Livia Leu wächst als Hoteliers-Tochter unter dem Dach des Fünf-Sterne-Hauses «Kulm» in Arosa auf. Nach dem Staatsexamen entscheidet sie sich für eine Laufbahn im Staatsdienst. Schnell zeigt sich, die Bündnerin scheint wie gemacht für das diplomatische Parkett. Nach diversen Stationen im Ausland folgt 2008 Leus Feuertaufe: SP-Aussenministerin Micheline Calmy-Rey schickt Livia Leu 2008 als Botschafterin in den Iran. In diesem Rang ist sie die einzige Frau in Teheran – zudem vertritt Leu nicht nur die Schweiz, sondern auch die Interessen der USA. 2020 folgt dann der Job, den Insider
eine «toxische Mission impossible» nennen – Livia Leu übernimmt als Staatssekretärin die Chefrolle beim Europadossier. Eine Aufgabe, an der sich ihre Vorgänger die Zähne ausbissen. «Ich mag Herausforderungen», kommentiert Leu ihre neue Mission trocken und macht sich behutsam dran, den gordischen Knoten mit der EU diplomatisch zu zerschlagen. Was ist die Rolle der Schweiz im Ukraine-Konflikt, wie vertragen sich Sanktionen gegen Russland mit der Schweizer Neutralität und wann sollen Kriegsverbrechen als solche benannt werden? Bei «Gredig direkt» gibt Livia Leu Auskunft. (Text: SRF)