2022, Folge 59–76

  • Folge 59
    1,80 m gross, Oberschenkel-Umfang 63 Zentimeter, Bizeps-Umfang 37,5 Zentimeter. Wer vor Cindy Landolt steht, ist erst einmal beeindruckt. Zu Recht: Der Körper der Fitness-Queen ist das Produkt jahrelanger Arbeit. In knapp 20 Jahren wurde aus einem 16-jährigen, dünnen Model eine durchtrainierte Personal Trainerin, die auf Social Media mehr als eine Million Follower hat. Keine Woche ist in dieser Zeit vergangen, in der Landolt nicht trainiert hat. Faulenzen am Strand? Kulinarische Exzesse? Fehlanzeige.
    In ihrem «Gym» im Zürcher Seefeld begrüsst die 36-Jährige exklusive Kundschaft, die sich professionell beraten lassen will. Nicht selten werden ihre Dienste auch im Ausland verlangt. Hollywood-Stars wie Jamie Foxx hat Landolt schon gestählt.
    Massgeblich zum Erfolg beigetragen haben die Sozialen Medien, in denen Landolt bewusst viel Haut zeigt. Und damit scheinbar ein Klischee der Szene bestätigt: Gemachte Brüste, Inszenierung von übersteigerten Körperidealen, Reduzierung auf das Äussere. Was hält die Zürcherin diesen Vorwürfen entgegen? Hat sie je mit Anabolika nachgeholfen? Und wie kann so viel Selbstdisziplin Spass machen? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 06.01.2022SRF 1
  • Folge 60
    Im Zuge der ansteckenden Omikron-Variante erreichen die Corona-Fallzahlen in der Schweiz fast schon schwindelerregende Höhen. Bei täglich 30’000 Ansteckungen sei ihm nicht mehr wohl, sagte Christoph Berger kürzlich. Der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen setzt sich seit über einem Jahr hauptsächlich mit der emotional aufgeladenen Diskussion um die Impfung auseinander. Anfangs ging es um die Beschaffung der Impfstoffe in der Schweiz, danach um eine möglichst hohe Impfquote, dann um den Booster, den die EKIF vergleichsweise spät auch für unter 65-jährige Personen empfahl.
    Nun sieht sich Berger einer doppelt angespannten Situation gegenüber. Es geht nicht nur um die Impfung, sondern um die Impfung bei Kindern, einem nicht erst seit Corona umstrittenen Thema. Sind der 59-Jährige und das von ihm präsidierte Gremium deshalb so vorsichtig bei der Empfehlung für gesunde Kinder, die das Pandemiegeschehen wohl zusätzlich abbremsen könnte? Wie geht Berger, der hauptberuflich eigentlich Arzt am Kinderspital Zürich wäre, mit der ihm im Milizamt übertragenen Verantwortung um? Und wie viele Impfungen braucht es noch, bis der Spuk mit dem Virus ein Ende findet? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 13.01.2022SRF 1
  • Folge 61
    Als die vierte Staffel der Serie «Wilder» zu Beginn des Jahres anlief, hat Sarah Spale privat gerade wieder eine neue Herausforderung angenommen: Sie arbeitet als Primarlehrerin in Vertretung. Während Rosa Wilder Verbrechern auf die Spur kommt, steht Sarah Spale vor einer Schar lebhafter Fünftklässler und unterrichtet Französisch. Ein Kontrast, ganz nach ihrem Geschmack, denn Abstecher in die Welt fernab des Schauspiels sind für Spale unerlässlich. Überhaupt gehört sie zu den Bescheidenen und Zögerlichen, wenn es darum geht, über sich selbst jenseits der Rollen Auskunft zu geben.
    «Ich verschwinde nach getaner Arbeit gerne wieder von der grossen Bildfläche und ziehe mich ins Private zurück», erklärt sie. Bereits als sie grosse Rollen gab, hatte Spale Mühe damit, sich selbst als Schauspielerin zu bezeichnen. Immer wieder schenkt die Aktrice ihrem Publikum ausserordentliche Spielmomente, beispielsweise mit ihrer verstörenden Interpretation der süchtigen Sandrine in «Platzspitzbaby». Dem eigenen Erfolg scheint sie jedoch bis heute nicht ganz zu trauen.
    Neben einer grossen Lust am Facettenreichtum zieht sich Sarah Spales soziales Engagement wie ein roter Faden durch ihre Biografie. Bereits zum zweiten Mal hat Familie Spale vor über zwei Jahren eine geflohene Minderjährige bei sich aufgenommen, die bis heute bei und mit ihnen lebt. Mit Urs Gredig spricht die preisgekrönte Darstellerin darüber, woher sie Energie und Inspiration nimmt. Warum es ihr wichtig ist, sich immer wieder in Frage zu stellen und wie sie sämtliche Rollen unter einen Hut bekommt. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 20.01.2022SRF 1
  • Folge 62
    «Wer ich wirklich bin» lautete im letzten Herbst der Titel eines langen Presseartikels über Martina Hingis. Es gab Erklärungsbedarf, weil die 41-Jährige in der Schweiz kaum je so geachtet und anerkannt war wie im Ausland. Höhe- und Tiefpunkte ihrer grossen Tenniskarriere rollte kürzlich auch ein «DOK» bei SRF noch einmal auf.
    Hingis’ Persönlichkeit ist so vielschichtig, wie es ihr variantenreiches Spiel auf dem Platz war. Sie, die früh auszog, um vom St. Galler Rheintal her die Welt zu erobern, hat viel erlebt. Doch nur selten wurde die Geschichte vom Aufwachsen auf den Tenniscourts, vom frühen Erfolg und auch vom späteren Scheitern in ihrem Sinn erzählt – zumindest hierzulande. Hat sich das nun geändert, 25 Jahre, nachdem ihr Stern in Melbourne mit dem ersten Sieg an den Australian Open aufging?
    Stimmt die vielbemühte Feststellung, Hingis sei für die kleingeistige Schweiz zu gross gewesen? Ist sie quasi die Antithese zu Novak Djokovic, der in seinem Heimatland Unterstützung geniesst, aber international nach den Querelen um seine Einreise in Australien immer weniger Kredit hat? Und wie steht es eigentlich wirklich um die mentale Gesundheit von professionellen Tennisspielerinnen und -spielern? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 27.01.2022SRF 1
  • Folge 63
    Original-TV-PremiereDo 03.02.2022SRF 1
  • Folge 64
    Die Schweizer Bankenbranche schlittert von Krise zu Krise. Allen voran die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse. Archegos und Greensil – scheinen wohlklingende Namen, hinter denen sich die jüngsten Milliardenverluste der Credit Suisse verbergen. 1,6 Milliarden Franken Verlust vor Steuer weist die Grossbank allein im letzten Quartal 2021 aus, ein schmerzvolles Resultat. Die als Sanierer angetretenen Tidjane Thiam und António Horta-Osório verliessen ihre Posten nach kurzen Intermezzi.
    Horta-Osório verstiess 2021 mehrfach gegen Quarantäne-Regeln. Tidjane Thiam stolperte über die Überwachungsaffäre gegen interne Konkurrenten. Zum gegenwärtigen Imageproblem der Branche trägt auch der aufsehenerregende Prozess gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz bei. Das Unverständnis in der Bevölkerung gegenüber der Finanzindustrie wächst.
    Einen beispiellosen Werdegang von über 50 Jahren in den Diensten von Banken hat Oswald Grübel hinter sich. Der heute 78-Jährige ist gelernter Bankkaufmann und gehört zu den erfolgreichsten Deutschen Bankern seiner Generation. Als bislang einziger Manager leitete Grübel sowohl die Credit Suisse wie auch die UBS erfolgreich in stürmischen Zeiten. 2011 gab er sein UBS-Amt ab, nachdem ein betrügerischer Händler aufgeflogen war und dem Konzern einen Abschreiber von 2 Milliarden beschert hatte. Was läuft schief in der Finanzbranche? Warum kehrt bei den «Grossen an der Bahnhofstrasse» keine Ruhe ein? Und wie entwickelt sich die Wirtschaft nach zwei Jahren Pandemie? Bei «Gredig direkt» beurteilt Ausnahmebanker Grübel die Situation. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 10.02.2022SRF 1
  • Folge 65
    Seit mehr als zehn Jahren ist Bastian Baker einer breiteren Schweizer Öffentlichkeit bekannt. Als junger Musiker wurde der Lausanner von Claude Nobs, dem legendären Mitgründer des Montreux Jazz Festivals, in einer Bar in Zermatt entdeckt. Danach ging es scheinbar nur aufwärts. Im Januar kam sein Jubiläumsalbum «Stories of the XXI» heraus.
    Doch auch beim offenen und stets fröhlichen Baker gibt es Brüche. Nach seinem erfolgreichsten Jahr 2019 («Ich fühlte mich wie ein richtiger Rockstar») musste er auf die Bremse treten. Das Tour-Leben mit einem rund um die Uhr durchgetakteten Kalender und einem intensiven Partyleben forderte seinen Tribut. Baker, der mit bürgerlichem Namen Bastien Kaltenbacher heisst, achtete mehr auf die Ernährung, trieb viel Sport und schwor dem Alkohol gleich ganz ab.
    Mit der Corona-Pandemie kam die nächste Herausforderung. Auch wenn Baker nicht wie Berufskollege und Freund Stress mit Depressionen zu kämpfen hat, gibt es auch in seinem Leben einsame Momente. Wie es ist, im manchmal gar oberflächlichen Musikbusiness immer wieder von neuem bestehen zu müssen, warum ihm die Tournee mit dem Zirkus Knie besonders Spass machte, und ob er mit 30 Jahren bereits zum alten Eisen gehört, erzählt der Sänger bei «Gredig direkt». (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 17.02.2022SRF 1
  • Folge 66
    Mit 13 Jahren im Amt und 71 Jahren Lebenserfahrung ist Ueli Maurer gleich in mehrerlei Hinsicht der Veteran in der Schweizer Regierung. Ende 2008 wurde er als Nachfolger von Samuel Schmid in den Bundesrat gewählt. Der Zürcher hat sich vor allem als Vorsteher des Finanzdepartements, das er seit 2016 leitet, einen guten Ruf erarbeitet. Er gilt als fleissig, sachverständig, stets gut vorbereitet und nicht zuletzt kooperativ.
    Doch Maurer schert auch immer wieder aus. Nachdem er schnell und unkompliziert die Milliarden-Hilfspakete für Unternehmen geschnürt und dafür viel Lob erhalten hatte, nahm er in der Corona-Politik des Bundes eine umstrittene Rolle ein. Vor allem ein Foto, das ihn in einer Kutte der «Freiheitstrychler» zeigt, sorgte für viel Kritik. Mit Breitseiten gegen Gesundheitsexpertinnen und -experten und der Aussage, der Bundesrat sei in der Coronakrise «relativ faktenfrei» unterwegs, provozierte er.
    Der Bergbauernsohn aus dem Zürcher Oberland eckt weiterhin an, obwohl er sich vom angriffigen Stil des bissigen SVP-Präsidenten schon lange gelöst hat. 2019 nutzte er die Gelegenheit, als Bundespräsident auch auf internationalem Parkett seine Spuren zu hinterlassen. Neben Xi Jinping und Donald Trump besuchte Maurer auch Wladimir Putin. Hat er vor dem Hintergrund der Eskalation in der Ukraine seine wohlwollende Haltung gegenüber dem russischen Machthaber geändert? (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 24.02.2022SRF 1
  • Folge 67
    Genau zwei Wochen ist es her, seit Russland in der Ukraine einmarschiert ist. Ein schneller Erfolg hat sich für den Aggressor nicht eingestellt. Der heftige Widerstand der Ukrainerinnen und Ukrainer hat aber einen hohen Preis. Täglich sterben weitere Zivilistinnen und Zivilisten und Städte werden zerstört. Präsident Wolodimir Selenski hat jüngst Gesprächsbereitschaft signalisiert und die Neutralität der Ukraine in Aussicht gestellt. Auch ein Nato-Beitritt ist für ihn momentan nicht mehr zwingend. Werden diese Entwicklungen Wladimir Putin besänftigen? Droht wirklich eine verheerende Schlacht um Kiew?
    Sowohl Historiker Jeronim Perovic als auch Autor Michail Schischkin haben lange vor der Eskalation Kriegsszenarien auch abseits des Donbass skizziert und vor schlechten Entwicklungen gewarnt. Welche Kritik muss sich der Westen diesbezüglich gefallen lassen? Und was bewirken die verhängten Sanktionen gegen Russland wirklich? Zu diesem Thema äussert sich neben den beiden Gästen im Studio auch Jean-Claude Juncker. Während seiner Amtszeit als EU-Kommissionspräsident hatte der Luxemburger regelmässig mit Putin zu tun.
    Gäste:
    - Jeronim Perovic, Historiker Universität Zürich; und
    - Michail Schischkin, Schriftsteller.
    Zugeschaltet:
    - Jean-Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission 2014 bis 2019
    Die Sendung wird verlängert und dauert ausnahmsweise 45 Minuten. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 10.03.2022SRF 1
  • Folge 68
    Wer mit 41 Jahren ein Buch über sein Leben schreibt, hat schon einiges erlebt. Bei David Garrett gibt es tatsächlich viel zu erzählen. Bereits als 4-Jähriger begann der kleine Junge aus Aachen, Geige zu spielen. Bald galt er als «Wunderkind» in der klassischen Musikszene. Doch den Erfolg, der sich später tatsächlich einstellen sollte, bezahlte Garrett mit vielen Einschränkungen bereits im Kindesalter – auch unter Druck seiner Eltern.
    «Mit dem Mythos Wunderkind habe ich meine Mühe», sagt Garrett. Vor allem habe sein Können mit harter Arbeit zu tun gehabt. Den Anteil des Talents beziffert er auf nur gerade 5 Prozent. Der Mann, der mit seiner Crossover-Musik Konzertsäle und Stadien füllt, fand seinen eigenen Weg aus dem zuweilen verstaubten und elitären Klassik-Betrieb, ohne jedoch seine Wurzeln zu verleugnen.
    Der Ruf des «Stargeigers», gepaart mit seinem guten Aussehen, machten den Musiker aber auch für die (Boulevard-)Medien interessant. Negative Schlagzeilen, schonungslose Kritik und gescheiterte Beziehungen verarbeitet Garrett in seinem neuen Buch «Wenn ihr wüsstet». Wie er damit zu neuer Leichtigkeit fand, warum er auch nach gut 40 Jahren noch immer fasziniert von Geigen ist, und wie er zu einer 12 Millionen teuren «Guarneri del Gesù» kam, erzählt Garrett bei «Gredig direkt». (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 17.03.2022SRF 1
  • Folge 69
    Nach seinem Medizinstudium zieht es Eckart von Hirschhausen gleichermassen ins Sprechzimmer wie auf die Bühne. Der junge Arzt verbindet 2002 seine beiden Leidenschaften und erfindet damit ein eigenes Humorgenre: medizinisches Kabarett. Der Erfolg gibt ihm Recht, Hirschhausen ist in diesem Jahr mit seinem siebten Programm «Endlich!» auf Tournee und hat sich daneben auch als Sachbuchautor mit Titeln wie «Die Leber wächst mit den Aufgaben» in die Bestseller-Listen geschrieben. Vermittelt der Berliner in Shows wie «Frag doch mal die Maus» und «Hirschhausens Quiz des Menschen» leicht verständlich Fachwissen, hängen ihm Millionen an den Lippen.
    Mit seinem aktuellen Buch «Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben» steuert Eckart von Hirschhausen nun ein neues Kapitel in seinem Leben an: vom witzelnden Bühnenarzt zum bewegten Klimaaktivisten. «Ich will nicht mehr nur der lustige Arzt sein, wenn die Klimakrise die grösste Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert ist», erklärt Hirschhausen sein neues Engagement. Nicht nur gehe es ihm darum, öffentlich auf den Zusammenhang zwischen globaler Gesundheit und Erderwärmung hinzuweisen. «Als bekannte Figur im Gesundheitsmetier will ich diese Botschaft unterstreichen: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz», erklärt Hirschhausen seine neue Mission. Ist «Endlich!» das letzte Bühnenprogramm des Kabarettisten und welches Fazit zieht der engagierte Arzt nach zwei Jahren Corona – eine Spurensuche mit Dr. Eckart von Hirschhausen bei «Gredig direkt». (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 24.03.2022SRF 1
  • Folge 70
    Mit dem Buch «Transsexualität», das sie in diesen Tage zusammen mit ihrer «Emma»-Redaktionskollegin Chantal Louis herausgibt, bekräftigt Alice Schwarzer ihre Position zum Thema. Sie findet, dass besonders bei Teenagern der Wunsch nach einer Geschlechtsangleichung zu wenig hinterfragt wird und ein eigentlicher Transhype entstanden ist – mit teilweise irreversiblen, schweren Folgen für die Betroffenen.
    Der Wind, der der Feministin der ersten Stunde aufgrund dieser Haltung entgegenschlägt, ist eisig. Die LGBTQI+-Szene befürchtet, dass sich wiederholt, was schon bei homosexuellen Jugendlichen passiert : dass Coming-outs erschwert beziehungsweise verhindert oder Transsexualität gar als Krankheit oder «vorübergehende Phase» pathologisiert werden könnte.
    Schwarzer bleibt jedoch standhaft. Die immer noch verhärteten gesellschaftlichen Vorstellungen davon, was «weiblich» und «männlich» ist, würden den Leidensdruck von Transmenschen verstärken – diese Rollenbilder gelte es ganz getreu ihrer feministischen Idee endlich zu überwinden. Bei «Gredig direkt» spricht die gebürtige Wuppertalerin, die dieses Jahr 80 wird, auch über ihre Differenzen mit einer jüngeren Generation von Feministinnen und die Abenteuer ihres Lebens. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 31.03.2022SRF 1
  • Folge 71
    Livia Leu wächst als Hoteliers-Tochter unter dem Dach des Fünf-Sterne-Hauses «Kulm» in Arosa auf. Nach dem Staatsexamen entscheidet sie sich für eine Laufbahn im Staatsdienst. Schnell zeigt sich, die Bündnerin scheint wie gemacht für das diplomatische Parkett.
    Nach diversen Stationen im Ausland folgt 2008 Leus Feuertaufe: SP-Aussenministerin Micheline Calmy-Rey schickt Livia Leu 2008 als Botschafterin in den Iran. In diesem Rang ist sie die einzige Frau in Teheran – zudem vertritt Leu nicht nur die Schweiz, sondern auch die Interessen der USA.
    2020 folgt dann der Job, den Insider eine «toxische Mission impossible» nennen – Livia Leu übernimmt als Staatssekretärin die Chefrolle beim Europadossier. Eine Aufgabe, an der sich ihre Vorgänger die Zähne ausbissen. «Ich mag Herausforderungen», kommentiert Leu ihre neue Mission trocken und macht sich behutsam dran, den gordischen Knoten mit der EU diplomatisch zu zerschlagen.
    Was ist die Rolle der Schweiz im Ukraine-Konflikt, wie vertragen sich Sanktionen gegen Russland mit der Schweizer Neutralität und wann sollen Kriegsverbrechen als solche benannt werden? Bei «Gredig direkt» gibt Livia Leu Auskunft. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 14.04.2022SRF 1
  • Folge 72
    2020 ist Daniel Humm ganz oben. Sein Restaurant «Eleven Madison Park» ist über Wochen ausgebucht. Alles, was in New York Rang und Namen hat, speist beim Starkoch, der einst mit 14 die Schule abgebrochen hat und eine Kochlehre begann.
    Doch mit der Pandemie sieht sich der Aargauer plötzlich vor dem Nichts. Hunderte Mitarbeitende stehen auf der Strasse, der Betrieb schrammt im 15-monatigen Lockdown knapp am Konkurs vorbei.
    Doch für Daniel Humm ist die Krise die sprichwörtliche Chance. Praktisch über Nacht funktioniert er in der Pandemie sein Luxus-Restaurant zur Suppenküche für Randständige um und beginnt, über Beruf und Berufung nachzudenken: «Wir stellten fest, dass sich nicht nur die Welt, sondern auch wir selbst uns verändert hatten. Es war deshalb klar, dass wir nicht dasselbe Restaurant wieder eröffnen konnten.»
    Die Folge war ein radikaler Kurswechsel. Humms Team setzt nun auf ein rein pflanzenbasiertes Menü mit Gerichten aus Früchten, Gemüse, Pilzen und Getreide; eine absolute Premiere für ein mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnetes Lokal. Für Branchenkennerinnen und -kenner kommt der vegane Schritt deshalb einer kulinarischen Revolution gleich.
    Bei «Gredig direkt» erzählt der 46-Jährige, wie er mit seiner neuen Küche wieder die Freude am Beruf zurückerlangte, warum nur die Abkehr von zu viel Fleischkonsum die Welt noch retten kann und wie er als Freund von Hollywood-Schauspielerin Demi Moore mit dem Leben im Rampenlicht umgeht. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 21.04.2022SRF 1
  • Folge 73
    «Ich habe Ideen, aber ich bin völlig ungeeignet fürs Tagesgeschäft», bemerkt der 1945 geborene Sohn eines Privatbankiers, der sich nach abgebrochenem Jurastudium als professioneller Pokerspieler versuchte, bevor er mit seiner Aktions- und Konzeptkunst auf sich aufmerksam machte. In der Tat ist der Mann mit der tiefen Stimme, dem Schnauzer und dem obligaten Foulard ein Tausendsassa. Wenige Konstanten ziehen durch sein reiches Leben, Ehefrau Monique und Yello-Kollege Boris Blank scheinen zwei der prägendsten.
    In den 1970er-Jahren schickt sich die Formation Yello an, die Popgemeinde mit neuartigem Techno-Sound und Sprechgesang aufzurütteln. Dem Amateurduo gelingt eine Sensation, mit Hits wie «The Race» feiern Meier und Blank Welterfolge und prägen das Genre nachhaltig.
    Doch Weltbürger Dieter Meier gibt sich nicht mit einer Karriere zufrieden. Der 77-jährige Avantgardist erschliesst sich im Lauf seines Lebens regelmässig neue Bereiche. Er ist Autor, Fotograf, Rinderzüchter und produziert seit Neustem Schokolade. «Oro de Cacao» ist das jüngste Kapitel in Dieter Meiers Erfolgsgeschichte. Bei «Gredig direkt» spricht der Künstler und Unternehmer über seine Motivation, immer wieder ungewohntes Terrain zu betreten und warum Scheitern für ihn ebenso wichtig ist wie Erfolg. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 28.04.2022SRF 1
  • Folge 74
    On hat geschafft, wovon zahlreiche Unternehmer träumen: schnelles Wachstum, internationale Erfolge, viel mediale Aufmerksamkeit. Innert 12 Jahren hat sich die Zürcher Sportmarke – an der auch Roger Federer beteiligt ist – vom kleinen Startup zum milliardenschweren, kotierten Unternehmen entwickelt. Der Börsengang im vergangenen Jahr hat On Hunderte Millionen in die Kassen gespült, um weiterzuwachsen. Er hat aber auch dazu geführt, dass On Details preisgeben muss, die bislang nicht publik waren: Kennzahlen zu Umsatz und Gewinn – und eben: die Löhne der Chefs.
    Bei «Gredig direkt» erklären Co-CEO Marc Maurer sowie Verwaltungsrat und Mitgründer David Allemann, wie und wann die Vergütungen zustande kamen, wie sie mit der Kritik daran umgehen und ob die Löhne künftig sinken.
    Zudem erzählen sie, was es heisst, dass sie sich als Führungskräfte eines international tätigen Unternehmens mehr und mehr auch politisch positionieren müssen. Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hatte On die Verkäufe in Russland eingestellt. Dass Unternehmen mehr und mehr in die politische Verantwortung gezogen werden, sei richtig. Aber: «Es stellt uns natürlich vor sehr viele, sehr spannende Entscheidungen, wo es oft kein Richtig und kein Falsch gibt», sagt Marc Maurer. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 12.05.2022SRF 1
  • Folge 75
    Neben einigen Achtungserfolgen an der Urne ist die SP in den letzten Jahren vor allem mit Krisen und Wählerschwund konfrontiert. Seit der historischen Wahlschlappe bei den Nationalratswahlen 2019 verliert sie zumeist auch Sitze sowie Wählerinnen und Wähler in den Kantonsparlamenten. SP-Kernthemen haben bei den Wählenden aktuell nicht Konjunktur, mit Klimapolitik können vor allem die Grünen und die GLP punkten. Zudem scheint der Pazifismus im Parteiprogramm der SP in Zeiten von Krieg in Europa aus der Zeit gefallen.
    Wie wirkt sich der Druck auf die SP-Spitze auf das persönliche Verhältnis zwischen Mattea Meyer und Cédric Wermuth aus? Persönlich verbindet das Duo eine fast zwei Jahrzehnte lange Freundschaft. Bei der Juso war Mattea Meyer über Jahre Wermuths Vizepräsidentin. In welchen Fragen ist die SP-Führung unterschiedlicher Meinung? Und wer hat im Co-Präsidium Meyer und Wermuth eigentlich das letzte Wort?
    Bei «Gredig direkt» erklären Mattea Meyer und Cédric Wermuth, wohin die SP- in Fragen Sicherheit, Klima und EU steuert und wie sie ihre ehemalige Stammwählerschaft – die Arbeiterinnen und Arbeiter in diesem Land – wieder für sich begeistern wollen. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 19.05.2022SRF 1
  • Folge 76
    Der 56-jährige Mittermeier ist der Star-Comedian schlechthin, regelmässig treibt er auch die Schweizerinnen und Schweizer zu Lachsalven. Das Bühnenvirus wurde ihm von Bono, Frontmann von U2, eingepflanzt. Michael Mittermeier steht bei dessen Show 1987 in der ersten Reihe. Nachdem sich Bono zweimal auf der Gitarre verspielt, fragt er das Publikum, ob jemand anwesend ist, der Gitarre spielen kann. Mittermeier meldet sich und wird auf die Bühne gezogen. Fortan ist der Bayer mit dem Bühnenvirus infiziert.
    In den 90er wird Mittermeier Kult und witzelt sich mit Lederhose und umgedrehtem Käppi in die Herzen des Publikums. Als Comedian kreierte er Wörter wie «Arschgeweih» und füllt mit seinen Programmen Hallen. Sogar im englisch-sprachigen Raum begeistert der Bayer mit intelligentem Wortwitz und Humor mit Haltung. Neben seiner Bühnentätigkeit ist der Vater einer Tochter heute auch Autor und Podcaster. Sowohl auf der Bühne wie im Interview nimmt Mittermeier kein Blatt vor den Mund.
    Bei Urs Gredig resümiert der passionierte Kabarettist die Wichtigkeit von Humor in Krisenzeiten und erklärt den «Pointenstau», der ihn in der Pandemie erwischt hat. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDo 26.05.2022SRF 1

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