: Die unterschiedlichen Kulturen der Hörenden und Gehörlosen musikalisch-künstlerisch zusammenzuführen.
    Bericht: Christiane Schwalm
    Musik für taube Menschen – Wie geht das?
    Mit Cindy Klink Musik für taube Menschen – wie geht das eigentlich? Cindy zeigt uns wie. Sie ist an Taubheit grenzend schwerhörig und möchte gehörlosen Menschen die Liedtexte zugänglich machen, solange sie selbst mit Hörgeräten noch etwas hören kann. Sie kommt aus einem kleinen Dorf in der Eifel und hat einen großen Traum: Mit berühmten Künstler*innen auf der Bühne zu stehen und ihre Musik zu übersetzen. Ob sie es am Ende schaffen wird?
    Bericht: 100percentme von FUNK (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.03.2021 hr-fernsehen
  • Folge 21
    Starke Bilder – Lost Places, Natur- und Streetfotografie
    Rausgehen und coole Bilder mitbringen. Dafür muss man nicht unbedingt weit reisen, das geht auch vor der eigenen Haustür; sei es in der Natur, auf der Straße oder auf einem verlassenen Fabrikgelände. Ob mit Handy, einer Digitalkamera oder einem analogen Fotoapparat: Fotografieren beginnt mit dem Sehen, Beobachten, Erkennen. Adrian Bischoff inszeniert die Natur und schafft rätselhafte Großformate, Streetfotograf Akinbode Akinbiyi ist in den Metropolen unterwegs und bekannt für seine ausdrucksstarken Momentaufnahmen in Schwarz-Weiß, während die Instagrammerin Linda Schoepe gezielt Lost Places und Schrottplätze aufsucht, um das Schöne im Maroden zu suchen.
    Die Natur als Designerin – der inszenierende Fotograf Adrian Bischoff
    Wenn wir in der Natur unterwegs sind – was sehen wir da eigentlich? Bäume, Berge, weite Felder, oder gibt es da noch mehr zu entdecken? Den Fotografen Adrian Bischoff aus Maintal bei Frankfurt fasziniert vor allem die Strukturen und Designs in der Natur. In seiner Fotografie inszeniert er sie so, dass die Besonderheiten auch für andere sichtbar werden. Er beleuchtet Berge mit selbstgebauten Lampen, um sie als Monumente der Natur hervorzuheben. Oder er sucht in Wäldern einzelne Details, die er durch Freistellen und Spiegeln neu in Szene setzt. Heraus kommen großformatige Bilder, die rätselhaft erscheinen oder einen ins Staunen versetzen. Was treibt ihn dazu an und wie macht er das bloß?
    Bericht: Alisa Schmitz
    Der Blick des Wanderers – unterwegs mit Streetfotograf Akinbode Akinbiyi: Der nigerianisch-britische Fotograf und Kurator Akinbode Akinbiyi, der seit langer Zeit in Berlin lebt, ist bekannt für seine Alltagsbilder aus Großstädten, deren Symbolik sich oft erst auf den zweiten Blick erschließt. Immer zu Fuß unterwegs, legt er mit seinem Blick die Schichten frei: Hinweise auf die Gesellschaft und ihre Vergangenheit, auf Ideologien, Konflikte und Mentalitäten. Seine Bilder sind Momentaufnahmen, immer in schwarz-weiß, immer analog fotografiert. Jetzt ist er auch in Frankfurt am Main mit seiner alten Rolleiflex unterwegs, wo das Fotografie Forum ab Anfang Juni von ihm Bilder anlässlich der Fotografie Triennale RAY zeigen wird. Über Akinbiyis Beobachtungen auf der Straße und die Frage, was das Wandern mit der Kamera für ihn bedeutet.
    Bericht: Alexander Carlos Stenzel
    Lost Places Fotografie – warum Linda Schoepe auf Rost und verlassene Orte steht
    Ihre Fans nennen sie „Frau Rost“ und ihre Fotos faszinieren: Linda Schoepe aus Grünberg bei Gießen fotografiert wie eine Besessene rostige Gegenstände und Details und sucht dafür auch bestimmte Orte auf wie Schrottplätze oder „lost places“ – still gelegte Fabriken, verfallene Häuser, in denen es nach Schimmel oder modrigem Holz riecht. Aus der ganzen Welt folgen ihr die Fans. Inzwischen sind es 4 500 Follower auf Instagram und 1 560 auf Facebook.
    Bericht: Juliane Hipp
    Faszinierender Fotobildband – Wie Honigbienen in unseren Wäldern ihr Überleben organisieren!
    Die Honigbiene lebt seit Jahrtausenden mit uns, sie ist ein Wildtier und kommt aus dem Wald, bis der Mensch begann, sie zähmen und züchten zu wollen. Es ist immer noch ein großes Geheimnis, wie Honigbienen genau leben, wie sie sich vermehren, wohnen, miteinander kommunizieren – aber Deutschlands berühmtester Bienenforscher hat wenigstens die richtigen Fragen; und Ingo Arndt aus Langen, einer der weltweit herausragenden Naturfotografen, hat sagenhafte Bilder gemacht. Wer jetzt rausgeht und die ersten summenden Bienen entdeckt, – für den könnte dieser Bildband eine spannende Lektüre sein.
    Bericht: Angelika Kellhammer (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.04.2021 hr-fernsehen
  • Folge 22
    Divers ist sichtbar – LGBTIQ+ in der Kultur:
    Lesbische, schwule, bisexuelle, queere, nicht-binäre oder Transmenschen gibt es schon immer. Nur wollte das offenbar lange Zeit niemand wissen. Diese Zeiten sind vorbei. LGBTIQ+ Menschen zeigen selbstbewusst, dass es sie gibt und prägen auch die Kultur. Im Film, der Musik oder der Literatur. Wir sprechen mit den hessischen Romanautorinnen Jennifer Hauff und Alicia Zett. Wir besuchen Luca, der sich gerade einer Geschlechtsumwandlung unterzieht, sind in der Schirn Frankfurt in der Retrospektive der Londoner Künstler Gilbert & George und sprechen mit der Schauspielerin Karin Hanczewski und dem Schauspieler Ulrich Matthes über das Manifest #actout.
    Queere Literatur – Mehr als ein Trend:
    Die hessischen Autorinnen Jennifer Hauff und Alicia Zett schreiben queere Romane. Jennifer Hauffs „Verschnitt“ ist ein Thriller über Intersexualität, über einen Chirurgen, der mit geschlechtsverändernden Operationen Gott spielt. Es ist ein Buch über Vergeltung und dysfunktionale Familien – inspiriert von einer wahren Begebenheit des Falles David Reimer. Alicia Zett schreibt erfolgreich Liebesromane aus der LGBTIQ+ Community, Bücher, die sie selbst gerne lesen würde – geschrieben für junge Erwachsene. In ihrem neuesten Buch geht es um die Liebe zweier Männer. Alicia Zett schreibt aus ihrer Welt über ihre Welt, keine Aufklärungsbücher, keine gesellschaftskritischen Texte, sondern Bücher, in denen sich Menschen der LGBTIQ+ Community wiederfinden.
    Endlich ganz da – Wie Luca den Weg zum richtigen Körper findet:
    Luca Pfeiffer aus Kassel ist 22 Jahre alt und transident: Er wurde als Mädchen geboren, fühlt sich aber männlich. Spätestens seit der Pubertät ist ihm klar geworden, dass er im richtigen, einem männlichen Körper leben möchte. Darüber schreibt er Lieder. Luca singt – bis vor kurzem noch mit weiblicher Stimme, doch das Testosteron, das er seit gut einem halben Jahr gespritzt bekommt, verändert vieles, auch seine Stimme. Wer Luca heute singen hört, hört einen jungen Mann. Einen, der gerade eine Kehrtwende in seinem Leben erlebt.
    Gilbert & George – Wie Kunst und Humor das Weltbild ändern:
    Sie sind sehr gerne weiße, privilegierte Queermänner, sagen Gilbert & George, beide knapp 80 Jahre alt. Ihre Kunst überschreitet schon immer Grenzen, ist provozierend. Sie sind stets zu zweit, doch verstehen sich als nur ein Künstler. Verschmolzene Identitäten sozusagen. Die Frankfurter Schirn zeigt aktuell eine große Retrospektive und wir haben Gilbert & George aus diesem Anlass zum Interview getroffen.
    #actout – Wie Schauspielstimmen Diversität sichtbar machen:
    In ihrem Manifest #ActOut treten 185 lesbische, schwule, bisexuelle, queere oder nicht-binäre sowie transgender Schauspieler:innen für mehr Akzeptanz und Anerkennung innerhalb der Gesellschaft und der deutschsprachigen Film- und Fernsehbranche ein. Ein Paukenschlag. Zeigt #actout doch nichts anderes, als wie sehr ein Coming Out der Schauspielkarriere auch heutzutage noch immer schaden kann. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 15.04.2021 hr-fernsehen
  • Folge 23
    Das aktuelle Kulturmagazin des hr-fernsehen berichtet über: Sex und Liebe in der Kultur Sex und Liebe. Manchmal kommt beides zusammen, manchmal nicht. Ganz sicher aber ist es immer schon das bestimmende Thema in den Künsten gewesen. „hauptsache kultur“ begibt sich auf einen kleinen Ritt durch die Kunstgeschichte und widmet sich der Frage: Wie viel Erotik durfte wann wie sein? Und wie wurden die Geschlechter dabei dargestellt? Außerdem stellen wir die Malerin Sophia Süßmilch vor, die in ihrer Kunst auch ihren Körper und ihre Nacktheit nutzt, um sich auszudrücken.
    In Corona-Zeiten denken wir darüber nach, wie sich Dating und Liebe im digitalen Zeitalter verändert haben und fragen uns, warum der deutsche Schlager eigentlich so versaut ist. Viva la Vulva – Erotik in der Kunst Einer der wohl bekanntesten Penisse der Welt steht in Florenz – in Form der Statue „David“ von Michelangelo. Das weibliche Gegenstück dazu hängt seit Jahren in Paris: „Der Ursprung der Welt“ heißt das Werk von Gustave Courbet, im Zentrum die Scham einer gesichtslosen Frau.
    Das Gemälde war lange Zeit nur hinter verschlossenen Türen und schweren Vorhängen zu besichtigen und hat 2011 sogar für die Sperrung eines Facebook-Accounts gesorgt. Die Frage drängt sich auf: Ist der Penis in der Kunst kein Problem, die Vulva aber schon? „hauptsache kultur“ rauscht durch die Kunstgeschichte und will klären, ob Männer in der Kunst schon immer nackt sein durften, warum (Auberginen) und (Pfirsiche) schon früher eine unmissverständliche Bildsprache hatten und wie die nackte Weiblichkeit heute in der Kunst verhandelt wird.
    Beitrag: Alisa Schmitz Irrwitz, Feminismus und Poesie: Die Malerin Sophia Süßmilch Auf Instagram unterhält sie eine Dauerausstellung mit provozierenden Fotos, sehr nackt, sehr skurril. Sophia Süßmilchs Malerei ist überall gefragt – und ihr Traum ist dabei, für immer Kind zu bleiben! Beitrag: Armin Kratzert (Wiederholung aus BR Capriccio, 20.10.20) „Liebe und Sex im Digitalzeitalter“ – Hat das romantische Ideal der immerwährenden Partnerschaft ausgedient? Wer sich heute verlieben will, muss nicht einmal mehr das Haus verlassen.
    Gerade in Corona-Zeiten boomen die Dating-Plattformen. Eine gern genutzte Alternative, um den perfekten Partner online zu finden, für die Liebe oder einfach nur für Sex. Überhaupt: Sexualität scheint eine immer größere Bedeutung zu bekommen im digitalen Zeitalter. Pornos sind im Netz frei verfügbar und immer mehr Sex- und Dating-Apps erfüllen die Bedürfnisse nach schneller Befriedigung. Und doch scheint das Bedürfnis nach echter wahrer Liebe ungebrochen. Wie passt das zusammen? „hauptsache kultur“ will wissen: Was ist eigentlich Liebe im digitalen Zeitalter und welchen Stellenwert hat sie in diesen Zeiten? Bericht: Juliane Hipp/​Wero Jägersberg Sex im Schlager – Wie versaut sind deutsche Liebeslieder? Klar, das Thema in den meisten Schlagern ist nur eines: Liebe, Liebe, Liebe.
    Oft ganz romantisch, die monogame Zweisamkeit besingend, aber in einigen Songs geht es auch ziemlich offensiv zur Sache. Untreue, One-Night-Stands, die ältere Frau, die den jungen Mann verführt – Texte, die bisweilen ziemlich unverblümt den Akt an sich besingen. „Atemlos durch die Nacht“ eben. Bericht: Sophia Luft (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 22.04.2021 hr-fernsehen
  • Folge 24
    Die Provokation in Kunst und Kultur:
    „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“, singt Danger Dan und zeigt, wie wunderbar man durch Provokation Aufsehen erregen kann. Durch Provokation wird dieser Song – und damit seine Botschaft – vielmehr Menschen erreichen. Wir schauen, was durch lustvolle Provokation ausgelöst werden kann. Was machen gekreuzigte Frösche, Frauenbrüste und Nazianspielungen in der Kunst? Wie lange sind Aufreger Aufreger und warum ist die Provokation so unglaublich unterhaltsam?
    Provokation – Let’s take a trip:
    Eine Brustwarze treibt die USA fast in den Wahnsinn. 7000 Eichen werden vom Fluch zum Segen Kassels. Ein Gedicht löst fast eine Staatskrise aus. Die Provokation in Pop, Kunst und Kultur ist zeitlos und wirkt, wir zeigen wo und wann.
    Roadtrip mit Haftbefehl – Wie provozierend ist der Superstar?:
    Er ist einer der wenigen wirklichen Rockstars, die wir haben, und dabei macht er Rap: Haftbefehl. Er ist umstritten, seine Texte provozieren mit Drogenverkauf und -konsum, er schildert Szenen von abstoßender Gewalt, protzt mit Autos und Uhren. Er wird aber auch gefeiert wie kein Zweiter: Kein deutscher Rapper hat im letzten Jahrzehnt die Musik mehr verändert als er. Kein Rapper wird so vom Feuilleton gefeiert. „hauptsache kultur“ hat Haftbefehl, der nur selten Interviews gibt, in seinen Heimatstädten Frankfurt und Offenbach getroffen.
    Seit 80 Jahren provokant – Der Maler Markus Lüpertz:
    Markus Lüpertz ist einer der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler – einer der bescheidensten ist er allerdings nicht. Schwarzer Anzug, Spitzbart, Ohrring und Gehstock mit silbernem Totenkopfknauf: Das provoziert viele, genau wie seine Kunst. Für Diskussionen sorgten beispielsweise die armamputierte Beethoven-Statue in Bonn oder sein „Reformationsfenster“, das Altkanzler Schröder der Marktkirche in Hannover schenkte. „Sterben, das machen die anderen, ich doch nicht“, hat der ehemalige Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie einmal gesagt. Jetzt ist er 80 geworden.
    Die Provokation in Heftform – Das Satiremagazin Titanic:
    Deutschlands bekanntestes Satiremagazin hat uns Zonen-Gaby und ihre erste Banane geschenkt. Die Fußballweltmeisterschaft 2006 und mal mehr mal weniger gelungene Witze über den Papst und die Kirche. Seit über 40 Jahren erscheint jeden Monat ein Heft, das versucht, uns aus der Reserve zu locken. „hauptsache kultur“ schaut in die Geschichte dieser lustvollen Provokation.
    Ein Sternchen, das provoziert – Gendern in der Queerszene:
    Gendergerechte Sprache regt viele Gemüter auf. Der Stern verhunzt die Sprache, der Stern schafft endlich Gerechtigkeit in der Sprache … Ganz sicher: Der Stern provoziert. In der Queerszene wird besonders differenziert gegendert. Der Sprachkünstler Jerome Robinet beispielsweise versteht Sprache als ein Werkzeug, mit dem gesellschaftliche Realitäten abgebildet werden müssen. Wir haben mit Protagonisten der Szene gesprochen. (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.04.2021 hr-fernsehen
  • Folge 25
    Kunst zum Anfassen und Hinschauen – nicht im Museum sondern draußen!
    Gehört der Kunst im Freien die Zukunft? Und welche neuen Projekte entstehen durch Corona? In Pandemiezeiten erlebt die Streetart jedenfalls ganz neuen Auftrieb und Schiffscontainer werden plötzlich zu gläsernen Galerien. hauptsache kultur über die quARTainer von 3step aus Gießen, legale Graffiti in Kassel und den Frankfurter Stadtaktionisten Philipp Schäfer, der nicht nur Gullydeckel verziert. Außerdem spricht Cécile Schortmann mit Jasmin Siddiqui von Herakut, einer der international gefragtesten Streetart Künstler*innen.
    quARTainer für die Kunst – aus offenen Schiffscontainern werden Ausstellungsräume:
    Im Gießener Industriegebiet stellt das Künstlerkollektiv 3Steps quARTainer auf. quARTainer, eine Wortschöpfung. Sie setzt sich zusammen aus Quarantäne und Container. In der Mitte steht ART, die Kunst. In ihnen sollen Künstler*innen wieder Werke ausstellen können. Die umfunktionierten Container sind nach einigen Seiten verglast und von der Straße einsehbar. So soll die Kunst in Pandemiezeiten raus aus ihrem Schattendasein. Das Kollektiv um die Zwillingsbrüder Kai und Uwe Krieger hat Erfahrung mit der Kunst auf der Straße. Seit Jahren machen sie Street Art. Ihre oft riesigen Wandbilder schmücken die Fassaden von Gebäuden, Unterführungen und Hallen. Kai und Uwe Krieger wollen aktiv die Kunst zum Publikum bringen. Das ist auch die Grundidee der quARTainer als Antwort auf die Pandemie: Und sie haben eine Vision: ihre quARTainer sollen auch in anderen Städten stehen. Sie hoffen, dass ihr Modell in ganz Europa Schule macht. Beitrag: Uli Zimpelmann https:/​/​3steps.de
    Kunst im öffentlichen Raum – legale Graffiti erobern die Stadt:
    Kunst machen ist möglich in Zeiten der Pandemie, Corona zum Trotz. In Kassel ist es augenfällig: Graffiti ist dort regelrecht aufgeblüht. Und längst sind die Sprayer*innen dabei, ihr Image als illegale Nacht-Nebel-Aktionisten abzuschütteln. Die Stadt Kassel hat den Künstler*innen 2000 Quadratmeter Wand zur Verfügung gestellt; und dann ist da noch die Fassade der Arnold-Bode-Schule in der nordhessischen Großstadt. Dort schaut neuerdings das überlebensgroße Porträt von Joseph Beuys von der Wand. Eine Referenz an den großen Künstler, der mit seiner Aktion der 7000 Eichen die Documenta 1982 geprägt hat. Beitrag: Uli Zimpelmann https:/​/​hier-im-quartier.de
    Das international gefragte Künstlerduo „Herakut“:
    Dahinter stecken die in Frankfurt aufgewachsene Jasmin Siddiqui alias Hera und Falk Lehmann alias Akut, ursprünglich aus Tübingen. Die beiden haben sich vor 17 Jahren bei einem Urban Art Festival in Spanien kennen gelernt und arbeiten seitdem sehr erfolgreich zusammen. Ihre Bilder sind auf allen Kontinenten zu finden – von Sao Paolo in Brasilien – über Nepal – bis nach Hawaii. Oft schauen die Figuren darauf melancholisch, und es steht immer ein nachdenklicher Spruch dabei. Ihre Kunst will nicht nur dekorativ sein sondern aufrütteln: Im ugandischen Kampala teilt ein Mädchen sein Wasser mit einem Kranich : „Nature said, wie should share her gifts“ (die Natur will dass wir ihre Geschenke teilen); eine Anspielung auf die weltweit ungerechte Verteilung von sauberem Trinkwasser.
    In Berlin prangern Herakut die zunehmende Wasserverschmutzung durch Plastikmüll an. In Chicago fordern sie das Ende von Rassismus und beteiligen sie sich an der Black Lives Matter-Bewegung. Auch in Frankfurt haben sie schon viele Wände bemalt. http:/​/​www.herakut.de/​
    Stadt-Verschönerungs-Aktionist Philipp Schäfer verziert Gullydeckel:
    Er steckt Toastbrote in die Rillen von Kanaldeckeln oder verziert Gullys mit Pantherfiguren und Oktopus-Armen. Es sind kleine, auf den ersten Blick absurde Interventionen, die der Künstler Philipp Schäfer im Frankfurter Stadtraum durchführt. Doch mit ihnen gelingt es ihm, unser Bild von der Finanzstadt zu hinterfragen. Ursprünglich sprühte er anonym kleine Gesichter auf Häuserwände, pointiert gesetzt, aber nicht legal. Die „Cityghosts“ machten ihn in Frankfurt berühmt – und wurden auch in anderen Städten kopiert. Mittlerweile hat er sich vom illegalen Sprayen verabschiedet und verziert unter seinem bürgerlichen Namen Gullydeckel. Was ziemlich bizarr klingt, hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Gerade in einer Stadt wie Frankfurt, die mit Mietsteigerungen und Vertreibungen von alteingesessenen Bewohner*innen zu kämpfen hat, stellt sich mit solchen Arbeiten die Frage: Wem gehört die Stadt? Bericht: Ulrich Zimpelmann https:/​/​philippalexanderschaefer.de/​
    Über die Kunst im Kreisel:
    Lustiger wird der Straßenverkehr nicht unbedingt durch Kreisel, aber sicherer. Na, und wenn wir einfach Kunstwerke auf diese Verkehrsinseln stellen, dann ist das Drumherumfahren auch nicht so eintönig. Die Taunus-Stadt Idstein macht vor, wie es geht, und hat sich einiges einfallen lassen. Vorsicht nur, dass Ihnen nicht schwindelig wird vor geballter Gestaltungskunst … Beitrag: Uli Zimpelmann (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.06.2021 hr-fernsehen
  • Folge 26
    Endlich ist es soweit! Konzerte, Theater, Museen, Kinos – nach monatelanger Corona-Pause gehen sie wieder an den Start. Die Sehnsucht nach gemeinsamen Kulturerlebnissen kann endlich gestillt werden! hauptsache kultur besucht den „Zauberer von Oz“ im Open-Air Sommertheater Kassel. Jetzt im Kino läuft „Ich bin Dein Mensch“, eine Science-Fiction Liebeskomödie der preisgekrönten Regisseurin Maria Schrader. Moderatorin Cécile Schortmann spricht außerdem mit der Designerin Nina Hollein anlässlich der Frankfurt Fashion Week über Nachhaltigkeit in der Modebranche.
    „Der Zauberer von Oz“ – Ein Sommermärchen auf der grünen Wiese
    Ursprünglich vom Staatstheater Kassel als Weihnachtsmärchen geplant kommt der „Zauberer von Oz“ jetzt als Open Air Event auf die Bühne. In der Kulisse der Kasseler Karlsaue wird das zauberhafte Land Oz lebendig. Hier landet die kleine Doro und trifft auf seltsame Gestalten: Da ist die Vogelscheuche ohne Verstand, die gern klug wäre, der feige Löwe, der gern mehr Mut hätte und der Blechmann ohne Herz, der gern ein Herz hätte. Die Inszenierung des Teams aus Regisseurin Martina van Boxen, Musiker Thorsten Drücker, Bühnenbildner Michael Habelitz und Kostümbildnerin Esther van de Pas ist ein traumhaftes Musical für die ganze Familie. Bericht: Carola Wittrock
    Liebe auf Knopfdruck? – Maria Schraders Kinofilm „Ich bin Dein Mensch“
    Was ist, wenn wir uns eines Tages den perfekten Partner bestellen können? In Maria Schraders neuem Film „Ich bin Dein Mensch“ geht es um einen humanoiden Roboter mit künstlicher Intelligenz, der einzig darauf programmiert ist, uns glücklich zu machen. Die Wissenschaftlerin Alma soll ihn testen und ein Gutachten schreiben, ob seine „Spezies“ als Lebenspartner*in zugelassen wird. Regisseurin Maria Schrader ist eine witzige, unterhaltsame Science-Fiction-Liebeskomödie gelungen, die dennoch wichtige Fragen aufwirft. Was ist, wenn der Partner sich genauso verhält, wie man es sich wünscht? Wenn alle Bedürfnisse erfüllt werden? Ist das wirklich erstrebenswert? Bericht: Stefanie Appel
    Fashion Week – Designerin Nina Hollein im Gespräch mit Cécile Schortmann
    Im Mittelpunkt der ersten Frankfurt Fashion Week steht das Thema Nachhaltigkeit, das auch Designerin Nina Hollein umtreibt. Zusammen mit ihrem Bruder Philipp Schweiger zeigt sie im Kunstverein Familie Montez ihre neue, nachhaltige Kollektion, hergestellt aus bereits vorhandenen Stoffen. „Upcycling“ nennt sich das Ressourcen schonende Verfahren, bei dem alte Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt werden. Cécile Schortmann trifft Nina Hollein in der Ausstellung zum Gespräch. Bericht: Sven Waskönig
    Abschied vom hr-Sinfonieorchester – Der Dirigent Andrés Orozco-Estrada
    Es ist ein Abschied nach erfolgreichen sieben Jahren, seit 2014 leitete Andrés Orozco-Estrada das hr-Sinfonieorchester. In seiner Amtszeit hat er neue Formate wie das Europa Open Air oder die ‚Spotlight‘-Konzerte in der Alten Oper Frankfurt maßgeblich mitentwickelt. Klassische Musik für jedes Publikum erfahrbar machen ist seine Maxime. Ende Juni eröffnete Andrés Orozco-Estrada und das hr-Sinfonieorchester mit Mendelssohns „Reformations-Sinfonie“ das diesjährige Rheingau Musik Festival. hauptsache kultur hat ihn zum Abschied getroffen. Bericht: Alexander C. Stenzel (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 08.07.2021 hr-fernsehen

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